AoE kann gut in der neuen Welt Fuß fassen

Die Age of Empires Reihe war in der Vergangenheit ein wichtiger Teil des Strategie-Sektors. Vom Nomaden bis zum mächtigen Feldherrn und Eroberer des...

von - Gast - am: 16.08.2008

Die Age of Empires Reihe war in der Vergangenheit ein wichtiger Teil des Strategie-Sektors. Vom Nomaden bis zum mächtigen Feldherrn und Eroberer des Mittelalters; Das Spielprinzip machte die Ensemble Studios unsterblich. Kann der Titel Age of Empires III an die großen Erfolge der Vorgänger anknüpfen? Kann das Spielprinzip mit Kanone gegen Tomahawk im gerade entdeckten Amerika gelingen? Hier mein Eindruck:

Die neue Welt

Als Fan der AoE Reihe war man schon einige Expansionen der Spielewelt gewohnt; Von Europa bis in den fernen Osten, alles war schon vertreten.
Mit AoE III wird der Spieler zum ersten Mal in das gerade entdeckte Amerika versetzt. Briten, Franzosen, Deutsche, Russen, Osmanen, Spanier, Portugiesen und Holländer buhlen nun um die Vorherrschaft des jungen Landes.
Jedes Volk wurde eigens gestaltet, perfekt abgestimmt auf verschiedene Spielertypen z.B. Osmanen bilden gratis Siedler aus oder Briten können größere Häuser als alle anderen Fraktionen bauen.

Die Neuerungen

Ein neuer Kontinent braucht Veränderungen, das dachten sich auch die Entwickler von Ensemble Studios. Heimatstadt, Handelsposten oder Indianerbündnisse klingen nicht wirklich AoE typisch, sind aber wichtiger Bestandteil des Titels:

Die Heimatstadt ist wohl die wichtigste Veränderung des Spiels; Durch fortschreitende Spielerfahrung kann man, je nach Volk unterschiedliche, Belohnungen auf einem riesigem Technologiebaum freischalten und während des Spiels in die neue Kolonie schicken. Diese Belohnungen können Rohstoffe, Soldaten oder Technologien sein.

Über Handelsposten kann man sich Ressourcen per Kutsche schicken lassen und mit Indianern Bündnisse schließen. Technologien oder mächtige Krieger sind hierbei der Lohn, für den man nicht mit Feuerwasser oder Glasperlen, sondern mit Rohstoffen bezahlt.

Die Neuerungen sind sinnvolle Erweiterungen des Gameplays und wurden gut in dieses integriert. Der Atmosphäre des Spiels tun die neuen Features jedoch keinen Abbruch.

Einzelspielermodus

Ein Lob an die Schreiberlinge! Eine ansprechende, in drei Akte geteilte Familienchronik macht sehr viel Spaß, trotz teils nervenden Zwischensequenzen die viel zu lange sind. An die acht Stunden Spielspaß sind hier durchaus zu erreichen, jedoch sollte man den Schwierigkeitsgrad auf 'Schwer' stellen, sonst könnte man unterfordert werden. Nach der Kampagne kann man auch noch Spaß im Modus 'Gefecht' haben, da freie Gemetzel auf allen Karten des Spiels viele Taktik- und Spielarten ermöglichen.

Grafik

Hier erkennt man das Spiel als AoE Titel erst auf den zweiten Blick wieder; Eine angenehm satte Farbgebung der Landschaft und staatenabhängige Gebäudegestaltung beeindrucken und lassen den Spieler eine grandiose Tiefe erleben.Wasserreflexionen und Einheitengestaltung verdienen auch das Prädikat 'Sehr Gut'. Hier könnten sich andere Genretitel etwas abschauen. Einziger Minuspunkt: Musketen demolieren Gebäude genauso schwer wie eine fünfpfünder Kanonenkugel es tun würde.

Sound

Im Hauptmenü wird man von Marschtrommeln und Flöten begrüßt, hier wurde das Thema der AoE Reihe auch musikalisch sehr gut vertont. Einige leicht nachzupfeifende Stücke sorgen für schöne Untermalung des Settings und gute Laune.

Multiplayer

Im LAN- Modus gibt es keinerlei Probleme beim Spielen, kaum lagging und gute Chatfenster. Im Internet sind zu bestimmten Zeiten leider kaum Spieler online, ein großes Minus gibt es bei der Balance zwischen guten und neuen Spielern: Es passiert häufig das acht Fähnriche in einigen Minuten von acht Generälen vom Schlachtfeld gefegt werden; etwas mehr Fairness, sei es auch nur durch Levelbeschränkungen für bestimmte Spiele, wäre angebracht. Einige Sekunden lagging am Anfang sind auch etwas viel, vielleicht wird hier noch etwas getan. Das Rängesystem ist sehr schön gestaltet und funktioniert nach dem genretypischen Prinzip der Militärränge. Der Chat funktioniert sehr gut, das Rohstoffe austauschen auch.

Fazit

Ein AoE Titel, grafisch wunderbar überarbeitet, im neuen Setting sehr stimmig und strategiebetont wie immer. Der Multiplayermodus ist schön gestaltet, etwas mehr Einschränkungen wären jedoch wünschenswert.

Danke für das Lesen des Tests!
ng_revolution


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: große Spieltiefe,wunderschönes Leveldesign
  • Sound: Themenbezogen,leicht zum nachpfeifen
  • Balance: Schöne Kampagne,schwere Schatzwächter
  • Atmosphäre: Wasserreflexionen,Tiere,Musik,bunt
  • Bedienung: ein typischer AoE Titel, wenig Neuerungen
  • Umfang: Große Kampagne, toller Gefechtsmodus, Internet
  • Missionsdesign: viele verborgene Schätze, nette Umgebung
  • KI: schnell im bauen
  • Einheiten: Große Vielfalt, tolles Design,schöne Bewegungen
  • Kampagnen: kreative Gestaltung in 3 Akten, gute Storyline
  • Grafik: Gebäude stürzen jedes Mal gleich ein
  • Sound: etwas hektisches Pfeifenspiel
  • Balance: schwache KI,leichter Schwierigkeitsgrad
  • Atmosphäre: teils schwache KI
  • Bedienung: sehr mausabhängig
  • Umfang: schlecht frequentierte Server
  • Missionsdesign: fast keine freien Entscheidungen
  • KI: sehr dumm
  • Einheiten: keine wirklichen Formationen
  • Kampagnen: nervige Zwischensequenzen,nicht fordernd

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 100 Stunden



Kommentare(3)
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