Die Drachen gehen mit der Zeit

Also, das ist jetzt nicht so einfach. Dragon Age: Inquisition ist zwar an sich ein gutes Rollenspiel, man sollte es aber der richtigen Erwartungshaltung...

von L_ONE am: 30.11.2014

Also, das ist jetzt nicht so einfach.
Dragon Age: Inquisition ist zwar an sich ein gutes Rollenspiel, man sollte es aber der richtigen Erwartungshaltung angehen.

Wie erkläre ich den Dragon Age: Origins Fans von 2009 zum Beispiel, dass sich der neuste Ableger Inquisition nun am besten mit dem Gamepad spielt und sich nahezu anfühlt wie ein Action-Rollenspiel? Ohne dass es jemand für einen schlechten Scherz hält, versteht sich.

Das Spiel sorgt bei Fans für ordentliche Verwirrung, die nach vielen ersten Berichten in großen Frust mündet. Obwohl man in vielen Vorschauvideos seitens des Entwicklers bereits sah, dass Inquisition kein neues Origins wird, trugen viele dennoch die Hoffnung das hoch gelobte Original im neuen Grafik-Gewand wieder spielen zu können.
Nun, dem ist zwar (leider) nun nicht so - was z.B. Tiefe und Taktik angeht, bleibt Origins der König - allerdings ist Inquisition trotzdem für sich allein ein sehr gutes Rollenspiel, das zwar so seine Macken hat, unterm Strich allerdings durchausaus unterhält.
Das einzige was man dazu nur braucht - neben dem Interesse an der Geschichte natürlich -, ist ein Hang für schöne, offene Welten, die einem mit hunderten abstrakten Symbolen auf der Karte zeigen, wo es überall was zu sammeln und zu erledigen gibt. Was? Hat da grad jemand Assassin´s Creed gesagt? Achja, und ein Gamepad wäre tatsächlich auch nicht schlecht.

Als quasi Vorwort sei von meiner Position aus gesagt: Dragon Age 3 ist so verdammt groß, dass ich absichtlich nicht auf jedes Detail und Feature eingehe, was die Spielwelt betrifft. Aber natürlich gehe ich auf die (meiner Meinung nach) wichtigsten Fragen ein. Und ich möchte hiermit aufklären, mit welcher Erwartungshaltung man am besten an das Spiel herangehen sollte, damit das Spielerlebnis nicht im Frustsumpf versinkt.

Zunächst: Worum geht es diesmal (zumindest grob)?

Die Geschichte hinter den Dragon Age Spielen ist ziemlich umfangreich und ausgedehnt. Im dritten Teil steht man höchstwahrscheinlich komplett auf dem Schlauch, sollte man die Vorgänger nicht kennen oder sich zumindest in die Geschichte eingelesen haben. Außerdem erwartet das Spiel sogar quasi von uns, dass wir die vielen Schlüsselszenen aus den Vorgängern miterlebt haben.

Doch zunächst die Ausgangslage:
Schon im Menü beginnt das Spiel mit einer Explosion, die den Tod vieler Magier und Templer, die einen Friedensvertrag aushandeln wollten, zur Folge hat. Wie durch ein Wunder erhebt sich nur ein Überlebender aus der Asche. Ist ja klar, das ist unser Protagonist. Schnell bemerkt dieser sein neues Accessoire: Ein Grün leuchtender, funkender Splitter steckt nun in seiner Hand.
Doch bevor man überhaupt weiß, wo nun eigentlich oben und unten ist, stecken wir in der nächsten Szene auch schon im Gefängnis und machen Bekanntschaft mit der Sucherin Cassendra. Folglich macht sie uns erstmal unserer misslichen Lage bewusst, denn natürlich ist unser Charakter der Hauptverdächtige des Anschlags. Doch nicht nur das: Bei einem Spaziergang nach draußen bemerken wir einen riesigen Riss im Himmel, der hemmungslos Dämonen ausspuckt. Auch bodennahe, kleinere Risse tauchen überall auf. Cassendra gibt uns folglich noch eine Chance unsere Unschuld zu beweisen. Irgendwas muss der Splitter in der Hand ja mit diesem Riss zu tun haben. Hey, immerhin hat er die gleiche Farbe!  Tatsächlich können wir den großen Riss folglich schließen und werden anschließend zum Helden, den „Herold Andrastes“ ernannt. Jedoch bleiben die Risse weiterhin bestehen und bedrohen die Welt. Und als wäre das nicht schon genug, sind auch noch Magier und Templer offiziell im Krieg und geben sich gegenseitig die Schuld an der Explosion.

Zwischen diesem ganzen Durcheinander bildet sich folglich die Inquisition, die den Karren nun aus den Dreck ziehen will. Als erstes großes Ziel nehmen sie sich natürlich vor den Riss zu schließen. Klar, dass wir als Blitzdings-Riss-schließer- Accessoire-Träger da so ziemlich die erste Geige spielen. Biowarespiel-typisch müssen wir jedoch erstmal Verbündete anhäufen und unseren Ruf steigern, denn die Leute sollen ja wissen, dass die Inquisition ein Friedensstifter und kein radikaler Verbund ist.

