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Ich komme direkt zum Punkt: Dark Souls ist nicht für jeden. Das Spiel eilt dem Ruf voraus unsagbar schwer zu sein, aber das ist nicht wahr - man muss nur...

von GRAUen am: 03.01.2013

Ich komme direkt zum Punkt: Dark Souls ist nicht für jeden. Das Spiel eilt dem Ruf voraus unsagbar schwer zu sein, aber das ist nicht wahr - man muss nur viel Geduld mitbringen, um Gegner und Bosse zu analysieren.

Aber erst mal langsam: Dark Souls ist mein persönliches Highlight des Jahres 2012! Doch was hat dieses Spiel denn so richtig gemacht, dass es sich von allen anderen Spielen so sehr abhebt.? Nunja, es liegt wohl an der Eigenständigkeit, an der Atmosphäre und am "Was passiert wohl hinter der nächsten Ecke mit mir"-Momenten im Spiel. Aber dazu später mehr, denn die Hintergrundgeschichte ist unheimlich wichtig für das Gesamterlebnis, obwohl sie nicht im Fokus steht.

Wir befinden im im Lande Lordran. Vor einer Ewigkeit beherrschte der König Gwyn das Land, jedoch gab es einen Fluch, durch den jeder Mensch zu einem Untoten wurde. Wir starten als eine dieser wandelden Leichen und werden entsandt diesen Fluch zu brechen. Die Geschichte geht im Grunde aber noch viel tiefer, als es erst den Anschein macht, doch jeder Spieler sollte sie auch selber erleben. Deswegen gebe ich auch an der Stelle keine Informationen dazu mehr preis.

Zu Beginn befinden wir uns in einer Zelle eines Gefängnistrakts doch wir bekommen unverhoffte Hilfe von einem Fremden, der aber selber kurze Zeit später das zeitliche segnet. So fängt das Spiel schon mal gut an. Man muss an der Stelle sagen, dass Dark Souls gespickt ist mit tödlichen Fallen und noch tödlicheren Gegnern ist, deswegen verwundert dieser schnelle Tod niemanden. So, nun sind wir zwar frei, aber damit auch eine leichte Beute, zumindest wenn man in der Klassenwahl als Bettler beginnt, der keine Startausrüstung hat. Es gibt Klassen wie Bettler, Krieger, Zauberer mehrerer Arten, Bogenschützen usw. Letztenendes wird die Klassenwahl nach längerer Spielzeit fast überflüssig, da man die Skillpunkte nach Levelaufstiegen so verteilen kann, dass die Wahl sich nicht allzu sehr auf den Charakter auswirkt. Was jedoch ein wichtiger Punkt ist, dass jeder Charakter mit einem anderem Equipment beginnt. Der Dieb hat Zubeginn einen Generalschlüssel, womit sich einige Tore zu früherem Beginn sich schon öffnen lassen. Dafür hat er aber auch eine leichte Rüstung, als beispielsweise der Krieger.

So, da stehen wir nun, als Frischling und unser erster Gegner ist ein... tada... Zombie. Wenn man nun denkt "Den mach ich doch mit links fertig", der soll sofort eines schnellen Todes bestraft werden. Gegen jede Erwartung kann dieser, wenn er denn möchte, mit einem Sprungschlag das sofortige Ende des Spielers heraufbeschwören. Früh im Spiel heißt es also schon, mit dem Schild oder der Waffe die Angriffe der Gegner abblocken und deren Angriffsmuster analysieren und dann angreifen. Dieses Spielprinzip führt sich bis zum Ende fort und bleibt durch eine Vielzahl von Gegnerarten, die sich alle unterschiedlich verhalten, nie langweilig.

Kommen wir aber zu einem anderen Merkmal des Gameplays: Nehmen wir mal an wir sind weit gekommen und haben unsere Seelenanzahl, die wird durch jeden besiegten Gegner und Boss erlangt haben, hoch ansteigen lassen. Wenn uns jetzt ein Gegner um die Ecke bringen sollte, landen wir am letzten Leuchtfeuer, die als Speicherpunkt dienen (freies speichern gibt es nicht). Unsere gesammelten Seelen sich jedoch fort. Diese liegen an der Stelle herum, an der wir gestorben sind. Diese können wir wieder aufsammeln und so tun als ob nichts passiert ist. Das Problem ist jedoch, dass nach dem od nun auch alle gestorbenen Gegner wieder da sind und falls wir auf dem Weg zu den verlorenen Seelen sterben sollten, sind die teils mit viel Schweiß und Mühe gesammelten Seelen für immer verloren.

Doch was macht diese Seelen denn so wichtig? Nunja beginnen wir zunächst mit einer weiteren Annahme: Wir haben es endlich zum nächsten Leuchtfeuer geschafft und wollen dort nun rasten. Nun öffnet sich ein Menü, in dem wir die ergatterten Seelen in Levelaufstiege investieren können. Die Seelen sind also Erfahrungspunkte, die man zum nächsten Leuchtfeuer retten muss, bevor man aufsteigen kann. Aber Vorsicht! Die Seelen sind auch die Währung des Spiels, mit dem man sich Waffen, Pfeile, Ausrüsung, Zauber und noch viel mehr bei Händlern kaufen kann. Also sollte man sich genau überlegen, ob man lieber seine Ausrüstung repariert, oder doch lieber aufsteigen möchte. Übrigens. Wenn man am Leuchtfeuer rastet, reseten sich auch alle Gegner. Man sollte also auch hier zweimal überlegen, ob man nun rastet oder nicht.

