Per Nanosuit quer durch New York

New York, Manhatten Eine Stadt in Trümmern, der Schauplatz von Crysis 2 ist ein Schlachtfeld. Zerstörte Gebäude, in Trümmern liegende...

von -WarPig- am: 18.04.2011

New York, Manhatten

Eine Stadt in Trümmern, der Schauplatz von Crysis 2 ist ein Schlachtfeld. Zerstörte Gebäude, in Trümmern liegende Wahrzeichen und mit Soldaten gesäumte und verwüstete Straßen. Doch beginnen wir ganz von vorne.

Vorgeschichte

Am 16. November 2007 veröffentlichte die Firma Crytek ihr fantastisches Meisterwerk Crysis. Das Spiel setzte vor allem grafische, technische und spielmechanische Maßstäbe. Auch in Sachen Story und Inszenierung konnte Crysis überzeugen. Am 24. März 2011 veröffentlichte Crytek dann endlich das lang erwartet Crysis 2.

Das erste Crysis spielte im Jahr 2020 und erzählte die Geschichte eines US-Special Forces Soldaten Namens Nomad. Das Besondere an ihm war der sogenannte Nanosuit. Der futuristische Kampfanzug ermöglichte es ihm, schneller zu laufen, höher zu springen, Schaden zu absorbieren und gänzlich unsichtbar zu werden. Nomad wurde zusammen mit einem Team aus US-Special Forces Soldaten, Raptor-Team genannt, auf einer Insel im Ostchinesischen Meer abgesetzt. Nach dem Tod von zwei Raptor-Soldaten wurde Nomad´s Kamerad Prophet entführt, fand jedoch den Weg zurück in das Spielgeschehen. Die Insel entwickelte sich nach einigen Spielstunden zur Ausgangsbasis einer Alieninvasion. Die neue Bedrohung trug den Namen Ceph. Nachdem die neue Spezies die Insel in eine regelrechte Eiswüste verwandelt hatte, begaben sich Nomad und der inzwischen etwas eigenartige anmutende Prophet auf einen Flugzeugträger vor der Insel. Prophet blieb jedoch nicht lange und flogt zurück zur Insel. Auch Nomad entschloss sich, nach einem spektakulären Finale auf die Insel zurückzukehren, um die Ceph aufzuhalten. An dieser Stelle endet das erste Crysis und auch wir schauen uns nun den zweiten Teil der Serie an.

Aller Anfang ist schwer

Dieser beginnt 3 Jahre nach den Geschehnissen des ersten Teils und spielt wie schon angedeutet nicht mehr in einem Tropenparadies, sonder im Großstadtdschungel von New York. Der US-Special Forces Soldat Nomad wird von einem US-Marine namens Alcatraz ersetzt. Als neuer Held des Spiels sitzt der zu Beginn in einem U-Boot, welches sich auf dem Weg nach Manhattan befindet. Zusammen mit einigen anderen Marines soll er dort bei einer humanitären Rettungsmission behilflich sein. Noch vor der Ankunft wird das U-Boot zerstört und Alcatraz schafft es, mit einigen wenigen Überlebenden an die Oberfläche und in die Nähe der Küste zu gelangen. Kurz darauf werden die Überlebenden Marines von einem Alienflugzeug unter Beschuss genommen. Alcatraz überlebt diesen Angriff nur knapp und durch die Hilfe des aus dem ersten Teil bekannten Prophet. Aufgrund einer Verseuchung durch die Aliens erschießt sich Prophet, steckt den Marine vorher aber in den Nanosuit 2.0, welcher Alcatraz fortan am Leben erhält. Außerdem betraut uns Prophet, vor seinem Tod, mit der Aufgabe ein Mittel gegen die Alieninvasion zu finden. Dabei ist uns zu Beginn ein Mann namens Gould behilflich. Der Wissenschaftler wird für Alcatraz zu einer Art Navigator durch Manhatten. Da Gould aber nicht weiß, dass Prophet tot ist, spricht er uns zu Beginn mit dessen Namen an und bittet uns, in sein Labor zu kommen. Kurzerhand macht sich Alcatraz auf den Weg.