Schon darauf, also noch im ersten Spieldrittel, ergibt sich eine Situation, in der wir die Wahl haben mit Magiern oder Templern ein Bündnis zu schließen. Beides geht jedoch nicht - was den Wiederspielwert schon mal erhöht.
Anschließend folgt ein schön inszenierter Twist. Ich verrate hier jedoch mal nichts, denn das Ganze ist recht spannend aufgebaut. Nur so viel: Die wahre Bedrohung hinter dem Riss zeigt sich, wir wissen jetzt was es mit dem Splitter auf sich hat, werden daraufhin Anführer der Inquisition und bekommen nun unser eigenes Schloss: Die Himmelsfeste. So liegt es nun an uns die Inquisition anzuführen und die Welt zu retten.
So richtig entfaltet sich also das eigentliche Spiel erst jetzt - bis ich jedoch die Himmelsfeste zu Gesicht bekam, vergingen schon über 20 Spielstunden.

 

 

 

Mit dem leuchtenden Mal in der Hand können wir die Risse schließen, die überall Dämonen auspucken.

 

 

 

 

Schnitt! Mehr will ich auch nicht verraten oder beschreiben. Nur noch eines: Fans der Vorgänger sollten mit der Story eigentlich wieder voll auf ihre Kosten kommen. Zwar sucht man sowas wie wirklich epische Schlachten leider vergebens - was ganz nebenbei mit der neuen Engine sicherlich gut gekommen wäre - jedoch dürfte die Geschichte gerade für Fans durchaus unterhaltsam sein. Trauer, Verzweiflung und Hoffnung steckt wieder mit drin, wenn auch nur in Maßen. Jedoch irgendwelche Vergleiche in der bildlichen Inszenierung bezüglich des ersten Teils anzustellen, halte ich für zu weit hergeholt, wenn man nur mal beispielsweise bedenkt, dass unser Held dort ja noch ein stummer Charakter war.
Und der zweite Teil? Tatsächlich dient die gesamte Geschichte des zweiten Teils quasi als Prolog zum dritten. Denn Inquisition baut zunächst mit seiner Ausgangslage auf den zweiten Teil auf.
Die neue Grafikengine gibt zudem den Charakteren, die man schon aus den Vorgängern kennt, einen frischen Anstrich. Das Wiedersehen mit einigen alten Bekanntschaften ist daher doppelt so cool.

Punkt 1 in eurer Erwartungshaltung sollte also sein: Seit Fan von der Welt, die sich über die bisherigen Teile aufgebaut hat. Sonst geht alleine dadurch schon sehr viel von dem eigentlichen Reiz verloren. Wenn ihr mit „dunkler Brut und grauen Wächtern“, sowie dem „Champion aus Kirkwall“, oder der Hexe, die im Sumpf aufwuchs nichts anfangen könnt, dann gehen euch auch sehr viele schöne „Aha“ Momente flöten. Fakt ist: Die Storymissionen sind abwechslungsreich, richtig gut inszeniert und sorgen immer wieder für Überraschungen.
Nur entfaltet  sich das Spiel erst nach einigen Spielstunden und zieht sich durch die vielen Nebenmissionen sehr in die Länge, doch dazu gleich mehr.

Wichtig noch zu wissen: Direktes Importieren des Spielstandes geht nicht mehr. Was in eurer Geschichte passierte bildet ihr online in der Dragon Age Keep nochmals nach. Die verschiedenen Ausgangslagen der Welt könnten auch wieder einen kleinen Wiederspielwert darstellen.

 

Wie sieht’s um den eigenen Charakter aus?

Wie gesagt, Dragon Age 3 ist riesig. Die Gegner sind groß, die Spielwelt ist groß, unsere Himmelsfeste ist groß - bei all der Größe entschied ich mich bei der Charakterwahl für einen netten Kontrast und wählte den Zwerg. Die sind neben den Menschen nämlich genauso wieder spielbar wie auch die Elfen, nachdem sie im zweiten Teil ja gestrichen wurden. Dazu addieren sich nun noch die Qunari als spielbare Rasse. Schurke, Krieger und Magier gibt es weiterhin und bleiben quasi so, wie man sie kennt. Also Bogen oder Dolch beim Schurken, Schild und Schwert - oder Zweihandwaffe beim Krieger und leuchtender Stock beim Magier. Für letztere hilfreich zu wissen: Heilzauber gibt es quasi nicht mehr, nur noch Schutzzauber. Unsere Truppe muss folglich ziemlich trinkfest sein, was Heiltränke angeht.
Die Charaktererstellung an sich ist dabei wieder sehr gut gelungen. Sämtliche Details im Gesicht können angepasst werden, sogar zwei verschiedene Stimmen stehen zur Auswahl. Persönlich hätte ich jedoch gerne mehr Frisuren oder Tattoos zur Auswahl gehabt. Außerdem Schade: Wir können immer noch nicht den Körperbau anpassen.

 

Wie spielen sich die Kämpfe?

Damit wären wir beim wichtigsten, vielleicht meist kritisierten Punkt angelangt.
Je nach Sichtweise ist die Steuerung, was die Bewegung durch die Welt, sowie die Kämpfe angeht, nämlich entweder ein Graus, oder sie macht richtig Spaß. Nur die Menüs wird einfach keiner leiden, das verspreche ich euch.

