Gekommen um zu richten und die Welt zu retten!?

Einleitung: Vorab, Dragon Age: Inquisition ist das erste Dragon Age das ich länger und auch durch gespielt habe. Dragon Age Origins habe ich nur ein paar...

von Sangez am: 26.01.2015

Einleitung:

Vorab, Dragon Age: Inquisition ist das erste Dragon Age das ich länger und auch durch gespielt habe. Dragon Age Origins habe ich nur ein paar Stunden gespielt und Dragon Age 2 gar nicht. Insofern ging ich unbefangen und nur durch Berichterstattung und Meinung anderer an dieses Werk ran. Erwartet habe ich lediglich ein Rollenspiel, welches mich Storytechnisch fesselt, mich über einige Stunden halten kann und wenn möglich einen wiederspiel Wert hat.

Als ich anfangs gelsenen habe, dass sich Bioware an Rollenspielgrößen wie Skyrim orientiert, war ich guter Hoffnung, hat mir doch Skyrim ebenso wie seine Vorgänger ausgesprochen gut gefallen und mich über hunderte Stunden gefesselt. Zudem wollte DA:I mit guter Grafik (Frostbite Engine) und dem besten aus DA:Origins und DA:2 auflaufen.

Als dann der Release kam, wurde sich über massive Bugs beschwert, von manchen gar als unspielbar betitelt. Es wurde von einer flachen Story, blassen Begleitern, welche ja eigentlich eine der Stärken von Dragon Age sind, gesprochen. Da habe ich dann gezögert und mir gedacht, warte noch 1-2 Patches ab vielleicht wird es ja dann besser. Anfang des Jahres gab es dann auf Origin eine Rabattaktion bei welcher ich dann doch zugegriffen habe und es in keinster Weise bereue.

 

Charakter Erstellung:

Als erstes können wir uns für eine Rasse entscheiden: Mensch,Elf,Zwerg oder Qunari. Jede Rasse hat seine Vor- und Nachteile, Qunari z.B. werden von grundauf skeptisch betrachtet, was ihnen einen Malus am Orlaisianischen Hof einbringt. Menschen hingegen bekommen zu beginn des Spiels einen extra Fähigkeitspunkt.

Nachdem man sich für eine Rassen entschieden hat, kann man sich das Geschlecht und die Klasse aussuchen. Zur Auswahl stehen hier Krieger und Schurke in diversen Ausrichtungen, welche aber eigentlich nur zu beginn einen Unterschied machen, im verlauf des Spiels stehen einem alle Talentbäume offen und man kann sich "Hybriden"-skillen, also sich nicht auf einen Talentbaum festlegen. Außerdem gibt es dann noch die Magier-Klasse, welche als einzige keine Unterklasse am Anfang hat. Nachdem man sich für eine Klasse entschieden hat kann man nun das Aussehen anpassen. Die Einstellmöglichkeiten sind enorm, von den Haaren über Augen,Nase,Munde,Kinn,Ohren,Gesichtsform bis zu Körperbau und Stimme. Ja auch die Stimme, denn unserer Protagonist ist vertont und jeder Dialog wird gesprochen was der Geschichte sehr gut tut.

 

Story:

Zu Beginn der Story Platzen wir in eine Art Ritual rein und vereiteln dies wodurch eine Explosion ensteht und wir ins Nichts katapultiert werden. Aus diesem entkommen wir mit Hilfe eines mysteriösen Leuchtenden Wesens. Zurück werden wir von eintreffenden Truppen verhaftet und in Folge dessen für Schuldig des Mordes an der Heiligen Justinia bezichtigt. Um unsere Unschuld zu beweisen sollen wir zurück zum Ort des Verbrechens kehren und die durch die Explosion enstande Bresche mit Hilfe des seltsamen Mals auf unserer Hand schließen. Nachdem uns das gelingt ist man davon überzeugt das wir unschuldig sind, jedoch ist der wahre Täter weiterhin unbekannt. Um den Täter zu finden, alle weiteren Risse in der Welt zu schließen und herraus zufinden was es mit dem Mal auf unserer Hand auf sich hat wird prompt die Inquisition gegründet. Um die Antworten auf diese Fragen zu bekommen reisen wir nun in verschiedenste Gebiete und Königreiche finden diverse Begleiter die uns auf unserer Reise begleiten und gehen möglicherweise die ein oder andere Romanze ein.

Der Einstieg in DA:I viel mir zugegeben nicht sonderlich einfach. Man wird nach dem Intro mehr oder weniger verwirrt in das Geschehen geworfen und es bleiben viele offene Fragen. Beim ersten Dialog kann man gleich zwischen mehreren Antworten wählen, jede in einer anderen Stimmung, welche durch eine Grafik im Dialogmenü angezeigt wird. Hilfreich wäre es gewesen, wenn die einzelnen Grafiken erklärt werden würden, so kann man nur raten welche Grafik für welche Stimmung steht.

