Manchmal bekommt man sogar etwas für sein Geld...

Titel: Defiance

Genre: MMO-RPG-SiFi Shooter

Abo: Buy 2 Play mit Ingameshop

TRION Worlds - bekannt durch "RIFT" oder "End of Nations", hat mit Defiance einen weiteren MMO Titel auf den Markt gebracht. Markantestes Merkmal dürfte hierbei der Bezug bzw die Kopplung an die gleichnamige SiFi Serie "Defiance" sein, welche Ereignisse ins Spiel bringt, oder selbige aus dem Spiel in die Serie. 

Während in der Serie der Held Nolan und seine Adoptivtochter Irisa begleitet werden, übernimmt der Spieler in der Onlinewelt die Rolle eines eher anonymen Archejägers. Archejäger sind Glücksritter, Söldner, Überlebenskünstler und Elitesoldaten in einer Person, kurzum: Geld verdienen, Ausrüstung sammeln und verbessern, Titel ergattern, unzählige Feinde ins Jenseits schicken, wie die Henker in diversen Autos durchs Land heizen und dabei gut aussehen, sind die Schwerpunkte im Leben dieser Personen.

Moralisch schwerwiegende Entscheidungen, Sorgen um das Überleben der Menschheit und des Planeten sucht man hingegen vergeblich.

Gemein haben Serie und Spiel das Setting: Die Erde in "naher" Zukunft, nach der Ankunft des Votanis Kollektivs, einem Krieg und einer Terrarformung. Der Planet liegt in Trümmern, Städte sind Ruinen, Ausserirdische leben mit und gegen die Menschen, Flora und Fauna sind ausnahmslos feindlich und die Endzeit hat begonnen, auch wenn sie nicht so bedrohlich wirkt wie in anderen Titeln.

Nach der Charaktererstellung, gewohnt nach dem Einrichten eines Accounts, folgt ein kurzes Tutorial, welches die rudimentären Spielmöglichkeiten lehrt, danach startet man seine Karriere als Archejäger. Es gibt eine Storykampagne, sowie mehrere Nebenmissionen, welche gut sichtbar auf der Karte markiert werden. Mit der TV Serie relevante Aufgaben werden gesondert hervorgehoben und nennen sich Episoden. Weiterhin hat der Spieler die Möglichkeit besondere Aufgaben zu bewältigen, wie etwa Rennen zu fahren, Schützenherausforderungen zu bestehen oder wilde Schießereien. Neben ein paar Scrips, der Währung des Spieles, erhält man bei diesen unendlich wiederholbaren Missionen ein paar Erfahrungspunkte und die ein oder andere Modifikation für Waffen. Sie sind ebenfalls interessant für Spieler die gerne auf Erfolgs- oder Titeljagd gehen.

Während man nun die Spielwelt erkundet, zur Zeit beschränkt auf den Bereich der Area Bay, trifft man immer wieder auf Strassensperren, Überfälle, Geiselnahmen oder andere Ereignisse. Diese kann man erledigen um ein  wenig Erfahrung und Geld zu erhalten, man kann sie allerdings auch ignorieren, Spielrelevanz besitzen sie nicht.

Zu diesen Zufallsereignissen zählen auch die sogenannten Archenfälle, massgeblich Namensgeber der Archenjäger. RIFT Spieler werden sofort die Parallelen zu den Rissen in ihrer Welt erkennen, der Ablauf ist in Defiance ähnlich. Ein Schauer Weltraumschrott fällt auf die Erde, man schaltet kleinere dieser Einschläge in einem bestimmten Gebiet aus und trifft dann am Ende eines Falles auf eine große Herausforderung, leider gibt es momentan nur Vier Ereignisse, die sich derart schnell wiederholen, dass man recht bald die meisten Archenfälle einfach ignoriert, da auch sie keine Relevanz für die Spielwelt haben, sondern nur für das Ego und die Itemtasche der teilnehmenden Spieler.

Wie für  einen Shooter üblich kämpft man in Defiance mit Schußwaffen aller Art: Pistolen, Sturmgewehre, MPs, Schrotflinten, etc. Die Waffengattungen beherbergen unterschiedliche Modelle, welche sich in ihren Schußeigenschaften teils gravierend unterscheiden und können komplett aufgerüstet werden, sofern man die dafür vorgesehenen Slots einbaut/herstellt. Das Handling der Waffen ist schlicht gehalten und bewegt sich zwischen Mass Effect und Counterstrike Light. Ebenso stellt der Skillbaum den Spieler nicht wirklich vor eine Herausforderung. Es gibt vier Hauptskills, welche den Spielstil beeinflussen und eine Menge unterstützender Eigenschaften, die auf dem jeweiligen Hauptskill aufbauen oder allgemeiner Natur sind. Waffen werden durch Benutzung geskillt und geben mit höherem Level unterschiedliche Verbesserungen in ihrem Umgang. Ausnahme hierbei sind die Archenfälle, in denen die Waffen nicht lernen, sondern lediglich die Kills der Gegner in eventuelle Erfolgsfortschritte eingerechnet werden.

Das Spiel bietet weiterhin ein paar Instanzen die in Vierer Teams bewältigt werden und durch kleine Zwischensequenzen angenehm unterbrochen sind. Diese lassen sich jederzeit durch das Drücken der ESC Taste überspringen.

Nach einmaligem Kauf verlangt Defiance keine Monatsbeiträge und besitzt einen Ingameshop, welcher neben den üblichen  EXP/Geld Boostpacks nur kosmetische Artikel anbringt und keinerlei Spielvorteile verschafft. Über Preise kann man sich streiten, es besteht kein Kaufzwang. 

Unterm Strich stellt sich hier ein MMO-RPG Shooter vor, der eine Menge kurzweiliger  Aktionen für das investierte Geld bietet. Er erfindet das Rad nicht neu und schnell hat man alles gesehen was es zu sehen gibt, aber viele Erfolge lassen sich nur mit einem gewissen Maß an verbrachter Spielzeit erreichen und hier bietet Defiance jedem das Tempo an das ihm beliebt. Nichts muss, alles kann. Vergleicht man einige AAA - Titel  ist hier jeder Euro gut angebracht denn die Leistung an Spaß und Beschäftigung steht komplett im Verhältnis. Die Herausforderung liegt genau bei einem Feierabendbier oder einem freien Wochenende, der/die Partnerin muss ebenfalls nicht leiden, da es zwar keine Pausentaste gibt, das Rumstehen in der Spielwelt oder der akute Logout niemanden ins Hintertreffen geraten lassen.

Kaufempfehlung: JA.