Beeindruckend und abstoßend

Ich habe mich etwas gefreut auf das Spiel. Immerhin hat es ein neues Szenario in dem die Koreaner die USA besetzen. Ich habe viele Trailer gesehen und war von...

von - Gast - am: 19.03.2011

Ich habe mich etwas gefreut auf das Spiel. Immerhin hat es ein neues Szenario in dem die Koreaner die USA besetzen. Ich habe viele Trailer gesehen und war von der Grundstimmung angetan.
Und selten zuvor war ich von einem Spiel zeitweise so abgetan wie von Homefront. Warum? Das will ich genauer erklären.

Der Anfang ... abstoßend

Ich werde jetzt genau den Anfang des Spiels beschreiben und dabei versuchen jegliche Wertung auszulassen, wer einen Spoiler fürchtet soll beim nächsten Absatz weiterlesen.

Man wacht in seiner Wohnung auf, wird rüde geweckt. Vor der Tür erwarten einen koreanische Soldaten. Man macht die Tür auf und die Soldaten reden irgendwas in koreanisch. Plötzlich schlägt sie einer der Soldaten zu Boden. Erneut wachen Sie in einem Bus auf zusammen mit anderen Gefangenen der Koreaner. Sie werden durch die frisch besetzte Stadt gefahren.

Vorbei an vielen grausamen Szenen. Ein Mann wird zu Boden gedrückt, während ein Koreaner ihm eine Plastiktüte über den Kopf zieht und sie zuschnürrt. An anderer Stelle werden Zivilisten an eine Wand gestellt und niedergeschossen. Doch die abstoßendste und zugleich beeindruckendste Szene kommt fast zum Schluss. Man sieht 2 Soldaten die vor einem Ehepaar stehen. Das Ehepaar dicht gedrängt in einer Ecke und sie fürchten um ihr Leben. Etwas hinter den Soldaten steht ein kleines Kind das fürchterlich weint, es scheint das Kind des Ehepaars zu sein. Plötzlich eröffnen die Koreaner das Feuer auf das Ehepaar. Die Schüsse übertönen sogar das kindliche Geheul.
Die beiden Soldaten drehen sich emotionslos weg und das weinende Kind rennt auf seine Eltern zu.

Die Stimmung ... grandios

Homefront weiß sich gut zu inszenieren und vor allem weiß es, wie in dem Spieler etwas Abstoßendes hervorruft.
Man kann die Szene mit dem Kind verurteilen, aber man kann sie auch als etwas Großartiges sehen, denn das Spiel zeigt wie grausam der Krieg ist. Es beschönigt nichts und immer wieder ist man erschrocken über das was man im Spiel findet. Sachen wie Massengräber und massakrierte Menschen. Man bekommt wirklich ein beklemmendes Gefühl und man spürt wie furchtbar der Krieg wirklich ist.

Homefront ist wirklich ein Wunder der Stimmung, aber leider wird diese Stimmung oft zunichte gemacht.

Der Sound ... schlecht

Der größte Schwachpunkt ist der Sound des Spiels vor allem die Dialoge. Oft werden die einfach abgebrochen, sind schlecht übersetzt oder die Leute fallen sich gegenseitig ins Wort.
Mit der schlechten Übersetzung ist nicht gemeint, dass manche Texte noch englisch sind, sondern viele sind einfach wortwörtlich übersetzt was oft für komische Aussagen sorgt.

Das ist echt schade, denn oftmals zerstören vor allem die Aussagen die sonst großartige Atmosphäre des Spiels.

An der Musik oder den Waffensounds muss man eigentlich nicht meckern, die passen sehr gut ins Spiel.

Das Spiel selbst ... gut

Homefront ist, wenn man die Atmosphäre mal wegnimmt, ein reinrassiger Ego-Shooter. Sie rennen durch schlauchige Levels und ballern so viele Koreaner wie nur möglich ab. Dank der Atmosphäre entwickelt man sogar einen leichten Hass auf die Besatzer, weswegen man sich nicht unbedingt fragt wieso man das alles tut.

Tatsächlich wird kein wirklicher Grund genannt. Man gerät einfach in diese Widerstandsbewegung hinein und schon geht das fröhliche Geballer los.

Wie in anderen Genrevertretern hat natürlich auch Homefront die üblichen Probleme der dummen KI. Die Gegner lassen sich leicht abknallen und die eigenen Kameraden stehen denen in nichts nach. Nur gut das die eigenen Kameranden unverwundbar sind.
Albern wird es wenn man ein Gefährt befehligen soll. Es erinnert an einen russischen Radpanzer und hat auch dementsprechend eine gute Durchschlagskraft, aber wenn man sieht wie es, wie ein wildgewordener Hase, hin und her rangiert in so plötzlichen Bewegung, dann könnte man auch drauf verzichten.

Wer allerdings die Call of Duty-Reihe kennt und mag der findet sich damit schnell ab.

Das Fazit ... gut

Homefront hat eine klasse Atmosphäre, ist aber in vielen Belangen wie ein CoD-Spiel. Wer die Call of Duty-Spiele mag und kennt der wird sich daran nicht stören und den stören auch nicht die Soundschnitzer.
Eigentlich kann man es trotzdem empfehlen, aber nur für Leute die starke Nerven haben und nicht glauben, das Krieg mit Blümchen auf Wiesen geführt wird!

Was Homefront, ich kann es nur immer wieder betonen, wirklich einzigartig macht ist nun mal sein Szenario und die Stimmung und um das zu erleben sollte man es wirklich spielen!


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: insgesamt schick
  • Sound: gute Musik und Waffensounds
  • Balance: gut ausbalanciert
  • Atmosphäre: grandios!
  • Bedienung: wie in jedem Shooter
  • Umfang: ordentlich
  • Leveldesign: Atmosphäregimicks wie Leichen
  • KI: Standard
  • Waffen & Extras: genügend Waffen
  • Story: neues Szenario
  • Grafik: etwas detailarm manchmal
  • Sound: Soundbugs
  • Balance: -
  • Atmosphäre: für mach einen zu brutal
  • Bedienung: -
  • Umfang: ... vielleicht ein wenig zu kurz
  • Leveldesign: schlauchig
  • KI: ... zu dumm
  • Waffen & Extras: ... aber auch zu Standard
  • Story: -

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Häufiger, unregelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



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