Geniales Horrorspiel für Hartgesottene

Amnesia: The Dark Descent ist das neue Spiel des Entwicklers Frictional Games, der mit der Penumbra-Trilogie bereits gezeigt hat, wie man echte Horrorspiele...

von Aralus am: 28.01.2011

Amnesia: The Dark Descent ist das neue Spiel des Entwicklers Frictional Games, der mit der Penumbra-Trilogie bereits gezeigt hat, wie man echte Horrorspiele macht. Amnesia legt in Sachen Atmosphäre und Gameplay noch eins drauf und hat aus den Fehlern der Vorgänger gelernt. Wer richtig düsteren, nervenzerfetzenden Horror mag, der wird an diesem Game sicherlich seinen 'Spaß' haben.

Ein Schloss mit chronischem Lichtmangel

Eins vorweg: Wer schon einen flauen Magen bekommt, wenn er nachts alleine in den Keller muss, der sollte sich lieber ein anderes Spiel suchen. Denn Amnesia: The Dark Descend ist ein Game, das selbst eingefleischten Horrorspielern den ein oder anderen Schockmoment bescheren wird.
Gleich am Anfang rät uns der Entwickler, Amnesia in abgedunkelter Umgebung, am besten nachts zu spielen. Dem sollte man für ein intensiveres Spielerlebnis auch Folge leisten. Vorausgesetzt, man traut es sich.

Das Spiel beginnt, als unser Protagonist und virtuelles Ich Daniel in dem leeren Gang eines Schlosses aufwacht. Er leidet an einer Amnesie und kann sich nicht daran erinnern, wie er dorthin gelangt ist. Wir beginnen also, die Umgebung ein wenig zu erkunden. Die Grafik ist dunkel gehalten, und die genialen Lichteffekte geben dem Spiel seine düstere Schönheit. Ebendieses Licht wird uns bald sehr wertvoll sein, denn Leuchtquellen sind selten und wir wandeln meist durch die Dunkelheit. Später erhalten wir eine Laterne, die mithilfe eines sehr begrenzten Ölvorrates die Dunkelheit zeitweilig vertreiben kann, und mit Zündhölzern können wir Kerzen und Lampen in der Umgebung entzünden. Das hat auch Auswirkungen auf das Gameplay: unser Held Daniel verliert nämlich langsam seine geistige Gesundheit, wenn wir zu lange in der Düsternis verharren. Dies äußert sich in Bildschirmeffekten und seltsamen Geräuschen, die wir auf einmal in der Umgebung wahrnehmen. Nach einer Zeit kann unser Protagonist sogar kurzweilig einen Ohnmachtsanfall erleiden.
Allerdings müssen wir auch extrem sparsam mit unseren Ressourcen umgehen, Öl und Zündhölzer sind selten zu finden. Das verstärkt das Survival-Element in Amnesia und schürt die Intensität des Spielgefühls. Die Handlung des Spiels wird in erster Linie durch gefundene Notizen und Flashbacks vorangetrieben. Stimmen sind zwar recht selten, aber hervorragend synchronisiert, wobei hier jedoch wie in den meisten Fällen die englische Version zu bevorzugen ist.

Physik-Rätsel und böse Monster

Auch ein sehr interessantes Element, das bereits in der Penumbra-Reihe Verwendung fand, ist die Physik-Engine. Statt Türen und Schubladen mit einem Mausklick zu öffnen, müssen wir sie anklicken und mit der Maus nach hinten oder vorne ziehen. Ähnlich verfahren wir bei Schaltern oder Ventilen. Dies funktioniert hervorragend und ohne Probleme, auch, wenn man sich anfangs vielleicht noch daran gewöhnen muss. Objekte innerhalb des Schlosses können wir auch aufheben und tragen, zum Beispiel, um eine Türe zu blockieren oder Kisten aufzutürmen, um eine eingebrochene Treppe zu ersetzen.
Die Physik ist auch in einige der zahlreichen Rätsel involviert, die das Hauptelement des Spieles ausmachen. Die Rätsel variieren dabei im Schwierigkeitsgrad, die meisten sind eher leicht, wobei einige auch durchaus ein um-die-Ecke-denken erfordern. Manchmal ist es besonders bei den Physik-Rätseln recht schwer, einen Lösungsansatz zu finden, da man anfangs nur schwerlich auf die Idee kommt, die Umgebungsobjekte zu nutzen.
Später trifft man in Amnesia auch auf Monster, die man tunlichst meiden sollte, denn man kann sie nicht töten. Die Monster sind zwar recht rar gesät, aber genau das ist es, warum dieses Spiel eher einen subtilen Horror ausstrahlt. Man hat Angst, das jeden Moment eine Kreatur um die nächste Ecke kommen könnte, versteckt sich schon beim kleinsten Geräusch. Die Gegner sind geschickt so plaziert, dass man immer auf sie trifft, wenn man am wenigsten damit rechnet. Zum Glück gibt es jede Menge Schränke oder Kisten, in denen man sich verstecken kann.
Bei einem direkten Kontakt heißt es, schnellstmöglich die Beine in die Hand zu nehmen, da eine Konfrontation meistens tödlich für unseren Helden endet. Zudem besitzen wir keinerlei Waffen und sind wehrlos. Wir können allenfalls Objekte auf die Monster werfen, um sie für ein paar Sekunden außer Gefecht zu setzen.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: Düstere Grafik mit schönen Lichteffekten
  • Sound: Atmosphärische Umgebungsgeräusche
  • Balance: Geniales Survival-Element
  • Atmosphäre: Horror-Feeling, das den Puls hochtreibt
  • Bedienung: Anstandslos funktionierende Physik-Engine
  • Umfang: Downloadbarer Level-Editor, Wiederspielwert
  • Handlung: Charaktere mit Tiefe, interessante Story
  • Rätsel: Innovative Physik-Rätsel
  • Dialoge: Sehr gute Synchronisation
  • Charaktere: Prägnante Charaktere
  • Grafik: /
  • Sound: /
  • Balance: Gegner zu stark
  • Atmosphäre: /
  • Bedienung: Held steuert sich etwas träge
  • Umfang: Nur 10 Stunden Spielzeit
  • Handlung: keine Wendungen
  • Rätsel: /
  • Dialoge: Held ist
  • Charaktere: Wenige Personen

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 5, weniger als 10 Stunden



Kommentare(1)
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