In Drangleic hört dich niemand fluchen...

Wieder mal Untot Dark Souls 2 ist der Nachfolger zum 2011 Veröffentlichten ersten Teil. Dark Souls 1 hatte jedoch in der PC-Gemeinde keinen leichten...

von Arkedos am: 23.12.2014

Wieder mal Untot

Dark Souls 2 ist der Nachfolger zum 2011 Veröffentlichten ersten Teil. Dark Souls 1 hatte jedoch in der PC-Gemeinde keinen leichten Stand. Das Konsolenspiel, welches als spiritueller Nachfolger von Demon's Souls (ebenfalls FromSoftware) gilt, wurde von Fans und der Fachpresse gleichermaßen gefeiert. Das PC-Spieler überhaupt dazu kamen selbst Hand anzulegen ist einer Fan-Petition zu verdanken, welche genug Zuspruch und sowohl bei Entwickler FromSoftware und Publisher Bando Namcai Gehör fand.

Der PC-Port des ersten Teils stellte sich jedoch als technisch bestenfalls ausrechend dar und lies das Spiel in keinem guten Lichte stehen. Die Qualität die zumindest spielerisch in Dark Souls steckte konnte der Geduldige PC-Spieler nur erkennen, wenn er einen kleinen Fanpatch installierte der Probleme mit der korrekten Skalierung der Auflösung behob und unbedingt ein Gamepad sein eigen nannte.

FromSoftware versprach diese Probleme bei der Entwicklung des zweiten Teils, welcher von Anfang an für den PC angekündigt war, zu berücksichtigen. Vorab: es ist gelungen. Doch darauf werde ich später genauer eingehen.

Dark Souls 2 führt den Spieler, wie auch schon der erste Teil, in ein verfallenes Königreich. Nur handelt es sich diesmal um das Königreich Drangleic. Wieder einmal ist der Spieler vom Fluch der Untoten betroffen und versucht, den Gerüchten folgend, seine Geschicke in Drangleic zum guten zu wenden. Dies Verrät das Spiel in einer spannend erzählten Introsequenz. Ansonsten ist das Spiel mit genauen Details zur Handlung im weiteren Verlauf sehr Sparsam. Diese erschließt sich einem nur, wenn man sich die Mühe macht die Beschreibungen der Gegenstände, welche man in der Spielwelt findet zu lesen und den Konversationen aufmerksam zu lauschen und daraus entsprechende Verknüpfungen Herzustellen.

Dies mag dem ein oder anderen zwar nicht gefallen, stellt aber eine Interessante weise des Storytellings vor, welche auch ein wenig in der Hand des Spielers liegt. Wer diese Mühe auf sich nimmt wird mit einer Spannenden und weit verzweigten Geschichte belohnt. 

Aller Anfang ist schwer, Die Welt von Dark Souls 2

Das Gameplay in Dark Souls 2 sollte für Veteranen der Souls Spiele keine Großen Überraschungen bereithalten. Wir steuern unseren Charakter aus der 3rd-Person-Ansicht und verdreschen jede Menge Monsterunkraut... oder werden von selbigem verdroschen. Dark Souls 2 setzt auch wie schon Dark Souls 1 auf ein sehr Anspruchsvolles, aber stets kontrollierbares Kampfsystem auf dessen Regeln man sich einlassen muss. Grundsätzlich verfügen wir über einen leichten Angriff, einen schweren und im Defensiv bereich steht uns eine Ausweichrolle zur Verfügung sowie das Blocken mit einem Schild. Alle Aktionen verbrauchen Ausdauer und auf ebendiese muss der Spieler im Laufe seines Abenteuers genau acht geben. Ein Schlag zu viel kann schon den Tod bedeuten, da einem hierdurch eventuell die entscheidende Menge Ausdauer fehlt um etwa eine Ausweichrolle durchzuführen oder noch rechtzeitig den Schild hochzureißen.

Der Zentrale Hub Majula

Gerade Neulinge werden am Anfang genau damit Kämpfen und viele Heldentode sterben. Wenn man sich jedoch auf das System einlässt und bereit ist zu lernen belohnt Dark Souls 2 einen wie es nur noch ganz wenige moderne Spiele schaffen. Im gegensatz zu Teil 1 beinhaltet Dark Souls 2 ein diesmal etwas ausführlicheres Ingame-Tutorial, welches von Veteranen der Serie jedoch auch ausgelassen werden kann.

