Das unheimliche Spiel aus einer fremden Welt

Alien: Isolation... Das ist nun ein Horrorspiel, welches an ALIEN von 1979 anknüpft und uns in die Haut von Ripleys Tochter Amanda wirft. Im Weltraum, auf...

von DanieD00 am: 29.10.2015

Alien: Isolation... Das ist nun ein Horrorspiel, welches an ALIEN von 1979 anknüpft und uns in die Haut von Ripleys Tochter Amanda wirft. Im Weltraum, auf einer verlassenen Raumstation, und mit einem unheimlichen Wesen aus einer Fremden Welt. Aber kann das Gruselspiel schocken?


Die Suche nach der Mutter

Alien: Isolation entführt uns in die Haut von Amanda Ripley, die nach ihrer Mutter Ellen Ripley sucht. Die arbeitet bei Weyland Yutani und bekommt von einem ihrer Mitarbeiter den Hinweis, das der Flugschreiber der USCSS Nostromo, dem Schiff, auf dem ihre Mutter gearbeitet hat, bei der Raumstation Sevastopol aufgefangen wurde. Dort fliegen wir hin, in der Hoffnung, Hinweise auf den Verbleib unserer Mutter zu finden. Als wir dort ankommen, ist die Station jedoch verlassen, und wir landen auf eine ungemütliche Art und Weise in dieser Station. Schon bald bemerken wir, das hier einiges nicht stimmt, und wir es mit einem Feind zu tun haben, den wir nicht besiegen können. Die Geschichte von Alien: Isolation ist wendungsreich und bietet einige Überraschungen. Außerdem greift sie Geschehnisse aus dem Film Alien von 1979 auf. Wer den nicht geschaut hat, kein Problem, denn auch ohne Handlungskentnisse des Films wird man die Story verstehen. Besonders die Atmosphäre ist schlichtweg grandios, auf der ich aber noch genauer eingehen werde.

Amanda ist die Frau, die wir im Spiel verkörpern und mit der wir herausfinden werden, was mit unserer Mutter geschehen ist. Und ob wir mit ihr von Sevastopol entkommen.

Im Weltall hört dich niemand schreien

Das Gameplay von Alien Isolation ist relativ schnell verstanden. Wir schleichen uns durch eine verlassene Raumstation und müssen Aufgaben erfüllen. Da müssen wir beispielsweise in die Überwachungszentrale der Station einbrechen und dort Informationen entnehmen, und danach wieder abhauen. Die Missionen sind relativ gestaltet, aber im Prinzip geht es immer nur darum geht, von einem Ort zum anderen zu gelangen. Allerdings besitzt Alien: Isolation Backtracking, was schon durchaus nerven kann, was das Spiel nicht nur ein bisschen streckt. Auch könnte man meinen, dass das Spiel nach ca. der 12 von 18 Missionen schon vorbei ist, es aber dennoch weitergeht. Im Laufe des Spiels finden wir nützliche Tools, wie bspw. einen Schneidbrenner, mit dem wir Türen aufbrennen können, oder den Motion Tracker, um herauszufinden, wo sich das Alien aufhält. Das bringt mich auch zum nächsten Punkt:

Was ist hier bloß passiert? Warum sind die Räume so leer? Ob wir es mit einem Feind zu tun haben?

Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt

Wir haben es mit Androiden und Menschen auf der Station zu tun. Die Menschen auf der Station kämpfen ums nackte Überleben und werden bei Kontakt auf uns schießen. Es gibt bis auf die Nebencharaktere aus der Story keine freundlichen Charaktere, also sind wir auf uns allein gestellt. Alarm oder allgemeine auffällige Dinge wie herumschießen oder rennen locken das Alien an. Menschen und Androiden können wir besiegen, doch das Alien ist eine ganz andere Sache. Wir können uns lediglich verstecken oder es für kurze Zeit lähmen, doch töten können wir es nicht. Somit sind wir grundsätzlich immer gezwungen, möglichst lautlos und unauffällig vorzugehen. Findet uns das Alien, dann war es das. Wir können so schnell rennen wie wir wollen, es wird uns kriegen, deswegen dürfen wir uns gar nicht erst erwischen lassen. Und da Amanda ohnehin nicht viel aushält, sollten wir vorzugsweise auch nicht gegen Menschen oder Androiden kämpfen. Allerdings können wir alle unsere Gegner mit Dingen wie Rauchbomben oder Blendgranaten ablenken und Zeit gewinnen. Vor allem, und das muss man dem Spiel lassen, ist die großartige KI vom Alien, welches unberechenbar ist. Haben wir vorhin noch um die Ecke geschaut und es gesehen, hören wir einige Geräusche über uns und es ist eventuell im Lüftungsschacht, in dem wir vor wenigen Momenten noch herumliefen und uns sicher gefühlt haben. Wir sind so gut wie niemals vor dem Alien sicher. Außerdem bietet das Spiel ein interessantes Speichersystem. Es gibt einige Notfallgeräte in den jeweiligen Stationen, an denen wir speichern können. Das Problem: Wir sind auch dann noch nicht sicher, denn es dauert einen Moment, bis auch wirklich gespeichert wurde. Während der Zeit können wir uns nicht bewegen oder andere Aktionen ausführen. Wer also weiß, dass das Alien hinter ihm steht und sich vermeintlich sicher fühlt: Nein, das ist man nicht. Das mag zwar frustig sein, aber dafür ist die Anspannung umso größer und das Gefühl, gespeichert zu haben, lässt einem mit einem sicheren Gefühl zurück. Man sollte deshalb auch genug Zeit mitbringen, um das Spiel zu spielen, Leute, die also vielleicht 10-20 Minuten spielen wollen, werden kaum Spaß haben.

