Eine große Enttäuschung

Als ich Die Sims 4 startete, war ich zuerst ziemlich positiv überrascht: ein kurzes Intro und viel kürzere Ladezeiten als noch im Vorgänger. Der...

von Tom1234 am: 14.09.2014

Als ich "Die Sims 4" startete, war ich zuerst ziemlich positiv überrascht: ein kurzes Intro und viel kürzere Ladezeiten als noch im Vorgänger.

Der "Erstelle-Einen-Sim"-Modus

Nachdem das Spiel also gestartet war, ging es erstmal ans Sims-Erstellen.

Hier kann man zuerst das Geschlecht, die Altersstufe und die Stimme festlegen. Neu dazu gekommen ist die "Gangart". Man kann nun also festlegen, ob der Sim etwa feminin, schläfrig oder stolz gehen soll. Den ersten Abstrich gibt es bei den Altersstufen: Man kann keine Kleinkinder mehr erstellen und spielen.

Eine weitere Neuerung ist, das man an bestimmten Teilen des Körpers der Sims einfach ziehen kann, um sie zu vergrößern oder zu verkleinern. Dies geht sowohl bei Beinen und Armen, als auch im Gesicht, etwa bei der Nase oder dem Mund.

Ansonsten kann man wie in den Vorgängern Haare und Haarfarbe, Augenfarbe und Hautfarbe oder Make-Up ganz einfach auswählen.

Natürlich kann man auch Outfits für die Sims zusammenstellen. In den Kategorien Alltags-, Abend-, Sport- und Schlafkleidung kann man aus ziemlich vielen Teilen die Outfits kreieren. Neu dazu gekommen ist die Kategorie "Partybekleidung". 

Zu guter Letzt wird noch die Persönlichkeit des Sims festgelegt. Hier kann man - wie bekannt - aus unterschiedlichen Merkmalen wählen. Darunter gibt es alte Bekannte wie beispielsweise "Bücherwurm" oder "Ehrgeizig", aber auch neue Merkmale wie "Geek" oder "Sprunghaft". Anders als in Sims 3 gibt es keine "Lebensträume" mehr. Stattdessen kann man nun das "Bestreben" des Sims wählen. 

FAZIT: Insgesamt macht der Erstellungsmodus aufgrund der neuen Tools Spaß, allerdings ist dieser auch ziemlich unübersichtlich. Zudem kann kann die Kleidung nicht mehr beliebig einfärben. Das finde ich persönlich sehr schade, da mir dieses Feature in Sims 3 sehr viel Spaß gemacht hat.

Der Baumodus

Nachdem die Sims erstellt sind, fehlt natürlich noch ein Haus. Zuerst muss man sich aus den ziemlich wenigen Bauplätzen bzw. leeren Grundstücken eines aussuchen. Die Grundstücke sind sehr viel kleiner als noch in Sims 3.

Wenn man dann den Baumodus nach langer Suche auf dem extrem unübersichtlichem Interface gefunden und aktiviert hat, kann es auch schon losgehen.

Es gibt verschiedene Zimmer zur Auswahl, sodass man - wenn man denn möchte - in wenigen Sekunden ein Haus zusammengekleistert hat. 

Natürlich kann man auch alles allein bauen. Neben Wänden kann man nun ganz einfach auch Veranden, Terassen oder Balkons bauen. Wenn das Grundgerüst steht, gilt es ans einrichten.

Der Umfang an Möbeln und Gegenständen ist im Vergleich zu Sims 3 ungefähr gleich geblieben. Nicht zu vergessen sind natürlich die liebevollen Details, die es im Vorgänger auch schon gab.

FAZIT: Für mich persönlich ist der Baumodus aufgrund der neuen Möglichkeiten definitiv das Highlight des Spiels. Das Gestalten macht wirklich Spaß und wird auch nicht - wie in Sims 3 - von nerviger Musik begleitet.

Das Gameplay

Nachdem ich festgestellt habe, das die seltsam bemalten Straßen eigentlich Schatten der Bäume waren, erkundete ich die Spielwelt genauer. 

Hier und da gibt es mal ein bewohntes Haus, ansonsten sind nur Dekohäuser aufgestellt. Nach geduldigem Warten endlich Spuren der Zivilisation! Ein Nachbar (?) joggt vorbei, sogar ein Auto fährt am Haus vorbei. Ansonsten wirkt die Spielwelt matt und verlassen. Teilweise hat man das Gefühl, man wohnt in einer Geisterstadt. Kurz nach dem 3. Weltkrieg oder so. Null Atmosphäre, sorry.