Der Nanosuit

Die erste Stunde in Crysis 2 dient dem Spieler als kleines Tutorial, in dem er lernt, seine Waffen und vor allem den Nanosuit taktisch zu nutzen. Dessen Funktionsweise wurde in Crysis 2 vereinfacht. Stärke und Tempomodus gibt es nicht mehr. Trotzdem kann Alcatraz noch hohe Sprünge machen, Autos wegtreten und sprinten. All diese Anzugoptionen kosten Energie, die der Anzug selbstständig regeneriert. Die Modi Tarnung und Panzerung sind dem Spieler erhalten geblieben. Während der Tarnmodus wie im Vorgänger funktioniert, hat sich die Arbeitsweise des Panzermodus etwas verändert. Im Vorgänger absorbierte der Anzug Schaden, der dem Wert der aktuellen Energie entsprach. Wenn der Spieler nicht unter Beschuss stand, verbrauchte der Anzug auch keine Energie. In Teil 2 verbraucht der Anzug einen konstanten Wert an Energie und absorbiert einen festen Wert an Schaden. Eine meiner Meinung nach gelungene Neuerung, die den Einsatz des Panzermodus noch etwas taktischer macht. Eine weitere Neuerung ist der sogenannte Visor, ein Ersatz für das aus dem ersten Teil bekannte Fernglas. Nach wie vor können Gegner markiert werden und erscheinen fortan auf unserer Minimap. Dazu kommt, dass uns der Visor taktische Optionen anzeigt. Der Spieler kann sich Munitionslager, taktische Positionen und optionale Ziele anzeigen lassen. Der kleine Helfer macht die Kämpfe also um einiges taktischer als vorher. Wer lieber stur drauf losballert, kann das natürlich auch tun, wird es aber schwerer haben, da die Gegner einiges mehr aushalten als im ersten Teil. Ebenfalls neu ist die sogenannte Nanovision. In dieser Ansicht schaltet der Nanosuit eine Art Wärmebildkamera zu, welche es uns ermöglicht, Feinde auch bei schlechter Sicht oder absoluter Dunkelheit auszumachen. Letzteres gibt es nur einmal im Spiel. Die Nanovision ist aber auch bei guter Sicht hilfreich. Vor allem wenn der Spieler mit einem Scharfschützengewehr unterwegs ist, kann er Gegner mit der Nanovision besser ausmachen. Der Nanosuit ist also komplexer geworden und lässt sich doch leichter bedienen als vorher. Die einzelnen Funktionen wie Panzermodus, Tarnmodus, Visor und Nanovision lassen sich mit einem simplen Tastendruck an- und ausschalten. Sehr komfortabel.

