Von wenigen Ausnahmen abgesehen, besteht der Markt für Android-Tablets aus Modellen mit 10,1 Zoll und 7 Zoll Display-Diagonale. In eben diese Lücke stößt nun der koreanische Hersteller LG und präsentiert mit dem G Pad 8.3 im Test ein interessantes Mittelklasse-Tablet mit 8 Zoll Diagonale für weniger als 300 Euro.
Spätestens der Erfolg des Apple iPad Mini zeigte den Bedarf an preislich interessanten Tablets mit weniger als 10, aber mehr als 7 Zoll Diagonale. Denn mit 7-Zoll-Geräten ist es mittlerweile schwer geworden, Kunden zu beeindrucken. Die kleinen Tablets werden oft nur als Spielzeug oder höchstens als Zweitgerät geeignet gesehen, der prominente Platz neben dem Sofa ist bei vielen Nutzern Modellen mit größerer Diagonale vorbehalten. Dazu hat Google mit dem sehr günstigen Nexus 7 (2013) vielen Herstellern von 7-Zoll-Tablets den Boden unter den Füßen weggezogen. Das Google Nexus 7 vereint in mittlerweile zweiter Generation flotte Hardware mit einem guten Display zum günstigen Preis. Diese Taktik ist Google mit dem Nexus 10 zwar missglückt - doch gibt sich Google nicht geschlagen und verspricht schon einmal ein Nexus 8 mit eben den 8 Zoll Displaydiagonale, die auch das LG G-Pad 8.3 im Test bietet.
Display
Aktuell ist die Display-Diagonale von 8,3 Zoll (21,08 Zentimeter) des LG G Pad 8.3 noch sehr wenig verbreitet. LG hat sich mit dem Tablet Zeit gelassen und liegt bei der Wahl des Displays größtenteils richtig. Der IPS-Bildschirm des LG G Pad 8.3 löst mit 1.920 x 1.200 Bildpunkten angemessen hoch auf, die Pixeldichte beträgt gute 272 ppi. Dank der genutzten IPS-Displaytechnik zeigt das Tablet aus allen Blickwinkeln ein überzeugendes Bild, auch die Farbwiedergabe ist kräftig und ausgewogen.
Allerdings spiegelt das Display und reflektiert vor allem in hellen Umgebungen sichtbar. Ebenfalls ärgerlich: Die maximale Displayhelligkeit fällt vergleichsweise niedrig aus, so dass der Bildschirm bei viel Umngebungslicht schwer abzulesen ist. Die Touch-Erkennung gelingt dem Display des LG G-Pad 8.3 aber stets verzögerungsfrei und präzise.
Hardware
Angesichts eines Verkaufspreises von unter 300 Euro verzichtet LG auf High-End-Komponenten bei der technischen Basis des G-Pad 8.3. Anstelle des beim Smartphone-Flaggschiff LG G2 eingesetzten Snapdragon 800 steckt im LG G Pad 8.3 das schwächere Modell Snapdragon 600. Der ARM-Quadcore nutzt Qualcomms flotte Krait-Kerne mit einer Taktrate von 1,7 Gigahertz. Nicht gegeizt hat LG indes beim RAM: zeitgemäße 2,0 GByte kommen zum Einsatz. Der interne Speicher fasst 16 Gigabyte, knapp 13 davon sind noch frei. Per Micro-SD-Karte lässt sich der Speicher um bis zu 64 GByte vergrößern. Mangels Unterstützung für das Installieren von Apps auf der Karte (»App2SD«) kann die Micro-SD-Karte allerdings nur als Speicher für Fotos, Videos und Musik dienen. Für die Grafik ist der im SoC (»System on a Chip«) integrierte Adreno-Grafikchip verantwortlich.
Neben Bluetooth 4.0 und GPS beherrscht das G Pad 8.3 selbstverständlich auch WLAN. Auf den schnellen Gigabit-Standard 802.11ac verzichtet LG allerdings, dafür funkt das Tablet sowohl mit 2,4 Gigahertz als auch mit 5 Gigahertz. Anschlüsse finden sich nur wenige am schmalen Rahmen des G-Pad 8.3: ein Kopfhörerstecker, der Micro-SD-Slot und ein Micro-USB-Port zum Nachladen und zur Datenübertragung. Da der USB-Anschluss kompatibel zum Slimport-Standard ist, lassen sich per Adapter auch HDMI-Kabel damit nutzen - MHL wird hingegen nicht unterstützt. Freunde drahtloser Übertragungstechnologien dürfen sich hingegen über DLNA und Miracast-Support freuen.
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