BioShock 2 muss sich nicht hinter Teil 1 verstecken

Wir schrieben das Jahr 2007 in dem ein Spiel auf dem Markt kam von dem keiner groß etwas erwartete, doch schon nach den ersten Spielminuten von BioShock war...

von [VMP] Behemoth am: 14.04.2011

Wir schrieben das Jahr 2007 in dem ein Spiel auf dem Markt kam von dem keiner groß etwas erwartete, doch schon nach den ersten Spielminuten von BioShock war klar: Dieses Spiel ist absolut großartig und nahezu einzigartig im Genre. Die Entwickler legten extrem viel Liebe zum Detail in das Spiel und die Handlung, weshalb es zurecht Wertungen von weit über 90% erhielt. Mehr als zwei Jahre sind seither vergangen und nun versucht der Entwickler 2K an diesen Erfolg anzuknüpfen, und das mit Erfolg.

Sieh mal Mister Bubbles, ein Engel!

Wie schon vorher bekannt wurde darf man in BioShock 2 in die Rolle einer der im Vorgänger fast übermächtigen Big Daddys schlüpfen. Schon das Intro spielt mit den Gefühlen, denn man sieht aus der Egoperspektive wie Sophia Lamb, eine Little Sister die man in Teil 1 gerettet hat, den Protagonist dazu zwingt sich selbst eine Kugel in den Kopf zu jagen. Daraus resultiert logischerweise der Tod, doch 10 Jahre später wacht man auf mysteriöse Weise wieder auf. Wie das möglich ist erfährt man erst ganz am Schluss der Handlung, das sollte jedoch jeder selbst rausfinden. Schon früh bekommt man die Hauptaufgabe die sich wie ein roter Faden durch das Spiel zieht gesagt: Man muss die Tochter von Sophia Lamb finden, die eine Little Sister war und unter dem Schutz des Big Daddys stand den ihr nun verkörpert. Um die Bindung zu komplettieren darf sich der Big Daddy nicht in zu großer Distanz zu seiner Little Sister aufhalten, da sonst der Kreislauf abschaltet und man stirbt. Also: Man muss die Tochter aus den Fängen von Sophia Lamb befreien sonst hat man keine Chance zu überleben. Aber die ist ohnehin nicht groß, denn sie versucht euch mit allen Mitteln aufzuhalten. Es beginnt also eine Reise durch das von Splicern verwüstete Rapture des Jahres 1969, die euch circa 14 Stunden eures lebens kosten wird. Diese zwar vergleichsweise recht kurze Spielzeit opfert man aber gern, denn es lohnt sich!
So viel zum Einstieg, doch wer nun das Spiel speichern möchte ist verpflichtet sich einen Account bei Games for Windows LIVE zuzulegen oder das Spiel auf einem bereits bestehendem Account zu aktivieren. Tut man dies nicht muss man ads Spiel ohne speichern durchspielen, was recht schwierig wird. Ein weiterer Nachteil der LIVE Pflicht ist die begrenzte Installation. Man kann die Spiele zwar abmelden doch tut man dies nicht verweigert das Spiel nach einer bestimmten Anzahl an Installationen den Kopiervorgang auf die Festplatte. Nach so viel Kritik schon bei anderen Spielen die diesen Kopierschutz nutzten sollte man eigentlich dazugelernt haben, zumal es technisch bessere Kopierschutzmaßnahmen gibt.

