Fallout 4 - Mein Erlebnis bisher

Ich versuche hier in meiner ersten Rezension mal darzustellen, wie ich bisher Fallout 4 finde und was ich bisher so erlebt habe. Außerdem was mir fehlt...

von Benjamin Framke am: 16.11.2015

Ich versuche hier in meiner ersten Rezension mal darzustellen, wie ich bisher Fallout 4 finde und was ich bisher so erlebt habe. Außerdem was mir fehlt oder gut gemacht wurde. Daher warne ich hier auch vor möglichen Spoilern, die auftauchen könnten. Bewertungen wie man es besser formulieren, schreiben oder sonst wie könnte, sind auch gerne erwünscht.

Der Start

Dieser läuft eigentlich recht flüssig ab. Man erstellt sich einen Charakter den man nun dank Skulpturoptionen gut verändern und sehr viel Zeit damit verbringen kann beide Elternteile so zu erstellen, wie man sie haben möchte. Danach folgt der Prolog den man ruhig etwas ausbauen könnte, wie das der Spieler sich vorher etwas an die Familie eingewöhnt, damit auch ein gewisser Verlust spürbar ist. Wie zum Beispiel das man einen Tag vorher startet und so Boston auch mal sieht, wenn es nicht komplett zerstört ist, alleine nur, damit man mal einen Eindruck gewinnt, wie sah es denn eigentlich aus in Fallout vor den Bomben. Trotzdem macht es den Anfang nicht schlecht, aber es ist halt echt nur das kleine Stück und nicht mehr, weil direkt schon nach dem Erstellen und kleineren Dingen, sofort die Flucht in den Vault beginnt und erst circa 200 Jahre danach wieder herauskommt.

Leider folgt hier nach sofort ein Teil, den ich negativ finde und zwar ist das die Rettung der ersten Siedler für die erste Siedlung. Es beginnt zwar stimmig, damit das man nur erst Schüsse hört und ihnen dann zu Hilfe eilt, aber es endet eher schwach. Man erhält viel zu früh die erste Power Armor, dabei wurde noch nichts erreicht dafür und tötet auch sofort seine erste Todeskralle. Das mag auf dem Papier vielleicht eine tolle Idee gewesen sein, aber in der Praxis kriegt der Spieler, damit schon eine mächtige Waffe in die Hand gedrückt für die nur noch genug Batterien (Fusionskerne) gesammelt werden müssen und danach kann man eigentlich sogut wie jedes normale Monster töten. Gefährlich wird es nur wenn die ersten Raider oder Super Mutanten mit Raketenwerfern auftauchen, dann verabschiedet sich die Power Armor sehr schnell und man hat am Ende nur noch das Gerüst da und ist sehr schnell verwundbar wie eh und je.

Ein weiteres Problem ist der Beginn des ersten Bau einer Siedlung. Ich finde, es ist eine gute Idee, die für Fallout 4 eingebaut wurde, aber sie ist an einigen Stellen, wie der Steuerung oder Platzierung von Gegenständen eher schon schlecht. Genauso ist das Tutorial zu dem Baumodus, es existiert zwar, aber die die Anweisungen sind an einigen Stellen sehr ungenau gesetzt oder tauchen immer wieder auf und verwirren oder stören damit nur. Hier nun ein paar Beispiele, wie man kann eine Wand auf einen Busch bauen, aber nicht davor oder dahinter. Das Drehen von Gegenständen ist auch eine Qual, denn gibt es hier keinen wirklichen Regler oder Hotkey, wo ich sagen kann, ich drehe das Objekt um 15°, sondern man dreht es frei(Durch klicken oder RT/LT), was wiederum dazu führt, dass man echt lange daran sitzt, ein Objekt so auszurichten, bis es passt. Doch gibt es hier auch gute Ideen wie das automatische Anhängen von Objekten an andere Objekte, hiermit lassen sich zumindest teilweis gerade Flächen oder Wände ziehen, leider kann man es nicht deaktivieren, wenn man es gerade mal nicht braucht, und versucht dann krampfhaft es an die Stelle zu kriegen, wo man sie hin haben will. Außerdem gut ist es, dass es Prefabs gibt, also schon fertige Gebäude oder Teile die man so direkt schon verwenden kann, ohne viel bauen zu müssen. Auch gut ist die Möglichkeit, dass man Ressourcen(Wasser, Nahrung) direkt Vorort anbauen kann, genauso wie das man Handelsrouten zwischen den Siedlungen einsetzen kann und sogar Handelsstände bauen kann, an den hin und wieder auch einige Händler vorbeischauen und sogar ein Einkommen produziert.

