Ein guter Abschluss der X-Serie

X3 Terran Conflict hat im Gamestar Test eine schlechte Wertung bekommen, die, wie ich finde dem Spiel nicht gerecht wird. Die Steuerung ist zwar relativ...

von - Gast - am: 01.06.2010

X3 Terran Conflict hat im Gamestar Test eine schlechte Wertung bekommen, die, wie ich finde dem Spiel nicht gerecht wird. Die Steuerung ist zwar relativ umständlich, aber nach einer Zeit geht sie fließend von der Hand, und es gibt auch viele Modifikationen die von der Community entwickelt wurden und das Spiel stark vereinfachen. Über eines aber muss man sich zu beginn klar werden. X3 Terran Conflict ist, obwohl man auch kämpfen kann, kein Actionspiel, sondern eher ein Mischung aus Aufbau- und Wirtschaftssimulation. Insgesamt ist X3 TC ein guter Abschluss der X-Serie.

Der Einstieg

Obwohl X3 TC ein umfassendes Handbuch beiliegt, füllt man sich beim Anspielen doch etwas verloren. X3 TC bietet zwar ein Tutorial, das die Steuerung erklärt, aber vieles unklar lässt. Hier schaffen viele Tutorials, die von der Community geschrieben wurden, Abhilfe. Dennoch braucht man für X3 TC Geduld, aber wenn man einmal die Steuerung beherrscht und beginnt sein Imperium aufzubauen, wird man für den Aufwand mit Spielspaß reichlich entschädigt.

Das Spielprinzip

X3 ist, wie ich bereits erwähnte eine Wirtschaftssimulation, die aber auch einen ausgeprägten Kampfpart beinhaltet. Das Spiel besteht aus mehreren Sektoren, die einer Rasse zugeordnet sind. Die Sektoren sind untereinander mit Sprungtoren verbunden. Jede Rasse verfügt über individuelle Raumschiffe, die zwar in ihrer Grundfunktion identisch (z.B. Frachter, Jäger, Zerstörer), aber je nach Rasse ein anderes Schiffsdesign und anderer Ausprägungen besitzen (Schildstärke, Bewaffnung usw.). Innerhalb dieser Sektoren befinden sich Raumstationen.
Der Spieler kann auch Raumstationen besitzen. Diese stellen eine oder mehrere Wahren her und benötigen dafür Ressourcen. Darauf gehe ich aber noch später näher ein. Außerdem bieten Personen auf den Raumstationen Aufgaben an, z.B. muss der Spieler die Station vor Piraten schützen, Waren liefern, Personen transportieren und verfolgen und ganze Sektoren vor feindlichen Invasionen schützen. So kann der Spieler Geld (Credits) verdienen und mit der Zeit eine große Schiffsflotte mit vielen eigenen Stationen aufbauen.

Handel

Allgemein versucht der Spieler eine Ware billig einzukaufen und teuer zu verkaufen. Dazu hat er aber mehrere Möglichkeiten:
Er kauft die Ware bei einer Station wo sie im Überschuss vorhanden ist ein und verkauft diese an einer anderen wo ein Mangel an dieser Ware an. Die KI verändert den Einkaufs- bzw. Verkaufspreis je nach Lagerbestand, so dass der Spieler einen Erlös aus dem Handel bekommt. Es ist auch möglich Piloten einzustellen, die mit einem Frachter, der dem Spieler gehört automatisch so handeln.
Der Spieler baut selbst Stationen, die man bei dem Völkern kaufen kann, die Waren herstellen und natürlich auch Ressourcen benötigen. Stationen können zu riesigen Komplexen zusammengeschlossen werden, um sich gegenseitig mit Waren zu versorgen (z.B. Erzmine schürft Erz für Waffenproduktion).
Er kann mit Schürfschiffen kleine Asteroiden sprengen und deren Überesstee verkaufen. Außerdem kann er Container, die z.B. nach Raumschlachten übrig bleiben einsammeln und verkaufen

Kampf

Natürlich ist das Universum nicht friedlich, und deshalb kann der Spieler in X3 TC auch kämpfen. Es gibt verschiedene Kampfraumschiffklassen, die je nach Volk in ihrer Ausstattung variieren. Schiffe der M3, M4 und M5 Klasse sind Jäger, also kleine Schiffe die mit Kampfjets vergleichbar sind, dann Träger mit der Bezeichnung M1 und Zerstörer mit der Bezeichnung m², und Schiffe der M7 und M6 Klassen, die die Lücke zwischen Zerstörer und Jägern auffüllen. Schiffe der M7M und M8 Klasse sind Bomber, sie nutzen Raketen mit denen Sie ihre Ziele auf große Entfernung angreifen. Das Kampfsystem ist normal, man steuert sein Schiff (während sich ein Träger natürlich langsamer und träger als ein Jäger ist). Man hat seine Hauptwaffen, die man meistens direkt steuern kann und Geschützkanzeln, die von der KI übernommen werden. Man kann auch Raketen einsetzen. Der Spieler kann auch einen Joystick benutzen. Die Bewaffnung und die Art der Raketen unterscheidet sich von Schiff zu Schiff, abhängig davon von welchen Volk das Schiff stammt, und das ein Jäger keine Zerstörerwaffen einsetzen kann ist logisch. Außerdem kann man Schiffe mit Marineinfanteristen entern oder dem Piloten mit Gewalt dazu bewegen sein Schiff aufzugeben.

