Endlich mal wieder ein gutes Shoot´em Up!

Jets´n´Guns Gold ist - wie der Name es bereits erahnen lässt - ein Shoot´em Up Sidescroller Spiel, wie es sie früher (das...

von xEnDurAncEx am: 28.09.2014

Jets´n´Guns Gold ist - wie der Name es bereits erahnen lässt - ein Shoot´em Up Sidescroller Spiel, wie es sie früher (das heißt seeeehr viel früher) in Massen gegeben hat. 

Eine kurze Erklärung: Wir spielen hier (meistens) ein Flugzeug, fliegen von links nach rechts und schießen alles ab, was uns in die Quere kommt. Dabei können wir unser Equipment mit der Zeit aufwerten und unser Flugobjekt damit individualisieren. Das Spielprinzip sollte Vielen bekannt sein.

 

Das ganze Spiel ist natürlich nicht perfekt, aber macht Vieles richtig und bekommt von mir eine Kaufempfehlung für all diejenigen, die diesem Genre etwas abgewinnen können. Und warum das so ist, erkläre ich jetzt! Bei meiner Wertung gehe ich nicht nach einem festen Wertungssystem vor, mir kommt es auf den Gesamteindruck an. Die höchste Priorität hat, zumindest wenn es sich um ein Spiel dieser Art handelt, das Gameplay, der Umfang und so weiter. Die Grafik oder Story zum Beispiel sind für meine Wertung nicht sehr ausschlaggebend, werden aber beachtet. 

Gameplay:

Das Gameplay ist das Herzstück von Jets´n´Guns und ist auch das, was am besten funktioniert. Die Steuerung mit Tastatur/Maus funktioniert tadellos und fühlt sich sehr flüssig und ausgewogen an. Die einzelnen Tasten lassen sich dabei frei konfigurieren, eigentlich Standard. Die Ingame-Steuerung geht also sehr gut von der Hand. Die Menüführung zwischen den Levels ist komfortabel, am besten mit der Maus, zu bedienen. 

Da es ja bekanntlich Ziel des Spiels ist, den Level zu überleben und dabei möglichst viele Gegner mitzunehmen, sollte man immer auf seine Lebensenergie und die Temperatur der Waffen achten. Ist Erstere aufgebraucht, ist das Spiel zu Ende und man muss den Abschnitt von Neuem beginnen oder abbrechen, um etwa die Bewaffnung zu ändern. Wenn die Waffen überhitzen, kann man für kurze Zeit nicht weiter schießen und muss warten, bis sie sich abgekühlt haben. Wenn man Pech hat, kommt genau dann eine Gegnerhorde und man ist dem Tode geweiht. Für getötete Gegner bekommen wir Geld und Punkte. Von dem Geld können wir uns später bessere Waffen und neue Fluggeräte leisten. Ein altbewährtes Prinzip, welches hier aber vorzüglich funktioniert. Vor Allem in den höheren Schwierigkeitsgraden ist es wichtig, eine starke Bewaffnung sein Eigen nennen zu können, sonst sind wir schneller tot als uns lieb ist. Das Spiel ist für Anfänger nur im untersten Schwierigkeitsgrad zu empfehlen, es ist definitiv kein leichtes Spiel. 

Es ist auch möglich, alle möglichen Secrets und sonstige lustige Kleinigkeiten zu finden. Auch diese bringen uns teilweise etwas Bonus-Cash ein. 

Grundsätzlich können wir unsere Munition unendlich lange abfeuern, solange die Waffen nicht überhitzen.

Es gibt mehrere Bewaffnungstypen: Die normalen Frontwaffen, automatisch feuernde Raketen, manuell zündbare Bomben und schließlich Waffen, die nach hinten ausgerichtet sind. Je nach gewähltem Fortbewegungsmittel können wir verschieden Viele Waffen je Typ mitnehmen. Es ist außerdem möglich, gegen weiteres Geld die einzelnen Waffen aufzuwerten und somit ihren Schaden, Abschussgeschwindigkeit, aber auch die Erhitzungsrate zu erhöhen. Das funktioniert mit nahezu jeder Waffe jedes Typs. Auch die Fluggeräte lassen sich aufwerten. So können wir beispielsweise unsere Lebensenergie erhöhen, einen Schild einbauen und weitere Spezialitäten einbauen lassen. Teurere Fluggeräte bieten mehr Möglichkeiten! 