Wenn man den Siedlungsbau mitsamt Tutorial dann erst mal hinter sich gebracht hat, beginnen dann auch schon die ersten Nebenquests die dafür sorgen, dass man noch mehr Siedlungen freischalten kann. Es ist eine gute Idee das so zu machen, leider wiederholen sich diese Quest sehr oft und das für jede Siedlung, die nicht von Raidern oder anderen Gegnern besetzt wurde. Dabei geht die Hauptstory dann aber etwas unter und man beginnt schnell sich zu stark auf die Nebenquest zu konzentrieren, zumindest war das so in meinem Fall und ich habe diese erst sehr spät weiter fortgeführt, alleine, weil sie irgendwie nicht so packend rüber kam mit den Worten: "Ja geh mal da und da hin, da kann man dir sicher helfen."

Was aber seit Beginn nun schon fehlt, sind die Fähigkeiten, die man noch in zum Beispiel New Vegas auswählen konnte, diese sind komplett abgelöst worden durch die Ansammlung von Perks, ich finde es schade, dass diese komplett rausgenommen wurden, da man hier schon einige Möglichkeiten hatte seinen Charakter weiterzuentwickeln, wie wird er jetzt, eher ein Techgenie oder doch lieber ein ruchloser Mensch. Ebenso, was das Dialogsystem angeht wurde wohl einiges gespart, in dem man ganze Sätze herausgenommen hat und nur Hinweise hinterlassen hat. Das System klappte bisher in Mass Effect ganz gut und ist in Fallout 4 nicht viel anders, nur kriegt man leider keine wirkliche Retourkutsche (Es wirkt sich leider kaum, bis gar nicht aus) wenn man mal einen miesen Spruch bringt, außer: "Okay, du willst nicht? Dann überleg es dir noch mal und komm später wieder."

Mitten im Spiel

Soviel nun zum Start des Spiels kommen wir nun eher zum Sagen wir "Mittelteil" des Spiels. Mit der Zeit, die man mehr in Fallout verbringt und Nebenquests und die Hauptstory etwas macht wird die Welt auch etwas lebendiger und man kommt auch wesentlich mehr rum oder trifft auf andere kleinere Fraktionen, die leider nicht wirklich viel mit der allgemeinen Story zu tun haben und auch wirken wie ein kleines nettes Mitbringsel, was man aber auch auslassen kann, denn es ändert einfach nichts daran außer, dass man vielleicht ein paar Level höher ist oder bessere oder andere Waffen nun besitzt. Sogar das spielen ohne Quests (Freeroam) geht dann hier schon gut von der Hand, aber wegen dem Craftingsystem ist man schnell dabei nur bestimmte Materialien zu suchen oder trifft in bestimmten Gebieten dann auf Gegnern mit einem Totenschädel an der HP-Leiste oder dem Namen "Legendär" davor. Wenn man Pech hat, können davon sogar mehrere auf einmal auftauchen und ein Kampf gegen eine Horde Ghoule oder kleine Truppe Raider wird dann echt schwerer. Dabei lassen die Legendären auch immer ein Item mit einem Stern fallen, aber hier ist das Problem, das diese meist schon schwächer sind als die, die man schon hat und daher verwertet man diese Items einfach oder lässt diese Links liegen.

Was nun aber auch schon wieder negativ ist, dass man Power Armor Gerüste fast schon zu oft findet. So kriegt man schnell eine komplette Sammlung aus Power Armor Gerüsten zusammen, aber meist ohne extra Teile dazu. Das ist auch so gut gelöst, aber man sollte diese nicht viel zu oft finden, was man leider tut, alleine durch Zufall, denn es sind Power Armor, eigentlich sollten diese mit die stärksten Dinge sein, die in Fallout noch funktionieren. Daher sollten diese wesentlich schwerer zu finden sein, als sie es jetzt sind. Hierbei war ich nun dann etwas überrascht, als ich den ersten Raider in seiner eignen Power Armor antraf. Diese Teile kann man dann sogar einsammeln und an die vorhandene Power Armor oder ein neues Gerüst dranbauen, leider sind die Teile schlechter als richtige Power Armor Teile, aber das ist jetzt nichts Negatives. Ebenso ist die Versorgung durch Fusionskerne sehr gut gedeckt, man glaubt ja in einem zerstörten Boston und Umgebung gäbe es kaum noch etwas nach 200 Jahren, aber dem ist nicht so. In jedem größeren Gebäude, wo man im Keller einen Generator findet, findet man auch Fusionskerne. Meist nur einen, aber auch hin und wieder ein paar mehr, wenn man zum Beispiel ein Lager gefunden und Glück hat.

