Eine neue Macht im Echtzeit Genre- und die ist genial.

Die Welt besteht aus Regeln. Jede Regel hat ihre Ausnahme. Stellen wir also die Regel auf, dass Lizenzspiele schlecht umgesetzte, einfallslose Versoftungen...

von dilb3rt am: 27.07.2008

Die Welt besteht aus Regeln. Jede Regel hat ihre Ausnahme. Stellen wir also die Regel auf, dass Lizenzspiele schlecht umgesetzte, einfallslose Versoftungen sind. Die Ausnahme zur Regel: „Schlacht um Mittelerde“. Das umfassende „Herr der Ringe“ - Universum betritt den PC. Und gleich vorweg: „Schlacht um Mittelerde“ ist eine kompetente, geglückte Umsetzung. Warum? Weiterlesen

Ihr seid Teil dieser Welt!
Das Gute an PC-Umsetzungen von Filmen oder Büchern ist, dass die Entwickler ihre Fantasie nicht mehr spielen lassen müssen. So auch bei Schlacht um Mittelerde (auch genannt SuM), denn jedes im Spiel vorkommende Element wurde aus den Filmen bzw. Büchern von John R.R Tolkien entnommen. Folglich stehen als Spielbare Völker Rohan, Gondor, Mordor und Isengart zur Wahl. Die Völker sind gut ausbalanciert, keine der Rassen bietet entscheidende Vorteile beim Gefecht, da jede Einheit, wie in sämtlichen ordentlichen Strategiespielen, ihre Stärken und Schwächen hat. So richten berittene Einheiten besonders großen Schaden in der Nähe an, werden aber mühelos von Nahkämpfern wie Speerträgern aus ihren Satteln gehievt, die aber wiederum gegen Bogenschützen wenig Erfolg verzeichnen können. Durch dieses simple Schere-Stein- Papier Prinzip erhalten die Gefechte eine enorme Tiefe, da jede Taktik eine entsprechende Gegentaktik erfordert.
Generell werden Partien in SuM schnell gespielt- und in Folge dessen auch schnell entschieden. Zum Kampf kommt es auch zügig, Langeweile oder Leerlaufphasen treten nicht auf.
Was bei allen Völkern gleich ist: Gebäude dürfen nicht frei in der Basis gebaut werden. Stattdessen wird auf einer vorbestimmten und quantitativ begrenzten Felderanzahl gebaut.
Dadurch wird verhindert, dass Spieler zu viele Rohstoff-Erzeugende Gebäude bauen, da stets abzuwägen ist, ob es sinnvoller ist, ein wirtschaftlich sinnvolles, militärisch stärkendes, oder Einheiten- aufrüstendes Gebäude errichtet wird.


Mein Schatz
Sämtliche Einheiten in Schlacht um Mittelerde werden mit dem Rohstoff Gold bezahlt, was wiederum stark zum Voranschreiten einer Partie führt. Schon bald nach Spielbeginn stehen die ersten Einheiten. Ein langer Aufbaupart wie in Supreme Commander entfällt folgendermaßen.

Jedes Volk hat zudem Spezialfähigkeiten, die man sich mit Punkten erkaufen kann, die sich mit der Zahl an erlegten Gegnern erhöht. So ruft man als Mordor/Isengart Spieler etwa das Auge Saurons herbei, um gegnerische Spieler auzuspionieren, oder heilt als Rohan/Gondor Spieler seine Einheiten mithilfe eines Heilzaubers.
Besonders mächtige Fähigkeiten, wie etwa den Balrog von Morgoth oder Gandalfs Adler herbeizurufen, kostet ensprechend viele Punkte. Eine durchschnittliche Partie Schlacht um Mittelerde wird zumeist jedoch schneller beendet, als dass man für diese Fähigkeiten genügend Punkte sammeln hätte können.


Noch dazu bietet Schlacht um Mittelerde völkerspezifische Helden, die im Spiel besonders mächtig, jedoch nicht unfair sind. Während man auf Seiten Rohans König Theoden erschaffen kann, baut ein geschickter Feldherr auf Seiten von Mordor Nazguls, die im Schlachtverlauf entscheidend sein können.
Derlei Helden haben zwar ordentlich Kraft, kosten aber auch entsprechend viel Geld. Ein „Heldenrush“ ist demnach keinesfalls möglich.


Flieht ihr Narren
Eine große Stärke von Schlacht um Mittelerde ist die Kampagne, die sich aus zwei Perspektiven spielen lässt. Als Spieler der guten Kampagne spielt sich die Kampagne wie der Film/das Buch es erzählt. So verteidigt man im Laufe der Kampagne Helms Klamm, oder begleitet die 9 Gefährten durch die Minen von Moria.
Die Böse Kampagne erzählt eine Geschichte, die Tolkien für sein Universum wohl nicht vorgesehen hat. So erobert man im Gegenzug etwa Helms Klamm.
Durch den originalen Soundtrack des Films, wird das „Herr der Ringe“ -Gefühl gut umgesetzt. Noch dazu sind alle Abschnitte der Kampagne enorm gut eingefangen, da die Schauplätze nett inszeniert wurden.


Du siehst furchtbar aus…
Was Legolas hier zu Aragorn bei dessen Rückkehr sagt, kann man vom Spiel nicht behaupten.
Vor allem die netten Details verschönern das Gesamtbild. Zauber von Helden sehen nett aus, auch die Kampfanimationen wirken realistisch. Mittlerweile läuft Schlacht um Mittelerde auch auf schwachen Rechnern auf angemessenen Details flüssig.


Fazit
Mit Schlacht im Mittelerde wurde für mich ein Traum wahr, da es mit „Herr der Ringe“ meine Lieblingsbücher und mit dem Echtzeit Genre meine bevorzugte Spielsorte verbindet. Das macht es aber so intelligent, dass man fast nicht mehr davon los kommt. Vor allem die Kampagne ist dermaßen gut in Szene gesetzt, dass man manchmal das Spiel mit dem Film verwechseln könnte.



Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: nette Animationen, nette Details
  • Sound: Original Soundtrack
  • Balance: Schwierigkeitsgrad regelbar, für Profis+ Anfänger
  • Bedienung: übersichtliche Menüs
  • Umfang: zwei spielbare Kampagnen...
  • Leveldesign: Abwechslungsreiche Missionen...
  • KI: geht recht schlau vor...
  • Einheiten: viele Einheitentypen, aus dem Film/Buch entnommen
  • Kampagne: aus zwei sichten spielbar
  • Grafik: Umgebung etwas eintönig
  • Sound: nicht originale Sprecher
  • Balance: ---
  • Atmosphäre: ---
  • Bedienung: teils lange Ladezeiten
  • Umfang: die insgesamt länger sein könnten
  • Leveldesign: auf böser Seite eintönig
  • KI: auf niedrigem Schwierigskeitsgrad sinnlose Aktione
  • Einheiten: ---
  • Kampagne: auf Böser Seite nur

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



Kommentare(3)
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