 

Es gibt auch Level, in denen man als Astronaut oder U-Boot unterwegs ist. Das Steigert die Abwechslung von Jets´n´Guns ungemein. 

Insgesamt ist das Gameplay sehr ausgewogen und das Steuern jedes Flugkörpers macht sehr viel Spaß!

 

Umfang

Natürlich gibt es eine Story, die im Spiel "erzählt" wird. Und ja, die Gänsefüßchen haben ihren Zweck, denn eben jene Story ist, wie man es von Storys dieses Genres erwartet, nur nebensächlich und ist geradeso ausreichend, um die Level einigermaßen logisch aneinander zu ketten. Lassen wir also die ausschließlich per Comic mit Textboxen erzählte Storyline links liegen und widmen uns des Gesamtumfangs dieses Shoot´em Ups. Denn für ein Spiel dieses Genres ist die Waffen- und Individualisierungsvielfalt von größter Wichtigkeit. Diese Erwartung wird hier mehr als erfüllt: Mit mehr als einem Dutzend verschiedener Fortbewegungsmöglichkeiten und einer schieren Masse an Waffen, Raketen, Bomben und Lasern und sonstigem Schnickschnack ist für jeden mehr als genug Auswahl. Von der kleinen Anfangskanone bis zur übertrieben starken wie teuren Laserwaffe - für jeden ist ausgesorgt. 

Die Waffen spielen sich im Kampf recht unterschiedlich. Es gibt zielerfassende Waffen, besonders kräftige, aber dafür eher langsamen Laser - Oder doch lieber ein bildschirmfüllenden Kugelhagel für viele kleine Gegner? Selbstredend ist es wichtig, dass für jeden Level die richtige Bewaffnung eingesteckt wird. Ein Glück, dass unsere Waffen inklusive Upgrades für Vollpreis vom Waffenhändler zurückgenommen werden. So können wir zwar für jeden Level das perfekte Equipment finden, aber leider geht dabei das Gefühl verloren, wenn man sich endlich für eine neue Waffe entschieden hat. Man kann sie ja im Zweifel einfach wieder verkaufen. Dennoch lassen sich durch die unzähligen Kombianationsmöglichkeiten viele Spielstile entwickeln. Das steigert den Wiederspielwert! 

Allgemein ist die Kampagne für ein gerade mal 6 Euro teures Spiel (Stand: September 2014 bei Steam) recht lang. Ich habe für das erstmalige durchspielen locker 8-10 Stunden gebraucht. Und, um es zuzugeben, ich habe auf dem unteren Schwierigkeitsgrad gespielt. Es gibt wirklich sehr (!) viele Levels. Die Ballerei wird dabei durch Bossgegner, abwechslungsreiche Überraschungmissionen wie zB. einem Spacerace aufgelockert. Oftmals ist man auch als Astronaut oder in anderen Fortbewegungsmitteln unterwegs (Ich will nicht zu viel verraten). Es will einfach nicht langweilig werden, zumal die Missionen mit der Zeit schwerer werden. Auch an Themen wurde nicht gegeizt. Dschungellandschaften, Schneegebiete, Bunker und viele noch viel abgedrehtere Orte warten! Ein Beispiel: Ein prall gefüllter Sportplatz mit Tribüne etc., und wir sind der Hauptdarsteller! 

Alles in Allem ist der Umfang für ein günstiges Spiel mehr als ordentlich. Es gibt viel zu tun!

 

Sontiges

Kommen wir zu der Grafik des Spiels, sowie des Sounds, der Atmosphäre und, ganz wichtig, der Gewaltdarstellung und des Humors. 