Die Story

Nach Straßenkämpfen gegen einige Privatsoldaten der C.E.L.L. gelangt Alcatraz Alienflugzeug. Dort soll er für Gould einige Proben sammeln, um ein Mittel gegen die Aliens zu finden. Zunächst geht alles gut, doch kurz nachdem Alcatraz das Schiff verlassen hat, wird er von einem Alien überrascht und zu Boden geworfen. Zu allem Überfluss beginnt das tintenfischähnliche Wesen den Nanosuit anzubohren. Glücklicherweise bleibt Alcatraz unverletzt und schafft es, das Alien zu vernichten. Der kleine Zwischenfall bleibt trotzdem nicht ohne Folgen. Der Anpassungsfähige Nanosuit nimmt durch den Angriff einen Teil der Alien DN x nA auf und beginnt sie zu analysieren. Ab diesem Zeitpunkt kann Alcatraz von Aliens eine Substanz sammeln, die es ihm erlaubt, den Nanosuit zu verbessern. Dabei stehen mehrere Kategorien zur Verfügung, die sich in verschiedene Untergruppen gliedern. Pro Kategorie kann immer nur ein Bonus aktiv sein. Obwohl einige Boni, wie z.B. unsichtbare Gegner entdecken, geradezu nutzlos sind, ergeben sich viele verschiedene Kombinationen. Eine nette Idee.
Nachdem Alcatraz es nach einigen Verzögerungen schafft, Professor Gould zu finden, stellt dieser als Erstes fest, dass nicht mehr Prophet, sondern Alcatraz im Nanosuit steckt. Durch eine Videobotschaft von Prophet erfährt auch Gould, was passiert ist. Auch Alcatraz bekommt einige neue Informationen. Der Marine erfährt einiges über Prophets Vorgeschichte und über den Nanosuit 2.0. Ein Scann zeigt schließlich, dass der Anzug an einer Art Gegenmittel gegen die Alienverseuchung arbeitet. Die Lösung für das Problem scheint in den tiefsten Schichten des Anzugs zu liegen. Um an diese Information zu gelangen, machen sich Gould und Alcatraz auf den Weg zur Wall Street, da dort ein fähigerer Scanner steht. Als Alcatraz an der Wall Street ankommt, wird er bereits von den Cell erwartet. Nach einem kurzen Kampf schaffen es der Professor und Alcatraz jedoch in das Innere des Gebäudes. Dort angekommen wird der Nanosuit erneut gescannt. Das Ergebnis zeigt, dass Alcatraz eigentlich tot sein müsste und nur durch den Nanosuit am Leben erhalten wird. An diesem Punkt wird außerdem klar, dass der Nanosuit die eigentliche und einzige Hoffnung für die Menschheit ist. Lange kann Alcatraz aber nicht darüber nachdenken, da der Raum in dem Er und Professor Gould sich befinden, von C.E.L.L.-Truppen gestürmt wird. Ihr Anführer ist ein Mann namens Lockhart. Der eher unangenehme Zeitgenosse hält Alcatraz ebenfalls für den schon längst verstorbenen Prophet und würde ihn am liebsten sofort erschießen. Glücklicherweise wird er daran von einer Frau, namens Tara Strickland, gehindert. Die Dame ist die Tochter einer aus dem ersten Teil bekannten Nebenfigur. Letztendlich veranlasst sie, dass Gould und Alcatraz nach draußen gebracht werden, damit der Anzug schließlich zu seinem Entwickler, Professor Hargreave, gebracht werden kann. Natürlich kommt es ganz anders. Als Alcatraz in den Hubschrauber gesetzt wird, bohrt sich ein riesiger Alien-Bohrer direkt durch die Wall Street. Der Hubschrauber stürzt ab und Alcatraz kann nur mit ansehen, wie der Bohrer eine Art Spore freisetzt, die die zurückgebliebenen C.E.L.L. Soldaten tötet. Dank des anpassungsfähigen Nanosuits können diese dem Helden aber nichts anhaben. Erst jetzt beginnt die eigentliche Alieninvasion auf Manhattan und erst jetzt beginnt die eigentliche Story von Crysis 2. Um nicht mehr vorwegzunehmen, verlassen wir die Story an diesem Punkt und widmen uns der Spielwelt von Crysis 2.

New York

Der Schauplatz von Crysis 2 ist wie schon erwähnt New Yorks Stadtteil Manhattan. Die Metropole ist trotz der Zerstörung durch die Ceph immer noch zu erkennen. Immer wieder laufen wir an Wahrzeichen von New York vorbei. Im Verlauf des Spiels passieren wir die Wall Street, Teile der Freiheitsstatue, die durch den Angriff der Ceph zerstört wurde, den Times Square und einige andere. Dank der überragenden Grafik schafft es das Spiel, seine Schauplätze ansprechend und real in Szene zu setzen. Crytek gelingt es außerdem, die Spielwelt immer wieder durch einige Abschnitte in denen Bäume wachsen und auch sonst einige Pflanzen zu finden sind, aufzulockern. Alles in allem ist es meiner Meinung nach die beste Umsetzung von New York City, die ich bisher in einem Spiel gesehen habe.

