Microsoft Surface 3 - Abgespeckt, aber hochwertig

Microsoft baut mit dem Surface 3 seine Surface-Reihe weiter aus. Windows RT ist dabei kein Thema mehr, das Unternehmen setzt auf Windows 8.1. Unser Test klärt, wie gut sich das Surface 3 im Windows- und Spielealltag schlägt.

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Das Surface 3 ist weniger Multimedia- als Officetablet. Die gegenüber dem Pro-Modell geringere Leistung ist ausreichend. Das Surface 3 ist weniger Multimedia- als Officetablet. Die gegenüber dem Pro-Modell geringere Leistung ist ausreichend.

Mit den Tablets der Surface-Reihe wie dem neuen Surface 3 im Test bietet Microsoft einige hochwertig verarbeitete Modelle für anspruchsvolle Nutzer an. Dabei trennt das Unternehmen die Serie in die teureren und besser ausgestatteten Pro-Modelle und die preiswerteren non-Pro-Modelle.

Bis vor kurzem gab es allerdings noch ein weiteres, durchaus gewichtiges Unterscheidungsmerkmal: Während das Surface Pro auf dem klassischen Desktop-Windows basierte, deutete das Surface bereits mit dem Namenszusatz "RT" an, dass hier Windows RT zum Einsatz kommt. Das Surface 3 hingegen trägt kein RT mehr im Namen und wird ebenfalls mit Windows 8.1 ausgeliefert. Außerdem setzt Microsoft nicht mehr auf ARM-Prozessoren, sondern auf einen Intel Atom und nähert sich damit insgesamt sehr stark an die Pro-Tablets an.

Wir testen, wo die Unterschiede liegen und wie sich das Surface 3 mit seiner gegenüber dem Surface 3 Pro deutlich geringeren Rechenleistung im Alltag schlägt. Denn mit dem Surface 3 Pro muss sich das Surface 3 messen lassen, setzt Microsoft doch einen vergleichsweise hohen Preis für das neue »kleine« Surface an: Bei 599 Euro beginnt die Version mit etwas mageren 64 GByte Flash-Speicher aber nur 2,0 GByte RAM, 128 GByte und 4,0 GByte kosten ab 720 Euro. Das Surface 3 Pro beginnt in der kleinsten Ausstattungsvariante bei 769 Euro.

Für die Bereitstellung des Surface 3 Testmusters sowie einem Type-Cover und einem Eingabestift bedanken wir uns bei notebooksbilliger.de – Microsoft Surface 3 bei notebooksbilliger.de

Im Vergleich zu iPad und Galaxy Tab eher unhandlich. Als Notebook-Ersatz betrachtet ist das Surface 3 jedoch fast schon schmal. Im Vergleich zu iPad und Galaxy Tab eher unhandlich. Als Notebook-Ersatz betrachtet ist das Surface 3 jedoch fast schon schmal.

Hardware und Akku

Microsoft staffelt die Ausstattung des Surface 3 mit dem verbauten Speicherplatz. Die günstigste Variante des Tablets bietet 64 GByte eMMC-Flash sowie 2,0 GByte Arbeitsspeicher, sinnvoller erscheint da die Version mit 128 Gbyte Flash und 4,0 Gbyte RAM. Keine Unterschiede gibt es hingegen bei der Prozessorbestückung, beim Display und bei der restlichen Ausstattung.

Maximale Zubehörbeladung: Typecover, Surface Pen und Dockingstation. Maximale Zubehörbeladung: Typecover, Surface Pen und Dockingstation.

Der Prozessor ist ein Neuzugang aus dem Hause Intel: Der aus der Cherry-Trail-Serie stammende Atom x7 8700 setzt nicht nur auf ein neues Namensschema, sondern auch auf die moderne Fertigung in 14 nm Strukturbreite. Der Vierkern-Atom taktet mit 1,6 GHz, kann per Turbo aber auf maximal 2,4 GHz hochtakten. Für die Grafik zeigt sich die integrierte Intel HD Graphics mit 16 Ausführungseinheiten verantwortlich. Diese taktet mit einer Grundfrequenz von 200 MHz und erhöht bei Bedarf und je nach Möglichkeit auf bis zu 600 MHz. Intel Wireless Display wird serienmäßig unterstützt, was die drahtlose Übertragung des Display-Inhaltes auf einen Fernseher erlaubt.

Auch ein Cherry-Trail-Atom erreicht selbstverständlich nicht die Leistung eines vollwertigen Core-i-Prozessors. Schon der Core i3 des kleinsten Surface 3 Pro rennt dem Atom bei entsprechenden Anwendungen in großen Schritten davon. Zwar unterstützen beide CPU-Serien die 64-Bit-Erweiterungen, die modernen AVX-Befehlssätze beherrscht jedoch beispielsweise nur die Core-i-Reihe.

