Illegaler Rennspielspaß

Gute Rennspiele sind heutzutage Mangelware. Erst vor kurzem wollte die NfS-Serie mit der Neuauflage Most Wanted wieder durchstarten. Leider ohne allzu...

von Grizzyplayer am: 23.12.2012

Gute Rennspiele sind heutzutage Mangelware. Erst vor kurzem wollte die NfS-Serie mit der Neuauflage "Most Wanted" wieder durchstarten. Leider ohne allzu großen Erfolg. Selbst das Jahr davor konnte "The Run" nicht überzeugen. Da ist es keine Sünde mal wieder alte Rennspiele auszukramen und sich in die Zeit zurückzuversetzen in der es noch gute Racer gab.

Need for Speed: Underground 2 ist eines dieser Spiele. Und kann sich, zumindest technisch, immer noch sehen lassen. Auch wenn es über einige Schönheitsfehler verfügt.

Von oben nach unten

Die Story ist schnell und einfach erklärt:

Man ist ein erfolgreicher Street Racer mit einer fetten PS-Kutsche. Man hat Geld, Fans und Ruhm. Ein Rennen nach dem anderen wird von einem als Sieger beendet.

Eines Tages erhält man eine Video-Botschaft von einem mysteriösen Mann. Man fährt zum vereinbarten Treffpunkt, der sich als Schauplatz für das absolute Karrieretief entpuppt. Rasend durch die Straßen, steht plötzlich ein riesiger Hummer mit Blendlicht vor einem. Man kann nicht mehr bremsen und knallt voll in das Auto. 

Der Wagen ist futsch, genauso wie Ehre und Geld. Also begibt man sich nach Bayview (ein fiktives Los Angeles), um seinen Ruf wieder aufzubauen.

Grafik

Auch wenn Underground 2 gut 8 Jahre auf dem Buckel hat sieht es immer noch unverschämt gut aus. Lichteffekte, Spiegelungen und Objekte sind toll ausgefallen. Vor allen die 30 Wagen sind allesamt bis ins kleinste Detail implementiert. Natürlich sind die Texturen hässlich und manchmal kommt es zu unnötigen Farbfehlern, aber wie gesagt: es ist alt.

Die Story wird in simplen und schnöden Comicbildern weitererzählt. Schade eigentlich, denn die Comicsequenzen reißen einen immer wieder aus der sonst gelungenen Großstadtatmosphäre. 

Sound

Satte Motorensounds prägen die, von geradezu tausenden Karren durchfahrenden Stadt Bayview. Manchmal gleicht jedoch ein Motor dem nächsten, sodass man fast immer mit dem selben Geräusch durch die Straßen düst. Das ist atmosphärisch karg, trotzdem ändert dies nichts an den himmlisch anzuhörenden Brüllen der Kraftpakete. 

Die Musikuntermalung besteht aus einer Auswahl von Songs, die im Jahr 2004 zu den Topcharts gehörten. Die Songs wiederholen sich leider recht oft, was auf Dauer langweilig, ja sogar nervig werden kann. Trotzdem gibt es einige tolle Stücke, die man umso sehnsüchtiger erwartete.

Steuerung

Tastatur gut, Gamepad besser! Underground 2 setzt auf typische Rennspielsteuerung. Mit der Tastatur spielt sich das Ganze zwar ordentlich, jedoch dürften viele mit dem Gamepad besser klarkommen. 

Die Menüs sind zwar konsolig angehaucht, können aber gut mit der Maus gesteuert werden. Außer beim Tunen, dort kommt es gelegentlich zu falschen Mauskalibrierungen und man kauft ärgerlicherweise ein anderes Teil, welches man gar nicht haben wollte. Auch hier gilt: Wer ein Gamepad besitzt, ist besser am Start.

Gameplay

Man kann Bayview frei befahren. Allein das macht Underground 2 zu einem unvergesslichen Rennspiel. Wer keine Lust auf Rennen hat, der cruist durch die verschiedenen Stadtteile, die übrigens unglaublich echt wirken, und sieht sich die Sehenswürdigkeiten an. Er kann aber auch nach Läden und Geldprämien Ausschau halten oder einen anderen Streetracer zum Duell herausfordern.

Die Rennmodi selbst bieten Standardkost, unterscheiden sich aber hier und da von den Vorbildern. Zum Beispiel gibt es nicht nur Rundkurs, Sprint & Co. sondern auch Street X und Drift. In Street X muss man, in kleinen "Go-Kart"-Bahnen, versuchen so enge Kurven wie möglich zu nehmen und  vorrauschauend zu beschleunigen. In Drift hingegen gilt es die meisten Punkte mit Drifts zu erreichen. Knallt man gegen die Wand, sind alle Punkte futsch.

Ansonsten sollte man vielleicht noch etwas zum Tuning sagen. Das ist die Perle von Underground 2. Man kauft sich ein stinklangweiliges Serienauto, fährt ein paar Rennen damit, verdient Geld und motzt damit sein Baby auf. Dabei hat man wirklich unzählige Möglichkeiten, um sein Auto zu gestalten, zumindest im optischen Aspekt.

Fazit

Need for Speed: Underground 2 ist ohne Frage ein mehr als gelungenes Rennspiel. Die Story ist zwar wenig mitreißend, dafür überzeugen eine scheinbar fast ungealterte tolle Grafik, satter Motorensound, einige Songs, die ordentliche Tastatur bzw. Gamepadsteuerung und die gelungenen Nebenbeschäftigungen. Auch das Tuning überzeugt, mit unzähligen Anpassungsmöglichkeiten, völlig.

Leider hat auch ein gutes Spiel seine Schattenseiten. Zum Beispiel wird die Story in simplen Comic-Bildern erzählt. Das ist langweilig und stört die Atmosphäre. Die etwas ältere Grafik hat zudem mit viel zu groben Texturen und Farbfehlern zu kämpfen. Die Musikuntermalung wiederholt sich zu schnell, was auf Dauer nervig wird. Die Steuerung hat gelegentliche Macken, wenn man im Menü mit der Maus etwas auswählt. 

Need for Speed: Underground 2 ist trotz seines Alters immer noch ein wunderbares Rennspiel der alten Schule. Gelegentliche Schnitzer stören da kaum.

 

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Nach Hinweis in den Kommentaren: http://www.mediafire.com/?n79z5zjb7vir5ac

 

Hab dieses selbst ausprobiert und war sofort begeistert!


Wertung
Pro und Kontra
  • noch immer schöne Optik mit tollen Effekten
  • satter Sound der Motoren, sowie tolle Musikstücke
  • ordentliche Tastatur-, bessere Gamepadsteuerung
  • unzählige Tuningoptionen
  • abwechslungsreiche Rennmodi
  • frei befahrbare Stadt
  • matschige Texturen und gelegentliche Farbfehler
  • Story wird in simplen Comicbildern weiter erzählt
  • oft sich wiederholende Musikuntermalung
  • manchmal falsche Mauskalibrierung

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



Kommentare(2)
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