Die Welt in Dark Souls 2 ist weitesgehend frei erkundbar. Ausgehend vom zentralen Hub Majula ist es der Entscheidung des Spielers überlassen, welchen Weg er einschlagen möchte. Man kann also auch theoretisch recht Früh in Gebiete Stolpern in dem eigentlich viel zu Starke Gegner auf einen Warten. Jedoch ist es durch das sehr gut ausbalancierte und stets griffige Kampfsystem möglich auch diese Gegner zu besiegen, denn man kann in Dark Souls 2 jeden Kampf schaffen ohne einen Treffer zu kassieren. Dies schaffen meist jedoch eher erfahrene Spieler.

Dark Souls 2 bietet allerhand zu entdecken, auch abseits der Pfade die zum nächsten Boss führen. Hinter geheimen Wänden und Schaltern verbergen sich oft nützliche Items wie Rüstungen und Ringe oder Seelen.

Seelen ? Ja genau, Seelen. Seelen sind in Dark Souls 2 eine Universalwährung. Mit ihnen levelt der Spieler auf, kauft und repariert Gegenstände und wertet Waffen und Rüstungen Auf. Vorsicht jedoch ist beim Ableben geboten. Wer stirbt verliert seine Seelen und kann diese am Ort seines Todes wieder einsammeln. Sollte man auf dem Weg hier hin jedoch erneut das Zeitliche segnen so sind die Seelen für immer weg und man fängt wieder bei null an.

Nicht nur der etwaige Verlust der Seelen ist problematisch, auch der Respawn aller Gegner gehört zu den Souls-Spielen dazu. Neu ist jedoch, dass die Gegner nicht mehr unendlich respawnen können, sodass man nach einigen Toden unbeschwert seines Weges gehen kann. Der Wiedereinstieg erfolgt wie in Teil eins auch an den überall verteilten Leuchtfeuern. Diese dienen ebenfalls als Schnellreisepunkte zwischen den Gebieten.

Neben der frei erkundbaren Spielwelt und den darin vielen versteckten Geheimnissen punktet Dark Souls 2 mit vielen abwechslungsreichen Umgebungen. Dunkle Höhlen, alte Burggemäuer, im Treibsand versinkende Stadtruinen, von Magma umschlossene Burgruinen sowie mit Riesen Bäumen und Wurzeln überwucherte Wälder bietet Dark Souls 2 so ziemlich alles was man von einem verfallenen Fantasy-Reich erwarten kann. 

Das Wahre Highlight sind jedoch die stets Anspruchsvollen Kämpfe gegen teils Turmhohe Bossgegner. Hier muss man jedoch leider anmerken, dass die Kämpfe nicht mehr ganz die Klasse aus teil eins erreichen. Oftmals ist der Weg zum Boss schwieriger als der entsprechende Boss selber.

Bosskampf: Hier die Dehnwache

Auch wenn das Leveldesign sehr abwechslungsreich ist, so muss man doch sagen, dass Dark Souls 2 hier seinem Vorgänger sehr weit hinterher hinkt, da es nicht mehr so verwinkelt und in einander verschlungen ist wie noch im ersten Teil. Es ist zwar grundsolide und funktioniert, doch die Momente in denen Man in Teil eins ein Gebiet betrat und in weiter Ferne schon sah wo man hin muss ohne zu wissen, welche Mühen auf dem Weg dort hin warten, fehlen in Dark Souls 2 bis auf ein paar Ausnahmen leider zu häufig.

Wie lange man für Dark Souls 2 benötigt ist sehr unterschiedlich. Wenn man den ersten Teil nicht gespielt halt und sich größtenteils eher durchstirbt kann der erste Durchlauf auch schon mal auf 90 Stunden anschwillen. Geübte Spieler können den ersten Durchlauf auch durchaus in 30 Stunden schaffen. Es kommt auch stark darauf an wie viel man erkundet. Dark Souls 2 bietet wie auch schon Teil 1 einen hohen Wiederspielwert. Gerade das New Game+ bietet allerhand Änderungen gegenüber dem ersten Durchlauf.

Versprechen gehalten ?

Kommen wir zur Technik von Dark Souls 2. Dark Souls 2 sieht grafisch seinem Vorgänger sehr ähnlich. Grafisch ist das Spiel also wie auch schon sein Vorgänger längst veraltet. FromSoftware hat sich jedoch an sein Versprechen gehalten und liefert diesmal eine sauber skalierte FullHD Auflösung und konstante 60 Frames per Second. Vor allem die nun 60 FPS geben Dark Souls 2 ein sehr flüssiges und sauberes Spielgefühl. Auch sehr ärgerliche Framedrops findet man in Dark Souls 2 zum glück nicht. Das Spiel hält die 60 FPS durchgehend. 