Um der Einsamkeit zu entfliehen, besucht meine Sim-Dame die Nachbarn. Obwohl das Haus direkt neben unserem selbstgebautem Haus liegt, kommt ein Ladebildschirm. Muss das denn sein? Nach dem Schreck gleich der nächste: "Hier wohnt niemand" - nach dem nächsten Ladebildschirm geht es  also wieder nach Hause. Dort wird erstmal ein Salat gemacht. Die dazugehörigen Animationen sind leider ziemlich enttäuschend und schlampig animiert. Das gleiche gilt eigentlich auch für alle anderen Aktionen im Haus.

Danach wird noch das Fitnesscenter besucht. Hier sind sogar Sims anzutreffen. Allerdings gibt es viel weniger Gemeinschaftsgrundstücke als im Vorgänger. Besonders nervig sind die Ladezeiten für jeden neuen Ort. Diese sind zwar nicht lang, aber dennoch wirklich frustrierend. 

Zuletzt wird noch eine Karriere eingeschlagen. Hier gibt es wieder einige zur Auswahl, zum Beispiel Verbrecherin oder Astronautin. Die Sims müssen Fähigkeiten verbessern um in der Arbeit besser zu werden, also genauso wie in "Die Sims 3". 

FAZIT: Nach dem starken Start des Spiels geht es in eine teilweise nervenstrapzierende Katastrophe über. Das Spiel hat keinen Charme oder Atmosphäre. Man hat nach kurzer Zeit einfach keine Lust mehr auf das Spiel. Es fehlen so viele Features, als das das Spiel irgendwie Spaß machen könnte. Für mich ist "Die Sims 4" um Klassen schlechter als der Vorgänger. Die 60 Euro hätte ich besser anders investiert und meinen Spaß mit der "Erstelle-Einen-Sim"-Demo gehabt.

Zuletzt möchte ich nochmal das Spiel in den von Gamestar verwendeten Kategorien bewerten:

GRAFIK: 7/10

Die neue Comic-Grafik in dem Spiel ist Geschmackssache. Die Animationen sind meiner Meinung nach nicht gelungen und die Stadtkulisse ist karg gestaltet.

Ansonsten gefallen mir die vielen Details, besonders beim Sims-Erstellen. 

 

SOUND: 7/10

Mir gefällt - wie im Vorgänger - das Simlisch und die entspannende Musik.

Allerdings fehlen beim Spielen Sounds, die das Spiel lebendiger machen. 

 

BALANCE: 7/10

Die vielen Hinweise und Tipps nerven auf Dauer und lassen sich nicht so einfach abstellen. Mich stört vor allem das unübersichtliche Interface.

Das Spiel läuft aber um einiges besser als noch "Sims 3". Es gibt weniger "Ruckler", es läuft einfach "smoother".

 

ATMOSPHÄRE: 2/10

Die gibt es leider nicht...

Die nicht offene Spielwelt zerstört meiner Meinung nach die Atmosphäre. Die fehlenden Sounds und Animationen in der Nachbarschaft tuen ihr übriges.

 

BEDIENUNG: 5/10

Die Bedienung ist teilweise viel zu kompliziert. Ich musste lange suchen, bis ich den Baumodus "gefunden" habe. Wie man später noch Sims erstellt, weiß ich immer noch nicht.

Was gut ist: Sims und Häuser lassen sich - wenn man weiß wie - sehr einfach gestalten.

 

UMFANG: 3/10

Die 89 (!) gestrichenen Features aus Sims 3 sagen schon einiges. "Sims 4" bietet insgesamt deutlich weniger als Sims 3.

 

STARTPOSITIONEN: 6/10

Es gibt weniger Auswahl an Grundstücken und Häusern. Mir ist auch aufgefallen, das man zu Anfang zu viel Geld hat, sodass man sich schon sehr viel leisten kann und sich nichts "erarbeiten" muss.

Wenn man Zeit sparen möchte, kann man sich gleich fertige Zimmer kaufen und muss nicht mehr so viel bauen. Dieses Feature gefällt mir gut.

 

KI: 8/10

Grundsätzlich machen die Sims das, was sie sollen. Ab und zu gibt es Aussetzer, das ist aber zu verkraften.

 

EINHEITEN: 9/10

Besonders beim Kochen und beim Gespräch mit anderen Sims gibt es wieder wiele Optionen. Auch Möbel und Gegenstände sind zahlreich vorhanden. Außerdem kann man mit unterschiedlichen Charakteren spielen.

 

ENDLOSSPIEL: 2/10

In dem Spiel gibt es einfach keine Abwechslung, sodass ich schnell keine Lust mehr hatte. Durch die fehlenden Features und Möglichkeiten sowie die nicht frei spielbare Nachbarschaft leidet der Spielspaß extrem.

 

INSGESAMT: 56/100


Wertung
Pro und Kontra
  • KI
  • Einheiten
  • Atmosphäre
  • Umfang
  • Endlosspiel

Zusätzliche Angaben

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Weniger als 5 Stunden



Kommentare(1)
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