Dragon Age: Origins - Ein neuer Pc Epos

Welche Wesen gehören wohl mit Abstand zu den begehrtesten Bösewichten in Märchen, Fantasy-Büchern und Filmen? - Natürlich die Drachen, die schon seit dem 4....

von Sir8Davren am: 16.04.2010

Welche Wesen gehören wohl mit Abstand zu den begehrtesten Bösewichten in Märchen, Fantasy-Büchern und Filmen? - Natürlich die Drachen, die schon seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. in Erzählungen der Menschen ihr Unwesen getrieben haben.

Und selbst heute scheinen sie einen zu faszinieren. Aber hat auch dieses Spiel das Zeug dazu, so bekannt wie sein namengebender Schützling zu werden?

Die Handlung

Wie der Name schon vermuten lässt, handelt die Geschichte in einem fiktiven Mittelalter, in dem natürlich aus der Mythologie und Märchen Bekannte Wesen wie Zwerge, Elfen und Ork-ähnliche Dunkle Brut ihr Unwesen treiben. Leider erhält die Geschichte gewisse Parallelen zu J.R.R. Tolkiens Meisterwerk 'Der Herr der Ringe', in der gerade der sehr gelungene Einstieg ein bisschen an Fahrt verliert. Doch keine Angst: Obwohl die Geschichte gewisse Parallelen aufweist, ist sie auf vielen Seiten grundverschieden.

Im Gegensatz zu Herr der Ringe ist die Welt bei Dragon Age sehr düster und vermittelt schon von Anfang an einen sehr düsteren Eindruck. Harmonie herrscht bei den unterschiedlichen Rassen kaum. Vielmehr herrscht Versklavung, Unterdrückung oder einfach nur Desinteresse. Gerade das verleiht dem Spiel einen sehr lebendigen Eindruck. Wenn man also beispielsweiße einen Elfen spielt, wird man von den meisten Menschen verachtet oder einfach nur herablassend behandelt, jedoch bei seiner eigenen Rasse herzlich empfangen. Sie können sich sicherlich nun vorstellen, was nun passiert, wenn ein menschlicher Spieler auf die Siedlung der Elfen stößt.

Doch nun zur eigenen Story: Die dunkle Brut bricht über das Land wie eine Plage und bedroht das gesamte Volk. Angeführt werden sie von einem gewaltigen Drachen, der als Erzdämon bezeichnet wird und anscheinend unsterblich ist. Dreimal dürfen Sie nun raten, wer nun den Drachen töten darf.

Die Oirgins

Viele Aspekte des Spiels werden schon im Namen verraten. Bei vielen Spielen kann das Ende anders ausgehen, abhängig davon, wie Sie sich zuvor entschieden haben (Musterbeispiel: Fable).

Jedoch setzt Dragon Age noch einen drauf: Nicht nur das Ende ist variabel, auch der Anfang unterscheidet sich bei den drei unterschiedlichen Rassen (Mensch, Zwerg und Elf) und ihren Spezialitäten (Kämpfer, Magier oder Schurke). Leider ist die 'Herkunft' ein recht schneller Akt und spielt in der Hauptstory eine eher schwache Rolle, dennoch trägt dies sehr zur Identifikation mit der eigenen Spielfigur bei.

Die Atmosphäre

Wie schon zuvor beschrieben, wirkt gerade die Welt mit der sehr düsteren Stimmung sehr lebendig. Mit der schon leicht gealterten Grafik-Engine, die Bioware nutzt, welche zwar mit den sehr guten Animationen der Charaktere überzeugen kann, jedoch an der Landschaftsdarstellung schwächelt, schaffte es Bioware dennoch, die Welt sehr stimmig zu gestalten.

Gerade in den äußert belebten Städten kommt Leben auf, wenn man die Einwohner belauschen kann, die zwar nach längerem Zuhören dieselben Sprach-Samples runter rasseln oder man auch einfach seinem Begleiterm beim Streiten zuhört, doch dazu später mehr.

Biowaretypisch ist natürlich das Spiel nicht nur an der Hauptstory gebunden, sondern bietet zahlreiche Nebenquests, die zum Teil zwar zum Teil nicht sonderlich anspruchsvoll sind (wie etwa such-und-find oder such-und-töte), jedoch nicht wie in World of Warcraft in langweiligen Textpassagen erzählt, sondern in vertonten Dialogen erzählt wird, die dann zu kleinen Geschichten werden. Außerdem zeigt auch hier Bioware keine Blöße: Viele Quests können auf unterschiedliche Weise gemeistert werden. So können Sie sich zum Beispiel entscheiden, eine Frau, die zum Werwolf mutiert ist, von ihren Qualen zu erlösen (nachdem sie einen sehnlichst darum gebeten hat), oder man sie ihren Schicksal hinterlässt. Dies hat zwar keine Wirkung auf das Ende der Geschichte, kann jedoch die Zuneigung der Charaktere ihrer Party maßgeblich beeinflussen.

Dennoch sind die Nebenquests nichts gegen die eigentliche Hauptstory, die mit ihren Wenden und Überraschungen den Spieler sofort in den Bann zieht. So reist der Spieler in die unterschiedlichsten Orte (darunter auch in ein Traumland, dass sie nur alleine und durch Verwandlungen ihres Charakters bestrieten können) und lernt nach und nach die zu ihrer Party stoßenden Charaktere kennen.

