Das Mädchen, der Psycho und die Angst!

Allgemeine Informationen Das Spiel F.E.A.R. wurde von Monolith Productions entwickelt und 2005 von Sierra veröffentlicht. Die Buchstaben stehen für...

von DerKranz am: 20.04.2013

Allgemeine Informationen

Das Spiel "F.E.A.R." wurde von "Monolith Productions" entwickelt und 2005 von "Sierra" veröffentlicht. Die Buchstaben stehen für die Namensgebende Einheit "First Encounter Assault Recon". Das Spiel ist in Deutschland sehr stark zensiert veröffentlicht wurden, aber der Test (wie eigentlich alle meine Spiele) basieren auf der Uncutversion, welche nur in Englisch spielbar ist.

 

Singleplayer

Wir sind Pointman, ein Rekrut in der Einheit "F.E.A.R.", welche dann gerufen wird, wenn es besondere Ereignisse gibt. So ist ein gewisser Paxton Fettel ausgebrochen und wir sollen ihn eliminieren. Klingt am Anfang nach einer sehr flachen Story und einer ziemlich einfachen Mission. Sowohl die Story als auch die Mission ihn zu eliminieren entpuppen sich aber als besonders komplex und schwierig. So verbindet den Spieler und Paxton Fettel etwas. Als dann auch noch ein kleines 8-jähriges Kind im roten Kleid auftaucht, welches Soldaten tötet, paranormale Vorgänge erzeugt und den Spieler Visionen in sein Gehirn pflanzt wird der Einsatz zu einer wahren Horrortour. Ich möchte an sich nichts weiter zu der Story spoilern, nur das sie wahnsinnig gut geschrieben ist, richtig spannend sowie schockierend ist, viele Fragen aufwirft (z.B. Was hat das "Project Origin" mit dem Spieler zutun?), diese aber gegen Ende zum Teil beantwortet werden, man mit den Hauptspielfiguren mitfühlen kann und die Gefühle die sie zeigen nachvollziehen kann. Das schafft bisher kaum ein Egoshooter sogut wie "F.E.A.R.".

Gameplaymäßig spielt sich "F.E.A.R." wie fast jeder andere Egoshooter, wären da nicht ein paar Besonderheiten: So gibt es zum Beispiel eine "Slowmotion Cam", in der die Umgebung komplett verlangsamt wird und der Spieler aber mit fast normaler Geschwindigkeit durchrushen kann. Diese Zeitlupenfunktion ist sehr hilfreich, denn die Gegner sind die bisher schlausten Gegner die ich in einem Spiel gesehen habe. So geben sich die Gegner Feuerschutz, bauen aus Tischen schnell Barrikaden und verstecken sich dahinter, geben Deckungsfeuer und ein Team versucht den Spieler zu Umlaufen und von hinten zu erledigen, oder fordern Verstärkung an und vieles vieles mehr.

Neben der wahnsinnig guten KI, der tollen Zeitlupe, gesellt sich auch noch ein für heute eher älteres Spielelement dazu: Die kleinen, lustigen und rechteckigen roten Kästen. Ja die Medipacks sind wieder dabei. Zwar kommt einem am Anfang, wegen dem Überfluss von den roten Kästchen, das Spiel sehr leicht vor, welches aber immer schwerer wird. In den letzten 2/3 ist man sehr froh, wenn man wieder ein Medipack gefunden hat!

So nun wären doch alle Spielelemente aufgezählt oder? Nein eines fehlt noch, welches dem Titel den Namen gibt: ANGST und HORROR! Das jagt uns das ganze Spiel über (welches leider nur 6 Stunden geht) eine Angst und Furcht über den Rücken wie kein anderes Spiel. Der Horror besteht aus einer Beziehung von japanischem und amerikanischem Horror. Das sehr schaurige (positiv!) Resultat ist "F.E.A.R.". Nicht selten kam es mir vor, dass ich die Pausetaste drücken musste und erstmal verschnaufen musste. Doch sobald man wieder im Spiel ist, weiß man das um jede Ecke, oder einfach nur so wieder die Angst beginnt und ich kenne kein anderes Spiel mir solche Angst einjagen kann (vorallem, wenn man das Spiel mit einem Headset spielt, Nacht ist und sich nur vor den Monitor klemmt!). Ich nehme mich in Zukunft auch für 8jährigen Mädchen in roten Kleidern in Acht ;)

Das Leveldesign von "F.E.A.R." ist ziemlich linear und trist. So laufen wir die meiste Zeit in einem Firmengebäude umher, sind nur kurz an der Luft und gehen dann wieder in verzweigte Komplexe, die von den Farben her, sehr ähnlich sind. Hier missfällt leider, dass der Spieler öfters dieselben Wege zurückgehen muss und man nur anhand von neuen Gegnern erkennt, dass man richtig läuft! Etwas gemeines Levelrecycling.

