Der offzielle Stresstest zum Film

Und da haben wir mal wieder ein Lizenzspiel vor uns. Diese kleinen, schnell vergessenen Spiele, die so oft so große Namen in sich tragen und dann ganz...

von Bakefish am: 27.07.2016

Und da haben wir mal wieder ein Lizenzspiel vor uns. Diese kleinen, schnell vergessenen Spiele, die so oft so große Namen in sich tragen und dann ganz schnell wieder von der Bildfläche verschwinden. Damals, als ich das von Ubisoft entwickelte und veröffentlichte Videospiel zu „King Kong“ zum ersten Mal sah, bekam ich davon aber noch nicht viel mit. Gerade erst war die PlayStation 2 herausgekommen und ich noch ein kleiner Jungspund. Und das Spiel gefiel mir unglaublich. Einige Jahre später habe ich das Spiel dann auch mal auf dem PC ausprobiert, mit einer etwas objektiveren und distanzierteren Sicht. Stellt sich nun die Frage… ist es auch nur eine weitere Lizenzgurke wie so viele andere dieser „Spiele“ oder kann man hier tatsächlich eine kleine Ausnahme erwarten? Das lest ihr in der folgenden Rezension.

Spoilerwarnung - Zumindest in grobem Rahmen nimmt das Spiel auf den Film Bezug. In meinem Test werde ich darauf auch etwas eingehen. Ich versuche, etwaige Spoiler so gering wie möglich zu halten, empfehle euch aber trotzdem, erst den Film aus dem Jahre 2005 zu sehen, wenn ihr wirklich nicht überrascht werden wollt.

 

Einmal Horrorinsel und zurück

 

Im Jahre 1933 ist der Filmregisseur Carl Denham auf eine mysteriöse Karte einer sagenumwobenen Insel namens Skull Island gestoßen. Welcher Ort könnte da besser geeignet sein, um einen Film zu drehen, der alle von den Socken hauen wird? Nach einigen Monaten Schifffahrt kann das Abenteuer losgehen. Der Spieler übernimmt dabei die Kontrolle über den Drehbuchautor des Films, den werten Jack Driscoll.

Schon die ersten Momente erweisen sich als schwierig. Ein heftiger Sturm tobt, monströse Felsbrocken stürzen ins Meer, Jack ist kotzübel. Was Carl natürlich nicht davon abhält, bei diesen fast perfekten Bedingungen gleich mal zur Inselküste zu rudern und ein paar erste Aufnahmen zu machen. Dabei sind natürlich noch der erste Offizier Hayes und die Hauptdarstellerin seines Films, Ann Darrow.

Unsere treuen Kameraden. Jeder dummerweise mit seinen eigenen Macken.

 

Das Unterfangen geht natürlich schief. Nachdem ein wirklich, wirklich großer Stein auf die Truppe runterfällt und Jack bewusstlos wird, findet er sich mit den anderen auf dem Festland wieder und aufgrund der heftigen Meeresströmungen schaffen es die Leute auch nicht, wieder zurückzukommen. Als sie dann aber von der örtlichen Fauna in Form riesiger Krabben und Tausendfüßler angegriffen werden, merken sie schon, dass sie sich in wesentlich größere Schwierigkeiten begeben haben als gedacht. Denn da sind noch Ureinwohner, riesige Dinosaurier und dann auch noch ein haushoher Gorilla, der es auf Ann abgesehen hat…

Insgesamt betrachtet weicht das Spiel von seiner Geschichte her oft vom Film ab, gewisse Schlüsselsequenzen bleiben aber gleich. Auch im Spiel wird Ann von Kong entführt, auch im Spiel gibt es die eine Szene mit dem Baum und auch das Finale ist gleich (an der Stelle verrate ich jetzt aber mal nichts). Die Szenen dazwischen sind aber meistens völlig anders gestaltet. Hier sind wir nicht mit der ganzen Crew unterwegs, sondern oft nur mit ein, zwei oder maximal drei Leuten. Das muss aber nicht bedeuten, dass das Spiel dadurch irgendwie schlechter erzählt wird. Die Spannung zwischen den verschiedenen Charakteren, die Eigenheiten eines jeden Charakters und die allgemeine Angst, nicht mehr lebend von der Insel zu kommen, sind stets spürbar und tragen sich durch die gesamte Handlung. Unerwartete Sequenzen, die die vorherige Situation völlig auf den Kopf stellen, tragen ihren Rest dazu bei. So ist die Geschichte ein ums andere Mal überraschend, spannend und unterhält damit ganz gut, auch aufgrund der Tatsache, dass die originalen Schauspieler des Films die Texte selbst eingesprochen haben. Wer den Film jedoch bereits kennt, dürfte vom Verlauf weniger überrascht sein als die anderen. Der etwas alternative Verlauf ist aber sehr interessant zu beobachten.

