Eine Irre und ein Spinner sind immer die Gewinner!

Eine junge Reporterin mit einer schweren Klatsche und ein Sportreporter der an nichts Interesse hat als dem nächsten Boxkampf kämpfen gemeinsam gegen eine böse...

von Tsabotavoc am: 12.06.2011

Eine junge Reporterin mit einer schweren Klatsche und ein Sportreporter der an nichts Interesse hat als dem nächsten Boxkampf kämpfen gemeinsam gegen eine böse Verschwörung.

Kann das gut gehen? Sogar sehr gut...

Ein verrücktes Paar - eine irre Welt

Wer kennt sie nicht? Klassiker wie 'Die Fliege', 'Frankenstein' oder 'Dracula'

Aber was wäre wenn es all diese Monster wirklich geben würde? Als ganz normale Mitglieder der Gesellschaft? Willkommen in der Welt von The Next Big Thing.

Zu Beginn des Spiels müssen Liz Allaire - aufstrebende Jungreporterin und Dan Murray - aufstrebender Egozentriker gemeinsam eine Reportage über eine Party von FitzRandolph schreiben und stoßen dabei auf die Spuren einer ausgewachsenen Verschwörung.

Im Laufe der nächsten Spielstunden kommen die beiden Helden wider Willen nicht nur dem Drahtzieher der Verschwörung auf die Spur sondern sich selbst auch näher.

Die Pendulo Studios reizen dabei das Szenario voll aus: Keine Sekunde hat man das Gefühl dass die Monster im Spiel nur aufgesetzt wären. Jeder Charakter ist glaubwürdig und überzeugend - auch die Sprecher sind durch die Bank gut gewählt.

Rätsel und Charaktertiefe

Im Laufe des Spiels steuern wir jeweils abwechselnd Liz Allaire und Dan Murray. Dabei besuchen wir auch durchaus sehr abgefahrene Orte bis zu Liz Allaires Verstand.

Zwar werden alle Charaktere gut veranschaulicht und haben einen detaillierten Hintergrund - im Vergleich zu Liz Allaire sind sie jedoch eher schwach ausgearbeitet. Warum sich z.B Dan Murray binnen eines Kapitels in Liz Allaire verliebt - diese Antwort bleibt uns das Spiel schuldig.

Richtig vorbildlich hingegen ist die Führung durch die Rätsel: Dank variablem Schwierigkeitsgrad die sogar eine zuschaltbare Rätselhilfe beeinhaltet wird sich niemand verloren vorkommen.

Manche Charaktere scheinen einfach nur zu existieren: Über Big Albert - immerhin eine der Hauptpersonen des Spiels - erfahren wir gar nichts. Ja wir können nicht einmal mit ihm reden!

Auch das gefürchtete mehrfache Abgrasen von bereits besuchten Orten entfällt komplett.

Die Qualität der Rätsel schwankt jedoch: So gehört das Rätsel um als Dan Murray in den Tempel der Illusionen zu gelangen zu den Highlights während der Test in ägyptischer Grammatik viel Potential verschenkt.

Schwächen und Stärken

In Spielen wie 'Day of the Tentacle', 'Sam und Max' sowie 'Toonstruck' mussten manche Rätsel durch Zusammenarbeit der einzelnen Charaktere gelöst werden.
Das bleibt uns 'The next big Thing' leider schuldig.
Damit hätten wir auch schon die größte Schwäche des Spiels - durch den Verzicht auf diese Möglichkeiten geht leider viel Tiefe verloren.

Die größte Stärke ist der teils abstruse Humor der Rätsel: Beispiel gefällig?

Liz Allaire muss ins Büro der Privatsekretärin von FitzRandolph. Vor der Tür ist ein Wachroboter der ihre Körpermaße scannt um festzustellen ob sie zugangsberechtigt ist.
Da Liz aber keine Atom-Oberweite hat, muss sie den Roboter erst mit einem Alkohol-Öl-Cocktail abfüllen damit er Liz 'schöntrinkt'

Das wird so augenzwinkernd inszeniert dass man das Spiel dafür einfach lieben muss. Zudem hat das Spiel eine vorbildliche Kapitelführung in der wir jederzeit sehen was noch zu tun ist um in das nächste Kapitel zu gelangen.

Das ist ganz alte Schule

Es kommt selten vor: Aber Liz Allaire und Dan Murray haben das Wiedererkennungspotential von den alten Klassikern und zumindest für mich steht das Spiel in der großen Halle der Legenden auf Augenhöhe mit Day of the Tentacle, Monkey Island und Co.

Von mir eine klare Kaufempfehlung an all jene die ein gutes - eventuell etwas zu leichtes - Adventure oder einfach nur ein paar Stunden gute Unterhaltung mit liebenswerten Charakteren suchen.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: liebevolle Comicgrafik, zauberhafte Animationen
  • Sound: Hervorragend ausgewählte Sprecher
  • Balance: Variabler Schwierigkeitsgrad
  • Atmosphäre: Liebevolles überzeugendes 60er Jahre Setting
  • Bedienung: Viele Komfortfunktionen
  • Umfang: Mehrere Stunden wirklich gute Unterhaltung
  • Handlung: Spannende Handlung mit vielen Schauplätzen
  • Rätsel: Die meisten Rätsel sind logisch lösbar
  • Dialoge: Hervorragend vertont, viel Humor
  • Charaktere: Größtenteils überzeugend und sympathisch
  • Grafik: /
  • Sound: Manche Redewendungen werden oft wiederholt
  • Balance: Rätsel nutzen die beiden Charaktere nicht voll aus
  • Atmosphäre: /
  • Bedienung: /
  • Umfang: Ende kommt etwas überstürzt
  • Handlung: Kein wirklicher Showdown
  • Rätsel: Zwei unlogische und nervige Rätsel
  • Dialoge: Lizs ältere Schwester nervig vertont
  • Charaktere: Einige Charaktere kommen etwas zu kurz

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 5, weniger als 10 Stunden



Kommentare(1)
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