Einsteigerguide fürs Ödland ohne Spoiler

Die Welt von Fallout steckt nicht nur voller Überraschungen, auch der Tod kann hinter jeder Ecke lauern. Auf was Einsteiger neben „Dem Deathclaw nicht die Hand...

von GameStar-Team am: 09.11.2015

Willkommen im Ödland! Fallout 4 wurde veröffentlicht und wir bieten erste Grundlagen-Tipps für den Spieleinstieg. Ohne Story-Spoiler, dafür aber zu allen wichtigen Gameplay-Elementen wie SPECIAL-System, der Erkundung und der Ausrüstung.

Die Grundlagen

Schon bei der Charaktererstellung wird klar, was unseren Helden ausmacht: Neben seinen Attributen (S.P.E.C.I.A.L.) sind es die zusätzlichen passiven Fähigkeiten (Perks), die wir erlernen und weiter ausbauen dürfen.

Das S.P.E.C.I.A.L.-System:

Stärke (Strength) bezeichnet unsere rohe Körperkraft. Je mehr Stärke wir besitzen, desto mehr Zeug können wir mit uns herumschleppen. Zudem schlagen wir – auch ohne grün anzulaufen – mit wachsender Stärke heftiger im Nahkampf zu.

Perception (Wahrnehmung) ist die Beherrschung über unsere Sinne und beeinflusst zum einen unsere Genauigkeit im V.A.T.S.-Modus. Zudem spüren wir Bedrohungen  rechtzeitiger auf.

Endurance (Ausdauer) ist ein Maß für unsere Fitness – und beeinflusst unsere maximalen Lebens- und Aktionspunkte. Zudem können wir mit größerer Ausdauer länger sprinten; praktisch, falls wir vor einem Death Claw davonrennen müssen.

Charisma ist das Attribut der Wahl für friedfertige Manipulatoren. Unser Erfolg in der Überredungskunst und beim Feilschen hängt von diesem Attribut ab.

Intelligence (Intelligenz) ist nicht nur die Grundvoraussetzung fürs Hacken, es steigert auch den Erfahrungsgewinn: Wir leveln also schneller auf.

Agility (Geschicklichkeit) ist die Fähigkeit, die unsere Reflexe beeinflusst. Kein Wunder also, dass wir mit jedem investierten Punkt unsere Aktionspunkte im V.A.T.S. und unsere Fähigkeit zu Schleichen verbessert.

Luck (Glück) wirkt sich auf alle Lebensbereiche in geringem Maße aus. Beim Wühlen durch Kisten finden wir so tendenziell besseres Zeug, zudem landen wir häufiger kritische Treffer.

Perks: Die passiven Fähigkeiten sind zahlreich und immer einem Attribut untergeordnet, das meist auch Voraussetzung für das Erlernen der Perks ist. Es empfiehlt sich eine ausgewogene Auswahl an Perks zu erlernen, die unserem Spielstil entspricht. Generell empfiehlt sich der Griff zu einem Waffenperk und für komplette Neulinge oder besseren Orientierung das Navigationsperk V.A.N.S., das unseren Zielort auf dem Kompass anzeigt.

Weitere Perks: Auch unsere Begleiter haben einen Perk, den wir freischalten, sobald sie die höchste Affinitätsstufe erreichen. Aus Büchern und Comics können wir zudem weitere Boni freischalten, ohne dafür Perk-Punkte ausgeben zu müssen.

 

Die Erkundung der Spielwelt

Der Reiz des Ödlandes ist sein Entdeckungspotential: Die interessantesten Erlebnisse haben wir abseits des Weges, sei es bei der Erkundung von verlassenen Krankenhäusern oder anderen Vaults. Auch wenn der Tod in Fallout ein nahezu unvermeidbarer und dank Schnellspeicherfunktion zahnloser Gegenspieler ist, können wir ihn oft vermeiden.

