Profi-Taktiken: Handel, Wirtschaft & Kampf

Handeln, Verhandeln, Erobern - wir zeigen, wie man in Grand Ages Medieval den idealen Warenkreislauf aufbaut, geben die besten Verhandlungs-Tipps und eine...

von GameStar-Team am: 25.09.2015

Das Echtzeit-Strategiespiel Grand Ages: Medieval ist vor allem im Wirtschaftsbereich kein Leichtgewicht. Hier geben wir mit Creative Director Daniel Dumont vom Entwicklerstudio Gaming Minds Aufbau-Starthilfe und liefern Tipps für Belagerungen und Produktion.

Basis-Tipps für Grand Ages: Medieval

Auch wenn Sie ein alter Wirtschafts-Hase sind: Spielen Sie die Kampagne von Grand Ages: Medieval, denn die dient auch als ausführliches Tutorial, das alle Aspekte des Spiels abdeckt.

Nutzen Sie die Ingame-Hilfe: Über das »?«-Icon rechts am Rand rufen Sie Infos zu den gut sortierten Themenbereichen auf.

Nutzen Sie die Ingame-Hilfe, die sich über das Fragezeichen-Symbol rechts öffnen lässt. Sie verrät viele Hintergrundinfos!

In vielen Bildschirmfenstern, etwa im Stadtfenster, finden Sie oben ein leicht zu übersehendes »i«-Icon – darüber bekommen Sie gezielte Informationen zum gewählten Bereich.

Erste Schritte

Kurbeln Sie in Grand Ages: Medieval möglichst schnell die Produktion aller 20 Waren an. Dazu brauchen Sie vier Städte (jede Stadt kann fünf Waren produzieren). Achten Sie auf genügend Abstand voneinander, damit sich die Einflussbereiche später nicht überschneiden.

Beginnen Sie mit den Grundwaren (Holz, Ziegel, Getreide, Früchte, Wein, Fisch), und fahren Sie mit den Rohstoffen fort (Kohle, Honig, Metalle, Salz, Wolle und Felle). Sobald Sie die erforscht haben, sind veredelte Waren dran, also Metallwaren (die zuerst, weil sie auch als Baumaterial benötigt werden), Keramik, Bier, Tuch, Backwaren und Fleisch. Zuletzt stellen Sie Kleindung und Prunk her.

Versuchen Sie, sich ergänzende Güter in derselben Stadt zu produzieren, zum Beispiel Kohle und Metalle, die gemeinsam zu Metallwaren verarbeitet werden.

Bauen Sie grundsätzlich gleich viele Betriebe, also zum Beispiel fünf Fischer, fünf Salinen und fünf Brauhäuser. Erhöhen Sie die Anzahl dann stets gleichmäßig verteilt. Ausnahme: Die Anzahl der Baumaterialen-Betriebe Holzfäller und Ziegelei sollte rund zehn Prozent höher liegen als bei den anderen Betrieben, damit Sie genug Holz und Ziegel für Neubauten haben.

Die Anzahl der Betriebe sollte gleichmäßig verteilt sein, nur Holzfäller und Ziegelei kriegen rund zehn Prozent mehr Betriebe.

Karren nicht vergessen! Die Händler können anfangs nur 100 Wareneinheiten transportierten, darum sollten Sie zügig aufstocken.

Anfangs ist die Produktion in Grand Ages: Medieval noch »schief«, doch sobald Sie alle Waren und Produktionsboni erforscht haben, ist das Produktionsverhältnis ausgeglichen – dann braucht zum Beispiel jeder Fleischer genau eine Saline.

Erforschen Sie zügig alle hochwertigen Waren (Metallwaren zuerst!), dann die Produktionsboni.

Eine Stadt kann anfangs maximal 30 Betriebe haben, da das Einwohnermaximum bei 3.000 liegt und jeder Betrieb 100 Bürger braucht. Eine Kapelle erhöht das Maximum auf 6.000 Bürger (also 50 Betriebe), eine Kirche auf 12.000 (120 Betriebe), die Infrastruktur-Forschung »Stadtplanung« auf 15.000 Bürger, also 150 Betriebe.

