Nachdem wir in der Closed Alpha von Battlefield 1 die Karte »St. Quentin Scar« unsicher machen konnten, folgt nun in der Open Beta die Map »Sinai Desert«. Durch das Wüsten-Setting unterscheidet sie sich optisch stark von den Alpha-Kämpfen in einem zerstörten französischen Dorf, aber auch technisch gibt es Neuerungen.
Während die DirectX 12-Option in der Closed Alpha noch keinerlei Auswirkungen hatte, was unter anderen an der weiter funktionierenden fps-Anzeige von Fraps zu erkennen war, verändert sich die Performance unter DirectX 12 in der Open Beta (zumindest teilweise). Die fps-Anzeige von Fraps verschwindet gleichzeitig, was eine im Spiel integrierte fps-Anzeige auffängt.
Um Ihnen eine erste Einschätzung zur DirectX 12-Performance in Battlefield 1 und zum Anspruch der neuen Karte Sinai Desert zu ermöglichen, haben wir Benchmarks mit verschiedenen Grafikkarten und Prozessoren durchgeführt, außerdem werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Grafikstufen.
Menü und Grafikqualität
Der Blick in das Grafikmenü der Open Beta offenbart nur sehr wenige Unterschiede zur Closed Alpha. Dort gab es noch einen Eintrag mit der Bezeichnung »Antialiasing Deferred« und verschiedenen MSAA-Optionen. Die hatten allerdings schon in der Alpha keine Auswirkungen. In der Beta ist der Eintrag jetzt gar nicht mehr vorhanden, andere Unterschiede sind uns nicht aufgefallen.
Die Option »Resolution Scale« für das Up- oder Downsampling ist dementsprechend immer noch missverständlich umgesetzt. Standardmäßig sind hier 42 Prozent eingetragen, was keinerlei Skalierung bedeutet, das Maximum liegt bei 100 Prozent. Die Beschreibung redet dagegen bereits davon, dass Werte unter 100 Prozent Upsampling bedeuten und Werte über 100 Prozent Downsampling, wie wir es aus anderen Dice-Spielen kennen.
Da Sinai Desert in der Wüste spielt, wirkt die Karte naturgemäß etwas karger als St. Quentin Scar aus der Closed Alpha, die grafische Qualität bewegt sich aber auf einem ähnlich hohen Niveau. Das hat Battlefield 1 vor allem der hohen Texturqualität, den sehr realistisch und plastisch aussehenden Boden- und Felsenformationen und der überzeugenden Beleuchtung zu verdanken.
Auch Rauch, Explosionen und der Himmel sehen wie schon in der Closed Alpha sehr gut aus, vom Feuer sind wir dagegen nicht ganz überzeugt. Neben Sonnenschein hat die Karte dabei auch schlechteres Wetter zu bieten, das sogar in einen sehr starken Sandsturm umschlagen kann.
Trotz der deutlich geringeren Sichtweite sinkt die Performance in diesem Sandsturm um etwa zehn bis fünfzehn Prozent. Kombiniert mit einem Worst Case-Szenario von vielen Gegnern und Explosionen sind die fps-Schwankungen auf dieser Karte damit etwas größer als auf St. Quentin Scar, wo die Wettereffekte noch kaum Auswirkungen auf die fps hatten.
Benchmarks
Intel Core i7 4790K: 1920x1080
Sinai Desert, 16 GByte RAM
- DirectX 11
- DirectX 12
- 0
- 24
- 48
- 72
- 96
- 120
Die Benchmarks haben wir bei gutem Wetter und ohne Skalierung der Auflösung durchgeführt, es handelt sich also nicht um ein Worst Case-Szenario. Unserer bisherigen Erfahrung nach spiegeln sie die fps während einer typischen Schlacht aber recht genau wieder. Als Treiber kommen die aktuellen Versionen von AMD (Crimson Edition Hotfix 16.8.2) und Nvidia (Game Ready Driver 372.70) zum Einsatz.
Um Ihnen möglichst schnell Messergebnisse unter DirectX 11 und DirectX 12 liefern zu können, war nur für Messungen mit jeweils einer Grafikkarte von AMD (Radeon RX 480) und von Nvidia (Geforce GTX 1060) sowie mit einer CPU von AMD (FX 6300) und Intel (Core i7 4790K) Zeit – wir hoffen auf Ihr Verständnis.
Grundsätzlich bestätigt die Open Beta dabei den positiven Eindruck von Battlefield 1, den wir bereits in der Closed Alpha gewonnen haben. Trotz der sehr guten Grafik gelingt es der Radeon RX 480 von AMD, das Spiel in WQHD und maximalen Details mit 53 fps darzustellen, ähnliches gilt für die Geforce GTX 1060 von Nvidia.
Die Messergebnisse unter DirectX 12 können dagegen weniger überzeugen. In Kombination mit einem Core i7 4790K ändern sich die Werte bei der RX 480 gegenüber DirectX 11 so gut wie gar nicht, bei der GTX 1060 sinkt die Leistung in maximalen Details durch DX12 sogar reproduzierbar leicht.
AMD FX 6300: 1920x1080
Sinai Desert, 16 GByte RAM
- DirectX 11
- DirectX 12
- 0
- 20
- 40
- 60
- 80
- 100
Nutzen wir einen deutlich langsameren FX 6300-Prozessor von AMD, kann die RX 480 zumindest unter Full HD durch DirectX 12 zulegen, während die GTX 1060 in allen Auflösungen und sowohl bei maximalen als auch bei mittleren Details im Vergleich zu DX11 durch die Bank fps verliert. In WQHD und 4K ereilt dieses Schicksal dann auch die RX 480.
Ein weiteres Problem mit DirectX 12 besteht abseits sinkender durchschnittlicher Bilder pro Sekunde: Während es unter DirectX 11 mit dem FX 6300 und beiden gestesten Grafikkarten nur zu Beginn einer Partie kurz zur kleinen Nachladerucklern kommt, ist das Spielgefühl unter DirectX 12 spürbar weniger gleichmäßig.
Das fällt vor allem zu Pferd negativ auf, da wir hier sehr schnell unterwegs sind und die kleinen Ruckler in den Animation durch die Third-Person-Perspektive noch besser wahrnehmen können. Viele Spieler berichten außerdem von Abstürzen unter DirectX 12, die unter DirectX 11 nicht auftreten sollen, wobei das Spiel auf unseren Testsystemen unter beiden Schnittstellen stabil lief.
Nach aktuellen Stand ist DirectX 12 also nicht optimal in Battlefield 1 integriert, man darf allerdings nicht vergessen, dass es sich nur um eine Open Beta handelt. Außerdem könnten Messungen mit anderen Grafikkarten oder Prozessoren unserer bisherigen Erfahrung mit DirectX 12 nach durchaus erfreulichere Ergebnisse zu Tage bringen, es besteht also noch Anlass zur Hoffnung. Unter DirectX 11 überzeugt die Technik von Battlefield 1 dagegen bereits jetzt schon auf ganzer Linie.
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