Max Payne ist stink sauer!

Max Payne 3 Max Payne, ehemaliger Ex-Polizist aus New Jersey (ehemals New York), wird von einem ehemaligen Akademiepartner Raul Passos eingeladen sich als...

von - Gast - am: 05.01.2013

Max Payne 3


Max Payne, ehemaliger Ex-Polizist aus New Jersey (ehemals New York), wird von einem ehemaligen Akademiepartner Raul Passos eingeladen sich als Bodyguard einer reichen Familie in Latein-Amerika zu verdingen, um Leute zu beschützen die er auf den Tod nicht abkann und um sie auf Partys zu begleiten die er extrem Verachtet. Der Tabletten- und Alkoholsüchtige Max Payne muss aufgrund gewisser Ereignisse und Umstände zusagen, doch wie immer kommt es für Max anders als er es eigentlich erwartet hat.

Story:

Die Geschichte von Max Payne ist im Vergleich zu seinen Vorgängern nicht mehr so düster. Max Payne fühlt sich nichtmehr an wie der klassische Noire Typ, sondern eher wie eine Mischung aus Bruce Willis in "Stirb Langsam", Mel Gibson in "Auftrag Rache" und eben diesem typischen Noire Charakter.

Max Payne kriegt während seiner Nachforschung durchaus auf den Deckel und das sieht man auch.Dieser neue Max Payne mag auf den ersten Blick alte Max Payne Fans verschrecken, jedoch muss man Rockstar Vancouver lassen, dass sie Remedys Erbe durchaus gut umgesetzt haben. Max ist immer noch Max Payne, was auch an den harten und zynischen Sprüchen zwischendurch liegt. Als Vater einer toten Tochter und Ehemann einer toten Frau, versucht er seinen Frust und seine Wut in Alkohol und Tabletten zu ertränken, jedoch ohne besonder viel Erfolg. Er ist ein wrack seiner selbst. Leider muss der Story Teil gering ausfallen, damit man nicht zuviel Spoilert. ;)

Das Setting

"Max Payne in São Paulo? Das kann einfach nicht passen!", dachte ich mir, nachdem ich mir die ersten Trailer angesehen habe. Im nachhinein muss ich jedoch sagen, es passt. Es passt sogar gut. Gerade dieser Kontrast aus Noire Elementen und den farben frohen Völkern Latein Amerikas macht das Erlebnis zu etwas recht einmaligem in der Geschichte der Videospiele. Wenn man durch die Slums von São Paulo streift und Max seine selbstverachtenden Sprüche ablässt, dass hat was. Viele Konversationen des Spiels sind in Portugiesisch die nicht übersetzt wurden, also übersetzten Untertitel besitzen. Max selber versteht wohl wie alle, die der Portugiesischen Sprache nicht mächtig sind kaum ein Wort was eine unglaubliche Spannung erzeugt, wenn ihn irgendwelche Banditen dicht Labern und eine Waffe an den Kopf halten. Manchmal geht's dann aber doch ohne Worte. Abgesehen von den Farbenfrohen Abschnitten gibt es jedoch auch klassische Max Payne Locations. So spielt man Teilweise in Max Vergangenheit in New Jersey oder in Parkhäusern und verfallenen Büros.

Noire Abschnitte sind durchaus noch im Spiel vorhanden.

Gameplay

Ballern - Sequenz - Ballern - Sequenz - Ballern mit Max Gedanken. Wenn man es nüchtern betrachtet ist es immer das selbe. Man spielt Max und ballert sich so mit allen möglichen Waffen durch die Abschnitte. Sowie man es bei einem Max Payne spiel eben erwartet, mit Bullettime und Shootdodge. Hier hat Rockstar Vancouver wieder gute Arbeit geleistet, denn selbst wenn Bullettime mitlerweile in vielen Spielen aufgegriffen wird (bspw. Fear), fühlt es sich mit Max Payne richtig cool an, ist jedoch nie zu stark.

Es gibt auch Bullettime-Events, in denen Bullettime sich automatisch aktiviert.

Es trat während des Spielens keine Langweile während der Ballereien auf. Die Schwierigkeit ist Anspruchsvoll. Ich bin auf dem Schwierigkeitsgrad "Normal" mehrfach gestorben, vorallem an fiesen Stellen, da Max Payne 3 ohne freies Speichern und nur mit gewissen Checkpoints aufwarten kann, die gelegentlich "schlecht" platziert sind.

Die Waffen sind recht ausbalanciert und gelegentlich kann es zu Munitionsarmut kommen. Waffen können selber nicht aufgewertet werden, jedoch aufgewertet gefunden werden. Taschenlampen und Lichtpunkt-Visiere sind zwar cool, aber nicht mehr als eine kleine Spielerei. Mit Laservisieren verzieht die Waffe ganz komisch nach oben, dass kommt ohne Laservisier nicht vor und allgemein bringt das Laservisier keine Vorteile, sondern nur Nachteile. Komisch komisch.

Max kann 3 Waffen tragen, zwei einhändige Feuerwaffen (Pistolen, abgesägte Schrotflinten oder Uzi's) sowie eine zweihändige Feuerwaffe (Gewehre aller Art). Max kann aber nie aus 2 einhändigen Feuerwaffen feuern, während er noch ein Gewehr dabei hat.