Grand Ages Medieval: Der perfekte Warenkreislauf

Bilden Sie möglichst weitere Vierergruppen aus Ihren Städten, um alle 20 Waren zu produzieren, und verbinden Sie jede Gruppe mit einer Handelsroute. So sind alle Bürger optimal versorgt – und daran denken: Die Anzahl der Betriebe gleichmäßig erhöhen! So können Sie auch die Anzahl der Bürger locker hochziehen.

Je vier Städte à fünf Güter versorgen ihre Bürger mit allen 20 Waren.

Falls Sie mehr als vier Städte verbinden oder eine Route lange Wege hat (etwa rund um die Alpen), sollten Sie einen weiteren Händler in Gegenrichtung (!) einsetzen. Sonst kann es Ihnen passieren, dass in der letzten Stadt der Route ein wichtiges Gut nicht mehr ankommt, weil die Städte davor schon alles aufgesogen haben.

Idealerweise setzen Sie alle Kaufleute auf automatische Routen, und steuern einen selber, um Engpässe zu meistern oder besonders lukrative Goldscheffel-Geschäfte zu tätigen.

Achtung, Überproduktion!

Achten Sie darauf, von einer Ware nicht zu viel zu produzieren. Das mag komisch klingen, doch bei einem zu hohem Angebot sinkt in Grand Ages: Medieval (wie in der echten Welt auch) der Verkaufspreis – und wenn der unter Ihren Produktionskosten liegt, machen Sie Miese. Und zwar richtig. Schauen Sie daher regelmäßig in die Bilanz: Sind die Produktionserlöse niedriger als die Kosten für Rohstoffe und die Produktionskosten, so deutet das auf eine Überproduktion hin. Auch der Tab-Reiter »Alle Städte« (im Stadtmenü) verrät, ob Sie gerade einen Überschuss produzieren. Zu viele Waren in einer Stadt (ab vier Fass-Symbolen) sind auch ein Hinweis.

Achtung, Überproduktion? Vier Fass-Symbole deuten auf einen Überschuss hin, der teuer werden kann!

Verringern Sie dann die Produktion, und sorgen Sie für einen besseren Weiterverkauf der betroffenen Ware in andere Städte. Letzteres verzögert das Problem aber meistens nur, denn auf Dauer können die belieferten Städte so ebenfalls einen Überschuss ansammeln.

Händler auf Handelsrouten bieten die Funktion »Routenanalyse«. Die verrät, ob der Händler auf seiner Tour das Angebot als zu niedrig, gut oder zu hoch einschätzt. Wenn hier etwas nicht passt, sollten Sie die Produktion ebenfalls anpassen.

Auch die Routenanalyse gibt Hinweise auf Mangel oder Überproduktion einzelner Waren.

Verhandeln und Städte aufkaufen in Grand Ages Medieval

In den Verhandlungen mit KI-Herrschern und Bürgermeistern können Sie vieles mit Gold regeln. Aber wie viel sollten Sie investieren, damit Ihr Gegenüber nicht beleidigt ist, oder Sie zu viel zahlen? Grundsätzlich schaut der Verhandlungspartner auf Ihr Vermögen, Ihren Rang und Ihre Truppenstärke. Rund fünf Prozent des Vermögens sind eine gute Faustformel: Wenn Ihr Kontostand bei einer Million liegt, fahren Sie also mit 50.000 Gold gut.

Achten Sie auf die Reaktionen Ihres Verhandlungspartners: Schlägt er sofort ein, war Ihr Angebot zu hoch, und beim nächsten Mal wissen Sie Bescheid. Auch Antworten wie »Leg noch ein bisschen drauf« oder »Du solltest verdoppeln« helfen ebenfalls. Achtung: Unverschämt niedrige Angebote führen zum Abbruch und Aussetzen der Gespräche!

Rund fünf Prozent Ihres Vermögens sind ein guter Start für Zahlungsverhandlungen – hier also gut 15.000 Gold (bei 300.000 Vermögen).

Versuchen Sie, benachbarte neutrale (!) Städte zügig friedlich zu übernehmen – sonst macht das Ihre Konkurrenz. Denn die KI-Bürgermeister sind meist leichter zu knacken als die Stadt eines KI-Herrschers. Beginnen Sie mit einer neutralen Stadt, die möglichst dicht an Ihrem Gebiet liegt.

