Geniales Rennspiel mit technischen Macken

Need For Speed Shift war als GRID-Killer gedacht und wurde vom Ex-GTR und GT-Legends Studio super umgesetzt. Es ist ein Need For Speed, dass mehr zu seinen...

von Rupert_The_Bear am: 17.12.2009

Need For Speed Shift war als GRID-Killer gedacht und wurde vom Ex-GTR und GT-Legends Studio super umgesetzt. Es ist ein Need For Speed, dass mehr zu seinen Wurzeln zurückkehrt und sich weg bewegt vom Arcade-Racer.

Watching the wheels go round and round.

Need For Speed Shift ist, wie GRID, semi-realistisch gedacht, sprich: Das Fahrverhalten der Autos ist nicht zu arcade-lastig, ein GTR2 ist es allerdings auch nicht. Kann das gut gehen? Und ob es das kann! Nach einer gewissen Zeit werden Arcade-Fans (dank zuschaltbarer Fahrhilfen) selbst Lamborghinis und Koenigseggs beherrschen können, Hobby-Rennfahrer können hingegen ohne Hilfen die Grüne Hölle vom Nürburgring in Angriff nehmen. Shift wird vermutlich die Spieler entweder enttäuschen oder überfordern, die nur mit sehr arcadelastigen Rennspielen aufgewachsen sind, sprich die Vorgänger der NFS-Reihe (Underground - Undercover) und Juiced. Bisschen Geduld muss man mitbringen, denn es ist schon ein recht anspruchsvolles Spiel. Damit man aber den Pad oder das Lenkrad nicht sofort entmutigt in die Ecke schmeisst, gibt es vor der Karriere eine Runde mit einem BMW M3. Dadurch wird das Können des Spielers ermittelt und je nach vorhanden oder nicht vorhanden sein, wird das Können der AI-Fahrer hoch oder runtergeschraubt und die Fahrhilfen zu oder abgeschaltet.
Auf Leicht ist die AI weniger aggressiv und fährt öfters passiv, auf Mittel und Schwer wirds hingegen schnell ein Kampfsport aus jedem Rennen. So solls auch sein, denn daduch kommt nie Langeweile auf.

Riding along in my automobile.

A Propos M3 und Autos. Davon gibt es eine ganze Menge. Sie sind auf 4 Klassen aufgeteilt, Online und in Einzelrennen kommt eine 5. Klasse hinzu. Die erste Klasse beinhaltet Autos wie: Seat Leon,Nissan 240,VW Golf. Die zweite: Lotus Exige, Nissan 370Z,Toyota Supra. Die dritte: Lamborghini Gallardo,Porsche 911,Aston-Martin V8 Vantage. Die vierte beinhaltet die Traumautos, die sonst als Poster in unseren Kinderzimmern hingen, bzw. sogar immer noch hängen: Pagani Zonda, Porsche Carrera GT, Lexus LF-A und Bugatti Veyron. In der fünften und letzten Klasse befinden sich Autos, die man beim hochleveln durch Sammeln von Erfahrungspunkten in Rennen, gewonnen hat. Da wären: Aston-Martin DBRS-9,Maseratti MC12 und Porsche 911 RS2 GT. Alle Autos fahren sich unterschiedlich und sehen alle hervorragend aus. Besonders aus der Cockpitperspektive kriegt man ein 'Mittendrin' Gefühl, wie sonst selten in Rennspielen. Aber nicht nur die Autos, sondern auch die Strecken können sich sehen lassen, sowohl grafisch, als auch von der Anzahl her. Spa,Laguna Seca,Nürburgring,Road America und viele mehr, inklusive ein paar fiktiver Kurse in der Stadt, wie London und Tokyo. Einziger Nachteil: Den Trend, dass das Wetter nicht geändert werden kann setzt Shift leider ebenfalls fort. Die Tageszeiten können geändert werden, einen dynamischen Tag-Nacht-Wechsel gibts leider nicht.

How is my driving? Ring...

Wie angesprochen gibt es bei Shift ein RPG-angehauchtes Level-System. Es ist recht einfach gehalten und wird aufgespalten in 'Präzisions' und 'Aggressions'-Erfahrungspunkte. Erstere kriegt man für die Ideallinie und Überholmanöver ohne Kontakt, Letztere bekommt man fürs Anrämpeln und unschöne Überholmanöver, komischerweise aber auch für das Fahren im Windschatten. Das System ist recht einfach, erfüllt aber seinen Zweck. Dadurch sieht man bei Online-Rennen, wie der andere jeweils fährt und man kann als Host, wenn man auf stressfreie Rennen aus ist, Leute rausschmeissen, die mehr Aggressionspunkte haben. Clever, aber etwas unausgereift, wie das Beispiel mit dem Windschatten beweist.
Auch muss man aufpassen, für was die Punkte beim Drift-Modus verteilt werden. Der ist, anders als bei GRID, realistischer und dadurch schwieriger umgesetzt worden, allerdings auch unlogischer. GRID hatte im Drift-Mode das System: Drift-Geschwindigkeit+Winkel+Länge = Punkte und die Punkte wurden multipliziert anhand der ausgeführten Drifts, ohne nennenswerte Pause zwischen den einzlnen Drifts. Shift vergibt teilweise random (hatte ich das Gefühl) Punkte für Drifts. Geschwindigkeit und der Winkel sind nicht alles, sondern auch Drifts in bestimmten Zonen und an bestimmten Fähnchen - das Ergebnis ist zwar ganz ok,aber recht chaotisch. Man konnte manchmal gewinnen, ohne zu wissen was man da eigentlich getan hat. Bei GRID war das übersichtlicher.

