Der im Internet auch als Notch bekannte Game-Designer Markus Persson hat eine regelrechte Traumkarriere hingelegt, um die ihn vermutlich nicht wenige Indie-Entwickler beneiden: Mit Minecraft brachte er das richtige Spiel zur richtigen Zeit auf den Markt, löste einen regelrechten Hype aus und wurde dann schließlich durch den Verkauf seines Entwicklerstudios Mojang und sämtliche Minecraft-Rechte an Microsoft endgültig zum Multi-Millionär.
Doch auch wenn sich der Schwede mittlerweile vermutlich alles leisten kann, was er sich an materiellen Dingen wünscht: Glücklich ist er offensichtlich nicht. Das jedenfalls legen einige Twitter-Nachrichten nahe, die Persson in den vergangenen Tagen veröffentlicht hat. Insbesondere seine eigene Antriebslosigkeit und die nur oberflächlichen sozialen Interaktionen mit seinen Mitmenschen wurmen ihn offenbar:
"Das Problem damit, sich alles leisten zu können, ist, dass man absolut keinen Grund mehr dazu hat, an irgendwas zu arbeiten. Und die Interaktion mit anderen Menschen wird aufgrund des Gefälles fast unmöglich. Ich bin gerade mit ein paar Freunden auf Ibiza und mache Party mit berühmten Leuten - ich kann tun was immer ich möchte. Und ich habe mich nie zuvor so isoliert gefühlt."
Doch nicht nur auf seinen Party-Reisen durch die Weltgeschichte langweilt sich Persson. Auch seine Heimat Schweden ist offensichtlich nicht mehr das für ihn, was sie einmal war:
"In Schweden sitze ich nur herum und warte darauf, dass meine Freunde mit ihren Jobs und Familien Zeit haben, mit mir Scheiße zu bauen. Und dabei beobachte ich mein Spiegelbild im Monitor. "
Und auch mit dem Hass seiner ehemaligen Angestellten bei Mojang kann der Multimillionär, der mittlerweile eine der teuersten Villen in Beverly Hills besitzt, nicht so richtig umgehen:
"Als wir das Unternehmen verkauft haben, haben wir die meiste Arbeit darin investiert, sicherzustellen, dass sich um die Angestellten gekümmert wird. Und sie alle hassen mich nun. "
Generell scheint es der Umgang mit seinen Mitmenschen zu sein, der Persson arg belastet. Auch in der Liebe hat der Game-Designer eigenen Aussagen zufolge kein Glück - wegen des Geldes:
"Ich habe ein großartiges Mädchen gefunden, aber sie hat Angst vor mir und meinem Lebenswandel und ist lieber mit einem normalen Typen ausgegangen. "
Eine Hoffnung hat Persson allerdings: Wie er in einem weiteren Tweet schreibt, hätten ihm einige Leute mit einem ähnlichen Lebenslauf verraten, dass der aktuelle Zustand normal sei und vorbei gehen werde. Es bleibt wohl abzuwarten, ob dem wirklich so ist.
Was der Mojang-Gründer bis dahin machen wird, bleibt offen. Die Welt retten aber offenbar nicht: Damit würde er sich nur denselben Arschlöchern ausliefern, die ihn bereits zum Verkauf von Minecraft überredet hätten.
Dass er den Minecraft-Verkauf mittlerweile bereut, hatte Persson übrigens schon vor ein paar Wochen zu verstehen gegeben. Rückgängig machen lässt sich das aber wohl nicht - trotz der depressiven Gedanken, die den Spielentwickler momentan umtreiben.
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