Nächster Punkt auf meiner Liste: Die Bosse. Nach den ersten fünf Spielminuten trifft man auf einen und dieser ist auch direkt die erste Bewährungsprobe. Schon hier zeigt sich, welcher Spieler für das Spiel geeignet ist und wer nicht. Wer hier schon aufgibt, braucht auch gar nicht mehr weiterzuspielen. Ich habe bei dem Boss 2 oder 3 Anläufe gebraucht. Andere haben 20 gebraucht und wiederum gibt es Leute, die noch nicht mal getroffen wurden. Nunja, so oder so zeigt sich hier der ganze Wert des Spiels: Harte Kämpfe, die einem viel abverlangen, die aber nach einem Sieg ein Gefühl im Spieler erzeugen, als ob man das Biest mit den eigenen Fäusten niedergerungen hat. Im Laufe des Spiels begegnet man Bossen, die 2 oder 3 mal so groß wie der eigene Bildschirm sind und man fragt sich, wie man je dieses Monstum besiegen soll. Aber diese Kämpfe sollte jeder für sich selbst erleben.

Wir verlassen nun nach dem Sieg über den ersten Boss das Gefängnis und werden von einer riesigen Krähe mitten in das Herz des Landes Lordran gebracht. Ab hier beginnt das eigentliche Spiel, denn ab hier erstreckt sich eine Spielwelt, die genauso groß, wie auch gefährlich ist. Ab hier kann man nun zu jedem Boss kommen. Nun denkt man sich: "Aha! Dark Souls ist ein Open World-Spiel!" Nunja der denkt leider, oder zum Glück, falsch. Die Schwierigkeit der einzelnen Abschnitte schwankt so stark, dass man diese erst zu einem späteren Zeitpunkt im Spiel betreten sollte, wenn man schon einige Level gestiegen ist und eine halbwegs ordentliche Ausrüsung sein Eigen nennt. BTW: Man sollte die Ausrüstung und die Wahl der Waffen von Abschnitt zu Abschnitt überdenken. Bestimmte Gegner sind zum Beispiel anfällig für Feuer, also lohnt sich hier der Wechsel zu den Feuerzaubern.

Was bis zum Schluss verwundert: Es gibt keine Ladezeiten zwischen den einzelnen Leveln. Die ganze Welt ist miteinander verwoben und immer wieder lassen sich Abkürzungen zu Passagen öffnen, von denen man nie gedacht hätte, dass diese Abschnitte miteinander verknüpft sind.

Kommen wir nun zur Atmoshäre des Spiels. Im groben und ganzen lässt sich das Spiel der Dark Fantasy zuordnen, doch anstatt hier auf Orks oder Goblins zu treffen, findet man sich in Kämpfen mit Dämonen, Abscheuligkeiten, Geisterwesen, alten Steinwächtern und Buschwesen. Fehlen dürfen in diesem Spiel auch nicht Drachen, und eine erhebliche Zahl von Untoten, die aber auch mal einen Drachenzahn als Waffe schwingen und den Spielern mit einem Schlag töten können. Ich möchte an der Stelle nicht jeden Ort erklären, auf den man diese Monster treffen kann, aber die Welt ist sehr abwechslungsreich. Wälder, Katakomben, Schlösser, Festungen, Höhlen und auch ein Ort wo Diablo sich wohlfühlen könnte sind vertreten. Was aber einem sofort ins Auge tritt. Alles ist heruntergekommen und gleichzeitig immer noch so gigantisch und imposant - als wäre hier mal ein blühendes Königreich vor langer langer Zeit gewesen, das durch irgendein Ereignis verfallen ist. Gegen deren verstorbenen oder nicht verstorbenen Überreste kämpft man nun.

Diese Welt nimmt einen so gefangen und man hat auch Respekt vor ihr, weil sich hinter jeder Ecke der Tod finden lassen könnte. Deswegen geht man auch sehr langsam durch die Lande. Zum einen durch die Vorsichtigkeit, mit der man herumläuft, zum anderen aber auch, um die Landschaft zu genießen. Besonders wenn man bemerkt, dass man mal ganz da hinten begonnen hat, so viel mitgemacht und durchlitten hat und nun mit breitem Kreuz sich hier befindet... Bisher konnte kein Spiel dies so vermitteln wie Dark Souls. Nach 70 Stunden fand ich mich vor dem letzten Boss und ich habe das Spiel erneut im höherem Schwierigkeitsgrad, dem New Game+, erneut bestritten. Das schöne: Jedes nicht Quest-Item behält man, aber nun lässt man sich auch schon wieder von simplen Zombies besiegen, auch wenn man die beste Ausrüstung im Spiel besitzt. Nach 140 Stunden kann ich nun sagen:


Dark Souls ist für mich das beste Spiel der letzten 5 Jahre. Es ist wie gesagt nichts für jedermann, aber für alle Spieler, die gerne eine Herausforderung suchen: Dark Souls ist Ihre Wahl. Ich liebe das Spiel und würde am liebsten böse kleine Dämonenkinder damit zeugen, denn Dark Souls, hat Emotionen und Gefühle in mir geweckt, wie kein anderes Spiel: Enttäuschung, Wut und Frust wandelt sich nach Minuten der Konzentration in unüberschwengliche Befriedigung. Nein, ich sage, Dark Souls ist NICHT besser als Sex, aber es kommt verdammt nah dran :)

Viel Spaß beim Spielen!


Wertung
Pro und Kontra
  • Herausfordendes Spielprinzip, epische Kämpfe, riesige Spielwelt, grandiose Atmosphäre, ordentliche Spiellänge, hoher Wiederspielwert, perfektes Artdesign der Monster und der Umgebung
  • Nur mit Xbox-Gamepad perfekt spielbar, niedrige Auflösung, ansonsten perfekt^^

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 100 Stunden



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