Ich fange mal mit der grundlegenden Bewegung durch die Welt an.
Denn die klassische Art der Fortbewegung, die man aus den beiden Vorgängern kennt, gibt es nicht mehr. Sie ist direkter geworden. Das heißt: Wir können nicht auf einen Punkt in der Spielwelt klicken und der Charakter läuft dann dorthin. Wir müssen ihn nun direkt dorthin bewegen, wo wir ihn haben wollen und dann eine Interaktionstaste drücken, wenn wir beispielsweise eine Kiste öffnen möchten. Trotzdem gilt es immer noch die rechte Maustaste gedrückt zu halten, um die Kamera frei zu bewegen. In den Vorgängern war das nun mal noch anders: Dort konnte man noch z.B. eine relativ weit entfernte Kiste anklicken und der Charakter lief dann von alleine dorthin.
Klingt nach einer Kleinigkeit? Ist es an sich auch - nur dauert es leider sehr lange bis man sich daran gewöhnt hat. Der Mix aus alter Gewohnheit und neuer Steuerungsart funktioniert einfach nicht sehr gut.
Deswegen empfehle ich an dieser Stelle tatsächlich das Gamepad. Damit ändert sich das Spielerlebnis nämlich komplett. Mit den beiden Sticks kann man sich damit nämlich bewegen und sich gleichzeitig umschauen, wie man es aus Third-Person Spielen nun mal gewohnt ist. Auch hin zu einem Objekt zu laufen, um damit dann zu interagieren, fühlt sich somit nicht mehr „komisch“ an.

Aber beim Erbauer, wie soll ich damit die hochtaktischen Gefechte koordinieren, wenn ich doch auf einen Gamepad begrenzt bin? Bei Andraste, das geht doch nicht!
Oh doch, das geht tatsächlich sehr gut und macht- je nach persönlichen Empfinden - sogar überaschenderweise viel Spaß.
Kommen wir also zu den Kämpfen!
Mit Maus und Tastatur werden die Kämpfe zum Fingerkrampf. Klingt unmöglich? Wie das sein kann, fragt ihr euch?
Die bereits oben angesprochene, direkte Steuerung ist schuld. Einen Gegner anklicken um ihn anzugreifen geht nicht mehr. Wir müssen nun direkt hinlaufen und dann eine Angriffstaste Gedrückt halten, um zuzuschlagen, bzw. aus der Ferne zu schießen. Ohne die Angriffstaste steht unser gewählter Held sonst einfach dumm rum. Unsere Kollegen agieren derweil komplett automatisch (und meistens sehr klug).
Mit dem Controller wiederum ändert sich das ganze Fingergekrampfe ins Positive. Hier können wir logischerweise die Kamera ohne Zusatztaste frei bewegen, einen Gegner anvisieren und mit der rechten Schultertaste angreifen - wie in einem Actionrollenspiel. Unsere Fähigkeiten liegen derweil (z.B.) auf den Knöpfen x,y,b, die sich nach eigenem Belieben doppelt belegen lassen. In normalen, kleineren Kämpfen, fühlt es sich dann in etwa so an, als würden wir selbst zusammengestellte Kombos aneinander reihen. Weite Optionen, wie zum Beispiel die Trankauswahl, rufen wir mit der linken, hinteren Taste auf, während das Spiel pausiert. Apropos: Mit Select pausieren wir das Geschehen und landen in der Taktikansicht.

Also kommen wir zur taktischen Tiefe!
Und damit zum nächsten Kinnhacken für PC-Spieler: Nicht mal die Taktikansicht funktioniert mit Maus und Tastatur. Der Grund: Die Kamera kann nur über ein auf der Oberfläche festgesetztes Bodenkreuz bewegt werden. Warum gibt es hier keine komplett freie Kamera, wie es noch in den Vorgängern der Fall war? Komplett unverständlich! Die Taktikansicht fühlt sich daher extrem eingegrenzt an.
Es sei denn: Naa, ihr Ahnt es? Hm? Man benutzt ein Gamepad! Dann geht das Taktieren tatsächlich leichter von der Hand, da man Bodenkreuz und Kamera dank der beiden Sticks gut bewegen und per Knopfdruck zum nächsten Gegner springen kann. Auch das Anwählen einzelner Körperteile eines sehr großen Gegners ist möglich.
Doch dem ganzen sei noch hinzuzufügen: Pausieren und Taktieren brauchen wir nur bei den eben genannten richtig großen Gegnern. In jedem „normalen“ Kampf setzen unsere Begleiter ihre Fähigkeiten hervorragend von alleine ein. Wer die KI dennoch optimieren möchte, kann das im Begleitermenü tun. Dort lässt das dann umschalten ob der Charakter eine Fähigkeit normal, gar nicht oder sogar bevorzugt einsetzen soll, ohne dass wir ihm etwas sagen. Das, plus die richtige Ausrüstung für die Begleiter und das richtige Skillen der Fähigkeiten, macht den taktischen Anteil in normalen Kämpfen aus.
Origins Fans sind bereits jetzt aus dem Fenster gesprungen.

 

 

Bei Kämpfen gegen große Gegner, wie hier gegen den Drachen, müssen wir die Taktikansicht noch einsetzen. Sonst eher weniger.