Max Payne kann nun endlich in Deckung gehen, was das Spiel taktischer mach kann, jedoch bedeutet eine Deckung nicht automatisch unverwundbarkeit. Deckungen sind zerstörbar, gelegentlich sind nicht alle Gliedmaßen gedeckt, sowohl bei Max als auch bei Gegnern, und KI ist zwar nicht realistisch, aber brachial Gefährlich.

Man stirbt allgemein recht schnell in Max Payne 3. Wie aus anderen Shootern inzwischen gewöhnt, regeneriert sich die Gesundheit nicht von selbst, sondern Max braucht so genannte "Painkiller", die Tabletten, von denen Max ohnehin schon abhängig ist. Painkiller sind rar in den Abschnitten. Man muss oft suchen und wer suchet, der findet auch. Jedoch muss man sich manchmal mit dem letzten bisschen Gesundheit in eine Schießerei begeben, mit dem wissen, dass das jetzt echt richtig eng wird. Wenn man stirbt wird kann man mit voller Lebensenergie wieder am letzten Checkpoint von vorne Anfangen. Stirbt man öfters bekommt man nach und nach mehr Painkiller dazu, solange, bis man es eben geschafft hat. Finde ich sehr fair von Rockstar Vancouver, so stellt sich weniger Frust ein.

Grafik

Max Payne 3 ist schön anzusehen. Es ist kein Grafikbrett, doch die Charaktere, besonders Max Payne ist durchweg Liebevoll animiert, was man über einige Texturen nicht sagen kann. Die Lichteffekte wirken gelegentlich sehr Aufgesetzt, die Schatten jedoch sehr gut. Die Spiegelungen auf gebonerten Marmorfußböden sehen super aus. Verantwortlich hierfür ist die RAGE-Engine (Rockstar Advanced Game Engine) die schon aus GTA4 bekannt ist.

Soundttrack und Soundkulisse

Der Soundtrack ist bis auf zum Schluss eher mager. Die düdeln halt so im Hintergrund vor sich hin und werden kaum beachtet, weil sie keine besonderen höhen und tiefen haben. Einige haben mich allerdings auch richtig aufgeregt und erinnern mich an Filme wie Scarface (1983), die unaufhörlich im Hintergrund nerven, bis man eine Pause macht, weil man es einfach nichtmehr erträgt die ganze Zeit diese unerträglichen 80er Jahre Soundeffekte in dem Musikstück zu hören.
Die Sprecher machen durchweg einen guten Job. James McCaffrey ist nachwievor die Stimme von Max Payne. Der nordirische Schauspieler stand sogar für das Motion-Capturing von Max Payne zur Verfügung. Aber auch alle anderen Sprecher machen ihre Arbeit gut. Wie man es gewohnt ist, ist die Sprachausgabe von Rockstar-Titeln auf Englisch mit deutschem Untertitel.

Das Englisch ist schwer, und während der flotten Untertitel kann man sich kaum auf die Mimiken konzentrieren. Es strengt einen an, beides zu versuchen.

Die Waffen klingen durchweg realistisch, genau wie die Kommunikation der Gegner während eines Feuergefechts. Selbst in Bullettime.

Bugs

Ich spiele Videospiele prinzipiell nicht direkt bei Release, sondern immer erst eine gewisse Zeit dannach. Max Payne 3 hatte für mich einen ganzen haufen Bugs, die zwar alle nach Neustart beim Kontrollpunkt wieder gegessen waren, aber leider trotzdem irgendwie nervig. Unsichtbare Gegner, unsichtbare Wände, nicht durchgehbare Türen, die aber durchgehbar sein sollten und Mauszeiger die plötzlich durch das Bild huschen. Nicht groß dramatisch, aber nervig.

Fazit

Alles in allem ist Max Payne 3 ein guter Shooter, mit einer erstklassigen Story, die seinesgleichen sucht. Es kommt nicht an Max Payne oder Max Payne 2 ran, ist jedoch trotz allem ein solider Shooter. Max Payne ist nachwievor als Max Payne erkennbar und Spieler, die die vorangegangen Titel gespielt haben, werden ihn auch nach wenigen Minuten wiedererkennen und lieben. Leider muss ich wegen dem nervigen Soundtrack, den Bugs und der kurzen Spieldauer einige Punkte abziehen, was jedoch trotzdem noch zu einer stattlichen Punktzahl von 81 Punkten führt, die keineswegs gering ist, nur weil zu inflationär mit hohen Zahlen umgegangen wird.

 

"Anmerkung: Max Payne 3 stellt Gewalt deutlich und wie ich finde äußerst extrem dar. Es wäre Ratsam, sich vorher zu überlegen ob man soviel Gewalt aushält oder nicht. Ich habe bisher in der Form noch nie zuvor so realistische und brutale Gewalt in einem Videospiel gesehen."


Wertung
Pro und Kontra
  • Max Payne in alter & neuer Form
  • Arbeit der Synchronsprecher
  • Bullettime und Shootdodge
  • Story
  • Atmosphäre
  • Gesellschaftskritik
  • derbe Sprüche
  • Bugs
  • Einige Soundtrack sind nervig
  • Grafik wirkt gelegentlich aufgesetzt
  • mit 9 Stunden Singleplayer zu kurz

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Häufiger, unregelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



Kommentare(3)
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