Schnapp etwas frisches Wasser und dann k

Bereits früh spielt der Entwickler 2K die Besonderheiten von BioShock 2 aus, wozu unter anderem auch das Verlassen der Stadt zählt. Immer wieder gibt es kurze Abschnitte in denen man die Tore verlassen darf um auf dem Meeresgrund zum nächsten eingang zu gelangen. Eine sehr gelungene Abwechslung die vor allem optisch einiges her macht. Außerdem findet man am Grund einige der Schnecken aus denen das ADAM gewonnen wird, was einem einen sofortigen Schub um 10 ADAM einbringt. Ein nettes Detail, aber daran wird in BioShock 2 wie schon im Vorgänger nicht gespart.
Auf geht also die Reise durch Rapture auf der Suche nach Eleanor Lamb, doch was eigentlich eine recht simple Aufgabe scheint entpuppt sich schnell als umfangreiches und spielfüllendes Ereignis, denn wie auch in BioShock kommen immer neue Wendungen in die Handlung die den Spieler zwingen riesige Umwege durch die großen und wunder-wunder-wunderschön gestalteten Levels zu machen. Das man hierbei immer die Augen offen halten sollte is spätestens nach dem ersten spielen klar, denn wer aufmerksam ist bemerkt nicht nur die schon oft erwähnten liebevollen Details, sondern auch teils versteckte Munition und ander Ausrüstung. Wichtig sind aber vor allem seltene Automaten wie Gatherers Garden um euer mühsam gesammeltes ADAM gegen Plasmide zu tauschen, oder die 'Alle Macht dem Volke' Stationen an der ihr jeweils ein Waffenupgrade vornehmen dürft. BioShock ist also wie gewohnt kein Shooter in dem man sich nur blind durchballert, auch wenn die Gegner nicht unbedingt die hellsten sind. Allerdings wäre es auch sehr komisch wenn die Splicer noch einen erhöhten Intelligenzgrad aufweisen würden, schließlich sind sie dermaßen mit Drogen vollgepVMPt das sie komplett den Verstand verloren haben. Gefährlich werden sie aber trotzdem, da sie nur selten allein autauchen. Oft hat man es daher gleich mit einer ganzen Meute von Splicern auf einmal zu tun, die aus allen Richtungen kommen. Einfacher machen es da neben den schon bekannten Arten wie Spidersplicern und Leadheadsplicern auch nicht die neuen Brutesplicer. Auch die Big Daddys, denen man die Little Sisters abknöpft um mit ihnen ADAM aus Leichen zu sammeln verhalten sich eher Rambomäßig, was mit ihrer starken Panzerung allerdings auch reicht um sie zu gefährlichen Gegnern zu machen. Ohne zu viel spoilern zu wollen gibt es auch hier eine neue Art (Rumbler), die euch zu schaffen macht, da ihr noch ein 'alter' Big Daddy aus der Alphaserie seid. Erhöhen kann man die Effektivität wie auch schon im Vorgänger durch Forschungen, sehr viel hat sich alerdings hier nicht geändert. Diese Steigerung des Schadens gegen die Gegner ist auch nötig, denn sammelt eure Little Sister das ADAM kommen die gesamte zeit über viele Gegner, die ihr alle in Schach hateln müsst, damit euer Schützling in Ruhe die Drogen aussaugen kann. Leider wurde hier ebenfalls das Problem des Vorgängers übernommen, dass man selbst beim retten der Little Sisters zu viel ADAM zur Verfügung hat um sich alle Plasmide zu kaufen. Eine wirklich schwere Entscheidung ist es daher nicht ob man die Little Sisters rettet oder asubeutet (das ausbeuten bringt mehr ADAM, bringt aber die Little Sister um). besser wäre es gewesen das ADAM beim retten wirklich gering zu halten um den Spieler öfters vor eine wirklich verzwickte Entscheidung zu stellen.
Etwas schade ist das man trotz der vielen neuen Kleinigkeiten wie den Splicern, den Rumblern oder den Ausflügen im offenen Ozean, das ganze Spiel über deutliche Parallelen gegenüber Teil eins bemerkt. Dies äußert sich unter anderem im Aufbau des Spiels, den Levelwechseln, der Art die Levels zu beenden, oder auch in der Reihenfolge wie man Plasmide und Waffen erhält, denn diese ähnelt auch sehr dem Vorgänger. Da allerdings der Vorgänger mehr als großartig war muss das nichteinmal ein schlechtes Urteil sein, denn auch wenn etwas mehr Innovationen im Spielablauf gut getan hätten, das was BioShock 2 gleich macht macht es wie kein anderes Spiel. Von nahezu keinem Spiel wird man so intensiv in die Spielwelt eingesogen wie in den BioShock-Teilen.