Soundmäßig ist "F.E.A.R." durchweg gut und unterstreicht den Horror und Gruselfaktor perfekt. Die Musik, das Geschrei und Kichern der 8-Jährigen und die Dialoge von Paxton Fettel bringen einen ziemlich ins Angstschwitzen. Die englische Sychronisation ist durchweg gut gelungen, auch wenn die US - Soldaten etwas mehr Emotionen enthalten könnten. "F.E.A.R." ist also auch Soundmäßig ein guter Horrorvertreter.

 

Multiplayer

Natürlich darf bei einem Egoshooter auch der Multiplayer nicht fehlen. So gibt es in "F.E.A.R." diesen natürlich auch mit leicht abgewandelten Standardmodi:

Team Deathmatch: Zwei Teams treten gegeneinander an und machen sich tot.

Deathmatch: Jeder gegen Jeden

SlowMo Deathmatch: Wieder Jeder gegen Jeder, ABER diesmal gibt es auf der Karte versteckt eine "SlowMo" Spritze. Wer diese aufsammelt, bekommt die Funktion die Zeit zu verlangsamen und so die Gegner langsamer zu machen, während man selbst mit normaler Geschwindigkeit weiterrennen kann. Natürlich muss diese nach einer gewissen Zeit wieder aufgeladen werden!

SlowMo Team Deathmatch: Dasselbe wie bei "SlowMo Deathmatch" nur, dass das Team dann die Zeitlupenfunktion besitzt, aber durch den Spieler ausgelöst werden muss, welcher diese aufgehoben hat.

Elimination: Sozusagen "Last Man Standing": Jeder gegen Jeder mit nur einem Leben. Wer tot ist, muss den Rest des Spiels zuschauen!

Team Elimination: Das Team welches zum Schluss noch steht hat gewonnen. Wie bei "Elimination" jeder Spieler hat nur ein Leben, den Rest muss er das Spiel zuschauen!

Capture the Flag: Die zwei Teams müssen die gegnerische Flagge erobern, bis die Punkte voll sind und das Team mit den meisten Punkten gewonnen hat.

SlowMo Capture the Flag: Dasselbe wie bei "Capture the Flag", nur das wieder die "SlowMo" Spritze rumliegt.

Conquer: Ähnlich wie "Sektorenkontrolle" (MOH2010), "Conquest" (BF3) oder "Herrschaft" (COD): Zwei Punkte auf der jeweiligen Karte müssen gehalten werden und das Team welches als erstes die Punktzahl erreicht hat gewinnt. Hinweis: Abschüsse werden nicht zu den Punkten dazugezählt.

Control: Ähnlich wie "Conquer" nur, dass man hier fünf Punkte gleichzeitig halten muss, dann hat man gewonnen oder man schießt das Gegnerteam vor Ablauf der Zeit ab. Das Team mit den höchsten Punkten gewinnt.


Insgesamt enthält das Spiel standardmäßig 19 (!) Karten, welches Aussenareale, aber auch Innenräume sind. An sich spielen sich alle Karten etwas unterschiedlich, allerdings nicht mit großen Unterschieden. Dennoch: Spaß macht es trotzdem, zumal das Spiel dedizierte EIGENE Server (!) unterstützt (Linux und Windows Server können erstellt werden), einen LAN (!!) Modus besitzt und Modfähig (!!!) ist. Ich glaube genau an diesen Features liegt es, dass "F.E.A.R." bis heute noch sehr viele Server hat, mit eigenen Maps, Modi und immernoch sehr gerne auf LAN Party´s gespielt wird!

 

Fazit:

Wenn mich jemand fragen würde, welcher Egoshooter mein Lieblingsegoshooter ist, dann fällt mir die Antwort sehr schwer. Würde mich allerdings jemand fragen, bei welchem Spiel ich mich am meisten gegruselt habe, dann würde ich eindeutig "F.E.A.R." nennen. Das Spiel ist ein Meisterwerk des Gruselns, überzeugt mit ein paar netten Features, einer sehr guten Geschichte und Emotionen, einer guten Grafik, die auch für heutige Verhältnisse noch völlig akzeptabel sind, einem Communityfreundlichen Multiplayer und vieles mehr. Dieses Spiel ist ein Pflichtkauf für jeden Horrorfan und sollte in keinem Regal fehlen!


Wertung
Pro und Kontra
  • sehr gute und emotionale Story
  • nachvollziehbare Reaktionen & Emotionen der Hauptfiguren
  • sehr guter Mix aus Japanischem und Amerikanischem Horror
  • sehr gute KI
  • Horrormäßig gute Soundkulisse
  • Communityfreundlicher Multiplayer
  • guter Umfang des Multiplayers
  • kurze Kampagne (6 Stunden Spielzeit)
  • tristes Leveldesign und Recycling

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



Kommentare(1)
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