Sinnvolle Verbesserungen, viele Neuerungen

Creative Assembly hat den neusten Sproß der Total War Marke in die Regale und erstmals auch online gebracht.Können die Erwartungen der Fans erfüllt werden?Von...

von killua am: 05.03.2009

Creative Assembly hat den neusten Sproß der Total War Marke in die Regale und erstmals auch online gebracht.

Können die Erwartungen der Fans erfüllt werden?

Von Online-Aktivierungen, Bombast-Schlachten und diplomatischen Verhandlungen, von Kanonendonner und Piraten und von den kleinen aber feinen Tücken die Sie im Spiel Erwarten...

Weg zur Freiheit

Wie gewohnt bedient das Spiel sowohl Rundenstrategen als auch Echtzeitkämpfer: Strategiekarte und Masseschlachten, alles wie gehabt.
Einzelspieler haben hier die Möglichkeit die Geschichte in der großen Kampagne neu zu schreiben, historische Begegnungen auszufechten oder in der historischen Kampagne die USA auf ihrem Weg in die Freiheit zu begleiten. Mehrspieler können derzeit lediglich in Gefechten gegeneinander antreten, hier hat CA schon angekündigt einen Strategiemodus nachzupatchen, wir sind gespannt.

Ich entscheide mich, den Amerikanern unter die Arme zu greifen.
Es wird nicht lange gefackelt: bevor eine Kolonie gegründet werden kann müssen erst die ansässigen Indianer vertrieben werden. Das Spiel wirft sie ohne Umwege in den Kampf und unterstützt von ihrem durchweg gut intonierten Beratern sind die Rothäute kein Problem für ihre gut ausgerüsteten Siedler.
Selbst Anfänger können hier eigentlich kaum verlieren, Kenner fühlen sich heimisch. Sehr guter Anfang.
Kaum angekommen gilt es nun die britische Position gegen die Indianer zu festigen und die eingenisteten Franzosen ihrer Vormachtstellug zu entheben.
Überaschung, Überaschung: Auf Seiten der nun revolutionären Truppen unter Washington müssen nun die vorher hart erkämpften Städte den Briten abgejagt werden, ob die Franzosen vieleicht doch ganz nützlich wären?

Runde um Runde!

em der Kampf um die neue Wellt zu wenig ist, dem sei die Weltkampagne ans Herz gelegt. Stürzen sie sich mit den europäischen Kolonialmächten in den Seekrieg, verteidigen Sie Östereich gegen die Osmanen oder bringen sie mit dem Marathenreich ganz Indien unter ihre Kontrolle. Es liegt an ihnen.
Dabei können sie selbst die Siegbedingungen bestimmen. Erobern sie in 5 oder 100 Jahren bestimmte Gebiete oder triumphieren Sie mit den neuen Prestigepunkten über andere Nationen.
Diese erspielen sie sich durch Eroberungen, Forschung oder florierenden Handel. Hier hat CA Ideenreichtum bewiesen und nun auch den eher friedlicheren Spielern Erfolgserlebnisse beschert.

Die Welt selbst ist gewachsen. Zum europäischen Kontinent gesellen sich nun die Ostküste Noramerikas und der indische Subkontinent als Schauplätze.
Südamerika wird als Handelszone genutzt, ankernde Handelschiffe bringen mächtig Profit, verteidigen sie ihre eigenen und zerstören sie die feindlichen mit einer mächtigen Flotte.

Am gewohnten Armee-Verschieben hat sich nichts geändert. Per Mausklick kommandieren sie ihre Truppen zu Land und zu Wasser, besetzen Städte und Dörfer.
Moment mal, Dörfer? Ja die gibt es jetzt auch. Städte beherbergen nun lediglich wichtige Gebäude zur Rekrutierung und öffentliche Einrichtungen auf maximal 5 Bauplätzen. Farmen, Werkstätten, Bergwerke und Häfen sind nun innerhalb der Provinzen zu finden und können individuell entwickelt aber auch angegriffen werden.

Wer mit Wem?

Natürlich erobert sich die Welt nicht an einem Tag und schon gar nicht allein. Wer zu Erfolg kommen will braucht Verbündete und Partner.
Auch hier hat CA Geschick bewiesen und den lästigen Diplomaten abgeschafft. Stattdessen eröffnen sie nun Verhandlungen durch einen simplen Klick auf die Diplomatieschriftrolle.
Übersichtlich sehen Sie nun wer bereits mit wem verfeindet ist, mit wem sie Handeln könnten und wo ihre PC-Kontrahenten sich befinden: 1A.
Diese Übersichtlichkeit ist auch notwendig. Mittlerweile tummeln sich so viele verschiedenen Nationen auf ihrem PC, wer nicht aufpasst verliert schnell die Kontrolle.
Vor allem sehen Sie nun wer Sie nicht leiden kann, sondern auch warum.
Die Spanier wollen nicht mit Ihnen handeln? Vieleicht sollten Sie nicht gerade mit ihren Schiffen auf deren Handelsroute rumdümpeln.
Diese wird dadurch nämlich blockiert.

