Der Tiefpunkt ist erreicht

Einst feierten Rollenspiel-Fans die „Gothic“-Serie als die deutsche Spiele-Hoffnung. Nach drei Ablegern, vielen technischen Problemen und verärgerten Fans sind...

von - Gast - am: 14.01.2009

Einst feierten Rollenspiel-Fans die „Gothic“-Serie als die deutsche Spiele-Hoffnung. Nach drei Ablegern, vielen technischen Problemen und verärgerten Fans sind alle Vorschusslorbeeren verwelkt. Und die Farce geht weiter: Das Add-on „Götterdämmerung“ für „Gothic 3“ strotzt nur so vor Fehlern. Hier der Test.

Grund für mangelnde Qualität

Laut Entwickler Jowood wollte man „Götterdämmerung“ unbedingt noch 2008 (und damit rechtzeitig zum lukrativen Weihnachtsgeschäft) in den Handel bringen. Doch bereits während der Testphase zeigte sich, dass die Erweiterung mit vielen Fehlern behaftet ist, was eine Publikation eigentlich verboten hätte. Trotzdem veröffentlichte Jowood das „Gothic 3“-Add-on und schob sofort einen Not-Patch hinterher – vergeblich. Fans, die sich das Add-on gekauft hatten, beschwerten sich über die Unspielbarkeit und Fehler ohne Ende.

Was gibts

Erst als Unschuldiger zur Zwangsarbeit in den Erzminen verdammt, dann zum strahlenden Helden heraufgekämpft und schließlich zu den Göttern in den Himmel aufgestiegen: Der namenlose Held aus der „Gothic“-Reihe hat selbst für Rollenspielverhältnisse eine beeindruckende Karriere hingelegt. Nun ist er noch mal ins Königreich Myrtana zurückgekehrt. Im (ohne Hauptspiel lauffähigen) Add-on „Götterdämmerung“ muss er erneut auf der Erde für Recht und Ordnung sorgen. Das ist keine leichte Aufgabe, denn seine alten Freunde und Widersacher aus dem Hauptspiel haben Orks und Menschen gegeneinander aufgesetzt. Es fließt wieder Blut. Viel Blut.
Gegenüber „Gothic 3“ ist die Welt der „Götterdämmerung“ deutlich kleiner geraten. Die Wüsten im Süden und die Eiswelt im Norden tauchen im Add-on nicht mehr auf. Auch die bisherigen Fraktionen, bei denen der Spieler durch heldenhafte Taten und das Erledigen kleiner Aufgaben Ansehen sammeln konnte, sind weggefallen.

Link zur netschuldigung des produzenten

Hier findet ihr die offizielle entschuldigung

Fazit: Gothic 3 Götterdämmerung

Freunde der „Gothic“-Reihe sind Programmfehler gewöhnt und wären erstaunt gewesen, bei Verkaufsstart erstmals ein fehlerfreies Produkt in den Händen zu halten. Was sich die Programmierer des frisch eingewechselten Studios Trine hierallerdings erlaubt haben, geht auf keine Kuh- respektive Ork-Haut. Nicht nur viele bekannte Fehler aus dem Originalspiel von Piranha Bytes sind bis dato nicht behoben, auch die Zahl der neuen Fehler ist gigantisch und macht das Programm ohne Patch unspielbar. Aber selbst wer den aktuellen Patch installiert – der gleich wieder neue Programmfehler bringt – muss leidensfähig sein: Monster führen Dialoge mit dem Spieler, ohne dass etwas zu hören oder zu lesen wäre. Gefangene, die vom Spieler gerettet werden sollen, greifen sich plötzlich gegenseitig an. Manche Personen schicken den Spieler für eine wichtige Aufgabe in die falsche Himmelsrichtung oder ändern unvermittelt ihren Namen. Mal stehen sie gar unter dem Boden des Spielfeldes oder hinter Mauern und schießen von dort auf den Spieler, lassen sich aber widerstandslos ausrauben.

Und die Mängelliste geht weiter: Harte Orks werden als Mensch untertitelt, Synchronsprecher wechseln im Dialog Geschlecht und Sprache. Fast noch ärgerlicher: Wertvolle Gegenstände und Belohnungen sind im Spiel vogelwild verteilt. Das mächtige Schwert „Innos Zorn“ gibt es gleich dreimal. Dieses Spiel wurde nicht von „Gothic“-Kennern programmiert und steckt voller Fehler.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: Schöne spielumgebung....
  • Sound: Gute musik
  • Balance: Viele Quests
  • Atmosphäre: -
  • Bedienung: Gute Bedienung mit Tastatur und Maus
  • Umfang: Viele Quests
  • Quests: viele neue tiefsinnigere Quests
  • Kampfsystem: Leicht bedienbar
  • Charaktere: Viele Charakter verbesserungs möglichkeiten
  • Items: Ein paar neue waffen
  • Grafik: ..mit dermaßen viel grafik fehlern
  • Sound: Manchmal bugs in Dialogen
  • Balance: viel gelaufe und quest manchmal nicht vollendbar
  • Atmosphäre: Keine Spielgefühl, keine Atmosfähre, sehr viele Bu
  • Bedienung: -
  • Umfang: Wüste Varant und Eiswüste Nordmar ausgeschnitten
  • Quests: Manchmal sinnlose
  • Kampfsystem: Keine verbesserung wie versprochen
  • Charaktere: -
  • Items: Nicht viel neues

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Ständig

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



Kommentare(8)
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