Ist das Alien so nah vor uns, haben wir es eigentlich schon hinter uns. Da bringt uns ein Revolver auch nichts mehr.

Nützliche Tools

Wie schon oben erwähnt, können wir alle unsere Gegner mit Dingen wie Blendgranaten oder Rauchbomben ablenken. Die können wir mit den rumliegenden Komponenten auf der Station zusammenbasteln, wenn wir denn vorher die nötige Blaupause gefunden haben. Dann können wir beispielsweise Molotov Cocktails herstellen, um das Alien kurz zu lähmen, oder Medikits, um unsere Gesundheit aufzustocken. Der Bau dieser Gegenstände passiert auch in Echtzeit und wir können während dieser Zeit auch vom Alien oder von anderen Gegnern erwischt werden. Das Menü dazu ist ein wenig sperrig, ist aber schnell überwunden und dann auch kein großes Problem mehr. Außerdem finden wir während unserem Abenteuer einige Computer, die entweder Hintergrundwissen enthalten können, oder unter anderem Codes für Türen enthalten können. Umschauen lohnt sich also, auch wenn man die Gefahr eingeht, getötet zu werden und eine halbe Stunde neu spielen zu müssen. Also wie schon erwähnt, Frustresistenz wird definitiv benötigt.

Mit dem Motion Tracker können wir herausfinden, wo das Alien sich gerade befindet. Ob es über oder unter uns ist, müssen wir selbst herausfinden. Doch hören kann das Alien den Tracker auch, also vorsichtig!

Grandiose Atmosphäre und schöne Grafik

Die Grafik von Alien: Isolation ist toll. Dafür, dass das Spiel stark aussieht, wird der PC nur marginal beansprucht und selbst auf alten Rechnern läuft das Spiel sauber und problemlos. Dazu kann man viel in den Optionen einstellen. Allerdings sind Lippen in Dialogen nicht immer synchron und auch die Animationen könnten ein wenig besser sein. Dafür trifft das Spiel den Stil der Filmvorlage aber mehr als nur perfekt. Besonders der Soundtrack, der teilweise an die Filmvorlage erinnert, ist spitze und wird vermutlich den Leuten, die die Filme gesehen haben, ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Es gibt gute deutsche Sprecher und die Musik wird immer passend eingesetzt. Dazu sind Effektgeräusche toll anzuhören und klingen allgemein sehr gut. Kopfhörer oder starke Lautsprecher sind Pflicht! Die Atmosphäre treibt dies auf die spitze: Wenn wir in einem dunklen Raum sind, wo nur wenige Lichter sind, es vielleicht sogar brennt, die Musik langsam bedrohlich wird und wir das Alien über uns im Lüftungsschacht hören können, dann meine Freunde, dann hat man Angst. Und zwar die üble Sorte Angst.

Das Spiel ist grafisch toll. Man nehme als Beispiel der Boden, der die Lichter und Wände des Flures spiegelt...

...oder allgemein die großartige Lichtstimmung und Atmosphäre. Genau so muss das sein!

Fazit

Alien: Isolation ist genau das Spiel, worauf die Fans der Filmvorlage gewartet haben. Trotzdessen, das man Frustresistenz braucht, ist das Spiel ein absolutes Muss für Horrorfans und Fans der Alien-Quadrologie. Auch Neulinge, die noch nie ein Horrorspiel gespielt haben, werden Spaß haben und sich schön gruseln können. Ich kann ohne schlechtem Gewissen eine klare Kaufempfehlung aussprechen!


Wertung
Pro und Kontra
  • Handlung: Spannend
  • Handlung: Wendungsreich und besitzt Überraschungen
  • Umfang: 12-15 Stunden Spielzeit
  • Gameplay: Mehrere Möglichkeiten, ans Ziel zu kommen
  • Gameplay: Viele unterschiedliche Versteckmöglichkeiten
  • Gameplay: Stets unter Druck
  • Gameplay: Leicht erlerntes Crafting-System
  • KI: Unberechenbare und schlaue KI
  • KI: Reagiert auf Geräusche und anderen auffälligen Dingen
  • Technik: Tolle Grafik
  • Technik: Läuft selbst auf schwachen PCs gut
  • Technik: Fängt den Stil der Filme perfekt ein
  • Technik: Jederzeit passende gute Musikuntermalung
  • Technik: Direkte Effektsounds
  • Atmosphäre: Beklemmend und jederzeit gruselig
  • Gameplay: Benötigt Frustresistenz
  • Steuerung: Etwas schwammiges Crafting-Menü
  • Umfang: Unnötiges Backtracking
  • Umfang: Kein Wiederspielwert
  • Handlung: Gegen Ende langgezogen

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



Kommentare(2)
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