The Dark Knight Returns

Dieses 'Superhelden-Game' hatte ich angesichts der zu erwartenden Highlights 'Resident Evil 5' und 'Modern Warfare 2' ursprünglich überhaupt nicht auf meinem...

von GROBI75 am: 29.09.2009

Dieses 'Superhelden-Game' hatte ich angesichts der zu erwartenden Highlights 'Resident Evil 5' und 'Modern Warfare 2' ursprünglich überhaupt nicht auf meinem Zettel. Die Demo hat mich dann doch mehr als positiv überrascht - bereits nach den ersten ausgeteilten Backpfeifen war ich Hin & Weg! 'Arkham Asylum' verlässt sich vollkommen berechtigt zu großen Teilen auf das 'Freeflow Combat'-Feature, mit dem mir die Keilereien weitaus mehr Spaß machen als in irgendeinem 'Street Fighter'.

Der Titelheld konnte seinen Erzrivalen dingfest machen und in der besagten Nervenheilanstalt einweisen. Batman ist misstrauisch, liess Joker sich doch viel zu einfach schnappen. Nach wenigen Minuten ist klar, dass Arkham Asylum bereits von den Mannen des Jokers belagert ist und von innen heraus infiltriert wurde. Zu welchen Absichten, sei hier nicht verraten...
Die Story stammt von Paul Dini, ein versierter Comic- und Drehbuch-Autor, der dem Spiel einen nicht zu unterschätzenden Dienst erweist. Wird das inhaltliche Gerüst abgeklopft, bleibt nämlich nicht viel. Die Action-Komponente reduziert sich auf den Umstand, ob Jokers Schergen Waffen besitzen oder nicht. Wird nur mit Fäusten aufgewartet, gibt's ein Beat'em'Up deluxe. Patroullieren sie hingegen mit Schiessprügel, ist stealthen angesagt, denn der Superheld steckt nur wenige Kugeln weg. Ein offener Kampf wäre sinnlos, weil Batman keine Waffen verwendet.
Um die Areale zu verbinden bedient man sich etwas an der Schnitzeljagd. Neben allerlei technischen Gadgets verfügt der Spieler über einen 'Detektiv'-Modus, mit dem man kaum- bis unsichtbare Spuren verfolgt.

Das hätte ins Eintönige abdriften können. Die 'Watchmen'-Versoftung bietet keinen großartig anderen Aufbau, allerdings kann dieser Klopper von den Kritiken eines Batman nur träumen. Die Basis gibt sich simpel, ist aber mit absoluter Perfektion umgesetzt!
Würde das Spiel nur aus Prügel bestehen, hätte es immer noch eine Daseinsberechtigung. Drei Maustasten für Angriff, Kontern und Ablenken, das reicht für Kampfchoreographien, mit denen man das nächste Dutzend 'Matrix'-Filme ausstatten könnte. Die unterschiedlichen Moves führt das Spiel automatisch aus, das lässt sich am ehesten mit 'Assassin's Creed' vergleichen. Aber wo Altair mit einer handvoll Animationen auskommen muss, begeistert 'Bats' durch nie zuvor gesehenen Kombinations-Möglichkeiten, mit denen man auch Punkte holt. Selbst bei mehr als zehn Gegnern bleibt man mit etwas Geschick ständig im 'Flow', was den Kämpfen einen fast meditativen Charakter verleiht. Es ist unglaublich motivierend, sämtliche Gegenspieler ohne Leerlauf, ohne Gegenwehr niederzustrecken. Ausserdem sieht es herrlich aus!
Bei bewaffneten Feinden verleitet Batmans Ausrüstung zu unzähligen taktischen Spielchen. Hier holt sich dann auch Sam Fisher ein blaues Auge, denn das operieren aus der Deckung macht ungemein Laune. Mal schau'n, wie sich der nächste 'Splinter Cell' dagegen schlägt...

Technisch wird hier also exkuisite Kost geboten! Die Grafik ist aussergewöhnlich detailreich, optische Tristresse wird man hier nicht vorfinden. Der Soundtrack untermalt das Geschehen passend und die Story fügt alle Elemente gekonnt zusammen. Da nervt dann höchstens der obligatorische Cliffhanger etwas, aber sowas geht anscheinend nicht mehr ohne...

'Arkham Asylum' ist also tatsächlich das beste Batman-Spiel überhaupt - aber da gibt es im Grunde quasi keine Konkurrenz. Ausgerechnet Batman macht es mir aber auch etwas schwer, das Ding bis in die letzte Code-Zeile ins Herz zu schliessen. Im Zeitalter, in dem Videospiele erwachsen werden wollen, ist die Figur des Batman ein Rückschritt. Wie auch in den Filmen bleibt er eine blasse Persönlichkeit. Ihn treibt nichts an, ausser die Gerechtigkeit - und das ist etwas wenig. Nico Bellic, Kane & Lynch oder auch Kollege Sam Fisher machen es vor - was hätte das Spiel für ein Potenzial, müsste man nicht die Geschichte, die in diversen Medien unzählige male durchgekaut wurde, auch hier wieder bestreiten.
Paul Dini weiss das natürlich. Deshalb hat das Spiel auch dann seine großartigsten Momente, wenn er einen Blick hinter die Kulisse gestattet. Scare Crow konfrontiert den Spieler mit Batmans Vergangenheit und erlaubt einen Blick in Psyche der unangreifbaren Ikone. Dann wird der dunkle Ritter menschlich, werden die Motive nachvollziehbarer als das übliche Weltenretten. Diese Momente sind kleine Videospiel-Kunstwerke, aber es bleibt eben nur bei Einblicken, die es ebenfalls zu bekämpfen gilt. Schade drum...


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



Kommentare(0)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.