Seid vorbereitet! Bewegen wir uns abseits von friedlichen Siedlungen und freundlichen Gesichtern, so sollten wir stets einige Stimpacks und Radaway mit uns herumtragen, um nicht vorzeitig umkehren zu müssen. Und wer ausreichend Munition und sogar einen Begleiter mit auf Reisen nimmt, hat es deutlich einfacher.

Seid wachsam! Die postapokalyptische Welt ist durch und durch feindselig. Naive und treuherzige Naturen werden selten von den Gefahren des Ödlands, sondern von ihren Mitmenschen dahingerafft. Wer mit einer Portion Misstrauen (und frischem Speicherstand) in Gespräche geht und die Motive von Auftraggebern hinterfragt, hat eine deutliche längere Lebenserwartung. Gleiches gilt für die Umwelt: Ist ein Ort zu idyllisch oder eine Stadt zu ruhig, so sollten wir nach versteckten Fallen, Minen, Scharfschützen oder einem Hinterhalt Ausschau halten.

Seid neugierig! Was liegt hinter diesem Hügel? Was für ein Gebäude sehen wir da am Horizont? Und was passiert, wenn ich in dieses Loch falle? Wer nur dem Weg folgt, verpasst womöglich ein Quest oder neue Ausrüstung. Und selbst wenn wir uns doch zur Umkehr entscheiden, haben wir vielleicht einen neuen Schnellreisepunkt freigeschaltet, der unsere Reisen verkürzt.

Nichts ist unmöglich! Gut, vielleicht gehören die Fähigkeit zu fliegen oder amouröse Beziehungen zu Robotern dazu. Doch beim Erkunden gilt: Jede verschlossene Tür kann überlistet werden. Oftmals liegen Schlüssel in der Gegend herum oder in Hosentaschen von Personen. Selbst wer weder Schlösserknacken, Hacken, Stehlen noch Personen bezirzen kann, darf immer noch zur Waffe greifen – wenn er mit den Konsequenzen leben kann. Falls wir doch einmal nicht weiterkommen, liegt die Lösung vielleicht auch nur am anderen Ende der Welt und wartet darauf, von uns zufällig gefunden zu werden?

Seid aufmerksam! Viele Dinge liegen sorglos in der Gegend herum: Das meiste ist wertloses Plunder aus vergangenen Tagen, viele Dinge können wir aber sehr gut gebrauchen. Materialien zum Bau an Werkbänken etwa, aber auch Heilmittel und selbst Geld liegen oft da, wo man sie am wenigsten erwartet: In Kühlschränken, unter Treppenstufen oder in dunklen Ecken. Für die hilft, genauso wie in der Nacht, eine Taschenlampe (z. B. die des Pip-Boys). Damit sind wir zwar ein gefundenes Fressen für Banditen und hungrige Tiere, finden aber auch unsere Ausgabe von Grognak dem Barbaren – Prioritäten sind auch im Ödland wichtig!

Die Erkundung bei Nacht klappt mit einer Taschenlampe gleich viel leichter.

Seid ausgeruht, verspielt und belesen! Wer schläft, erhält für eine kurze Zeit 10% mehr Erfahrung (oder 15%, wenn wir mit einem unserer Begleiter ein Schäferstündchen verbringen). Und wer die zahlreichen Magazine durchschmökert und Wackelfiguren sammelt, verbessert seine Fähigkeiten im Handumdrehen: Vom Comichelden Grognak lernen wir etwa den besseren Umgang mit Nahkampfwaffen.

Die Menschen: Das Ödland, das sind die anderen

Erkennt Freund und Feind! Das Innere eines Menschen erkennt man nicht am Aussehen. Ghule mögen zwar entstellt aussehen, unterscheiden sich aber sonst wenig von den anderen Menschen. Im Zweifelsfall verlassen wir uns auf unsere Bauchgefühl und sprechen mit den Leuten – sofern sie nicht schon auf uns schießen.

