Der Titel der mich zum PC zurückbrachte

Lange haben Grafikfetischisten auf den Titel vom Frankfurter Entwicklerstudio Crytek gewartet. Im November diesen Jahres war es dann endlich soweit und Crysis...

von - Gast - am: 26.03.2008

Lange haben Grafikfetischisten auf den Titel vom Frankfurter Entwicklerstudio Crytek gewartet. Im November diesen Jahres war es dann endlich soweit und Crysis konnte die Grafikkarten der PC Gemeinde zum Glühen bringen.



Ich hab Crysis damals bei einem Kumpel gespielt, der mit seinem PC gerade die Minimalanforderungen erfüllte. Trotzdem wusste ich nach einem Wochenende mit Crysis, dass ich das Spiel haben wollte. So schnell wie möglich wurde mein PC den aktuellen Gegebenheiten angepasst und Crysis in Angriff genommen. Knapp 10 Stunden Spielzeit später flimmerte der Abspann über den Bildschirm und meine Begeisterung war beinah ungetrübt.



In Crysis spielt ihr einen Special-Forces Soldaten, der Geiseln von einer Koreanischen Insel befreien soll. Schon sehr früh bemerkt ihr, dass da vielmehr dahintersteckt als man euch anfangs gesagt hat. Die Geiseln sind amerikanische Forscher die bei Ausgrabungen eine fremde Technologie gefunden haben. Diese wollen die Koreaner natürlich für sich nutzen, erkennen aber nicht die Gefahr die davon ausgeht. Zusammen mit drei Teamkameraden landet ihr auf der Insel um die Forscher zu befreien.



Entsprechende Hardware vorausgesetzt erlebt man mit Crysis absolute Referenzgrafik, die derzeit weder von einem anderen PC Spiel noch von einem Konsolentitel getoppt wird. Man braucht sich nur ein paar der Videos auf Gametrailers.com anschauen und weiß das Crysis grafisch wirklich eine Bombe erster Güte ist. Neben der Grafik punktet der Titel mit einem ausgefeiltem Physik-System. Feuert man mit einem MG in die dichte Flora, knicken Palmen in sich zusammen, jede Hütte im Spiel kann mit ausreichend Feuerkraft zu Kleinholz verarbeitet werden, was das Deckungsspiel manchmal nicht nur interessant, sondern schweißtreibend macht, wenn Feinde einem Stück für Stück die Deckung zusammenschießen. Die Gegner reagieren dank sehr guter KI äußerst intelligent. Einmal entdeckt rufen sie Verstärkung, versuchen euch einzukreisen, schleichen sich an. Sie zielen selbst auf große Distanzen sehr gut und sind in großer Anzahl alles andere als Kanonenfutter. Neben der hervorragenden Technik hat der Titel aber noch etwas zu bieten, was mich richtig gereizt hat.



Ihr seid als Special-Forces Soldat mit einem sogenannten Nano-Suit ausgerüstet, der es euch ermöglicht verschiedene Spezialfähigkeiten zu nutzen. So könnt ihr euch tarnen, eure Stärke erhöhen, schneller rennen oder eure Panzerung verstärken. Anhand eines zweiten Energiebalkens neben eurer Gesundheitsanzeige erkennt ihr den Energievorrat, der sich bei Nichtverwendung selbständig regeneriert. Diese Fähigkeiten, zusammen mit dem offenen Leveldesign, offenbaren viele Möglichkeiten die Missionen abzuschließen. Man kann in guter alter Ego-Shooter Manier in gegnerische Lager rennen und ganz offen alles angreifen was sich bewegt oder man nutzt geschickt die Tarnung und schleicht sich in die Lager ohne entdeckt zu werden oder einen Schuss abzugeben.

Genau das fasziniert mich so an Crysis, ich kann das Spiel auf so viele verschiedene Möglichkeiten angehen.



Darüber hinaus bietet Crysis eine sehr gut inszenierte Story. Es gibt die ein oder andere Wendung, die Zwischensequenzen werden alle in der Ego-Ansicht mit guter deutscher Synchronisation erzählt. Zwar gewinnt die Story keinen Innovationspreis, ist aber dennoch sehr unterhaltsam und wird spannend erzählt.



Gegen Ende hin krampft Crysis allerdings ein wenig. Das Leveldesign wird plötzlich linearer und das Auftauchen der Außerirdischen bringt einen schwerelosen Level, sowie neue Gegner hervor die den Gesamteindruck etwas drücken. Das Design der Gegner erinnert stark an die Wächter aus dem Film Matrix und der schwerelose Level ist doch etwas nervig. Zwei Stunden Spielzeit später steht man dem Endgegner gegenüber und das Spiel endet doch recht abrupt. Es schreit geradezu nach einem Nachfolger.

Als weiteren Kritikpunkt muss man das Einsammeln der Munition nennen. Die muss jedes mal durch Drücken der Handlungstaste aktiv aufgenommen werden, was in einem Gefecht mit vielen Gegnern und daraus resultierender Munitionsknappheit etwas Nerven kostet.



Am Ende bleibt Crysis aber ein absolut toller Shooter, der mich zum zweiten Durchspielen reizt, was nur wenige Titel in den letzten Jahren geschafft haben. Außerdem hat dieses Spiel meine Rückkehr zum PC begründet und wenn man bereit ist für ein Spiel mehrere hundert Euro auszugeben, um es zocken zu können, dann will das wirklich was heißen. ;-)


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(2)
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