Gib du mir, sonst geb ichs dir!

Unauffälligste aber vieleicht größte Änderung zu den Vorgängern ist der Handel.

Endlose Möglichkeiten ergeben sich hier für den geduldigen Strategen.
Zu viele Pelzfarmen lassen den Weltmarktpreis sinken, schnell die gegnerischen Einrichtungen niedergebrannt.
Handelsschiffe bringen exotische Waren wie Edelsteine nach Hause und und astronomische Gewinne ins Staatssäckel, wollen aber auch gegen Überfälle geschützt werden.
Handelsrouten müssen erst durch den Bau größerer Häfen ermöglicht werden.
Wer will kann hier ohne auch nur einen Soldaten zu bewegen einen globalen Handelskrieg führen.


Wer keinen Seezugang hat konzentriert sich mit Ausbau von Straßen und Städten auf den Binnenmarkt und baut die provinziellen Einrichtungen aus. Schon bald wälzen sich Handelskarawanen niedlich animiert über die Weltkarte.

Insgesat bietet sich hier eine so große Einnahmequelle, auch Kriegsfreunde werden nicht um den einen oder anderen Deal ehrumkommen.
Effektiv verbindet man natürlich Eroberung und Handel. Liegeplätze in fernen Kolonien bringen das meiste Geld und lohnen dadurch die Mühsame Belagerung.

Aufklärung in der Schule

Wer denkt er kann jetzt einfach drauflos marodieren und Brandschatzen, der liegt falsch. Die Welt befindet sich im Jahrhundert der Aufklärung. Wer nicht mit dem technologischen Fortschritt mithalten kann, gerät schnell ins Hintertreffen.
In Empire wird nämlich jetzt auch Forschung betrieben. In ausbaubaren Gebäuden wie Schule und Kolleg erforschen Sie neue Technologien in den Bereichen Miltär,Wirtschaft und Philosophie.
Diese ermöglichen Ihnen dann zum Beispiel neue und ertragreichere Bauten, effektivere Schlachtenformationen und ....ja.. Gesellschaftssysteme.
Wer fortschritliche Weltanschauungen entwickelt steigert seine Produktivität,geht aber auch das Risiko ein, die Bevölkerung aufzuwiegeln. Angestachelt von neuen Ideen zettelt diese dann gerne mal eine Revolution an oder fordert weitere Reformen. Schnell hat da Ihre Monarchie ausgedient, Vorläufer der Demokratie werden benötigt.
Zwar steigert dies Technik und Handel immens, ein demokratisches Völkchen ist aber vieleicht auch nicht immer mit Ihren Entscheidungen einverstanden.

Generall hat jedoch die fortschrittlichere Nation die Nase vorn, Erforschung dauert vieleicht schon mal 8 Runden aber erstens lohnt es sich und zweitens können Sie ja immer noch Ihren Edelmann in die Schule schicken. Diese beschleunigt als Spezialeinheit die Forschung und lernt zudem auch noch etwas für zukünftige Projekte, eignet sich also nützliche Eigenschaften an.

Hinterhältige Gegner

Wichig bei dem ganzen Spektakel ist natürlich der Gegner. Die KI in Empire ist durchweg gelungen. Auf der Strategiekarte agiert sie agressiv wenn nötig, defensiv wenn angebracht. Mächtigere Nationen kriegen schnell mal ein Handelsabkommen inklusive Bündniss und Tribut angeboten, schwächere werden ignoriert.
Auch macht sich die KI gerne die ausgelagerten Farmen zu nutze und sticht in ihr Territorium um ihre Gebäude niederzubrennen. Angenehm, das fordert heraus.
Lediglich bei der Armeebewegung muss nachgebessert werden, gegnerische Armeen umkreisen sich gerne mal selbst oder laufen sinnlose Wege hin und her.

In Land- und Seeschlachten stellt Empire ebenfalls gute Gegner. Flankenmanöver, Täuschungsangriffe, Verzweiflungssturm, Sie werden es sehen.
Schiffe nutzen den Wind und den Ladezustand der Kanonen, lediglich beim Kreuzen gegen den Wind stellt sich die KI etwas ungeschickt an.