Grafik und Kritik

Die Grafik von Crysis 2 ist überragend und zählt derzeit zum Besten vom Besten. Dank Cryengine 3 sieht das Spiel, hervorragend, ansprechend und vor allem einladend aus. Die Texturen des Spiels sind auf den höchsten Einstellungen bis in kleinste Detail perfekt. Echtzeit- Licht und Schatten- Effekte sorgen für die nötige Stimmung. Explosionen sehen noch detaillierter aus als im Vorgänger. Die Rauchkanten wirken noch weicher und echter. Das Spiel schafft es, außerdem seine grafisches Potenzial voll auszuschöpfen. Der Spieler erlebt, den Times Square im Spiel bei Nacht voll erleuchtet. Im Verlauf der Mission fällt der Strom aus und taucht die Spielwelt in Dunkelheit, die nur vom fahlen Mondlicht unterbrochen wird. Für solch einen Augenschmaus ist natürlich auch ein leistungsstarker Rechner nötig. Sind die Voraussetzungen allerdings erfüllt, ist Crysis eine echte Augenweide.

Obwohl uns das Spiel eine überragenden Grafik, eine packende Story ohne Leerlauf und eine geniales Erlebnis liefert, muss man dem Spiel einige Punkte abziehen. Der größte Störfaktor ist der fehlende Bezug zum ersten Teil. Der Vorfall auf den Ling-Shan-Inseln wird zwar ein paar Mal erwähnt, aber eine Brücke zwischen dem ersten Teil und dem zweiten Teil schlägt das Spiel nicht. Nomad taucht kein einziges Mal mehr auf. Obwohl er am Ende von Crysis zurück auf die Insel fliegt und das Ende des ersten Teils offen ist, wird der Veteran kein einziges Mal erwähnt. Ein weiterer kleiner (subjektiver) Fehler ist die Tatsache, dass Alcatraz keine Stimme hat. Letzteres ist sicherlich Ansichtssache, aber meiner Meinung nach würde ein vertonter Held sich besser in das Spiel einfügen. Die KI des Spiels ist zu 90% gelungen. Sie taktiert und reagiert angemessen auf unsere Spielweise. Abgesehen von kleinen Aussetzern ist die KI einwandfrei.

Fazit

Crysis 2 ist der erhoffte Hit des Jahres geworden und ist meiner Meinung nach genau so gut wie sein Vorgänger. Abgesehen von kleinen Patzern und einem etwas enttäuschenden Übergang zwischen Teil 1 und 2 ist das Spiel durchweg hervorragend erzählt. Grafik und Spielwelt sind klasse. Die geringfügig fehlerhafte KI ist ebenfalls gelungen. Alles in allem ist Crysis 2 schon jetzt mein Spiel des Jahres 2011.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: Klare Texturen und stimmungsvolle Effekte
  • Sound: Passende Musik in jeder Situation
  • Balance: 4 Schwierigkeitsgrade
  • Atmosphäre: Gute Inszenierung durch Cryengine 3
  • Bedienung: Nanosuit lässt sich leichter bedienen.
  • Umfang: Kampange mit hohem Wiederspielwert + Mehrspieler
  • Leveldesign: Ermöglicht viele Vorgehensweisen
  • KI: Reagiert angemessen auf die Aktion des Spielers
  • Waffen & Extras: Große Auswahl und mehrere Modifikationen
  • Story: Wunderbare Inszenierung
  • Grafik: kein kontra
  • Sound: kein kontra
  • Balance: Gegner vertagen etwas zu viele Kugeln
  • Atmosphäre: kein kontra
  • Bedienung: kein kontra
  • Umfang: kein kontra
  • Leveldesign: kein kontra
  • KI: seltene Bugs
  • Waffen & Extras: kein kontra
  • Story: Mangelnder Bezug zum ersten Teil

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 5, weniger als 10 Stunden



Kommentare(1)
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