 

 

 

 

 

Also ergibt sich als zweiter Punkt in der Erwartungshaltung: Seit offen für dieses neue Spielerlebnis. Das Taktieren, wie es noch in Origins der Fall war, ist gekillt - doch das Spielerleben geht weiter. Traut euch an den Controller, auch wenn ihr PC Gamer seid. Euch erwarten schnelle, effektvolle, bunte Gefechte. Mal schnell und actionreich - und (ab und zu) auch mal taktisch, aber nicht weniger fetzig.

 

Wie sieht´s mit den Menüs aus?

Die Menüs - ja, die sind auch mit dem Gamepad viel bess… QUATSCH. Die Menüs sind grausig! Hier vermisst man eine vernünftig eingebaute Maus und Tastatur Umsetzung eigentlich am meisten. Sie sind einfach nur unbeschreiblich fummelig, lieblos und unübersichtlich gestaltet. Kurz: super „Gewöhnungsbedürftig“. Klar, irgendwann kommt man durch diesen Wald schon hindurch. Man findet sich nach hundert Besuchen  dann schon zurecht - aber das kann es einfach nicht sein.
Das wirkt sich auch negativ auf das Crafting (Rüstung, Waffen, Verbesserungen) aus (welches eigentlich durchaus spaßig gestaltet ist), denn das Ausrüsten unserer Gruppe vor den Einsätzen, sowie das Aufbessern der Waffen oder der Ausrüstung wird durch das ganze hin und her in der komischen Menüführung zu einer Geduldsprobe.  Ich sag’s nochmal: Komfortabel geht anders.

 

 

Die Menüs sind unglaublich fummelig und nerven. Auf diesem Bild sehen wir die Taktikeinstellungen für das Verhalten der KI im Kampf.

 

 

 

 

Wie wirkt sich das neue Grafikgerüst aus? Wie steht es mit der Technik?

Es ist zwar offensichtlich, aber dennoch: Das Spiel macht gegenüber seiner Vorgänger einen großen technischen Sprung nach vorne. Tatsächlich allerdings nicht so einen großen wie zunächst vermutet.
Die Frostbite Engine wirkt sich nämlich größtenteils nur auf die Landschaften, Effekte und Modellierungen aus, jedoch nicht auf die Animationen in den Dialogen, die wieder gefühlte Stunden des Gameplays einnehmen.
Doch zunächst das Wesentliche: Die Landschaften wirken sehr organisch und gewissermaßen „realistisch“ und das Setting ist durchaus abwechslungsreich. Von kargen Wüstenlandschaften über dunkle Sümpfe bis hin zu saftig grünen Wäldern ist alles dabei. Doch dazu gleich mehr.
Objektiv lässt sich sagen: Ja, für ein so großes Rollenspiel ist Inquisition sehr schick. Auf hohem Niveau könnte man zwar über einige matschige Texturen meckern, sowie einigen Objekten die noch in der Luft schweben, aber das sei dem Spiel verziehen. Zu den echten technischen Schwächen komme ich noch, zunächst mal zur Hauptbeschäftigung: Die Inszenierung der Gefechte.
Die Kämpfe sind nun richtig bunt und fetzig in Szene gesetzt. Überall leuchtet und explodiert etwas und die Kampfanimationen sind gut anzusehen. Doch der Haken daran: Durch die vielen Effekte gehen unsere Spielfiguren im wahrsten Sinne schlichtweg unter. Oftmals muss man sich auf die Lebensbalken konzentrieren, um im ganzen Effektgewitter überhaupt noch etwas erkennen zu können.

 

 

 

Richtig schick, jedoch manchmal nervig: Die knalligen Effekte rauben im Kampf oftmals die Sicht.

 

 

 

 

 

Dafür einfach nur der Hammer: Die Kämpfe gegen große Gegner, vorzugsweise gegen die zahlreichen Drachen. Diese Gefechte sind mit ein paar Skripts gewürzt und lassen sich einfach nur mit einem „bombastisch“ beschreiben.
Ebenfalls bombastisch (wie von Bioware gewohnt) sind die Zwischensequenzen. Die verdienen in ihren Glanzmomenten einfach nur die Bezeichnung „filmreif“. Tolle (virtuelle) Kameraführung, tolle Musik - die Entwickler wissen einfach wie´s geht.
Doch in einem Dragon Age wird ja nicht nur gekämpft, sondern auch viel geredet. Womit ich bei einem zweischneidigen Schwert angekommen wäre: den Dialogen und den Animationen. Wie schon in den Vorgängern, oder in den Mass Effect Spielen, sprechen wir viel, sehr viel mit anderen Charakteren. Es erstaunt mich dabei immer wieder wie viel Arbeit Bioware in die Masse an Tonspuren steckt.

 

 

 

Die Spielwelt ist richtig schön, abwechslungsreich und verdammt groß.

 

 

 

 

 

Von der deutschen Vertonung her lassen sich die Gespräche insgesamt sehr gut anhören. Nur ab und zu hapert es an der Qualität der Sprecher und wenn, dann nur bei Nebencharakteren - zum Glück. Positiv dabei anzusehen ist die gestiegene Qualität der Mimik und Gesichtsmodellierungen. Doch unterm Strich hätte ich durch die neue Engine jedoch deutlich mehr erwartet, was die Gestik angeht.
Die Spielfiguren bewegen sich immer noch wie Puppen und wirken nur selten mal richtig realistisch. Viele Animationen werden zu offensichtlich recycelt - und das nicht nur aus dem eigentlichen Spiel, sondern tatsächlich auch aus den Vorgängern.