Haltet euch an Gesetze (solange jemand hinschaut)! Nicht nur Diebstahl, unerlaubtes Betreten oder der Angriff freundlicher Personen ist ein Verbrechen; auch das Knacken von Schlössern oder das Hacken von privaten Terminals wird nicht gern gesehen. Beobachtet uns jemand bei unseren Schandtaten, werden wir angegriffen – im Umkehrschluss bedeutet dies, dass wir in den Schatten tun und lassen können, was wir wollen!

Kennt eure Händler! Nicht nur in den Ansiedlungen finden wir Geschäftsleute, auch auf den Straßen ziehen einige Karawanen umher, die mit uns Handeln wollen. Falls wir unbedingt eine der Karawanen erwischen müssen, können wir immer wieder nach Bunker Hill reisen – dort kommt jede dann und wann vorbei. Gerade wenn wir viele Dinge verkaufen wollen, müssen wir mehrere Händler abklappern – zumindest, wenn wir in Kronkorken ausbezahlt werden wollen. Das Angebot ändert sich mit der Zeit – wenn wir später wiederkommen, können etwa ausverkaufte Stimpacks wieder im Sortiment sein.

Seid überzeugend! Charismatische Personen haben es im Ödland einfacher: Wir können bessere Preise aushandeln, Kämpfe abwenden und Menschen davon überzeugen für uns in den Tod zu rennen. Gerade vor Gesprächen mit Händlern oder Quest-NPCs kann es sinnvoll sein, sich in Ausrüstung zu kleiden, die unser Charisma steigert. Allgemein gilt in Gesprächen: Je stärker die Rotfärbung einer Gesprächsoption ist, desto mehr diplomatisches Geschick ist nötig, damit die Aktion Erfolg hat.

Liebt eure Freunde! Das Ödland ist einsam genug, da sollten wir jeden Begleiter zu schätzen wissen. So lernen wir die Leute an unserer Seite nicht nur besser kennen, sondern erhalten auch Aufträge von ihnen. Zudem schalten wir schlussendlich spezifische Begleiterperks frei – und wer weiß, ob sich nicht sogar mehr als nur Freundschaft aus den Beziehungen entwickeln kann?

Unsere Beziehung zu unseren Begleitern entwickelt sich auch abhängig von unseren Gesprächsentscheidungen – ob die Avancen unseres Helden erwidert werden?

Die Kämpfe: Enthauptungen in postapokalyptischen Zeiten

Han schoss zuerst! Feinde und feindselige Kreaturen erkennen wir meist schon auf Entfernung: Da wäre es doch schade, wenn wir die Initiative nicht nutzen würden. Scharfschützen schießen aus Entfernung, höher gelegene Areale sind zudem ein guter Ausgangspunkt für Hinterhalte. Wer schleichen kann oder schallgedämpfte Waffen nutzt, kann sogar ungesehen meucheln. Und wenn wir viel Zeit haben, können wir Sprengfallen oder sogar Geschütztürme aufstellen, wenn eine Werkbank zur Hand ist.

Nutzt das V.A.T.S.! Es gibt Zeiten, in denen wir ohne taktische Unterstützung aus allen Rohren feuern wollen. Wer aber Munition sparen oder hektische Situationen vermeiden will, greift besser zum taktischen Assistenzsystem V.A.T.S.: So können wir in Zeitlupe Gegner und Trefferzonen auswählen, um etwa auf die Köpfe unserer Gegner zu zielen. Die Nachteile des V.A.T.S.: Trefferchancen hängen nicht nur von Entfernung und Größe des Ziels, sondern auch von unseren Perks und Attributen ab. Die Aktionspunkte im V.A.T.S. hängen von unserer Agilität ab – taktische Spieler sollten das Attribut entsprechend pflegen.

Mirelurks

Mirelurks sind hart gepanzert und im Echtzeitkampf nur schwer gezielt zu treffen – im V.A.T.S. zielen wir dagegen komfortabel auf den weichen Kopf.