Fiese Manöver hat die KI übrigens auch drauf. Während meines Spiels in Amerika hatten die Indianer unbemerkt einen Spion in Philadelphia eingeschleust und gerade als meine Armee ausgerückt war schicken sie doch einen kleinen Stoßtrupp der die größte Stadt der Gegend so natürlich spielend einnahm. Immer noch kein Gegner für General Washington natürlich, doch nach erfolgreicher Rückeroberung waren alle Gebäude der Stadt und der Provinz abgerissen. Hinterhältig aber irgendwie auch menschlich.

Flicken drauf

Ecken und Kanten hat das Spiel leider trotzdem noch. Viele kleine Details werden CA noch eine ganze Weile Arbeit verschaffen. So flackert die Strategiekarte in bestimmten Zoomstufen, Einheiten auf dem Schlachtenfeld drehen sich selten mal vom Gegner weg oder bilden lange, sinnlose Schlangen in der Landschaft.
Auch erschließt sich mir nicht, warum die Übersichtsfenster nicht verschiebbar sind.

Nervig hingegen ist jedoch, dass man den Laufradius von Agenten nicht sehen kann, wenn diese sich in einer Stadt befinden. Auch wählt ein Klick auf eben einen Agenten oft auch stattdessen die ansässige Armee aus, wer es nicht bemerkt hat schnell mal seinen General alleine vor der gegnerischen Horde stehen.

Sicher nichts was CA nicht in den Griff kriegen kann.


Nicht schön sind jedoch gelegentliche Abstürze, die sich nahc längerem Spielen auf der Strategiekarte wiederholen, das muss schnell ausgebessert werden.

Viel heiße Luft um Steam

CA hat sich entschieden, das Spiel über Steam zu vertreiben und zu aktvieren. Viele User machen sich Sorgen über diesen Schritt.
Ich will hier versuchen die grundlegenden Details dazu aufzuzeigen.




Steam ist ein kleines Programm von Valve zur Verwaltung und zum Vertrieb von Spielen für Publisher und Entwickler. Es läuft unauffällig im Hintergrund, jedoch immer zugreifbar.


Hierbei haben Sie die Möglichkeit, das Spiel sowohl online zu kaufen und herunterzuladen, als auch wie gewohnt im Laden zu holen.
In beiden Fällen wird Empire unabänderlich an einen von ihnen angelegten Steam-Account gebunden.
Diesen Account legen sie wie auch zum Beispiel bei Windows-Live online an, lediglich eine gültige Emailadresse ist hierfür notwendig.
Mit Steam kommen auch die vielen Vorteile der Plattform.
Mit Shift+Tab haben Sie im Spiel Zugriff auf ihre Friends-List, Die Steamcommunity und einen Webbrowser.
Zukünftig können Sie dann das Spiel kostenlos und so oft wie Sie wollen erneut herunterladen und installieren. Auch Updates werden bei aktiver Onlineverbindung automatisch heruntergeladen.
Zum Spielen ist keine Verbindung notwendig, Steam startet dann im Offline-Modus.

Entente gut, alles gut.

Alles in allem ist Empire: Total War einfach nur eines: Bombastisch.
Die endlosen Strategiemöglichkeiten und die epischen Schlachten machen es zu einem der besten Strategiespiele dieses Jahres.
Umfang und Spielmechnik versprechen hunderte Stunden Spielspaß und schließlich hat CA ja bereits einen Strategiemehrspielermodus angekündigt.
Auf jeden Fall haben die Entwckler das Potential, das das 18.Jahrhundert bietet gut genutzt und unterhaltsam umgesetzt.

Für jeden Strategiefan ein Pflichtkauf.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: Detailierte Einheiten, Kampfanimationen
  • Sound: atmosphärisch
  • Balance: schneller Einstieg, strategische Möglichkeiten
  • Atmosphäre: Schlachtenatmosphäre, stimmige Strategiekarte
  • Bedienung: intuitive Kamera, Pausierbarkeit
  • Umfang: riesig
  • Startpositionen: wählbar, unterschiedlich
  • KI: schlau, anpassungsfähig
  • Einheiten: super animiert, viele, stark unterschiedlich
  • Kampagne: lang, umfangreich
  • Grafik: flackern, Rauchaussetzer
  • Sound: teilweise zu laut/zu leise
  • Balance: unausgewogen
  • Atmosphäre: lange Ladezeiten
  • Bedienung: schnell fummelig
  • Umfang: Multiplayer dürftig
  • Startpositionen: nichts
  • KI: Aussetzer auf Strategiekarte
  • Einheiten: keine
  • Kampagne: schlechte kurzfristige Motivation

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Häufiger, unregelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



Kommentare(3)
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