Call of Duty Black Ops 2 (2012/Treyarch)

Irgendwie hätten wir es wissen müssen. Irgendwie hätten wir Konsumzombies die Zeichen erkennen sollen. Irgendwie, irgendwie... Wovon ich rede?...

von Maggus3 am: 20.12.2012

Irgendwie hätten wir es wissen müssen. Irgendwie hätten wir Konsumzombies die Zeichen erkennen sollen. Irgendwie, irgendwie...

Wovon ich rede? Von der Art wie Black Ops 2 gemacht ist, wie es sich spielt, was sein will und was es letzten Endes ist.

Doch bevor ich meine Gründe für diese Einleitung erkläre, zuerst die fakten:

 

Fakten:

Originaltitel: Call of Duty: Black Ops 2

Entwickler: Treyarch

Publisher: Activision Blizzard

Erscheinungsjahr: 2012

Metacritic (Stand 20.12.2012): PC (79), Xbox 360 (83), PS3 (83), WiiU (81)

 

Story:

Es ist schon interessant, etwas über eine Story in einem Call of Duty zu schreiben. Klar, Black Ops 1 hatte auch eine Story, die einer Erwähnung wert gewesen ist und selbst die Modern Warfare Reihe besitzt so etwas in der Art wie eine Handlung. Aber Black Ops 2 wollte anders sein. Besser, um genau zu sein.

Daher engagierte man David S. Goyer. Seines Zeichen Story-Autor bei diversen, großen Hollywoodproduktionen. Von ihm stammt unter anderen ein Großteil der Handlung der "The Dark Knight"-Trilogie. Aber auch so Käse, wie Blade 2 und 3 sowie Blade - Die Jagd geht weiter.

Tja, und was soll ich sagen? Die Handlung von Black Ops 2 ist eher im Bereich von Blade anzusiedeln, also Qualitätsmäßig gesehen. Es mag ja durchaus sein, dass sie für ein CoD als gut anzusehen ist, aber nüchtern betrachtet ist sie nun einmal absoluter Käse.

Mal davon abgesehen, dass selbst der beste Computerwurm der Welt von den fähigsten Programmierern der Welt es wenn überhaupt nur schaffen würde, ein US-System anzugreifen, würde dieser Wurm es zudem nicht schaffen, alle Systeme gleichzeitig anzugreifen. Eine gewisse Verzögerung ist normal und bei einem solchen Angriff werden alle Systeme, insbesondere Waffensystem kurzerhand vom Netz genommen und nur einzeln wieder hochgefahren.

Gut, das könnte man noch verschmerzen, da zum Beispiel in Stirb Langsam 4.0 mit dem Firesale auch nicht großartig etwas anderes gemacht wurde und es dort auch niemanden gestört hatte.

Das größte Problem ist jedoch der vieler Orts gelobte Bösewicht Menedez. Klar sind seine  Handlungen erklärbar und mit verquerem Weltbild auch nachvollziehbar. Aber... und hier haben wir das gleiche Problem wie damals bei Max Payne 3, er würde niemals so viele Soldaten zusammenbekommen, dass er die halbe US-Flotte auseinander nehmen kann und noch eine weitere Supermacht angreifen könnte.

Ehrlich, was soll das? Aber vielleicht habe ich auch einfach zu viel erwartet.

 

Inszenierung:

Die Inszenierung ist, wer hätte es gedacht, typisch CoD. Und das ist, mehr noch als bei Modern Warfare 3 (das war auch schon too much), ein Problem. Man spielt hier Elitesoldaten, die Geheimmissionen hinter feindlichen Linien ausführen.

Das wäre ein klassischer Fall von Schleichaction. Und an vielen Stellen hat man auch das Gefühl, die Entwickler wollten so etwas umsetzen, aber wurden dann gezwungen, in die Levels so viele Gegner zu setzen, dass man doch alle niederschießen muss. Zumindest hoffe ich, dass sie gezwungen wurden, denn wenn das ihre Idee war, haben sie selbst ihr gesamtes Spiel zerstört.

