Starke Bilder, Starke Story!

Wer heutzutage ein Spiel kauft, stellt gewisse Erwartungen, hinsichtlich Grafik, hinsichtlich Story und hinsichtlich der grundsätzlichen Spielmechaniken....

von Tisch013 am: 01.06.2014

Wer heutzutage ein Spiel kauft, stellt gewisse Erwartungen, hinsichtlich Grafik, hinsichtlich Story und hinsichtlich der grundsätzlichen Spielmechaniken. Auf der einen Seite ist es sicherlich richtig - und leider werden viele Spiele den angemessenen Anforderungen nicht gerecht. Auf der anderen Seite sollte man seitens der Entwicklung und seitens der Kunden dabei nicht vergessen, dass auch Games Kultur sind - kreativ, wertvoll und berührend.

In "Brothers - A Tale of Two Sons" geht es um zwei Brüder, die nach einem Heilmittel für ihren sterbenskranken Vater suchen. Gemeinsam und nur mit vereinten Kräften ziehen sie los und erleben wundersame, spannende Dinge.

Selten habe ich solch ein puristisches Spiel erlebt: lediglich die Bewegungen der beiden Brüder sowie jeweils eine Aktionstaste sind verfügbar, wenn man es so sieht, also nur zwei Sticks und zwei Tasten (zwei weitere um die Kamera zu drehen). Dementsprechend ist es auch nicht der Schwierigkeitsgrad, der dieses Spiel spielenswert macht. Innovativ ist zwar, dass man hier zwei Charaktere gleichzeitig steuern kann, aber auch daran gewöhnt man sich recht schnell.

Zudem bietet das Spiel keinen wirklichen grafischen Detailreichtum. Die Charaktermodels sind relativ grob, die Bewegungen wirken z.T. relativ grob und unecht. Störend wird dies zwar an keiner Stelle, dadurch überzeugen kann das Spiel leider auch nicht.

ABER: ich bin den Entwicklern für diesen Purismus mehr als dankbar. Während ich in der ersten halben Stunde des Spiels gedacht habe "naja, ganz nett" fesselte es mich dann so schnell und lautlos, dass ich überrascht war. Die Geschichte des Spiels ist nicht gradlinig, was sehr erfrischend ist. Teilweise habe ich gedacht, diese Story könnte von Walter Moers sein, die aufgegriffenen Themen erinnern etwas an "Wilde Reise durch die Nacht".

Verstärkt wird dieser Effekt noch durch die liebevolle Gestaltung der Welt, die nahezu perfekte Kameraführung und die absolut passende Musik. das Gameplay funktioniert durchweg nach dem Prinzip "Koop" für den Einzelspieler, da man wie gesagt beide Figuren spielt. Durch abwechslungsreiche Gestaltung und tatsächliche Ausführung dieses Prinzips wird einem jedoch - und ich übertreibe nicht - nie langweilig. 

"Two Brothers: A Tale of Sons" sei jedem empfohlen, der Teil eines bewegenden Spiels sein will: der Angst haben will um die Charaktere, die er spielt; der Nachdenken will, über die Welt, durch die er wandelt; und der sich einlässt auf Spiel, dass man nicht zockt, sondern das man sich selbst erzählt.

Noch ein paar Hinweise

- unbedingt mit Gamepad spielen, das ist relativ entspannt und man merkt, dass das Spiel so konzipiert ist

- nichts für Kinder! An einigen Stellen doch recht düster und somit für mich erst so ab 15 Jahre ohne Bedenken tragbar

- in ruhigen Momenten: kein Spiel für zwischendurch finde ich, sondern etwas zum Zeit nehmen, denn das macht es richtig wetvoll


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Weniger als 5 Stunden



Kommentare(2)
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