Die KI und das restliche Universum

Die KI, die die Schiffe steuert ist leider sehr schlecht. So kommt es oft zu unfreiwilligen Zusammenstößen, besonders bei den Sprungtoren. Auch die KI hat große Probleme beim Kampf, da sie nicht dem feindlichen Feuer ausweicht.
Die Sektoren sind natürlich nicht komplett leer, es tummeln sich hier Schiffe, die Handel treiben, Sektorpatrollien und auch Zivilschiffe. Die Völker sind untereinander verbündet (diese Bündnisse ändern sich aber nicht), und die einzelnen Bündnisse führen zwar keinen Krieg, aber dort wo Sektoren der Völker aneinander grenzen kommt es oft zu kleinen Scharmützeln. Dadurch wirkt das Universum lebendig, auch weil Stationen verschwinden und aufgebaut werden, um den Sektor an die Wirtschaft anzupassen.

Missionen und Plots

Natürlich gibt es im Universum auch Aufgaben zu erfüllen. Diese werden von NPCs auf Stationen angeboten und werden zufallsgeneriert. Es gibt mehrere Arten:
Kampfmissionen: Der Spieler verteidigt eine Station oder einen Sektor vor Piraten oder einer anderen Rasse.
Baumissionen: Der Spieler baut für die Stationen.
Thinkmissionen: Der Spieler verfolgt ein Schiff, bringt ein aufgegebenes Schiff zu seinem Besitzer oder kauft ein neues und bring das zu seinem Besitzer. Außerdem kann er für Piraten Schiffe nach lohnenswerter Beute scannen oder für die Polizei nach Schmuggelgut suchen. Manchmal suchen Leute auch eine Transportmöglichkeit zu einer anderen Station.
Handelsmissionen: Hier muss der Spieler eine bestimmte Ware liefern oder transportieren.
Außerdem gibt es noch sogenannte „Plots“. Das sind quasi die Storymissionen, die Geschichten erzählen und einzigartig sind. Es werden regelmäßig neue Plots kostenlos per Patch angeboten, außerdem gibt viele mods die neue Plots einfügen.

Fazit

X3 TC ist ein wunderbares Spiel das mir sehr viel Spaß bereitet hat. Es wird regelmäßig vom Entwickler kostenlos erweitert, was heute leider nicht mehr selbstverständlich ist. Außerdem ist es sehr modfreundlich, was nochmal viele Erweiterungen zustande gebracht hat. Ich denke dass es trotz der Fehler die es hat (KI, Performanceeinbrüche) eine hohe Wertung verdient, ich würde es fast schon mit einem offline MMOG vergleichen. Für alle die eine anspruchsvolle Wirtschaftssimulation und die Fehler verkraften und die Geduld aufbringen können ist es eine klare Kaufempfehlung.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: Gute Grafik, die Schiffe sind sehr detailreich
  • Sound: Die Musik verschönert viele Sektoren
  • Balance: Die Balance ist größtenteils ok
  • Atmosphäre: Schönes, detailreiches Universum
  • Bedienung: geht nach einiger Zeit flüssig von der Hand
  • Umfang: Riesiges Universum mit vielen Sektoren
  • Missionsdesign: Einzigartige Plots mit teils witzigen Missionen
  • KI: Passt Stationen der Sekoren an Wirtschaft an
  • Einheiten: Viele unterschiedliche Schiffe und Varianten
  • Endlosspiel: Riesiges Unversum mit vielen Möglichkeiten
  • Grafik: Einige Schiffe sind teilweise sehr detailarm
  • Sound: aber sie wirkt auch eintönig
  • Balance: sehr selten sind Schiffe zu stark
  • Atmosphäre: irgendwann hat man schon alles gesehen
  • Bedienung: Am Anfang schwer zu verstehen
  • Umfang: -
  • Missionsdesign: Normalle Missionen nach gleichen Schemen
  • KI: Sehr schlechte Flug- und Kampffähigkeiten
  • Einheiten: -
  • Endlosspiel: -

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 100 Stunden



Kommentare(2)
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