 

Gebiete:

In DA:I gibt es viele mal Größere mal kleinere Gebiete. Zu beginn der Story befindet man sich in Haven, eine kleine Stadt und das provisorische Hauptquartier der Inquisition. Von hier aus führt man die Inquisition in die anderen Gebiete.

Das erste Gebiet in das man kommt ist auch gleich das größte Gebiet: Das Hinterland. Alleine im Hinterland habe ich gut und gerne die ersten 15-20 Stunden des Spiels verbracht. Überall wo man hinkommt gibt es etwas zu tun: Einen Kodex-Eintrag hier lesen, einen Brief da lesen, ein Astrarium hier finden ein paar Splitter da sammeln. Hat man eine Makierung auf der Karte erledigt, sind 2-3 neue aufgetaucht. An der Stelle hat mich das Skyrim-Fieber gepackt: Es gibt überall etwas zu erkunden, eine Höhle hier, ein Templer-Lager da. An der Stelle merkt man meiner Meinung nach, dass sich die Entwickler viel Mühe mit der Gestaltung der Gebiete gemacht haben.

Neben dem Hinterland gibt es dann noch weitere Gebiete wie die Sturmküste, die Smaragdgärten, der Kammwald und viele mehr. Die Gebiete sind definitiv einer der Pfeiler auf denen DA:I aufgebaut ist.

 

QUESTS:

Die Hauptquest braucht seine Zeit um sich zu entfalten und sein Potenzial zu zeigen. Mich hat sie erst gefasst als ich zur Himmelsfeste kam (dessen Cut-szene mein persönliches Highlight des Spiels ist). Danach ging das Spiel, von der Hauptquest aus betrachtet, für mich erst richtig los.

Die Nebenquests sind ein großer Kritikpunkt von vielen, aufgrund der vielen MMO-artigen Quests. Ja es gibt eine Reihe von Sammelquests, diese jedoch sind rein Optional, wie etwa 90% aller Quests. Sammel 20 Splitter oder 6 Widder-Häute, mich persönlich hat es nicht gestört, denn so kam man durch die wirklich schön gestalteten Gebiete. Mein Kritikpunkt an den Nebenquests ist eher der, dass man oftmals gar nicht wahr nimmt dass man jetzt eine Quest angenommen hat. Leider viel zu häufig versteckt sich in an einem Pfeiler genagelten Zettel eine Quest. Grundsätzlich nicht schlimm, jedoch gibt es Hunderte von Zetteln und Kodex-Einträgen, sodass man diese nach einer gewissen Zeit gar nicht mehr liest und so gehen viele Nebengeschichten leider stark unter. Es gibt aber auch das Gegenteil, einige wirklich schöne Nebenquestreihen mit sehr interessanten Geschichten.

Positiv ist auch der Kartentisch. Von hier aus steuert man die Aktionen der Inquisition und schaltet neue Gebiete frei. Die meisten Aufgaben die man am Kartentisch annehmen kann sind rein optionaler Natur, jedoch bringen sie Geld,Einfluss oder auch mal Gegenstände ein. Manche Aufgaben birgen sogar Folge-Aufträge. Anders sind die Aufträge in denen man neue Gebiete freischaltet. Um so einen Auftrag auszführen benötigt man "Macht". Macht erhält man indem man Nebenquest macht, Risse schließt oder später in der Himmelsfeste Verträge kauft. Hat man so einen Auftrag erledigt, steht einem das Gebiet zur Verfügung und man kann dahin reisen.

Ein weiteres nettes positives Gimmick sind die Urteile die man fällen kann. Sobald man in der Himmelsfeste ist, kann man über einzelne Personen mit denen man es in der Hauptquest oder aber in diversen Nebenquests zu tun hatte richten, von freilassung über öffentliche Hinrichtung bis hin zu Besänftigung. Diese Urteile geben manchmal sogar neue Aufträge am Kartentisch. Von daher lohnt es sich nach größeren Nebenquestreihen ausschau zu halten um einen weiteren Anführer gefangen zu nehmen und über ihn richten zu können.

 

Gespräche:

Eine weitere Säule auf der DA:I aufbaut sind die Gespräche. Sie nehmen gut 3/4 der Zeit ein die man mit DA:I verbringt. Die Gespräche sind komplett vertont und je weiter man im Spiel kommt desto tiefer gehen diese. So ziemlich jeder Dialog ist einzigartig, man erfährt Hintergrundgeschichten von seinen Begleitern, Story- und Gebiteshintergründe. Durch intensive Gespräche mit den Begleitern lassen sich sogar jeweils eine Begleiterquest-Reihe starten, auch ist es möglich mit einem Begleiter eine Romanze einzugehen. Wie schon eingangs erwähnt kann man mit verschiedenen Antwortmöglichkeiten seiner Stimmung ausdruck verleihen, was durch eine Grafik im Dialogmenü gezeigt wird. Je nach Antwort findet man bei den einen Zustimmung und bei den anderen Ablehnung. Auswirkungen hat das aber nur auf gewisse Gesprächsoptionen. Wirklich gravierende Auswirkungen gibt es leider nicht.