Die Party

Da ja Dragon Age sich an den Klassiker 'Baldurs Gate' orientiert, ist natürlich auch eine Party zwingend notwendig, und auch lebenswichtig. So bietet Ihnen das Spiel mehrere äußerst individuelle Charaktere, die eine ganz eigene Geschichte und Stil haben, sei es nun im Kampf oder in den Charakterzügen.

Gerade die Charakterzüge machen das Spiel äußerst interessant. Da viele der Party Mitglieder sehr verschieden sind, kommt es öfters bei ihren Reisen vor, dass sich die beiden Kumpanen einen kleinen Streit anfangen, der zum Teil auch sehr amüsant sein kann.

So lernt man auch nach und nach die unterschiedlichen Beweggründe der Charaktere kennen, weshalb sie der Gruppe beigetreten sind und können diesen auch näher kommen.

Leider kommt gerade bei dem Zuneigungssystem Bioware an seine Grenzen. Selbst wenn ein Party-Mitglied eine Entscheidung überhaupt nicht befürwortet, reicht es völlig, ihm einfach ein paar nette Geschenke zu geben und schon ist wieder Gras über die Sache gewachsen.
Dies ist jedoch Kritik auf hohem Niveau, denn die Zuneigung der Charaktere kann sich sehr auf die Geschichte auswirken und sogar das Ende verändern. Somit hat auch das Spiel einen sehr hohen Wiederspielwert, wenn es einen interessiert, wie die Geschichte noch ausgehen kann. Jedoch sollte man dafür genügend Zeit haben: Das Spiel braucht je nach Spielart gut über 20 Stunden.

Das Kampfsystem

Doch wie ist das Kampfsystem? Gerade hier ist es wichtig, sich es erst einmal etwas übersichtlicher zu machen. Am besten, man pausiert das Spiel einfach. Gesagt, getan. Dragon Age bietet einem die Möglichkeit, das Spiel an jedem beliebigen Zeitpunkt mittels Leertaste zu pausieren und sich dann eine Strategien zu überlegen. Da man jeden Charakter der Party selbst steuern kann, ist eine gut zusammengestellte Party ein Muss und auch jede Fertigkeit aller Charaktere sollte einem bekannt sein. Denn gerade die immer schwierig werdende Kämpfe fordern auch erfahrene Spieler.

Jedoch bietet einem das Spiel mehrere Schwierigkeitsgrade an, die man jederzeit wechseln kann, sodass man das beste Spielsystem für einen herausfindet, denn Dragon Age kann ansonsten schnell frustrierend werden.

Jedoch wird nicht nur gekämpft. Selten, aber dafür eine nette Abwechslung, treten auch kleine Logikrätsel auf, bei denen man mit Gewalt nicht weiterkommt.

Die Items

Rollenspieltypisch sind natürlich auch in Dragon Age die Items lebensnotwenig. Hier schien sich Bioware aber etwas zurückhalten zu wollen. Das Waffenarsenal ist sehr begrenzt, Rüstungen gibt es auch sehr wenige, dafür ist jede einzelne Komponente mit Runen versiegelbar, sodass auch eine schwächere Waffe durchaus Schaden machen kann.

Jedoch ist hier das System ein wenig verzwickt: Auf der einen Seite machen bessere Waffen größeren Schaden, wiegen dafür mehr, sodass die Kondition des Charakters schneller nachlässt und somit weniger Schaden macht. Somit ist eine weitere Grundlage zum Sieg eine gute Balance der Waffen und Ausrüstung.

Fazit

Ist Dragon Age: Origins der erhoffte Hit geworden?

Definitiv! Trotz kleinerer Mängel wie die leicht gealterte Grafik macht das Spiel sehr viel Spaß, welches eine spannende und fesselte Geschichte erzählt, die kein Rollenspielfan sich entgehen lassen sollte.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: Gute Animationen, Sehr gute Charaktermodelle
  • Sound: Gute deutsche Sprecher, sehr guter Soundtrack
  • Balance: Pause-Funktion, Mehrere Schwierigkeitsgrade
  • Atmosphäre: Sehr lebendige (düstere) Welt,
  • Bedienung: Steuerung geht leicht von der Hand, Shortcuts
  • Umfang: Enorme Spielzeit, hoher Wiederspielwert
  • Quests/Handlung: Sehr abwechlunsreiche Quests, viele Nebenquests
  • Charaktersystem: Gute Charakterentwicklung, viele Skills
  • Kampfsystem: Sehr taktisch, Pause-Modus große Erleichterung
  • Items: Aufrüstbare Waffen und Komponenten
  • Grafik: Teils sehr triste Landschaften
  • Sound: Wiederholungen der Sprach-Samples
  • Balance: -
  • Atmosphäre: übertrieben blutig, Hauptcharakter keine Stimme
  • Bedienung: -
  • Umfang: -
  • Quests/Handlung: Teils sehr lange gehende Quests ohne Händler
  • Charaktersystem: Soziale Bindungen
  • Kampfsystem: Als dennoch ein wenig unübersichtlich
  • Items: Etwas zu wenig Abwechslung

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



Kommentare(8)
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