 

 

 

Stehen da, wie Legofiguren. Bei den Animationen in den Sequenzen hätte ich diesmal mehr erwartet.

 

 

 

 

 


Insgesamt fehlt einfach die Dynamik. Wie erkläre ich das am besten? Nun, es fehlt im Kontrast zum großen Fortschritt in der Technik einfach das gewisse Etwas in den Charakteren und ihren Bewegungen. Das gilt für die steifen, puppenhaften Animationen in den Dialogen genauso wie für die Bewegung der Charaktere im Gameplay selbst (die Kämpfe mal ausgelassen!). Es wirkt immer noch so, als würde man mit Legofiguren arbeiten. Selbst nach einem großen Kampf, während wir einen großen Riss schließen und alle Gegner besiegt sind, stehen unsere Kollegen wie bestellt und nicht abgeholt mit heruntergelassenen Armen herum. Irgendeine Reaktion, nur ein Zucken vielleicht, dass wir grade ein weiteres Tor zur Dämonenwelt erfolgreich geschlossen haben? Nein?

Dazu addieren sich in den Dialogen die haargenau gleichen technischen Fehler, die man schon aus den Vorgängern (oder Mass Effect Spielen) kennt.
Da wären Clipping Fehler:  Gegenstände ragen ständig durch die Charaktere hindurch. Selbst Haare „bewegen“ sich nur selten und ignorieren die Rüstungen. Und Rüstungen wiederrum ignorieren das Gesicht - so ragt eine Schulterplatte in den Zwischensequenzen (je nach Bewegung) auch mal durch den Kopf.

 

 

 

Nicht ganz zeitgemäß: Ständig kommt es, wie schon in den bisherigen Spielen, zu optischen Fehlern wie hier.

 

 

 

 

 


Da wären die Kamerafehler: Oftmals sitzt die Kamera einfach falsch, zeigt den Charakter nur halb oder zeigt uns einfach mal gar nichts, sondern lieber eine „spannende“ Wand.
Und dann wären da noch die technischen, superärgerlichen Fehler. So kam es auf meiner GTX 780 oftmals zum freeze oder zum Absturz. Einmal wurde das Spiel durch einen Grafikfehler sogar unspielbar. Oft speichern ist also ein Muss! Man sollte  immer damit rechnen, dass das Game hinter der nächsten Ecke abraucht, so kommt es mir momentan zumindest vor.

Tja und dann gibt es da noch die Performance Einbrüche. In vielen - jedoch nicht allen - Zwischensequenzen bricht die Framerate ein. Und das liegt nicht mal an der 30fps Begrenzung in den Sequenzen. Während das Spiel an sich großenteils sauber und akzeptabel läuft, fängt im nächsten Filmchen wieder das große Ruckeln an - das kann es ja nicht sein.

 

 

 

 

Kommt immer noch des Öfteren vor: Kamerafehler.

 

 

 

 

 

Punkt 3 in der Erwartungshaltung: Habt am besten einen starken Rechner, das Spiel frisst eure Kiste brutal auf, zumindest wenn man mit hohen Einstellungen spielen möchte. Dafür jedoch gibt es ein wirklich ansehnliches Bild! Doch erwartet nicht viel Dynamik in den Figuren. Auch wenn das Spiel von einer neuen Engine befeuert wird: Die Charaktere wirken immer noch genauso puppenhaft wie in den Vorgängern.


Wie wirkt das Gameplay in der neuen Spielwelt?

Die Spielwelt von Dragon Age 3 ist so einsaugend wie abstoßend zugleich. Doch von Anfang an:
Die Welt ist in einzelne Abschnitte zerschnitten. Und diese sind teilweise sehr, sehr groß. Zum Glück gibt es jetzt neuerdings (eine große Auswahl an) Reittiere, die die Reisen innerhalb der Gebiete etwas erleichtern.
Diese Umstände legen einen Vergleich zu Skyrim natürlich sehr nahe, jedoch ist ein direkter Vergleich trotzdem Quatsch. Denn während wir in Skyrim eine große, quasi von Anfang an frei Erkundbare Welt vorgesetzt bekommen, die wir kreuz und quer durchreisen können, werden wir in Inquisition trotz der neuen Offenheit immer noch gelenkt. Das schafft das Spiel durch klassische Levelgrenzen oder durch zu starke Gegner. Wer an einer Stelle also einfach nicht weiterkommt, der soll dort auch noch nicht lang.
Die Welt ist insgesamt also groß und schön und lädt zum Abtauchen ein. Doch letzteres könnte man so positiv wie auch negativ sehen.

 

 

 

Schon in den Hinterlanden - quasi die erste zu bereisende Region - werden wir sofort mit Aufgaben erschossen.

 

 

 

 

 

Doch wie erkundet man die Welt nun? Wie geht man vor?
Zunächst mal müssen wir das jeweilige Gebiet auf unserer Einsatzkarte gegen eine Gebühr, genannt „Macht“ freischalten. „Macht“ gewinnen wir durch Nebenmissionen und kleinere Aufträge. Grün leuchtende Gebiete zeigen Locations mit Storyinhalt an. Meistens werden wir dann folglich in die Spielwelt geworfen und sehen erstmal nur unsere wichtigsten Missionsziele markiert. Und dann geht’s los: Überall tauchen Ausrufezeichen auf, Nebenmissionen häufen sich an, das Tagebuch (in dem alle Missionen aufgelistet sind) explodiert förmlich. Man wird auf der Karte mit Aufgabensymbolen quasi erschlagen.

