Nur die wenigsten Festplatten-Hersteller produzieren die Einzelteile ihrer SSDs selbst. Außer dem Riesenkonzern Samsung greifen fast alle Firmen auf Komponenten von Drittanbietern zurück, bauen diese zusammen und versehen sie eventuell noch mit einer angepassten Firmware für den SSD-Controller. Dadurch lassen sich zwar Entwicklungskosten sparen, jedoch fallen die Leistungs-Unterschiede zwischen den einzelnen Festplatten oft auch denkbar gering aus. Die Hersteller müssen somit durch Ausstattung, Preis und Service-Leistungen wie der Garantie bei den Kunden punkten. Intel nutzt in seinen SSDs schon länger den sehr populären Sandforce-2281-Controller, der auch in vielen anderen aktuellen SSDs steckt und kombiniert diesen mit Flash-Speicher aus eigener Produktion beziehungsweise IMFT (Joint Venture von Intel und Micron zur Flash-Speicherfertigung).
Wie schon bei der Vorgänger-Generation kommt auch bei der Intel SSD 335 der Sandforce-2281-Controller in Kombination mit sogennanten MLC-Flash-Speicher zum Einsatz.
Die Abkürzung steht für »Multi Level Cell«. MLC-Flash speichert zwei Bits pro Zelle und benötigt daher nur halb so viel Speicherzellen wie der wesentlich teurere SLC-Flash-Speicher (»Single Level Cell«). Der Vorteil von MLC-Speicher liegt somit darin, dass im Gegensatz zu SLC weniger Speicherzellen pro Gigabyte Speicherkapazität benötigt werden. Das drückt den Preis, erhöht aber auch die Beanspruchung der einzelnen Speicherzellen und die Anzahl der maximalen Schreibzyklen sinkt.
Die Ausstattung fällt Intel-typisch umfangreich aus und liegt auf Augenhöhe mit den Samsung-Konkurrenten. Neben der SSD 335 findet sich in der Verpackung ein Einbaurahmen für 3,5-Zoll-Einschübe. Dazu gibt es eine Klon-Software und ein Wartungs-Tool mit gutem Funktionsumfang. Die Garantiezeit beträgt drei Jahre. Neben der von uns getesteten 240-GByte-Variante bietet Intel die SSD 335 noch mit 80 und 180 GByte Kapazität an.
Wie wir testen
Um die Leistung der einzelnen SSDs zu messen, greifen wir auf den bewährten »AS SSD Benchmark« (Version 1.7) zurück. Das Programm prüft SSDs hinsichtlich ihrer Lese- und Schreibleistung, indem es die Festplatten zum Beispiel große, zusammenhängende Dateien wie etwa einen Film lesen und schreiben lässt. Die in diesem Test erzielten Ergebnisse finden Sie im Benchmark-Kasten »Sequenzielle Performance«. Beim Arbeiten mit Windows kommt es dagegen vor allem auf die Geschwindigkeit beim Lesen und Schreiben vieler kleiner, unzusammenhängender Dateien an — die Benchmark-Resultate in dieser Disziplin finden Sie unter »Random Performance«. Der dritte Punkt im Test-Parcour testet die Kopierleistung der SSDs bei unterschiedlichen Datentypen. Der Durchlauf unterteilt sich in: »ISO« (zwei große Dateien), »Programm« (viele kleine Dateien) und »Spiel« (Mix aus großen und kleinen Dateien). Alle Messungen haben wir jeweils fünf Mal durchgeführt und das Ergebnis gemittelt.
Auch wenn sich der AS SSD Benchmark durchaus an der Praxis orientiert und Datentypen sowie Szenarien testet die auch im normalen PC-Betrieb Verwendung finden und verarbeitet werden müssen, testen wir alle SSDs auch beim Einsatz als Windows- und Spielelaufwerk. Nur so lässt sich mit Gewissheit sagen ob die Speicherlösungen auch in einem Spiele-Rechner Sinn machen.
Daher nehmen wir auch hier den Mittelwert aus fünf Messungen und nehmen die Zeit, die vom Drücken des Startknopfes an unserem Testsystem bis zum Erscheinen des Windows-7-Desktops vergeht (inklusive Virenscanner, Skype und Steam). Außerdem prüfen wir, wie lange es dauert, bis ein Spielstand von einer großen Stadt in Anno 2070 (das überraschenderweise kaum von einer SSD profitiert) fertig geladen ist. Zum Schluss lassen wir noch die Stoppuhr beim Betreten einer 64-Spieler-Karte von Battlefield 3 (wo eine SSD die Ladezeit deutlich senkt) mitlaufen. Den Vergleich zu einer herkömmlichen Magnetfestplatte ermöglichen Ihnen die Ergebnisse der Seagate Barracuda (1,0 TByte, SATA3, 7.200 U/Min), die Sie ebenfalls in den Benchmarks finden.
Benchmark-Tests große Dateien
Das Testfeld liegt bei allen Benchmarks sehr eng zusammen. Nur selten gelingt es einer SSD ,sich wirklich abzusetzen. Meistens ist dass die Samsung SSD 840 Pro, die auf eine Kombination aus eigenem Controller und Speicher setzt. Die Intel SSD 335 findet sich beim sequenziellen Lesen und Schreiben im unteren Mittelfeld wieder. Beim Lesen von großen Dateien kommt die Intel-SSD auf 487,8 MByte pro Sekunde und erreicht beim Schreiben einen guten Wert von 314,0 MByte pro Sekunde.
Sequenzielle Performance
AS SSD Benchmark
- Lesen
- Schreiben
- 0,0
- 104,0
- 208,0
- 312,0
- 416,0
- 520,0
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