Die Texturen sind Scharf auch wenn sich hier und dort der ein oder andere Texturenbrei einschleicht. Darüber hinaus gibt es einige durchaus nett anzusehende Licht und Zaubereffekte zu sehen.

Die Situation an der Steuerungsfront gestaltet sich leider ähnlich wie in Teil eins. Zwar hat FromSoftware Wort gehalten und die Steuerung per Maus und Tastatur deutlich verbessert, jedoch ist sie immer noch umständlicher als mit einem Gamepad. Die Maus ist immer noch recht schwammig und bei gewissen Situationen müssen sich Nutzer von Maus und Tastatur doch die Finger verknoten. Das Konfigurieren der Steuerung ist hier sehr angeraten.

Der Multiplayer

Wie auch schon Dark Souls 1 bietet Dark Souls 2 ein durchaus Innovatives Multiplayersystem. Jeder Spieler kann auf dem Boden Textnachrichten Hinterlassen die andere Spieler bei sich lesen können. Dies können Hinweise auf Secrets sein aber auch gezielte Fehlinformationen um, gemeinerweise, unbedachte Spieler in Fallen zu locken. Dies trägt sehr zur ohnehin schon starken Atmosphäre bei. 

Wesentlich spannender oder gemeiner (je nach Sichtweise) ist die Möglichkeit andere Spieler in ihren Welten anzugreifen oder von diesen Angegriffen zu werden. So kann es einem Passieren, dass während man mit mehreren Skeletten zu Kämpfen hat auf einmal eine Nachricht erscheint, dass Spieler XY die eigene Welt invasiert hat. Das Gemeine dabei: die Gegner der eigenen Welt reagieren nicht auf den Angreifer. 

Leider gibt es keine Möglichkeit im Spiel offline zu gehen, wenn man nicht von anderen Spielern angegriffen werden möchte. Dies geht nur wenn man Steam selbst im Offline-Modus startet und kann für dem PvP eher abgeneigte Spieler zu Frustmomenten führen

Zusätzlich gibt es über eine Spezielle Fraktion im Spiel die Möglichkeit gezielt PvP zu betreiben und sich mit anderen Spielern zu messen.

Insgesamt bereichert der Multiplayer das Spiel jedoch enorm und trägt zum tollen Spielerlebnis bei.

Mehr Inahlte

Mittlerweile bietet Dark Souls 2 zum Hauptspiel drei Kostenpflichtige Download Add-Ons, welche das Spiel Stark erweitern. Neben neuen Items und Gebieten bieten die drei Add-Ons auch jede Menge neue Bosse, wodurch die Bossanzahl auf satte 39 anschwillt. Auch Stärken im Leveldesign aus Dark Souls 1 finden hier wieder Einzug und werten das Gesamtspiel deutlich auf. Für Fans sind diese DLCs also durchaus empfehlenswert.

Fazit

Dark Souls 2 ist eine Wucht. Wie auch schon der Vorgänger überzeugt Teil zwei mit Anspruchsvollem Gameplay und einer interessant kryptischen Geschichte. Zwar hat der Vorgänger in Sachen Leveldesign und bei den Bosskämpfen die Nase vorn, jedoch hat FromSoftware mehr als nur einen würdigen Nachfolger abgeliefert, der technische Mängel von Teil eins ausbügelt und mich wieder für über 200 Stunden an den Bildschirm fesseln konnte und mich auch noch einige Stunden fesseln wird. Gerade das New Game+ gefiel mir besser als in Teil eins, da es mehr am Spiel verändert und zumindest in meinen Augen deutlich schwerer als in teil ist. 

FromSoftware ist hier eine sehr gelunge Fortsetzung geglückt, welches ich mir so in der Form häufiger wünschen würde. Gutes Gameplay, gepaart mit Anspruch und unglaublichen Jubelmomenten im Augenblick des Triumphs machen Dark Souls 2 zu einem meiner persönlichen Lieblingsspiele.


Wertung
Pro und Kontra
  • - riesige Spielwelt
  • - anspruchsvolles Gameplay...
  • - Interessante Geschichte
  • - Hoher Wiederspielwert
  • - Abwechslungsreiche Umgebungen
  • - Sehr guter Multiplayer
  • - veraltete Grafik
  • - ... welches jedoch gerade bei den Bossen nicht mit Teil 1 mithalten kann
  • - Maus und Tastatursteuerung suboptimal
  • - Multiplayer teilweise von starken Lags betroffen

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 100 Stunden



Kommentare(0)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.