Die Qualität der Nebenmissionen und Aufgaben schwankt dabei stark.
Zum einen gibt es da die richtig guten Nebenmissionen, die sogar an die Qualität der Hauptmissionen heranreichen. Meistens erledigen wir diese wie gewohnt im Kontext für unsere Begleiter. Folglich sind solche Missionen auch mit vielen Dialogen gewürzt.

Dann wären da die kleinen Aufgaben für große Belohnungen, wie etwa das Lösen der Rätselbilder der Astrarien, die dann eine Schatztruhe freilegen oder das Einsammeln von „Scherben“ mit denen wir ebenfalls Türen für großen Loot öffnen können. An dieser Stelle überrascht Dragon Age 3. So wirkt es durch die sich ständig wiederholenden Aktivitäten so, als hätte man etwas Assassin´s Creed in den Kuchen gemischt. Sprich: Vom Erfolg der Ubisoft Formel abgeguckt.

Doch dann wären da noch die vielen kleinen Aufgaben, die überall auf der Karte vor sich hin blinken und die - ich sag´s mal wie es ist - sehr öde sind. So müssen wir mal einen größeren Gegner erledigen - was noch ok ist - an anderer Stelle allerdings beispielsweise auch mal Blumen von A nach B transportieren. Oder 5 Wölfe töten. Oder eine Monsterspinne töten. Oder einen großen Höhlenbär töten. Oder die Banditen von nebenan besuchen und mal mit denen reden… haha quatsch natürlich um diese zu TÖTEN. Natürlich könnten wir uns im Textfenster genau durchlesen, warum die Blumen beispielsweise so wichtig sind… aber wer macht das schon?

Dazu addieren sich Sammelquests. Um beispielsweise gewisse Produkte für die Inquisition zu bauen, um zu craften oder um Tränke herzustellen, muss man tausende Pflanzen einsammeln, oder Steine abbauen. All diese Aufgaben geben uns die benötigten Machtpunkte, damit wir in der Geschichte voranschreiten können.

 

 

 

Beim "Kriegsrat" schalten wir neue Gebiete frei und schicken unsere Truppen und Spione durch die Welt.

 

 

 

 

 

Und ja, es stimmt. Das Ganze hat tatsächlich so einen MMO Beigeschmack. Schnell erwischt man sich dabei vom eigentlichen Erkunden der Spielwelt abzukommen und nur noch den nächsten Ort für eine Aufgabe zu suchen. Erspäht man etwas in der Ferne, dann ist das zwar nett anzusehen, aber trotzdem eher uninteressant - früher oder später kommt man dort ja sowieso vorbei, nämlich zum Töten oder Sammeln. Das Erkunden der schönen Welt entwickelt sich daher schnell zum nervigen Abklappern der immer gleichen, öden Aufgaben.
Es sei denn man kann auf diese Kleinigkeiten verzichten. Sie sind keinesfalls ein Muss. Nebenaufgaben müssen nur erledigt werden, um Machtpunkte zu erhalten und im Level aufzusteigen, bis wir die nächste Storymission angehen können. Somit lässt sich die Geschichte in ca. 30 - 40 Stunden durchspielen, wenn man möchte. Doch der „Erledigungszwang“ ist meistens einfach zu groß. Vor allem, weil es sich mit höherem Spielerlevel leichter gegen Bosse kämpfen lässt und weil überall nette Belohnungen auf uns warten.

 

 

Per Knopfdruck aktiviert man den "Sucher". Das führt jedoch teilweise dazu, dass man wie ein U-Boot auf Feindfahrt durch den Wald rennt um benötigte Pflanzen und Steine zu finden.

 

 

 


Fassen wir also für die vierte Erwartungshaltung zusammen: Wer schon in Assassin´s Creed daran Spaß hatte, tausende kleine Aufgaben von der Karte zu putzen, der findet den gleichen Spaß in der Inquisition Spielwelt wieder. Insgesamt sollte man einen Hang zu großen Welten haben und den Erkundungsspaß mitbringen. Nur darf man neben den vielen schönen Aussichten nicht allzu tiefgründigen, dynamischen Inhalt der Welt erwarten. Die Landschaften sind zwar groß und recht schick, doch um jeden Winkel erkunden zu wollen bedarf es schon einiger Selbstmotivation.

 

Was hat es mit der Himmelsfeste auf sich?

