Brachialer Actiontitel mit Macken

In San Esperito herrscht Krieg. Besser gesagt in San Esperito herrscht Krieg, seit wir in Form von Rico angekommen sind. Ähnlich dem Beginn von Crysis springt...

von - Gast - am: 11.08.2009

In San Esperito herrscht Krieg. Besser gesagt in San Esperito herrscht Krieg, seit wir in Form von Rico angekommen sind. Ähnlich dem Beginn von Crysis springt der Protagonist mit der coolen Frisur und dem Kreuzkettchen um den Hals, von einem Flugzeug über dem Meer ab um sich gleich ins Getümmel zu stürzen. Rico arbeitet für die Agency die anscheinend im Auftrag der Guerillas den Bürgerkrieg antreiben und El Presidente stürzen soll.

Von Meer und Dschungel
San Esperito ist eine Inselgruppe mit Karibikflair, das heißt hauptsächlich weiser Strand, blaues Meer und viele Palmen. Klingt toll, ist es auch. Zumindest die ersten paar Stunden, bis man alles gesehen hat, denn es scheint als gäbe es nur eine Handvoll verschiedener Modelle von Bäumen, Steinen, Bodentexturen usw. Die restliche Welt lädt nicht gerade zum Erkunden ein. Wer es trotzdem macht wird bestenfalls entdecken, dass manche Teile der Welt nicht dazu gedacht sind, dass man sie betritt. Beispielsweise sind die Gleise lediglich eine Bodentextur, die sich weder auf das Fahrzeug auswirken, noch richtig zueinander passen.

Von Story und Guerillas
Die Hauptmissionen führen einen durch das Spiel. Der Ablauf ist dabei immer der gleiche. Hauptmission machen, Ansiedlungen erobern, vielleicht noch die Sammelaufgaben machen und das gleiche wieder von vorne. Die Story wird durch nett animierte Zwischensequenzen erzählt. Allerdings ist diese weder wendungsreich noch besonders ausgefallen. Auch entsteht keinerlei emotionale Bindung zu den Charakteren. Selbst die Guerillas, für die man kämpft bleiben einem herzlich egal, weil man weder etwas über ihre Motive, oder über die von El Presidente erfährt. Auch stellen sie sich in Kämpfen oft so dämlich an, dass man auf sie verzichten möchte.

Von Blut und Morden
Doch das Spiel setzt auch den Schwerpunkt nicht auf erzählerischen Tiefgang, sondern auf brachiale Action. Und die gibt es im Spiel zu häufe: Wir stürmen mit 20 Mann, 2 Panzern und einem Helikopter begleitet eine Militärbasis. Diese wird von Flaks, Panzern und hunderten Militärs verteidigt. Über uns liefern sich Helikopter Schussgefechte, und wir sind mitten im Geschehen, werfen Granaten und feuern aus allen Rohren. Straßensperren explodieren unter unserm Bazookabeschuss. Unsere Feinde ziehen sich zurück, und versuchen uns mit ihren Panzern auf Distanz zu halten. Endlich erreichen wir nach einem harten Kampf die feindliche Flagge und erobern diese. Unter dem Jubel unserer Kameraden haben wir unsere eigene Fahne angebracht und die Basis gehört uns.
Diese Gefechte gehören zu den Highlights des Spiels. Davor zu leicht, und später zu unfair sind diese in der Mitte des Spiels am besten.

Von Ungeziefer und Plagegeistern
Leider plagen das Spiel einige Bugs und Fehler. Es kommt nicht selten vor, das sich das eigene Auto überschlägt, weil man über ein noch nicht sichtbar geladenes Objekt (Autos, Steine…) fährt. Ärgerlich da die Fahrphysik an sich schon schlecht genug ist. Auch die Steuerung ist manchmal nicht nachvollziehbar. So öffnet man mit „E“ seinen Fallschirm oder springt auf ein Fahrzeug. Das mag gut funktionieren, wenn man auf ein Auto springen mag, aber wenn ich gerade aus meinem brennenden kurz vor der Explosion stehenden Helikopter springe, und meinen Fallschirm öffnen muss, da ich sonst auf den Boden knalle, ist es ärgerlich wenn man eben dies tut, da Rico sich statt den Fallschirm zu öffnen an den Helikopter gekrallt hat und nun mit ihm in die Tiefe stürzt. Auch lassen sich manche Missionen nur durch stupides Ausprobieren lösen, wenn man z.B. erst später erfährt, dass man einen Helikopter gebraucht hätte, um innerhalb einer Minute von einer Insel zu fliehen. Wenigstens gibt es faire Speicherpunkte während der Missionen und ein Tod hat keine großen Auswirkungen.

Fazit
Just Cause ist ein Spiel mit einigen Fehlern. Man hätte so vieles besser machen können, doch Just Cause macht auch einiges richtig. Es hat mir trotz allem Spaß gemacht die Missionen zu machen, die Siedlungen zu befreien und als Belohnung bessere Waffen, Boote, und Helikopter zu bekommen. Wer ein anspruchsvolles Spiel mit Tiefgang sucht, der wird hier enttäuscht werden, wer aber einfach mal ein bisschen brachiale Action für Zwischendurch will, und sich auch nicht von ein paar Macken stören lässt der wird hier gut unterhalten werden.


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Oft, regelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



Kommentare(1)
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