So sterben dutzende Gegner, fallen Häuser zu Staub zusammen und stürzen Helikopter und Flugzeuge ab.

Immerhin, und das muss man Treyarch lassen, haben sie eine wirklich coole Mission eingebaut. Zuerst läuft man die Felswand hoch und schwingt sich und seinen Kollegen von Vorsprung zu Vorsprung nur um dann mit dem Wingsuit durch die Gegend zu fliegen.

Das funktioniert verdammt gut und sieht auch so aus.

 

Grafik und Sound:

Die Grafik ist stellenweise sehr, sehr hübsch. Leider nur stellenweise. Hier merkt man dann doch das alte Technikgerüst, welches die Serie nun seit CoD 2 mit sich herumträgt.

Lediglich die Figuren und deren Animationen sind top. Was man wiederum von ihrer Intelligenz nicht behaupten kann. Aber geschenkt, denn bei so einer Masse an Gegnern wäre eine gute KI nur ein Hindernis, da man sonst nicht durch die Level käme.

Der Sound hingegen ist der Hammer. Die Explosionen klingen satt, die Waffen (welche nun einzelne Patronen beim Nachladen fallen lassen) haben den nötigen Bumms und die Sprachausgabe (Englische Version) ist ebenfalls sehr gelungen.

 

Gameplay:

Wie bereits erwähnt: Typisch CoD. Das bedeutet, dass die Shootermechanik erstklassig funktioniert. Aber auch Fahr- und Flugzeuge, mit Ausnahme eines Jets, den man später kurz steuert, lassen sich sehr gut bedienen.

Doch an einem Punkt unterscheidet sich das Spiel ganz gewaltig von seinen Vorgängern. Den Strike-Force-Missionen und der Handlung, deren Verlauf man aktiv beeinflussen kann. Während letzteres eine coole Sache ist und bis auf ein, zwei Aspekte auch gut funktioniert, da man, bis auf eben jene Szenen, weiß oder zumindest abschätzen kann, wie die Konsequenzen sein können, gut funktioniert, klappt Ersteres leider nahezu gar nicht.

Bis auf eine Mission, in der man einen Konvoi beschützen muss und daran verzweifelt, weil die Steuerung oder ein paar Bugs einem einen Strich durch die Rechnung machen, sind die Missionen alle viel zu einfach und benötigen keinerlei Taktik.

Ich habe sämtliche Missionen auf normal geschafft, indem ich mit einem Soldaten einfach durch gerannt bin und alles erschossen habe, was mir vor die Flinte kam. Das kann einfach nicht sein.

 

Fazit:

Wie ich anfangs bereits schrieb: Wir hätten die Zeichen erkennen müssen. Das neue Black Ops 2 ist ein waschechtes CoD. Das bedeutet: sinnloses Dauergefeuer, welches sich selbst bierernst nimmt. Eine hanebüchene Story und viel zu wenig Neuheiten.

Ich meine, dass wir nicht auf der einen Seite sagen können, dass ein Medal of Honor: Warfighter innovationsarm ist und es dafür mit einer 70 abstrafen, aber auf der anderen Seite ein CoD, welches nur geringfügig bis keine Neuerungen bietet und die auch nur innerhalb der Serie und für den Shootermarkt im Ganzen, über den grünen Klee loben.

Für mich war es das letzte CoD, welches ich vorbestellt habe und wahrscheinlich auch das letzte CoD für eine ganze Weile, welches ich gekauft habe.

Daher gibt es von mir nur eine 70 für Black Ops 2.

 

http://www.maggus-desire.de/2012/12/20/2488/call-of-duty-black-ops-2-2012treyarch/


Wertung
Pro und Kontra
  • Wiederspielwert durch alternative Enden und Handlung
  • Daueraction
  • kurze Spieldauer
  • Daueraction, obwohl schleichen besser würde
  • wirre Handlung

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 5, weniger als 10 Stunden



Kommentare(1)
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