Auch der interne Aufbau der Prozessoren unterscheidet sich grundlegend, so dass der Atom weiterhin für besonders stromsparende Aufgaben vorgesehen bleibt, während die Core-i-Reihe für mehr Rechenleistung bei größerem Energiebedarf steht. Das zeigt sich besonders stark bei der Energieaufnahme: Intel gibt beim Core i3 3217U eine Verlustleistung von 17 Watt an, der Atom x7 8700 wird mit einer »Scenario Design Power« von 2 Watt angegeben. Diese richtet sich im Gegensatz zur TDP zwar eher nach dem Verbrauch bei alltäglichen Anwendungen und nicht nach der maximalen Last, ein gewisser Trend zum geringeren Verbrauch sticht aber doch ins Auge.

Damit ähnelt das Surface 3 nach einem flüchtigen Blick auf die Hardware-Ausstattung den mittlerweile recht zahlreich angebotenen Windows-Tablets wie dem von uns getesteten Yoga 2 von Lenovo. Spannend wird es allerdings bei der Anschlussvielfalt: Während viele Hersteller hier sparen und bestenfalls einen MHL-tauglichen Micro-USB verbauen, setzt Microsoft auf einen vollwertigen USB 3.0 und einen zusätzlichen Ladeeingang per Micro-USB. Externe Displays lassen sich per Mini-Displayport anschließen, ein Adapter auf Displayport oder HDMI liegt allerdings nicht bei.

Der Steckplatz für die MicroSD-Karte versteckt sich wie gewohnt hinter dem Ständer. Der Steckplatz für die MicroSD-Karte versteckt sich wie gewohnt hinter dem Ständer.

Hinter dem praktischen Standfuß auf der Rückseite des Tablets findet sich, wie gewohnt etwas versteckt, ein Micro-SD-Slot. Unserem Bundle legte notebooksbilliger.de eine Karte mit 64 GByte Speicherkapazität bei. Besonders Nutzer des unter chronischem Platzmangels leidendem Surface 3 mit 64 GByte internem Speicher sollten tatsächlich beim Kauf direkt eine Speicherkarte zusätzlich ordern, immerhin gönnt sich Windows 8.1 bereits einen guten Teil des verfügbaren Speicherplatzes.

Was wäre ein Tablet ohne kabellose Kommunikationskanäle? Genau: unpraktisch. Das Surface 3 bietet daher einen WLAN-Chip von Marvell, der sich auf alle gängigen Funkstandards bis hin zu 802.11ac mit 2,4 und 5 GHz versteht. Die 2x2-Antennenanordnung sorgt für eine höhere Übertragungsrate und eine bessere Reichweite gegenüber den vielen einfacher bestückten Tablets. Bluetooth ist ebenfalls vorhanden, der Hersteller setzt auf Version 4.0 LE.

Das Surface 3-Netzteil pumpt bis zu 28 Watt ins Tablet. Das Surface 3-Netzteil pumpt bis zu 28 Watt ins Tablet.

Geladen wird das Tablet via Micro-USB. Microsoft verzichtet allerdings auf den Magnet-Anschluss früherer Surface-Tablets und legt ein Ladekabel mit angewinkeltem Stecker bei - der ragt zwar nicht weit heraus, ist aber bei Nutzung des Standfußes ein wenig unhandlich.

Generell kämpft Microsoft ein wenig mit der Energieaufnahme des Surface 3. Entgegen jeder USB-Spezifikation überträgt das Kabel gut 13 Watt anstelle der maximal vorgesehenen 7,5 Watt. Wer das Tablet also nicht mit dem beiliegenden Netzadapter lädt, wird nur bei ausgeschaltetem Gerät Erfolg haben. Ein unter Last laufendes Surface 3 benötigt bei maximaler Displayhelligkeit schon im Leerlauf mehr Strom als ein Standard-Ladegerät erbringen kann. Entsprechend langsam lädt das Surface 3 dann selbst mit dem beiliegenden Netzteil, vor allem wenn das Tablet während des Ladens genutzt wird. Vier Stunden Ladezeit um ein leeres und ausgeschaltetes Tablet zu laden ist nicht zeitgemäß.

Der Ladestecker des Surface 3 ist etwas wackelig. Geladen wird das Tablet aber trotzdem zuverlässig. Der Ladestecker des Surface 3 ist etwas wackelig. Geladen wird das Tablet aber trotzdem zuverlässig.

Der 28 Wattstunden-Akku sorgt aber immerhin für gute Laufzeiten. Der Akkutest des PCMark08 simuliert alltägliche Arbeitssituationen und kommt bei maximaler Helligkeit auf etwas mehr als fünf Stunden Laufzeit. Bei auf 150 cd/m² gesenkter Displayhelligkeit und mit geringerer Last (Video abspielen via WLAN) ruft das Tablet erst nach etwa 9 Stunden wieder nach einer Steckdose. Maximale Last leert den Akku allerdings deutlich schneller, werden CPU und GPU gleichermaßen genutzt, ist der Akku schon nach etwa 3 Stunden leer. Alles in allem zeigt sich der neue Atom-Prozessor aber von seiner besten Seite: Auch wenn die CPU-Performance nur knapp über der des Bay-Trail-Vorgängers liegt, benötigt der Neuzugang dabei deutlich weniger Energie und bietet zudem eine gesteigerte Grafikleistung.

1 von 5

nächste Seite


zu den Kommentaren (9)

Kommentare(9)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.