Holen Sie sich ein Handelsabkommen, und legen Sie ein Straßennetz mit Ihren eigenen Städten in der Nähe an – idealerweise solche, die Waren anbieten, die es in der zu übernehmenden Stadt nicht gibt. Sobald Sie diese Waren liefern, steigt Ihre Beliebtheit. Gleichzeitig umwerben Sie den Bürgermeister, um dessen Sympathie zu bekommen: Geschenke oder Forderungen bringen je 15 Prozent Zuwachs, ein erfüllter Auftrag zehn Prozent. Wenn der Bürgermeister bei 80 Prozent Sympathie und die Bevölkerung bei 95 Prozent Beliebtheit liegen, können Sie die Stadt kaufen. Tipps für die Kaufsumme haben wir ja schon gegeben.

Um eine Stadt zu übernehmen, müssen Sie rund 95 Prozent Beliebtheit schaffen (hier sind’s gerade 24 Prozent), plus 80 Prozent Sympathie beim Bürgermeister (hier aktuell 50 Prozent).

Die diplomatische Stadtübernahme ist vielleicht teurer als eine Belagerung (siehe unten), hat aber den Riesen-Vorteil, dass Sie eine intakte Stadt bekommen, deren Bürger Sie total liebhaben. Oft ist sie auch schon gut ausgebaut.

Schauen Sie sich die Betriebe Ihrer Neuerwerbung an: Passen sie zu Ihren Nachbarstädten? Notfalls müssen Sie Produktionsstätten abreißen und durch geeignetere ersetzen – oder die Produktion Ihrer bisherigen Städte anpassen; wie immer im Verhältnis eins zu eins.

Belagern in Grand Ages: Medieval

Obacht: Eine Belagerung ist teuer, und Ihre nächstgelegene Stadt muss alle (!) Soldaten versorgen. Wenn sie das nicht wuppt, rasselt die Moral der Belagerer runter.

Nur Truppen im Belagerungszustand (am Zelt erkennbar) demoralisieren eine Stadt. Je mehr Belagerungszelte um eine Stadt stehen, desto schneller sinkt deren Moral.

Belagernde Einheiten erkenn Sie an ihren Zelten; nur die Truppen senken die feindliche Moral!

Sobald der Gegner ein Belagerungszelt angreift, beendet es den Belagerungszustand. Außerdem greifen bis zu drei weitere Ihrer Trupps ins Gefecht ein, brechen also ebenfalls die Belagerung ab!

Kommt also eine Feindarmee auf die belagerte Stadt zu, sollten Sie ihr einige Truppen entgegenschicken, bevor sie die Zelte erreicht. So wird ein Teil der Entsatzarmee in Kämpfe verwickelt, und Sie gewinnen wertvolle Zeit für Ihre Belagerung. Am besten postieren Sie Ihre Abfangtruppen in die Richtung, aus der Sie den Entlastungsangriff erwarten – er kommt in der Regel aus anderen Städten Ihres Gegners, bevorzugt entlang einer Straße.

Falls Sie selber belagert werden, drehen Sie den Spieß um und greifen von außen möglichst viele Belagerungszelte an, um Zeit zu gewinnen. Schicken Sie außerdem Händler in die Stadt, um sie weiter zu versorgen (die Zivilisten werden nicht angegriffen).

Sobald Sie eine Stadt erobert haben, gilt das gleiche wie bei einer friedlichen Übernahme: Betriebe checken und gegebenenfalls anpassen – siehe oben.

Brauchen Sie die Belagerungsarmee noch? Der Unterhalt ist schweineteuer! Vielleicht können Sie zumindest einen Teil entlassen. Auf jeden Fall sollten Sie aber das Gros der Eroberer in andere Städte abziehen, da die neue Stadt sie sonst versorgen muss – und ihre Stimmung ist ja sowieso schon mies.

Kurz & knackig: Die besten Tipps für Grand Ages Medieval

Zum Abschluss finden Sie hier noch alle Tipps aus den Ladebildschirmen von Grand Ages: Medieval. Einen großen Teil davon haben wir Ihnen gerade detaillierter erläutert.

