Gelungenes Strategiespiel für Geduldige

Oh je ... wo fangen wir nur an. Ebenso wie dieses unglaublich tiefgehende Spiel, so müsste auch der Leserttest ausfallen. Doch da ich keine 15 Seiten (oder über...

von - Gast - am: 12.08.2008

Oh je ... wo fangen wir nur an.
Ebenso wie dieses unglaublich tiefgehende Spiel, so müsste auch der Leserttest ausfallen. Doch da ich keine 15 Seiten (oder über 50 wie im Handbuch)schreiben möchte, fange ich hier im kleinen an.

Erst der Schock ...

Oh mein Gott! Ist mein Bildschirm kaputt?! Hat sich die Auflösung runtergedreht!? Und wieso bestehen die Einheiten nur aus 3 Polygonen!?
Keine Bange, so sieht das spiel immer aus.
Zugegeben die Grafik ist sehr ... nun ja ... sagen wir mal zweckmäßig.
Der Vorteil: Man wird nich durch übermäßige Grafikschmankerl geblendet und das Spiel konzentriert sich auf das was es sein soll, ein Strategiespiel. Dort ist es unschlagbar ... aber ich greife vor.
Der Nachteil: Es schreckt ab. Diese beinahe DOS-Grafik mindert nun doch grade am Anfang den Spielspaß. Und ein bisschen mehr Mühe hätten sich die Spieleentwickler schon geben können.

... dann die Eingewöhnungsphase ...

Huh! Geschafft! man wischt sich die schweißperlen von der Stirn ... der PC ist nicht kaputt und man kann das Spiel nun getrost angehen.
Das Tuturial ist hierbei zwar hilfreich und sollte von jedem absolviert werden, doch reicht es bei weitem nicht aus den komplexen Spielverlauf der Kamagne zu erklären.
De Fakto wird man zu beginn des Spiels ins kalte Wasser geworfen und bis man sich daran gewöhnt hat ... nun ja das dauert.
Ich persönlich habe 2 Kampagnen gestartet und Verloren (Und das mit den Amis ... peinlich, peinlich ...) bevor ich die komplexen Regeln und Kniffe verstanden hab.
Ich gebe mal ein Beispiel: Ihre Stolze 3. Panzerdivision, welche sie in 165 Tagen produziert haben, fährt statt der normalen 6,5Km/h nur noch 1Km/h. Und braucht Monate um die Zielposition zu erreichen. Nur warum zum Teufel?! Bis man dahinterkommt, dass die Panzer sich in einer Bergregion befinden und vom Nachschub (Öl) Abgeschnitten sind, vergehen Stunden.
Doch dem Geduldigen erwartet der Lohn. Nach und nach verinnertlicht man die Regeln und man bekommt nun zumindest die Kontrolle über die Armee. Der erste Schritt in richtung 'Totaler Spielspaß'.

... dann die Wirtschaftskriese ...

So die Armee ist mein! Doch halt ... meine Ressourcen schwinden! Davon gibt es nämlich 4 (Strom, Eisen, Öl und seltene Materialien). Jede von ihnen kontrollierte Provinz produziert diese Rohstoffe. Aus diesen Rohstoffen werden in ihren Industrien zu Punkten umgewandelt, mit welchen sie Einheiten aufrüsten und modernisieren, ihre Bevölkerung mit Nahrung versorgen (Welche dann sie mit Geld, das für Forschung und Bestechung draufgeht, versorgt) und mit dem natürlich ihre Truppen herstellen.
Und hier kommt das nächste Problem auf unserem weg zu Weltherrschaft: Die Wirtschaft. Diese möchte nämlich auch von ihnen Kontrolliert werden.
Doch sobald sie dafür gesorgt haben dass ihre bevölkerung genug zu futtern hat und ihre Truppen immer auf dem neusten Stand der Technik sind, bleiben meistens ein Paar Pünktchen übrig um den ein oder andren Panzer herzustellen.
Und falls sie doch mal in Ökonomische Schwierigkeiten geraten ... ein Krieg hat schon so manches mal die wirtschaft in schwung gebracht.

... Dann der KRIEG!

So! Ihre Wirtschaft floriert. Ihre Truppen sind Top Modern. Sie wissen endlich wie sie ihre Truppen dauerhaft mit nachschub versorgen. Dann sind sie soweit: Fallen sie in ein anderes Land ein. Hierbei haben sie 2 Optionen. Sie können sich streng an die geschichte halten oder Frei-schnauze spielen. Denn währen im Spiel die zeit vergeht, tauchen immer wieder kleine fenster auf, in welchen sie einflüsse auf die Geschichte ihres Landes nehmen können. So können sie zum Beispiel als Deutschland einfach darauf verzichten die Polen zu überfallen und einfach ein kleiner friedlebender Staat bleiben ... oder aber auch die Schweiz überfallen. Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Auch wenn das Spiel bis jetzt äußerst komplex ist, die schlachten sind relativ simpel: Greifen sie von 2 Seiten an, sind ihre Erfolgschancen höher, wenn sie mit schlecht ausgebildeten Milizen gegen Panzer kämpfen, verlieren sie. Die Schlachtenregeln sind gut durchdacht und die ergebnisse immer Nachvollziehbar.

Und das Fazit

Man braucht viele Stunden um sich in dieses Spiel einzuleben. Doch irgendwann fesselt einen das Spiel, denn die möglichkeiten sind grenzenlos. Soll ich als Russland einfach mal 1936 schon Polen überfallen oder soll ich mal in China einmarschieren. Soll ich Russland vielleicht sogar zum Kapitalismus oder zum Nationalismus konvertieren. Und wenn ist endlich meine erste A-Bombe fertig?!
Und ehe man es sich versieht ist es abends um 11 und man will trotzdem nicht aufhöhren ... nur noch ein paar minuten und Danzig gehört mir!
Wenn man dem Spiel eine Chance gibt und von der miesen Grafik mal absieht, hat man ein Strategiespiel, welches an Komplexität und langzeitmotivation kaum zu überbieten ist.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: Zweckmäßig
  • Sound: Gute Musik im Kartenmenü, Nicht nervig
  • Balance: Mix aus Forschung, Militär und Wirtschaft
  • Atmosphäre: Orginalnamen und Bezeichnungen
  • Bedienung: Intuitiv und leicht, klar strukturierte Menüs
  • Umfang: Riesige Kampagnen und Szenarios
  • Startpositionen: Historisch korrekt
  • KI: Spielt wie der Spieler, kein
  • Einheiten: Einheiten gewinnen Erfahrung, Haben Orginalnamen
  • Endlosspiel: Riesige Feldzüge, Welteroberung
  • Grafik: aber hässlich
  • Sound: Keine Einheitensounds
  • Balance: -
  • Atmosphäre: Grafik trägt nicht zur Atmosphäre bei.
  • Bedienung: -
  • Umfang: -
  • Startpositionen: -
  • KI: -
  • Einheiten: -
  • Endlosspiel: Auf Dauer langweilig

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(3)
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