Ein Multiplayer mit

Als ungewöhnlich entpuppt sich der Multiplayer, denn bevor man startet wird einem vom Spiel wärmstens empfohlen den Prolog zu 'spielen'. Schon da zeigt sich dann das die Entwickler hier nicht nur einen Mehrspielermodus im bekannten 'Spieler A tötet Spieler B' Schema gestalten wollten. Man startet in der noch unzerstörten Stadt Raputure um 1959. BioShock Kenner wissen sofort bescheid, dass dieses Jahr für die Unterwasserstadt den Untergang bedeuten sollte, da der Bürgerkrieg um das ADAM in dieser Zeit entbrannte. Und exakt in diesen startet man nachdem man seinen Charakter etwas Individualisiert hat. Dazu zählt das erstellen einer Waffenklasse mit Primär- und Sekudärwaffe sowie Plasmid und Meleewaffe, sowie das einkleiden der Figur mit einigen Modeaccessoires. Freigeschaltet sind anfangs nur wenige, woraus sich schion erahnen lässt das auch BioShock auf den EP basierten Levelaufstieg ála Call of Duty setzt. Schade ist allerdings das man ebenso wie bei Call of Duty: Modern Warfare 2 auf das Matchmakingsystem setzt, bei dem dedicated Server nicht vorhanden sind und Spieler zufällig in eine Lobby gewürfelt werden. Man kann nur hoffen das sich dieses bequemere System für die Entwickler nicht durchsetzt, denn auf dem PC stehen viel bessere Möglichkeiten zur Verfügung.
Eine klasse Idee hingegen ist die bereits angesprochene Prequelart des Multiplayers. Man beginnt also als Splicer im Rapture des jahres 1959 um das begehrte ADAM zu kämpfen. Mit allen Mitteln, denn die Droge hat die Menschen den Verstand verlieren lassen und jeder will nur noch allein an die Genmanipulierende Flüssigkeit kommen. Als Big Daddy hat man da natürlich weit bessere Chancen als nur als normaler Splicer, weshalb von Zeit zu Zeit ein Big Daddy Anzu auf dem Spiel erscheint. Wer ihn anziehen kann wird bis zu seinem Tod ein Big Daddy der den anderen Mitspielern das Leben ein wenig schwerer machen kann. Alles in allem ein sehr gelungener Mehrspielermodus mit Langzeitmotivation und Levelsystem. Hierbei noch eine Erzählerische Logik einzubinden ist ein geschickter Schachzug, auch wenn es Handlungsmäßig logischerweise nicht den einen Singleplayer anknüpfen kann.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: detailliertes Wasser, Glaubwürdige Beleuchtug
  • Sound: stimmiger Soundtrack, gut vertonte Sprechrollen
  • Balance: Waffen & Plasmide gleichzeitig, Keine respawnenden
  • Atmosphäre: düsteres Utopia, Verfall und Detailverliebtheit
  • Bedienung: schnelles wechseln zwischen Waffen und Plasmiden
  • Umfang: schöner Multiplayer, Ausreichend lange Kampagne...
  • Leveldesign: stimmige Umgebung, keine verwirrenden Passagen
  • KI: Keine Spawn-Klone, Gegner suchen sich Deckung
  • Waffen & Extras: Große Waffen und Plasmidauswahl, Upgrades
  • Handlung: komplexe aber fesselnde Geschichte
  • Grafik: Ähnlich zu Teil 1, stellenweise Matschtexturen
  • Sound: -
  • Balance: Big Sisters teils zu stark
  • Atmosphäre: -
  • Bedienung: fummelige Tomika und Plasmidausrüstung
  • Umfang: ... die aber auch länger sein könnte
  • Leveldesign: Eher Schlauchlevel, aber man ist ja unter Wasser
  • KI: Manchmal trotzdem zu leicht zu erledigen
  • Waffen & Extras: -
  • Handlung: Stellenweise sehr kompliziert und diffus

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



Kommentare(1)
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