Technischer Schnick-Schnack

Shift bleibt teilweise der Serie treu, denn es gibt weiterhin Tuning für die Autos.Es ist anders als bei Underground, denn richtet sich Shift eher nach Most Wanted. Man kann nur vorgefertigte Bodykits auswählen und nicht mehr jede Stoßstange und jeden Spolier einzeln montieren. Auch sind die Auswahloptionen geringer, anders aber als bei GRID ist ein Tuning vorhanden, vor allem das Lackieren macht Spass, weil dort die Auswahl an Farben,Mustern,Stickern und Sponsoren riesig ist.Autos bis inklusive Klasse 3 kann man auch mit Leistungs-Tunings versehen und manche Autos, wie den Nissan GTR kann man zu wahren Rennmaschinen modifizieren.

Von der Grafik im Spiel kann man nur sagen: Es sieht blendend aus. Leider ist Shift nicht frei von Problemen, dazu aber gleich mehr.
Der Sound, der ist eine Sache für sich. Die Motorensounds wurden mit Hilfe der echten Autso aufgenommen und klingen einfach fabelhaft. Schaltet man sich Shift und danach GRID oder TDU ein, hört man den Unterschied zwischen richtig aufgenommenen Motorensounds und synthetischen Sounds aus dem Mischpult. Schön sind auch zum Beispiel die Schleif- und Knattergeräusche, wenn man das Auto beschädigt hat. Kleine Details, die aber für Atmosphäre sorgen. Einziger Patzer im Audio-Bereich: Das Turbopfeifen ist viel zu laut und übertönt manchmal die knackigen Motoren der Autos.

Fährt wie geschmiert....Not.

Technisch ist Shift also auf dem Stand der Dinge. Leider hat das ganze einen gravierenden Nachteil: Wie auch schon Undercover, leidet Shift unter Rucklern, die anscheinend vom Spiel selbst kommen und Systemunabhängig sind. Kann ich bestätigen und nach zig durchforsteten Foren auf der Suche nach einer Lösung für das Problem, scheint es, dass ich nicht alleine bin.

Als ich Shift bekommen habe, hatte ich Vista 32Bit drauf und 4 GB Ram. Es lief leider nicht rund. Teils sehr starke Ruckler ließen den Spielspass erheblich einbrechen, weil man schon längst im Kiesbett lag und es nicht verhindern konnte.
Nun habe ich Windows 7 64 Bit und 6GB Ram und es läuft kaum besser. Verschiedene Einstellungen haben nur wenig gebracht, auch Tipps aus den Foren brachten keinen Erfolg. Shift scheint unter dem gleichen Problem zu leiden, wie GTA IV: Wenn man die Auflösung ändert, bringt das keine Leistung und wenn man mit den Details herumspielt, kriegt man das Spiel ruckelfrei, es sieht dann aber nicht mehr schön aus.

Inzwischen, nach dem zweiten Patch, habe ich das Spiel größtenteils ruckelfrei hinbekommen. Meine Tipps:

-Nvidia bietet inzwischen den Treiber 195.62 an. Der scheint jedoch die Karten der 200er Serie nicht komplett zu unterstützen. Obwohl die GTX 275 als ünterstützt im Readme steht, schien alles langsamer zu laufen, auch nach mehrmaligem herunterladen und neuinstallieren.
-Mein Treiber: 191.07
-Shift Patch 1.02
-Details im Spiel: Strecke mittel, Autos hoch, Schatten mittel, Blur niedrig,Texturen hochAuflösung 1600 - 900,kein AA,kein AS,kein Vsync.
Ich hoffe das hilft dem einen oder anderen Rennfahrer.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: Hübsche Strecken,Tolle Autos,Schadensmodell
  • Sound: So muss ein Rennspiel klingen!
  • Balance: Einschätzung des Könnens,Geeignet für (fast) alle
  • Atmosphäre: Mittendrin-Gefühl,Realistisch
  • Bedienung: Pad&Lenkrad perfekt,Mit Tastatur auch spielbar...
  • Umfang: 70 Autos,40 Strecken,Tuning,Renn&Onlinemodi
  • KI: Aggressiv,Taktisch,Macht nachvollziehbare Fehler
  • Fahrverhalten: Realistisch,Fahrhilfen,Je nach Auto anders
  • Tuning: Recht große Auswahl, Klasse Paintshop, Skins
  • Streckendesign: Viele echte Strecken,Schöne fiktive Kurse
  • Grafik: Ruckler, seltenere Grafikprobleme
  • Sound: Turbopfeiffen
  • Balance: Nicht sonderlich geeignet für absolute Arcade-Fans
  • Atmosphäre: Keine Boxenstops
  • Bedienung: ...aber etwas schwammiger, Fummel-Menüs
  • Umfang: -
  • KI: Auf
  • Fahrverhalten: -
  • Tuning: Vorgefertigte Bodykits
  • Streckendesign: -

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Häufiger, unregelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



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