Das ist eine richtig nette Idee: Der Herrscher über die eigene Burg sein. Und dann auch noch über so eine extravagante Variante wie die Himmelsfeste. Als Inquisitionsanführer bekommen wir hier quasi das königliche rundum sorglos Paket: Den eigenen Thron, einen eigenen Kriegsrat, eigene Gemächer, eigenen Hof samt Garten, Ställe für Reittiere etc. Und das Ganze mit einer (aufgepasst) himmlischen Aussicht auf die schneeweißen Berge. Die Feste ist groß, allerdings auch etwas verwinkelt. Zu Beginn dürfte man sich also des Öfteren mal verlaufen.
Zwischen den Missionen reden wir hier mit unseren Begleitern über die Geschehnisse - also funktioniert die Burg ähnlich wie das Lager in Origins oder die Normandy in Mass Effect.  Zu Beginn steht die Feste noch leer und ist ganz schön heruntergekommen. Doch je weiter wir in der Geschichte voranschreiten, desto weiter wird auch die Burg ausgebaut und aufgehübscht. Zusätzlich dürfen wir ein wenig an dem Dekor ändern, oder einige Bereiche ausbauen. So kann man sich beispielsweise entscheiden, ob man den Wachturm zum Templer- oder Magierturm ausbauen lässt.
Das spielerische Herzstück der Himmelsfeste ist jedoch der Kartentisch. Von hier aus schalten wir die Storymissionen, sowie weitere erkundbare Gebiete gegen Macht frei.
Etwas kritisch könnte man jedoch die Echtzeitmissionen betrachten, die wir auf der Karte koordinieren. Denn wir haben auch die Möglichkeit, die drei Parteien unserer Berater auf Missionen gegen Einflusspunkte für Boni, Geld oder Gegenstände zu schicken. Das Ergebnis bekommen wir jedoch immer nur in Textform präsentiert und die Aufträge wirken sich quasi nie richtig spürbar auf unsere Welt aus. Und wie bereits erwähnt, die Aufträge laufen in Echtzeit ab. Die Wartezeiten erstrecken sich zwischen 10 Minuten und 24 Stunden. Keine Ahnung was genau der Sinn dahinter darstellen soll - in dieser Art und Weise fühlt sich der Kartentisch eher wie ein FreetoPlay Facebook Minispiel an.

 

 

Das muss man dem Spiel einfach lassen: Die Himmelsfeste ist eine richtig schöne Idee. Das Gefühl, quasi seine eigene Burg zu besitzen, kommt gut rüber.

 

 

 


Was ist mit den neuen Charakteren und Begleitern?

Natürlich sammelt man sich im Laufe der Handlung wieder die unterschiedlichsten Gesichter zusammen. Doch objektiv Gesehen erreicht die Vielschichtigkeit der Begleiter diesmal „nur“ wieder das Niveau des zweiten Teils und nicht das des ersten. Das bedeutet: Die Charaktere sind zwar allesamt recht interessant und zeigen im Kampf tolle Fähigkeiten, jedoch bleibt kein Gesicht „so richtig hängen“. Jeder hat zwar wieder eine Geschichte und etwas Hintergrund, doch irgendwie springt der Funke nicht so recht über wie noch in anderen Bioware Spielen.

Trotzdem machen die Begleiter wieder einen großen Reiz am Spiel aus. Denn immer wieder ergeben sich diese kleinen - Bioware typischen - Momente, die einen einfach zum Schmunzeln bringen. So erwischen wir beispielsweise die sonst so knallharte Cassendra, wie sie grade ein von Varric geschriebenes Buch liest - was ihr furchtbar peinlich ist. Oder Varric lädt uns zum Kartenspiel ein, woraufhin wir uns mit der gesamten Gruppe am Spieltisch wiederfinden, wo Geschichten erzählt und Bierkrüge geleert werden.
Auch der Wiederspielwert erhöht sich durch die Begleiter, denn wie gewohnt wirken sich alle Entscheidungen (und davon gibt es wieder sehr viele) auf die Zustimmung der Charaktere aus. Doch auch wenn wir es uns richtig mit ihnen verscherzen, hängen sie mit der Sicherheitsnadel in der Inquisition fest und kämpfen immer brav für uns weiter. Insgesamt konnte ich beim ersten Durchspielen (bis auf die Laune in den Dialogen) keine wirklichen Auswirkung durch Meinungsverschiedenheiten wahrnehmen.

 

 

 

In einem "Bioware typischen Moment", finden wir uns mit allen Begleitern zum Kartenspiel am Tisch wieder. Das Schmunzeln ist da vorprogrammiert.

 

 

 

 

 


Die Begleiter hier nochmal kurz vorgestellt:


Die drei Berater:

 

Josephine: Früher modelte sie wohl für einen spanischen Mode Katalog, heute pflegt sie die politischen Beziehungen zur Inquisition. Übrigens: Ja, eine Romanze ist möglich.

 


Cullen: Kennt man sogar schon aus dem ersten Teil, ist nun Anführer der Inquisitionstruppen. Der typische, edle Rittertyp. Sag einem Kindergarten Kind, es soll einen edlen Ritter zeichnen, dann zeichnet es Cullen.

 

Liliana: Leitet die innerbetriebliche Abteilung für Spionage und Aufklärung. Deswegen macht es auch absolut Sinn, dass sie die Kapuze permanent trägt. Sie war zwar schon in Origins ein Killer, jedoch war sie dort noch irgendwie lieb und Herzhaft. Die Geschehnisse scheinen sie nun ziemlich kaltblütig gemacht zu haben.

 

Die Kampfbegleiter:

 

Cole und Solas: Ein Schurkengeist und ein elfischer Magier. Cole wurde wohl gradewegs aus einer japanischen Emo-Metal-Band rekrutiert - ist auch ständig nur am Heulen und hat Angst vor einem Sonnenbrand im Gesicht. Dazu passt Solas, denn der ist das Gothic Pendant dazu. Er ist nämlich großer Fan von Geistern und dunkler Magie.

