Es hätte so schön sein können

Ich habe Blacksite durchgespielt und kann sagen, dass ich mit der Gamestar-Wertung übereinstimme. Ich gebe zu, ich wollte dem Spiel eine Chance geben, aber es...

von EchnaTron am: 17.03.2008

Ich habe Blacksite durchgespielt und kann sagen, dass ich mit der Gamestar-Wertung übereinstimme. Ich gebe zu, ich wollte dem Spiel eine Chance geben, aber es sind einfach wirklich zu viele Schlampereien, Fehler und Unfertigkeiten enthalten, als dass eine bessere Wertung gerechtfertigt wäre. Das tut einem leid, denn die Ansätze sind alles andere als schlecht.





Getrübt werden diese aber durch viele Kleinig- oder auch Großigkeiten, die selbst einem unerfahrenen Spieler auffallen müssen. Das fängt an bei Schlampigkeiten in der Programmierung wie flach auf dem Boden liegende Trümmer, an denen man hängen bleibt statt über sie drüber gehen zu können. Türen müssen meist von den Teamkollegen auf Befehl hin geöffnet werden, was aber erst dann möglich wird, wenn sich alle Gefährten im entsprechenden Raum befinden. Wenn aber einer der Mitstreiter partout nicht in den Raum kommen will, ist ein Weiterkommen unmöglich und es muss neu geladen werden. Generell ist die KI in der Tat nicht die beste, was sich auch auf höheren Schwierigkeitsstufen nicht merklich ändert. Die Gegner nutzen nur mangelhaft Deckung, meist lassen sie sich ohnehin einfach niedermähen. Zwar kann man den KI-Mitstreitern einen Marschbefehl wie in Brothers in Arms geben, dies ist aber zu keinem Zeitpunkt im Spiel notwendig, da die Gegner nicht fordernd sind, auch auf den höheren Schwierigkeitsgraden.





Die Grafik an sich ist im Großen recht hübsch anzusehen, aber sieht man etwas näher hin, fällt doch stark auf, dass aus der Unreal Engine 3 wesentlich mehr hätte herausgeholt werden können. Das fällt vor allem bei den Schatten auf, die, wenn sie auf Wände fallen, extrem unschön und groß sind. Fallen sie auf den Boden, sehen sie anständig aus. Auch das sieht nach einem nicht vollendeten Produkt aus. Eine weitere sehr merkwürdige Sache ist, dass es zwar im Optionsmenü eine Einstellung für Kantenglättung gibt, diese aber im Spiel nicht verwandt werden kann, auch nicht über Treibereinstellungen. Was den Entwicklern wiederum recht gut gelungen ist, sind die Animationen der Charaktere. Blöd dabei ist nur, dass sie gerne mal beim Gespräch miteinander am Gegenüber vorbei sehen und gestikulieren.





Alles andere als nett ist dabei die Sprecherin der weiblichen Mitstreiterin. Ich muss wirklich sagen, ich habe noch nie eine so schlechte Synchronstimme in einem Spiel gehört. Der Rest der Sprecher ist zwar selbst Synchro-Fans nur flüchtig bekannt, aber wenigstens nicht die schlechtesten.





Eine andere sehr unschöne Sache sind Ruckler, die ziemlich oft auftreten. Vor allem dann wenn das Spiel zwischenspeichert. Aber auch an eher nicht nachvollziehbaren Punkten ruckt das Spiel stark.





Auch der Umfang des Spiels lässt zu Wünschen übrig. Die Gesamtspielzeit ist zu kurz, das Finale enttäuscht und es gibt zu wenige Waffen.





Bei all der Schimpfe will ich aber dennoch sagen, dass Blacksite kein mieses Spiel an sich ist. Ja, die Levels sind alle extrem linear und es gibt keine alternativen Routen und es ist auch nicht sonderlich schwer, aber die Story wird recht ordentlich erzählt, auch wenn es nicht die innovativste ist, grafisch ist es trotz allem wie ich finde recht ansehnlich und es gibt eine Menge Action.


Angeblich sollte ja schon letztes Jahr ein dritter Patch erscheinen, den gibt es bisher leider nicht. Er ist aber dringend nötig! Aber auch wenn all die Fehler und Unausgegohrenheiten noch ausgebessert werden würden, könnte man Blacksite nicht als mehr als ein mittelmäßiges Spiel bezeichnen. Dafür ist es: Zu kurz, zu leicht, zu linear und zu abwechlsungsarm.


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

zu leicht

Bugs:

Häufiger, unregelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



Kommentare(3)
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