 

Highlights:

Himmelsfeste: Ein Highlight in DA:I ist die Himmelsfeste. Sie ist der Machtsitz der Inquisition. Anfangs noch verlassen und ein Trümmerhaufen kann sie mit der Zeit wieder aufgebaut und dekoriert werden. Leider kann man nur 3 Bereiche der Himmelsfeste "erweitern". Ich hätte mir da gewünscht, dass man die gesamte Himmelsfeste nach seinen wünschen aufbauen könnte. Dafür kann man aber während seinen Abenteuern diverse Dekorationen finden: Betten,Fenster,Flaggen,Throne und Einrichtungen. Diese kann man individuel aussuchen und damit die Himmelsfeste etwas personalisieren.

 

Drachen: Ein anderes Highlight sind die Drachen. An der Stelle merkt man wieder den Einfluss von Skyrim: Große,starke und imposante Drachen. Ganze 9 Stück verstreut auf allen Gebieten gibt es zu finden, einer stärker als der andere. Ich staunte nicht schlecht, als ich den ersten Drachen fand, dieser sich vom Himmel stürzte und meine Begleiter und mich mit einem einzigen Feuerball zu Asche verbrannte. Die Drachen sind ganz klar ein Meisterwerk und ich hatte eine menge Spaß im Kampf gegen sie. Die Kämpfe sind fordernd und abwechslungsreich. Die Drachen unterscheiden sich alle im Aussehen, Angriffsmuster und in den Eigenschaften von einander, was die Kämpfe alle wieder aufs neue spannend macht.

 

Crafting: Das 3. Highlight war für mich das Craftingsystem. Meiner Meinung nach sehr gelungen.Man findet eine vielzahl von Waffen-,Rüstungs- und Modifikationsrezepten. Diese Rezepte bestehen je nach Wertigkeit, aus mehr oder weniger Slots für Zutaten. Jede einzelne Zutat fügt dem Gegenstand eine andere Farbe und/oder Eigenschaft hinzu, wodurch jeder Gegenstand einmalig sein kann. Auch können selbst gemachte Gegenstände mit denen mithalten die man kaufen oder finden kann.

 

Bugs:

Im Spiel hatte ich Gott sei Dank nur sehr wenig Bugs. Einmal konnte ich mich nicht bewegen nachdem ich in ein Lager gereist bin. Das andere mal konnte ich nicht zwischen meinen Begleitern wechseln. Abstürze,abgebrochene oder nicht gestartete Gespräche hatte ich keine. Die Taktikansicht hat mich ebenfalls nicht groß gestört. Ja es war etwas nervig das sich immer wieder zurückgesprungen ist beim wechseln des Begleiters und ja auch das man um jeden Stein und Baum rum lenken musste ist auch etwas nervig, lässt sich aber verkraften. Viele Probleme können umgangen werden, wenn man das Spiel mit einem Controller genießt. Habe es anfangs mit Maus+Tastatur versucht, bin dann aber auf einen Controller umgestiegen und kann es nur jedem empfehlen der einen hat. Es ist wesentlich angenehmer und hebt den Spielspaß ungemein.

 

Fazit:

Nach knapp 70 Stunden Spielzeit kann ich nur sagen dass mir das Spiel gefallen hat. Wenn man den Anfang übersteht, sich nicht vom Hinterland abschrecken lässt und versucht sich auf das Spiel einzulassen, wird man keinesfalls enttäuscht. Ich weiss nicht mit welchen Erwartungen Leute an das Spiel ran gehen, wenn man DA:Origins oder DA:2 gespielt hat. Geht man jedoch mit den Erwartungen wie für jedes andere RPG an das Spiel ran, dürften viele Kritikpunkte wegfallen, die durch die Netzwelt gejagt werden. Natürlich gibt es Verbesserungsbedarf, ich kenne kein Spiel bei welchem das nicht der Fall ist, aber das gibt den Entwicklern die Chance, es beim Nachfolger besser zu machen. Und ich hoffe dass es einen geben wird, denn ich freue mich drauf!


Wertung
Pro und Kontra
  • Große und abwechslungsreiche Spielwelt
  • Vertonte Dialoge
  • Imposante Drachenkämpfe
  • Gutes Craftingsystem
  • Dekorierbare Himmelsfeste
  • Viele Kodexeinträge
  • Bedienerunfreundliches Inventar
  • Umständliche Taktikkamera
  • Teilweise unübersichtliche Nebenquests

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(4)
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