Die Grafik des Spiels ist definitiv keine Augenweide. Die Auflösung ist recht gering und das Spiel hat nicht die besten Grafiken. Dafür sieht das Gesamtprodukt sehr stimmig und in sich passend aus. Die Effekte sind nett anzuschauen, vor Allem wenn man die großen Wummen besitzt. Natürlich darf man hier nicht zu viel erwarten! Dafür ist der Sound umso besser. Den Metal- und Arcademusik Soundtrack passt sich gut dem Spiel an und untermalt das Bildschirmgeschehen im Großen und Ganzen ordentlich. Die Waffensounds hören sich eben so an, wie sie sich in einem ordentlichen 2D-Shooter anzuhören haben. Genau so soll er sein. 

Somit ist die Atmosphäre, die das Spiel erschafft eine gute. Sofern man sich mit etwas älterer Grafikpracht zufriedengeben kann ein stimmiges Gesamterscheinungsbild. 

 

Der Humor des Spiels ist ein ganz eigener, denn - wer hätte es gedacht: Das Spiel nimmt sich selber nicht ernst. Und das merkt man an allen Ecken und Enden. Von der Story über die absurden Geschehnisse auf dem Schlachtfeld (Ich erinnere an das Sportstadion) bis hin zu den Bezeichnungen und Beschreibungen der Waffen ist das Spiel sehr humorig gestaltet. Aber das ist Geschmackssache. Ich persönlich kann der Sache viel abgewinnen und finde das ganze gut rübergebracht. 

Das heikelste Thema ist die Gewaltdarstellung im Spiel. Hier profitiert das Spiel von der mäßigen Grafik, sonst würde es einem vor Entsetzen die Sprache verschlagen. Es ist im Spiel möglich, gegnerische Astronauten in Einzelteile zu zerlegen, unschuldige Tiere auseinander zu nehmen und sogar noch mehr (Das will ich hier nicht spoilern!). Bluteffekte und sonstige Dinge gehören ebenfalls dazu. Dass sich hier die PETA nicht erfreut zeigen würde, dürfte beim Spielen mehr als deutlich werden. Für kleine Kinder ist das nicht zu empfehlen, wohl aber für alle Anderen. 

 

Fazit

Kommen wir nun zum Fazit:

Ich bin der Meinung, dass das Spiel durch den großen Umfang, der guten Atmosphäre und der guten Gameplaymechanik ein exzellentes Gesamtpaket für jeden bietet, der mit dieser Art Spiel etwas anfangen kann. Man sollte allerdings keine Highend-Grafik oder eine gute Story erwarten. Wer das allerdings doch tut, ... ist hier definitiv falsch, denn darauf kommt es hier nicht an. Das Spiel zu spielen macht einen Heidenspaß und ist abwechslungsreich. Die fehlende Sprachausgabe fällt genauso wenig ins Gewicht wie etwaige mindere Grafik. Was wichtig ist, ist gut. Man merkt dem Spiel an, dass sich hier auf das Wesentliche konzentriert wurde. Die super Steuerung und das gute Gameplay tragen ihren Teil dazu bei. Der Schwierigkeitsgrad ist eher hoch angesetzt, aber auf leicht ist es für neue Spieler gut schaffbar. Auf den hohen Schwierigkeitsgraden ist Frustresistenz angebracht, es wird nicht leicht!

Für jeden also, dem dieses Genre zusagt eine klare Kaufempfehlung, denn für nur 6 Euro kann man nicht viel falsch machen. Aber auch Genre-Neulinge können hier gerne einen Blick drauf werden. Es ist endlich mal wieder ein gutes Shoot´em Up!

 

Ich gebe dem Spiel somit 89/100 Punkten.

 

Ich wünsche viel Spaß beim Spielen!!! 

 

 

 

 

 

 


Wertung
Pro und Kontra
  • sehr großer Umfang
  • stimmige Atmosphäre
  • guter Soundtrack
  • anspruchsvoller Schwierigkeitsgrad
  • Gameplay ausgewogen
  • Grafik wirkt etwas veraltet
  • Story minimalistisch gehalten, dafür mit Humor

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



Kommentare(2)
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