Ein Höllentrip ohne Happy End

Story:Der sog. „Erstgeborene“ will durch einen Spalt, der sich in der Stadt al-Khali im Nahen Osten aufgetanen hat, aus der Unterwelt in die unsrige Welt...

von Miles Teg am: 21.10.2011

Story:
Der sog. „Erstgeborene“ will durch einen Spalt, der sich in der Stadt al-Khali im Nahen Osten aufgetanen hat, aus der Unterwelt in die unsrige Welt gelangen und sie müssen das natürlich verhindern. „Sie“ das ist die Spezialeinheit „Jericho“ die aus sieben Teammitgliedern besteht, die alle neben speziellen Waffen noch über Übernatürliche Fähigkeiten verfügen.
Die Story stammt aus der Feder von Clive Barker einem britischen Schriftstellers und Regisseurs, der u.a. für die Hellraiser Filme bekannt ist. Mich hat die Story nicht gerade umgehauen. Nach dem ich den Entgegnet besiegt hatte, war die Story auch schon so gut wie vergessen. Für die Art von Shooter, wie Jericho einer ist, ist die Story allerdings auch nicht all zu wichtig.

Genre und Steuerung:
Bei Jericho handelt es sich um einen klassischen Ego-Shooter, der ausschließlich in der Egoperspektive gespielt wird. Allerdings muss man im Laufe des Spiels ab und an mini Geschicklichkeitsspiele mit den W,A,S,D Tasten (bei Standardeinstellungen) meistern.
Ich fand das immer sehr nervig, weil es den Spielfluss gestört hat. Die Standardeinstellungen sind Zum Teil verwirrend unkomfortabel, da das primär- und Sekundärfeuer bei allen Charakteren unterschiedlichste Auswirkungen hat und manche Tastenbelegungen einfach unnötig sind. Man kann seinem Team zwar Befehle, wie Vorstürmen oder Zurückbleiben geben, aber das wirkt sich im Spiel praktisch nicht aus. Jericho ist alles andere als ein Taktik-Shooter.

Atmosphäre:
Die Geschichte wird in Zwischensequenzen in Spielgrafik erzählt. Die Level sind eklig, schleimig und düster gestaltet. Häufig hängen vermodernden Leichen an den Wänden aber gruselig wird das irgendwie nicht. Auch Schock Momente fehlen mir bzw. sind mir nicht wirklich aufgefallen. Man kämpft sich im Verlauf des Spiels zwar durch fünf verschiedene Zeitepochen, in denen sich die Gegnertypen jeweils unterscheiden, aber innerhalb der fünf Episoden sind es häufig dieselben Gegnertypen!
Was vor allem enttäuschend ist, ist das Ende. Nachdem man den Endgegner bezwungen hat springt man ins Wasser und… nix weiter nur noch der Abspann. Da hätte ich mir zumindest noch ein schönes Video versprochen
Gut gelungen sind dagegen die einzelnen Charaktere, die sich deutlich unterscheiden und sich während des Spiels untereinander Unterhalten, was teils sehr realistisch wirkt und auch absichtlich witzig rüberkommt.

Waffen/Besonderheiten:
Man kann alle sieben bzw. nachher sechs Teammitglieder Spielen und jeder hat unterschiedliche Waffen und Spezialfähigkeiten. Mir war das zu Beginn alles ein wenig viel. Sechs Charaktere mit je zwei Waffen und ein bis zwei magische Fähigkeiten war mir auf einen Schlag war pure Reizüberflutung. Hier hätte ich es besser gefunden, wenn die spielbaren Charaktere und Waffen nach und nach freigeschaltet worden wären. Mit der Zeit gewöhnt man sich allerdings daran und dann ist diese Auswahl an verschiedenen Waffen und Fähigkeiten auch durchaus als Pluspunkt von Jericho anzusehen. Auch wenn ich tatsächlich nur „Delgardo“ (Minigun und Feuerzauber) bzw. „Black“ (Scharfschützen/Granatwerfer) gespielt habe.

Gameplay:
In Jericho sind die Level lineare Schlauchlevel. Manchmal war es trotzdem nicht ganz klar, was es mit wem wo als nächstes zu tun gab. Ich fand es gab nur geringe Hilfe oder Anzeigen seitens des Spiels, die einem sagt wie man an dieser oder jener Stelle weiter kommt. Es gibt keine Lebensenergieanzeige sondern nur einen Rotschimmer, der immer stärker wird, wem man getroffen wird. Es gibt also weder Lebensenergie noch Munition einzusammeln, den diese wird „runtergeladen“ bzw. „hergezaubert“. Es gibt somit aber auch keine Secretplaces (Geheimverstecke) oder Ähnliches zu entdecken. Dadurch kann man sich zu 100% auf das ballern konzentrieren, da man ja eh nichts einsammeln muss bzw. kann. Allerdings ist das Spiel dadurch auch recht eintönig und weniger abwechslungsreich.
Wenn man mal stirbt, ist das Spiel nicht gleich zu Ende. Man kann zu einem noch lebenden Mitglied wechseln und dann auf Tastendruck die bereits verstorbenen Freunde heilen.

Grafik:
Schönes Modeldesign, sehr detailliert.
Animationen können sich sehen lassen.
Alles in allem nett anzusehen, aber auch kein Crysis.

Speicherpunkte und Schwierigkeitsgrad:
Es gibt in Jericho keine freies Speichern, sondern Checkpoints. Ich fand die Punkte aber recht fair verteilt. Insgesamt war das Spiel recht leicht. Habe auf dem dritten von drei Schwierigkeitsgraden gespielt und hatte keine Probleme oder größere Frustmomente. Nur der Endgegner ist sehr schwer wenn man nicht weiß wie es geht, danach aber recht simpel.

Sprachausgabe/Schnitte/Bugs:
Es sind gleich 5 Sprachen wählbar und die englische ist wie immer die beste und zum Teil recht witzig. Das Spiel ist in Deutschland ab 18 und ungeschnitten. Bugs habe ich keine entdeckt, nur zweimal ist das Spiel abgestürzt, was aber auch an einem zum heißen CPU liegen könnte.

Fazit:
Jericho ist ein solider Ego-Schooter, mit außergewöhnlicher aber insgesamt schwacher Story. Die verschiedenen Charaktere sind gut in Szene gesetzt und wirken nicht künstlich. Durch eine große Auswahl an Waffen und Magie ist für jeden etwas dabei. Die Grafik ist ansehnlich aber auch schon vier Jahre alt. Leider verschenkt Jericho ein paar Punkte bei der Atmosphäre und mit der Zeit wird das Spiel ein wenig eintönig. Für Freunde der etwas blutigeren dauer Ballerei aber trotzdem zu empfehlen. Ich selber habe ca. 8Std. auf der höchsten der drei Schwierigkeitsstuffen gebaucht.

Subjektiver Wertungskasten:

Handlung 7/10
Bedienung 6/10
Gameplay 7/10
Grafik 8/10
KI 8/10
Waffen 9/10
Balance 7/10
Umfang 7/10
Spassfaktor 7/10
Atmosphäre/ 7/10
Leveldesign

=73 Punkte


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 5, weniger als 10 Stunden



Kommentare(1)
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