 

Vivienne: Sie ist eine hochangesehene Magierin - wenn durch ihre Hochnäsigkeit auch etwas anstrengend. Und sie nennt dich ständig „Schätzchen“, als ob sie einen damit psychisch provotieren will.

 

Varric: War schon im zweiten Teil die coolste Sau, ist es nun wieder. Schreibt außerdem Bücher und streitet sich ständig mit Cassendra. Im Spiel eine ziemlich starke Fernkampfunterstützung dank seiner Armbrust „Bianca“.

 

Dorian: Bietet tolle Magier Unterstützung im Kampf. Hat auch viel mit dunkler Magie zu tun. Und dieser Schnurbart! Boor der ist sowas von Porno.

 

Cassandra: Cassandra ist ein klassischer Tank mit Schild und Schwert. Außerdem hat sie den Inquisitionswagen wieder ins Rollen gebracht. Für sie gilt doppelt: Harte Schale, weicher Kern.

 

Der eiserne Bulle: Hat die deutsche Synchronstimme von Dwayne „The Rock“ Johnson und ist alleine deswegen schon ein Badass. Haut außerdem mit seinem Zweihänder im Kampf mächtig rein und macht alles total platt.

 

Sera: Die Bogenschützin ist ein Synonym für schwarzen Humor. Sie kann genauso kindlich anstrengend wie lustig sein. Zumindest kommentiert sie meistens sehr amüsant die gegenwärtige Situation.

 

Blackwall: Ist ein grauer Wächter und außerdem mit Schild und Schwert unterwegs. Im Gegensatz zum Rest der Truppe bietet er keine allzu besonderen Auffälligkeiten - außer diesen Bart, der voll Metal ist. Insgesamt ist er ein freundlicher Charakter und eine starke Unterstützung im Kampf.

 


Persönliches Fazit

Dragon Age: Inquisition ist ein gutes Rollenspiel. Es hat eigentlich nur zwei Probleme.
Erstens: Das Spiel bereitet einem mit der eingeschränkten Bedienung und den technischen Fehlern noch große Probleme.
Zweitens: Es entfernt sich zu sehr von seinen Wurzeln, bzw. von dem, was sich eingefleischte Fans eigentlich erhofft haben.
Das könnte man objektiv so grob zusammenfassen.
Doch meine subjektive Sicht ist anders:
Für mich ist der dritte Teil der spaßigste der Serie. Das kommt wahrscheinlich daher, dass ich kein absoluter Hardcore-Fan der Reihe bin. Es stimmt, dass Origins viel mehr Geschichten bot. Jeder Ort den man damals besuchte, bot eine tiefgründige Geschichte und alles was man tat, passte zur Situation. Das ist nun leider nicht mehr so. Stattdessen gibt es teilweise hirnrissige Aufgaben ohne viel Kontext, die mir nicht sonderlich helfen in die Welt zu finden.  Aber - und das gebe ich ganz ehrlich zu - das neue Gameplay, auch die Steuerung mit dem Controller, gefällt mir richtig gut. Ich mag Actionrollenspiele sowieso richtig gerne. Klar, das Taktieren ist trotzdem immer noch drin, auch wenn man es nur nicht mehr so häufig braucht.

Ja, es wirkt wie an den Markt angepasst. Ja, es ist an allen Ecken und Enden etwas gekürzt worden, sei es nun in der Geschichte oder der Vielschichtigkeit der Begleiter. Und ja, diese tausenden, kleinen Aufgaben erinnern tatsächlich etwas zu sehr an die Assassin´s Creed Spiele und sind wirklich öde. Aber das bedeutet nicht, dass Dragon Age 3 kein gutes Rollenspiel ist - es ist vielleicht einfach nur kein gutes, klassisches Dragon Age.

Ich hab versucht oben zusammenzufassen, mit welcher Erwartung man generell an das Spiel herangehen sollte, um nicht zu tiefst enttäuscht zu werden. Alleine dieser Satz klingt für ein so ambitioniertes Spiel etwas traurig. Doch wenn man sich auf den Titel einlässt (mal von den technischen Fehlern abgesehen) und ganz vielleicht die Vorgänger ausblenden kann (zumindest vom spielerischen her), dann ist Inquisition ein gutes Spiel.
Allerdings ist es nicht das epische Meisterwerk, was ich mir erhoffte.


Wertung
Pro und Kontra
  • Große, schöne Spielwelt
  • Tolle Effekte
  • Viele Dialoge
  • Himmelsfeste
  • Geschichte ist nicht episch, aber unterhaltsam
  • Toller Charaktereditor
  • Mit dem Gamepad gut bedienbar
  • effektvolle Kämpfe
  • Drachenkämpfe sind richtig toll Inszeniert
  • Größtenteils tolle Synchro
  • Kamerafehler in den Dialogen
  • Clipping Fehler
  • Langweilige Miniaufgaben
  • Mit Maus und Tastatur schwierig zu bedienen
  • Neues Gameplay sehr gewöhnungsbedürftig
  • Taktik nur in Bosskämpfen
  • Schreckliche Menüs
  • Effekte rauben teilweise die Sicht
  • Puppenhafte Animationen
  • Kriegsrat errinnert an Facebook Minispiel
  • FPS Einbrüche, Abstürze, Grafikfehler

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Häufiger, unregelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(6)
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