Auch wenn man länger unterwegs ist, erhält man sogar einige Quests einfach so aus dem nichts, weil man zum Beispiel gerade Radio gehört hat oder irgendwo etwas aufgeploppt ist, was man überhaupt nicht bemerkt hat. Diese Quests bringen auch etwas dynamik mit ins Spiel und leider gehen so gut wie nur diese, neben den üblichen töte alles, was hier kreucht und fleucht, auf Super Mutanten ein. Dabei nicht mal richtig auf die Super Mutanten, aber immerhin tauchen sie hier öfters auf. Denn ansonsten vegitieren diese nur vor sich hin und dienen als Schlachtvieh. Leider ist hier auch anzumerken, dass es mir selber viel zu einfach vorkam, Super Mutanten zu besiegen, in anderen Spielen der Falloutreihe hatte ich schon Probleme mit denen und jetzt kann man die normalen schon ziemlich einfach mit einer kleinen Pistole besiegen, dafür variieren sie aber in einer etwas größeren Zahl als andere Gegner und sind dann dementsprechend gefährlicher oder stärker. Dabei scheint es auch aufzufallen, dass sich sehr viele Monster dem Level des Spielers angleichen oder etwas darüber hinausschießen (siehe Totenschädel oder Legendär). Es mag jetzt nicht schlecht sein, aber ist nur eine sehr grobe Lösung dafür das man, das maximal Level weggelassen hat, aber immerhin hat man so immer Gegner die mit einem mithalten können.

Gefährten trifft man auch wieder viele, alleine schon durch Nebenquests lernt man einige kennen und andere nur durch das Treffen in der Welt selber. Doch die meisten laufen einem über den Weg wenn man der Hauptstory folgt und sie haben hin und wieder einige kleine fast schon persönliche Quests die man für diese machen kann. Dabei ist es nun endlich soweit das Gefährten hier Zuneigung gewinnen können oder sie verlieren, wenn man bestimmte Taten macht. Außerdem ist es nun auch möglich das man eine Beziehung mit diesen eingehen kann. Je nach Orientierung in der Hauptstory kann man dabei sehr viele Punkte sammeln.

Inmitten des Spiels kann es auch dazu kommen das die Siedlungen, die man währenddessen sich zugelegt hat, auch mehr zu einer Plage werden, da man dank eines Bugs nicht aktuell sieht, was die Siedlung schon hat, muss man selber dort hingehen oder reisen und herausfinden, woran es denn nun schon wieder mangelt. Dabei kam es schon sehr oft das eine Siedlung, die eigentlich alles hatte und vollkommen zufrieden war auf einmal nur noch 29 "Fröhlichkeit" hatte und das nur noch sank, hat man den Baumodus wieder aktiviert ging es auf einmal wieder nach oben, aber das hielt auch nur für ein paar Stunden, dann sank es wieder ohne Grund. So ging es auch auf der Karte selber. Man hatte 8 Siedler in der Siedlung, reist hin und dann sind es nur noch 6. Was ich noch weiter Negativ finde, ist, dass wenn man diese Siedlung besitzt, die Einwohner unsterblich werden. An sich braucht man gar nicht mal zu Verteidigung auftauchen, da sie das alles alleine schaffen, denn sie sterben nicht. Lustig bei der Sache war, dann auch das von vorhandenen 4 Siedlern auch nur einer gegen alle Gegner gekämpft hat und die anderen legten sich einfach schlafen.