  • Sorge für eine abwechslungsreiche Warenversorgung, damit deine Bürger einen möglichst hohen Wohlstand erreichen können.
  • Richte Depots ein, um den Warenaustausch zwischen mehreren Handelsrouten zu ermöglichen.
  • Gibt es in deinen Städten einen Warenüberschuss, so fallen die Preise und deine Händler machen weniger Gewinn.
  • Einige KI-Gegner achten bei ihren diplomatischen Verhandlungen besonders auf deine militärische Stärke.
  • Mit wachsender Bevölkerung steigt auch der Einflussradius deiner Städte.
  • Deine Truppen werden immer aus der nächstgelegenen Stadt mit Waren versorgt. Die ausreichende Versorgung ist wichtig für die Moral.
  • Kämpft eine Truppe auf ihrem bevorzugten Gelände, so erhält sie einen Bonus auf ihre Kampfstärke.
  • Deine Händler sollten auf Handelsrouten genügend Karren dabei haben, damit sie immer alle benötigten Waren einkaufen können.
  • Beachte, dass alle Waffengattungen Stärken und Schwächen haben: Stabwaffenkämpfer sind zum Beispiel besonders effektiv gegen Reiterei.
  • Um nicht unversehens in einen Krieg hineingezogen zu werden, solltest du immer darauf achten mit wem du ein Militärbündnis eingehst.
  • Sinkt der Preis einer Ware, weil sie in einer Stadt zu viel produziert wird, empfiehlt es sich, vorübergehend die Produktivität zu senken.
  • Wie viele Menschen aus dem Umland einer Stadt zuwandern hängt vom Wohlstand der Stadt und den verfügbaren Arbeitsplätzen ab.
  • Es kann schnell zu einer Hungersnot kommen, wenn in einer Stadt nicht genügend Nahrungsmittel vorhanden sind.
  • Deine Truppen greifen Feinde bei Sichtkontakt immer sofort an, um dein Reich vor Eindringlingen zu schützen.
  • Räuber und wilde Tiere sind eine ernste Gefahr für deine Händler.
  • Die Pause-Funktion für Dialoge kann in den Optionen abgeschaltet werden.
  • Alle Einheiten können sich nur eine bestimmte Distanz von Städten entfernen, weil sie sonst nicht mehr mit Waren versorgt werden können.
  • Pass auf, dass du mächtige Herrscher nicht durch schlechte Angebote verärgerst.
  • Steht es einmal nicht so gut um dein Reich, hilft es vielleicht eines deiner Gotteshäuser aufzusuchen und Trost im Gebet zu suchen.
  • Wachtürme können dir dabei helfen die Grenzen deines Reiches zu sichern.
  • Im Gasthof kannst du mit Hilfe der passenden Forschung freie Arbeiter von einer Stadt in eine andere schicken.
  • Du solltest immer nur so viele Truppen anheuern wie du auch wirklich mit Waren und Sold versorgen kannst.
  • Militärische Einheiten verbrauchen schnell viel Geld und Nahrung.
  • Kannst du deine Truppen nicht mehr bezahlen, wird ihre Moral schnell sinken und sie werden bald die Flucht ergreifen.
  • In finanziellen Engpässen solltest du Truppen entlassen und die Produktion überschüssiger Waren prüfen.
  • Behalte deine Konkurrenten im Auge, damit du eines Tages nicht eine böse Überraschung erlebst.
  • Mit dem wachsenden Einflussbereich deiner Städte bekommst du Entwicklungspunkte mit denen du nützliche Technologien freischalten kannst.
  • Drücke die ALT-Taste, um dir passend zur ausgewählten Einheit nützliche Informationen anzeigen zu lassen.
  • Solltest du einmal länger warten müssen, empfiehlt sich die Leertaste um die Zeit zu beschleunigen.
  • Je größer eine Stadt ist, desto schwieriger ist es für deine Truppen sie einzunehmen.
  • Du kannst dir jederzeit zusätzliche Informationen zur ausgewählten Einheit anzeigen lassen.
  • Du kannst jederzeit im Spiel die Zeit beschleunigen.

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