Kurzer, kurzweiliger Shooter mit jeder Menge Action

Frontlines: Fuel of War hat lange im Regal gestanden bis ich es gekauft habe. Die Videos und Tests von GameStar hatten mich aber schon heiß auf das Spiel...

von EchnaTron am: 03.01.2009

Frontlines: Fuel of War hat lange im Regal gestanden bis ich es gekauft habe. Die Videos und Tests von GameStar hatten mich aber schon heiß auf das Spiel gemacht und nun habe ich es nahezu durchgespielt. Wenn auch in leider viel zu kurzer Zeit.

Zunächst zum oberflächlichen: Grafisch macht Frontlines größtenteils einen guten Eindruck, was bei dem Grafikgerüst der Unreal Engine 3 auch an für sich nicht schwer sein sollte. Was ein bisschen auffällt, sind die meistens doch recht grau-braunen Levels, welche man vor allem in den Außenarealen etwas hübscher hätte gestalten können, auch wenn es oft durch die mittelöstliche Wüste geht, in der nunmal nicht viele Bäume stehen.
Der Sound allerdings fällt sehr positiv auf. Die Waffensounds sind druckvoll und realistisch, genau wie die der Fahrzeuge. Die Surroundqualität kann ich als nicht-Surroundbesitzer nicht beurteilen.

Was die Bedienung angeht, sind natürlich an einen Ego-Shooter keine großen Ansprüche gestellt und da macht Frontlines auch nichts falsch.

Da sind wir aber auch schon beim Thema und damit der Spielmechanik. Frontlines sollte eigentlich ein Taktikshooter werden und wurde am Ende auch oft nach Release noch so bezeichnet. Meiner Ansicht nach ist das aber simpel und schlicht falsch. Denn taktische Elemente sind in diesem Spiel so marginal vorhanden, dass sie vernachlässigbar sind. Eigentlich sind da nur die Drohnen zu nennen, neben der Wahl, welches Ziel man als erstes einimmt. Letzteres sieht aber auch eigentlich nur auf den ersten Blik so aus, denn am Ende macht nimmt man doch (logischer Weise) immer das nächstgelegene Ziel ein, zumal es keinen taktischen Vorteil bringt, ein weiter entferntes Ziel zuerst einzunehmen.
Die Drohnen sind zwar tatsächlich oft recht nützlich, wirklich nötig sind sie aber nahezu nie. Anfangs gibt es in der ersten Mission eine gescriptete Szene, in denen man eine der Drohnen tatsächlich einsetzen muss. Ansonsten erleichtern sie das vorankommen durchaus mal, allerdings sorgt der niedrige Schwierigkeitsgrad des Spiels dafür, dass ich sie dann doch nur an drei oder vier Stellen einsetze, obwohl ich sie in wesentlich mehr Momenten mit mir trug.
Auch dass man seinen Mitstreitern keinerlei Befehle geben kann, nimmt das taktische Moment stark zurück. Diese Möglichkeit gab es rudimentär sogar im zweiten Medal of Honor und das nannte niemand einen Taktikshooter.

Schade ist auch, dass das Spiel nur sehr wenig Abwechslung bietet, was das vorgehen in den Missionen und auch die Missionsziele angeht. Zwar wird die Story recht spannend und motivierend erzählt, allerdings läuft es am Ende dann doch jedesmal darauf hinaus, dass man entweder zu bestimmten Punkten rennt um dort ein paar Momente stehen zu bleiben und diesen dann eingenommen zu haben oder ein Computerterminal zu hacken. Da hätte man sich druchaus ein paar spannendere abwechslungsreichere Varianten einfallen lassen können, was Call of Duty seit Jahren zeigt.

Was Frontlines: Fuel of War sehr gut macht ist die Schlachtfeldatmosphäre. Ständig fliegen dem Spieler Kugeln, Raketen und Panzergranaten um die Ohren; andauernd rufen die eigenen Mannen und die Gegner sich Befehle zu, zerbersten zerstörbare Deckungen unter Grantatenexplosionen und fliegen Panzer in die Luft. Das ist nahezu Call of Duty 4 Niveau und macht einen Riesenspaß.

Wie aber schon oben erwähnt, ist der Spaß viel zu schnell vorbei. Ich bin nun im vorletzten Einsatz und habe bisher mit Sicherheit nicht viel mehr als 5 Stunden investiert. Wie schon gesagt ist der Schwierigkeitsgrad auch auf dem mittleren von dreien zu niedrig, was das Erlebnis noch einmal verkürzt - schade.

Alles in allem ist Frontlines: Fuel of War aber ein sehr kurzweiliger Militärshooter, den ich bisher sehr gern und motiviert gespielt habe, weil ich gern actionreich ballere und Handgranaten werfe und Panzer fahre. Davon bietet das Spiel eine ganze Menge. Für den Vollpreis hätte ich es nicht gekauft, als Budget kann ich es aber jedem empfehlen, der Kriegsshooter mag und sich im Klaren darüber ist, dass er hier keinen Taktik- sondern einen Ego-Shooter bekommt. Und auch wenn ich den Multiplayerpart bisher noch nicht selbst habe spielen können, kann ich mir gut denken, dass das Fronliniensystem dort einen Heidenspaß macht und nach dem, was ich in den entsprechenden Videos von GameStar gesehen habe, könnte das Spiel allein schon deswegen den Kauf wert sein.


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

zu leicht

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 5, weniger als 10 Stunden



Kommentare(1)
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