Fazit

Ich mag Fallout 4 und finde es ist ein gutes Spiel. Es macht ein paar Dinge und besser und andere macht es immer noch gleich oder auch schlechter, das merkt man alles beim spielen oder wenn man die Alten mal gespielt hat und ein paar Dinge aus den Spielen vergleicht. Das macht es aber nicht unbedingt zu einem schlechten Spiel. Es existiert immer noch die Freiheit wie in jedem Fallout und dank der Engine können sogar die komischsten Zufälle entstehen. Durch das reine Perksystem hat man auch mehr oder minder die Fähigkeit verloren seinen Charakter in eine bestimmte Richtung zu entwickeln oder sich direkt die besten Fähigkeiten herauszusuchen, nach denen man immer gespielt hat und so kommt auch da etwas Abwechslung rein. Die Menüs sind wie immer klassische Bethesda Menüs. Sie passen zwar zum größtenteil in die Umgebung aber sind sperrig und man hat an verschiedenen Stellen ebenfalls gespart, was die Steuerung dieses Menüs angeht, so ergeht es auch dem Baumodus bei den Siedlungen. Es ist vieles drin, doch nicht richtig oder sperrig aufgebaut. Die Möglichkeit etwas nicht vor einen Busch bauen zu können ohne 10 Meter von ihm wegzugehen ist frustrierend und sollte bei sowas eigentlich nicht im Weg stehen.

Was ich bisher sehr mag, sind die Emotionen, die die Charaktere zumindest halbwegs in den Gesprächen rüberbringen, sie brauchen dann für eine Antwort etwas länger und man hört sogar eine Emotion aus der Stimme heraus und merkt dann, ob der Charakter selber jetzt dann bedrückt ist oder nicht, wiederum sind die meisten Animationen aber auch nur halb fertig, dabei wirken die Animationen doch immer noch steif. Die Ladezeiten bringen mich auch oft dazu einfach aus dem Spiel zu tabben und ich kann im Browser etwas anderes machen, bis es dann fertig ist. Für mich wirkt Fallout 4, soweit fertiggestellt das man es verkaufen könnte, aber das war es irgendwie auch. Es fehlt an einigen Ecken und Kanten an feinschliff oder richtiger Entwicklung für den PC, aber sonst finde ich es Top.

 


Wertung
Pro und Kontra
  • Stimmiges Menü im PipBoy
  • Modifizierbarkeit der Waffen und Rüstungen bzw Teile
  • Alles was man findet kann verwertet werden.
  • Perks bieten eine gute Auswahl
  • Es gibt viele Stellen an denen man eine Siedlung aufbauen kann.
  • Einige Fraktionen die bisher nur Beiwerk waren erhalten eine tiefere Rolle.
  • Durch das Shooter Element ist es jetzt schneller zu spielen und einigen Stellen auch einfacher.
  • VATS hält nicht mehr komplett die Zeit an.
  • Handgranaten, Minen und anderer Explosivstoff sind jetzt wesentlich gefährlicher.
  • Ghoule sind eine größere Gefahr geworden.
  • "Legendäre" Monster
  • Man kann nicht böse sein, egal was man macht.
  • Gegner sind schon früh schwer bewaffnet.
  • Einige Nebenquests ermöglich den Zutritt zu neuen Gebieten.
  • Die Gefährten können Zuneigung gewinnen oder verlieren.
  • Trotz einfachem Dialogsystem gibt es hin und wieder noch gute Sprüche.
  • Hin und wieder kommen Emotionen in Gesprächen gut rüber.
  • Eine Power Armor ist zu einfach zu erhalten.
  • Allgemeine KI hat Aussetzer
  • FPS Einbrüche an verschiedenen Stellen im Spiel.
  • Das Menü und die Steuerung des Baumenüs bei Siedlungen
  • Nebenquest werden schnell zu einer Qual, da sie sich sehr oft wiederholen.
  • Hauptstory wirkt eher flach
  • Auf die Fähigkeiten wurde verzichtet.
  • Die Karte wirkt kleiner als in den Vorgängern
  • Anzeigen zu den Siedlungen im PipBoy stimmen meist nicht überein.
  • Itemnamen werden immer länger je mehr Mods an diesem sind und daher auch kleiner und unleserlicher im PipBoy.
  • Das Image des Helden wird einem reingedrückt.
  • Das Dialogsystem wurde sehr stark vereinfacht.
  • Ladezeiten sind unter verschiedenen Umständen sehr lang.
  • Beim Waffenwechseln über die Hotkeys kann es vorkommen, das diese erst seh spät geladen werden und man im Gefecht ohne Waffe da steht.

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(4)
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