Nvidia Geforce GTX 460 - Schnell und leise im Benchmark-Test

Wir wollen nicht in Superlative verfallen. Aber die 230 Euro preiswerte Geforce GTX 460 entpuppt sich im Test als Nvidias beste Grafikkarte seit der Geforce 8800 GTX von 2006.

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Hoffentlich haben Sie in den letzten Wochen keine Geforce GTX 465 (280 Euro) gekauft. Denn die Nvidia Geforce GTX 460 rechnet praktisch genauso schnell und kostet deutlich weniger. Basis des neuen Erfolgs ist der überarbeitete GF104-Grafikprozessor. Nicht bloß ein halbierter GF100, sondern ein eher an die Bedürfnisse von Spielern beziehungsweise Spiele-Engines angepasster Grafikprozessor. Zwei Versionen bringt Nvidia auf den Markt: eine 1.024-MByte-Variante für 230 Euro und eine mit 768 MByte für 200 Euro. Noch sind aber nur wenige der bisher preiswertesten DirectX-11-Grafikkarten von Nvidia im Handel verfügbar.

Unmittelbarer Gegner beider Varianten ist die ATI Radeon HD 5830, die im Handel zwischen 200 und 240 Euro kostet, aber auch die starke und weit teurere ATI Radeon HD 5850 (300 Euro) liegt leistungsmäßig in greifbarer Nähe. Schließlich rechnet die je nach Benchmark-Parcours in etwa so schnell wie die Geforce GTX 465.

Achtung: Dieser Test wurde auf unser neues Grafikkarten-Wertungssystem umgestellt und ist deshalb nicht ohne Weiteres mit vorhergehenden Tests vergleichbar. Alle wichtigen Tests gleichen wir sukzessive an das neue Wertungssystem an.

Warum nicht gleich so? Die Geforce GTX 460 ist ganz anders und so viel besser als der Rest der GTX-400-Serie. Warum nicht gleich so? Die Geforce GTX 460 ist ganz anders und so viel besser als der Rest der GTX-400-Serie.

Die Geforce GTX 460

Auf der Geforce GTX 460 kommt nicht der GF100-Grafikchip von Geforce GTX 480, Geforce GTX 470 und Geforce GTX 465 zum Einsatz, sondern erstmals der überarbeitete GF104-Baustein. Im Vergleich zum GF100 hat Nvidia wesentliche Teile der Optimierungen für professionelle Anwendungen gestrichen, um den für Spiele relevanten Einheiten mehr Platz zu geben und die Herstellungskosten sowie die Stromaufnahme zu senken (entfernt wurde die ECC-Fehlerkorrektur für Speicher und Cache sowie die Unterstützung für schnelle Double-Precision-Berechnungen). Auf den mit 512 KByte für einen Grafikchip ungewöhnlich großen L2-Cache-Speicher kann der GF104 aber weiterhin zurückgreifen.

Der GF100 hat insgesamt 512 Shader-Prozessoren, von Nvidia in Anlehnung an die Programmierschnittstelle für allgemeine Berechnungen CUDA-Cores genannt. Selbst beim 450 Euro teuren Spitzenmodell Geforce GTX 480 hat Nvidia nur 480 Einheiten aktiviert. Der GF104 hat nach unserer Vermutung insgesamt maximal 384 Shader-Prozessoren, eine offizielle Angabe seitens Nvidia steht allerdings noch aus. Sicher ist, dass bei der Geforce GTX 460 336 Rechenwerke freigeschaltet sind, die mit 1.350 MHz beinahe so schnell takten wie auf einer GTX 480 (1.401 MHz). Die GTX 465 hat mit 352 zwar ein paar zusätzliche Shader, aber die laufen lediglich mit 1.215 MHz. Auch die Taktraten der übrigen Chipteile liegen mit 675 MHz deutlich über denen von GTX 465 und GTX 470 und nur knapp unter denen der GTX 480. Von den 15 Polygon-Tesselatoren der GTX 480 bleiben bei der GTX 460 noch sieben übrig, wobei der GF104 vermutlich über insgesamt acht verfügt.

Dem GF104-Chip fehlen viele für Spiele unnötige Funktionen, die Profi-Anwendungen beschleunigen. Dem GF104-Chip fehlen viele für Spiele unnötige Funktionen, die Profi-Anwendungen beschleunigen.

Eine Folge der Spieleoptimierung des GF104 ist die in Relation zu den Shader-Prozessoren stark angestiegene Zahl der Textureinheiten. Im Gegensatz zur Vorgängergeneration und der Radeon-Konkurrenz war die bei der Geforce GTX 480 mit 7:1 wenig ausbalanciert. Bei der GTX 465 beträgt das Verhältnis wegen der identischen Chiparchitektur ebenfalls 7:1, bei der GTX 460 dagegen spieletauglichere 5:1: Speziell Titel aus der letzten oder vorletzten Technikgeneration brauchen mehr Textur- als Shader-Leistung. Aber auch aktuelle Spiele profitieren von den 56 Textureinheiten (GTX 465: 44, Radeon HD 5870: 80).

Die zwei Varianten der Geforce GTX 460 unterscheiden sich nur beim Speicher und der Speicher-Anbindung. Während die GTX 460 mit 1.024 MByte und einer 256 Bit breiten Anbindung maximal 115,2 GByte pro Sekunde vom Grafikchip in den Speicher schaufelt, kommt das kleinere 768-MByte-Modell wegen der mit 192 Bit schmaleren Anbindung nur auf 86,4 GByte/s. Das und die bei 768-MByte-Karte von 32 auf 24 drastisch reduzierten ROP-Einheiten (ROPs sind unter anderem für die Kantenglättung mitverantwortlich) drücken die Spieleleistung bei hochwertigen Kantenglättungsmodi weit unter das Niveau der 1,0-GByte-Platine, wie unsere Benchmark-Tests zeigen.

Als einzige der aktuellen Nvidia-Karten kann die Geforce GTX 460 die Soundsignale Dolby True HD und DTS-HS Master Audio per Bit-Streaming über HDMI an einen entsprechenden Verstärker schicken. Ansonsten entspricht die Geforce GTX 460 technisch den teureren Familienangehörigen: Unterstützung von DirectX 11, PhysX-Effekten auf der Grafikkarte, der 3D-Technik Nvidia 3D Vision sowie über den aktuellen Treiber 258.80 auch so genanntes Surround-Gaming auf drei Monitoren und als 3D Vision Surround in Kombination auch in 3D. Anders als bei AMDs Radeon-HD-5000-Serie und deren Mehrschirmtechnik Eyefinity sind dazu aber zwei Grafikkarten im SLI-Verbund zwingend erforderlich, wenn Sie mehr als zwei Monitore ansteuern wollen.

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