Sehr gut, aber leider kein Meilenstein...

Ein Spiel wie ein Buch... Nach dem Vorgänger habe ich mir erstmal die beiden Bücher zu Gemüte geführt. Und vom 1. Spiel und den beiden...

von - Gast - am: 06.08.2013

Ein Spiel wie ein Buch...

Nach dem Vorgänger habe ich mir erstmal die beiden Bücher zu Gemüte geführt. Und vom 1. Spiel und den beiden Büchern ausgehend habe ich in mir drin gewisse Erwartungen aufgebaut. Erfüllen konnte "Last Light" diese nur teilweise, und warum das so ist, will ich euch hier gerne erklären.

Viel "Blendwerk"

Grafik und Sound sind bei "Metro: Last Light" sicher erstligareif. Allerdings kann ich die in Spieler-Beurteilungen gern verteilten 10/10 bei beiden Punkten nicht unterschreiben. Klar, das Spiel sieht klasse aus. Aber es ist bis auf wenige Ausnahme in engsten Schläuchen angelegt. Es ist nicht SO schwer, aus aktueller Hardware grandiose Effekte herauszuholen, wenn ich diese in fast ständiger Finsternis bzw. Schummerlicht darstellen muss. Andere Spiele wie "Crysis 3", Far Cry 3 oder auch "Rage" leisten an dieser Stelle einfach mehr. Beim Sound verhält es sich ähnlich. Die Vertonung in den Gesprächen ist toll, allerdings nervt in der deutschen Variante der übertriebene russische Akzent massiv nach kurzer Zeit. Ich empfehle Englisch zu wählen oder gleich russisch zu lassen und die deutschen Untertitel zu lesen. Macht auch atmosphärisch viel mehr her. Auch der Sound der Umgebung ist gut gemacht - unter dem Vorbehalt, dass in engen Tunneln nicht grad der Bär steppt und mords viel geleistet werden muss.

Story und Atmosphäre

Hier zeigen die Entwickler mal so richtig, was sie drauf haben. Die Geschichte ist spannend erzählt, zieht den Spieler in ihren Bann und führt ihn in der richtigen Geschwindigkeit von Ereignis zu Ereignis. Als kleinen Wermutstropfen kann man es evtl. betrachten, dass die Geschichte die eine oder andere absurde Wendung zuviel nimmt. Das stört aber nicht weiter, denn die Unterhaltung stimmt einfach, und man kann sich nur schwer vom Geschehen lösen. Die Siedlungen, die der Spieler besucht, gehören zum Besten, was ich je sehen durfte auf diesem Sektor. Es wirkt lebendig und authentisch, was dort vor sich geht. Die Leute haben alle was zu sagen, und auch wenn man mal nur lauscht, es lohnt sich.

Es werden im hinteren Drittel des Spiels dann irgendwann mal zuviele Brüste, was am Anfang noch ein "uuuuh, da schau her..." erzeugt, nutzt sich relativ schnell ab. Trotzdem, das Geld in einen "Private Lapdance" sollte man investieren...muss man einfach gesehen haben.

Hauptkriterium Gameplay

An dieser Stelle bin ich mir selbst nicht ganz sicher, was von vom aktuellen Metro-Teil halten soll. Habe ich mich im ersten Teil noch geärgert, dass mir dauernd die Munition gefehlt hat, so habe ich nun mehr als genug davon, obwohl in den Previews immer gesagt wurde, dass sie immer noch knapp sei und ein wertvolles Gut. Kam mir aber nie so vor, ich hab geballert wie ein Wilder, und ich hab' immer wieder mehr als genug davon gefunden. Das Modifizieren von Waffen ging völlig an mir vorbei - es ist einfach unnötig. Die Dinger machen genug Schaden, wenn man sie einfach benutzt. Viele dieser "Freiheiten" sind zwar interessant, wirken in der Konsequenz aber unnötig und aufgesetzt. Hier wurde leider nicht der berühmte rote Faden verfolgt. Schade, denn hier geht massiv Potential verloren. Und ich bin zu alt und zu erfahren im Gaming, um mich von schöner Optik zu Wertungen im 90er-Bereich hinreißen zu lassen.

Ein Fazit mit Magenschmerzen

Ja, ich hatte sehr großen Spaß mit Metro: Last Light. Aber auch sehr kurzen. Nach knapp 8 Stunden war ich durch mit dem Game, der Trend zu kurzen Effektschockern hat sich auch in diese Reihe eingeschlichen. Wer auf der Suche nach einem tollen, optisch sehr guten Actionspiel mit Schleicheinlagen und RPG-Soft-Touch ist, wird hier in jedem Fall sehr gut unterhalten. Trotzdem: der erhoffte und gehypte Meilenstein ist das Spiel nicht geworden, und warum ich das subjektiv so sehen, habe ich ja weiter oben in verschiedenen Punkten dargelegt.

Wer Shooter mit "Hirn" mag, wird bei diesem Spiel sicher nicht unglücklich werden. Es unterhält sehr gut und bleibt im Gedächtnis. Die Megawertungen, vor allem unter Spielern, kann ich aber nicht nachvollziehen.


Sehr gutes Spiel: JA

Grandioses Meisterwerk: NEIN


Wertung
Pro und Kontra
  • Tolle, effektvolle Story...
  • Grafik und Sound sind klasse
  • Russische Originalsprecher sind grandios
  • Atmosphäre stimmig
  • Spielwelt authentisch und nachvollziehbar
  • ...die leider nach 8 Stunden vorbei ist
  • Schlauch-Level
  • Deutsche Synchronsprecher nerven schnell
  • viele Features wirken aufgesetzt und nicht zu Ende gedacht
  • Schwierigkeitsgrad einen Tick zu leicht

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 5, weniger als 10 Stunden



Kommentare(3)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.