Kein Bote eines göttlichen Adventures, dennoch unterhaltsam

Mit dem Point and Click Andventure „Nibiru“ melden sich die Entwickler des düsteren Grusel Adventures Black Mirror zurück.Wenig überraschend deshalb: Auch...

von dilb3rt am: 24.10.2008

Mit dem Point and Click Andventure „Nibiru“ melden sich die Entwickler des düsteren Grusel Adventures Black Mirror zurück.
Wenig überraschend deshalb: Auch Nibiru ist ein interessantes Adventure mit kleineren Macken, die zwar den Gesamteindruck trüben, insgesamt aber überzeugen kann.

Gestatten, India…äh Martin Holan

Der junge Archäologie-Studierte Martin Holan wird eines Tages von seinem französischen Onkel zu dessen Haus auf einer Insel irgendwo bei Frankreich eingeladen. Der historieninteressierte Onkel Francois weiht Martin in ein Geheimnis ein. Bei Grabungen in Deutschland stießen Forscher auf eine seltsame unterirdische Anlage der Nazis, in der diese angeblich am Projekt NIBIRU arbeiteten, wobei Nibiru die Bezeichnung eines angeblich existenten Planeten ist. Um der Sache auf den Grund zu gehen, schickt Onkel Francois seinen Neffen zu den Grabungen. Dort angekommen begibt sich Martin natürlich sofort zu den selbstverständlich mit Rätseln und Knobeleien bestückten Tunneln, um dort Aufzeichnungen über eines der größten Mysterien der Menschheit zu finden- die Existens von Leben außerhalb der Erde.

Alles bekannt
Was auf den ersten Blick wie 08/15 Geschichte eines Adventures klingt, entpuppt sich auf den zweiten Blick auch als ein eben solches, denn die Geschichte könnte kaum „durchschnittlicher“ sein. Was noch recht spannend und abwechslungsreich beginnt, verwickelt sich in eine immer konfuser werdende Geschichte, die mit einem noch seltsameren Finale endet.

Was für ein Adventure natürlich elementar ist, sind die Rätsel. An der Herausforderung, die Rätsel möglichst abwechslungsreich, nicht zu anspruchslos aber auch nicht zu fordernd zu gestalten, sind schon viele Entwickler gescheitert und auch die Nibiru Schöpfer können sich in diesem Punkt nicht immer aus der Affäre ziehen. Anfangs gestalten sich die Knobeleien als recht simple, und fast immer durchschaubare Kombinationsrätsel, werden aber immer wieder von Rätseleinlagen unterbrochen, die unlogisch und umständlich, erscheinen. Um beispielsweise eine Mauer aufzusprengen, besorgen wir uns erst einmal etwas Dynamit, um der Mauer zu zeigen, wo der Hammer hängt. Da sich das Stück Wand jedoch nicht öffnet, ist erneut nachdenken angesagt. Des Rätsels Lösung gestaltet sich als allzu einfach, es reicht, aus dem Nebenraum eine weitere Stange Dynamit zu besorgen, um die Mauer zu beseitigen. Doch auch diesmal sprengen wir die Wand nicht gänzlich, sondern verursachen nur ein kleines Loch- das ist zu wenig um hindurchzugehen. Also wieder Nebenraum- Dynamit besorgen. Diesmal weigert sich Martin allerdings das gute Stück in das Loch zu schmeißen. Des Rätsels unlogische Lösung- das Stück Dynamit muss auf eine Ratte gewickelt werden, die Martin in das Loch wirft, um die Wand nun wirklich zu beseitigen. Das arme Vieh.

Zusätzlich erschwert werden manche Rätsel durch versteckte Hotspots, mit denen man manchmal auch erst nach doppeltem Anklicken interagieren kann.
Oft ist langatmiges Bildschirmabsuchen erforderlich, um ein Rätsel zu lösen.

Im Gegenzug bietet das Programm dennoch einige Hilfestellungen. Bei der Berührung des Mauszeigers mit einem brauchbaren Gegenstand, färbt sich dieser Orange, wodurch oft auf den ersten Blick erkannt werden kann was nützlich und was unbrauchbar ist.
Zudem beschränken sich die Gebiete, in denen man unterwegs ist, auf wenige Bilder und auch das Inventar füllt sich nie zu stark an, man behält also stets den Überblick über seine Aufgaben.

Kleider machen Leute
Bezüglich der Grafik ist NIBIRU bestimmt keine Meisterleistung. Zwar sind die Hintergründe nett gezeichnet und abwechslungsreich gestaltet, das Charakterdesign könnte aber insgesamt aufwendiger sein, denn oft wirken die Bewegungen hölzern. Auch oberflächlich fehlt es den Figuren etwas an Schliff, die Gesichter sind meist undetailliert und hässlich.
Aufgebessert wird die Lage durch gute Synchronsprecher und nette Sounduntermalung.

Fazit
Alles in Allem ist NIBIRU ein nettes, abwechslungsreiches Adventure, das sich vor allem Genre-Neulinge zu Gemüte führen sollten. Auch wenn die Geschichte abwechslungsreicher, die Grafik aufwendiger, und die Rätsel besser designt sein könnten, so hinterlässt NIBIRU dennoch einen positiven Eindruck.



Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: gute Hintergrundgetails
  • Sound: gute Synchronsprecher, nette Sounddetails
  • Balance: Hilfestellungen...
  • Atmosphäre: Indiana Jones Feeling...
  • Bedienung: Point and Click, MouseOver-Hilfestellung
  • Umfang: viele Abwechslungsreiche Orte
  • Handlung: Archäologie Story
  • Charaktere: interessante Nebencharaktere
  • Dialoge: Auswahl-Dialoge, recht gut geschrieben
  • Rätsel: Recht schnell zu lösen
  • Grafik: hässliche Charaktere
  • Sound: ---
  • Balance: ...die häufig sinnlos sind
  • Atmosphäre: oft schon fast zu dreist kopiert
  • Bedienung: ---
  • Umfang: insgesamt recht schnell durchzuspielen
  • Handlung: fast alles geklaut
  • Charaktere: farbloser Martin Holan
  • Dialoge: ---
  • Rätsel: oft zu schnell, zu einfach, aber auch zu schwer

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



Kommentare(3)
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