Kennt eure Gegner! Viele Gegner haben bestimmte Stärken und Schwächen, auch abseits des Kopfes, und bevorzugen bestimmte Waffengattungen. Manchen Gefahren gehen wir zudem zu Spielbeginn aus dem Weg: Sehen wir schwer gepanzerte Humanoide, Supermutanten und insbesondere Death Claws auf uns zulaufen, sollten wir die Hände in die Hand nehmen – oder bei letzteren direkt den letzten Spielstand laden. Allgemein gilt jedoch: Je stärker gepanzert unser Gegner ist, umso mehr lohnt sich der Einsatz von Sprengsätzen und Explosivmunition.

Die Ausrüstung: MacGyver des Ödlandes

Macht euch mit dem Schaden vertraut! Auch wenn wir das Beste aus unserer Situation machen müssen und notfalls auch zur rostigen Pistole greifen, sollten wir die Alternativen kennen. Neben unseren bloßen Fäusten (Perk: Iron Fist) gibt es folgende Waffengattungen, die fast alle einen eigenen Perk zur Verbesserung besitzen: Nahkampfwaffen (Perk: Big Leagues), Schwere Waffen (etwa Gatling Guns, Perk: Heavy Gunner), nichtautomatische Gewehre (Perk: Rifleman), Sprengstoffe (Perk: Demolition Expert), Scharfschützengewehre (Perk: Sniper), nichtautomatische Pistolen (Perk: Gunslinger), automatische Waffen (Perk: Commando), Strahlungswaffen (Perk: Nuclear Physicist) und Energiewaffen (kein Perk). Die Schadensarten sind hingegen übersichtlicher: Die meisten Nah- und Fernkampfwaffen verursachen ballistischen Schaden, Laserwaffen und EMP-Granaten jedoch Energieschaden. Nur wenige Waffen wie die Nuka-Granate verursachen direkten Strahlungsschaden.

Kennt eure Schmerzgrenzen! Die beste Rüstung gegen Laserwaffen nutzt wenig, wenn uns gerade ein Death Claw ausweidet. Gerade schwächere Charaktere sollten sich die Standardbewaffnung vieler Gegner zunutze machen. Und wer zwar strahlend, aber lebendig aus verseuchten Zonen entkommen möchte, sollte nicht nur RadAway, sondern idealerweise auch einen Strahlenschutzanzug parat haben.

Entfesselt den Bastler in euch! Nahezu jede Waffe lässt sich an den Waffen-Werkbänken der Spielwelt verbessern, die nötigen Bauteile vorausgesetzt. Falls wir ballistische oder Energiewaffen nutzen wollen, sollten wir die entsprechenden Perks („Gun Nut“ bzw. „Science!“) freischalten, dazu den „Blacksmith“-Perk. Mit den Mods können wir so ziemlich alle Werte unserer Waffen beeinflussen, von Reichweite über Magazingrößen bis hin zum Schaden an gepanzerten Gegnern. Für Rüstungen gilt ähnliches: Wir können an Rüstungs-Werkbänken die einzelnen Widerstandswerte verbessern, Lampen auf Helme aufschrauben oder sogar bestimmte Zusatzfähigkeiten (etwa längere Wirkzeit von eingeworfenen Drogen). Achtung, Power Armor muss an speziellen Stationen modifiziert werden. An Chemiestationen können wir Walter White spielen und unsere Drogen selbst herstellen.

Baut das Ödland von Übermorgen! Im Rahmen der Minutemen-Questreihe errichten wir zahlreiche Siedlungen, die wir nach unseren eigenen Vorstellungen aufbauen dürfen. In der Welt sind zudem Pläne (etwa in entsprechenden Magazinen) verteilt, um unsere Wahlheimat noch schöner zu gestalten. Die nötigen Materialien erhalten wir nicht nur bei Erkundungen, sondern etwas auch, wenn wir herumliegenden Schrott wie rostige Gartenstühle recyceln.


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