Ab etwa dem ersten Drittel des Spiels dürfen wir dann auch die Kontrolle über King Kong selbst übernehmen. Besonders fortgetragen wird die Geschichte hier aber kaum. Lediglich in einigen kleinen Sequenzen ist ein Fortschreiten in der Beziehung zwischen ihm und der von ihm entführten Ann zu erkennen.

 

Von einem Adrenalinschock in den nächsten

 

Dieser Abschnitt ist ausschließlich den Teilen gewidmet, in denen wir Jack spielen. Zu Kong komme ich später.

Mit Jack schlagen wir uns in der Egoperspektive quer durch Skull Island. Aber nicht einfach so, wie es uns beliebt, die Level sind durchgängig linear gestaltet. Dabei müssen wir uns mit zahlreichen Monstern und kleineren Rätseln rumschlagen.

Zuerst zu den Rätseln. Diese sind sehr einfach gestrickt. Mal müssen wir für eine Tür einen oder zwei Hebel finden (meistens sind diese irgendwo in der Nähe versteckt), um sie zu öffnen. Die zweite Sorte von Rätsel besteht darin, dass der Weg von einem riesigen Dornengebüsch blockiert wird und wir nun irgendwo Feuer finden müssen, um es niederzubrennen. Inwieweit man hier von Rätseln sprechen kann, ist in der Tat fraglich, denn ein wirklicher Anspruch befindet sich kaum dahinter. In der Regel sind die Level auch dermaßen linear gestrickt, dass es viel zu leicht ist, den irgendwo rumliegenden Hebel bzw. die brennende Urne ausfindig zu machen. Beim ersten Mal ist das vielleicht noch ganz spannend, doch beim gefühlt hundertsten Dornenstrauch würde man am liebsten die ganze Insel mit einem Flammenwerfer bearbeiten. Abwechslung sieht definitiv anders aus.

Zum Glück machen die Action und vor allem das Survivalelement wesentlich mehr Spaß. Jack muss es während seiner Odyssee mit zahlreichen Gefahren aufnehmen. Angefangen bei fetten Insekten, Krabben und Skorpionen, geht es mit Dinosauriern und hässlichen Riesenfledermäusen weiter. Fast jeder Gegner hat dabei sein eigenes Verhaltensmuster. Während uns kleine Raptoren oft in größeren Gruppen angreifen, gehen die großen Venatosaurier oft alleine auf Konfrontationskurs mit uns. Das erhöht die Abwechslung ordentlich und macht jeden Gegner zu einer eigenen Gefahr. Denn unterschätzen darf man keinen einzigen davon. Schon gar nicht den gewaltigen V-Rex. Das hässliche Kackvieh ist nämlich unbesiegbar, solange wir Jack spielen. Ganz richtig gehört. Den kriegen wir nicht getötet. Er uns aber blitzschnell.

Jack gegen viel zu viele Gegner. Standard in diesem Spiel.

 

Gott sei Dank steht Jack nicht ganz hilflos da. Kapitän Englehorn schmeißt mit seinem Flugzeug während der Reise immer mal wieder Kisten mit Schusswaffen runter. Insgesamt gibt es vier verschiedene Schießprügel, eine Pistole, eine Schrotflinte, ein Scharfschützengewehr und eine Maschinenpistole. Damit lassen sich Gegner sehr viel leichter bezwingen, da die Waffen allesamt relativ stark sind. Die chronische Munitionsknappheit ist aber bei allen gleich, selten findet man eine Waffe mit mehr als drei Reservemagazinen. Außerdem kann Jack nur einen dieser Meinungsverstärker auf einmal tragen. Das zwingt zum taktischen Denken, was ziemlich cool ist, aber auch unlogisch, jeder ausgewachsene Mann kann doch mindestens noch eine Pistole zum Gewehr tragen. Nun gut, Logik ist aber nicht so die Stärke des Spiels, wenn der Protagonist ein acht Meter großer Gorilla ist.

Dann gibt es da noch Speere, von diesen gib es zwei Sorten. Nummer eins ist kein wirklicher Speer, sondern einfach ein spitzer Knochen. Nummer zwei ist ein richtiger Speer, doch damit nicht schlagartig besser. Denn für einen spitzen Knochen muss man sich einfach nur an das nächste Skelett stellen und schon hat man da was rausgezogen (das kann man übrigens unbegrenzt oft tun), dafür zerbrechen sie schneller, wenn man sie mehrmals benutzt (geworfene Speere lassen sich wieder aufsammeln) und setzen weniger Schaden durch. Dennoch sind sie immer gut zu gebrauchen, denn auch hiermit kann man Gegnern den Garaus machen und man spart nebenbei wertvolle Munition. Übrigens kann man Speere auch anzünden… und Gegner brennen im Dorngestrüpp verdammt gut…

Schön und gut, doch obwohl Jack die meiste Zeit über bewaffnet ist, muss er unglaublich vorsichtig vorgehen. Nicht nur die knappe Munition und die vielen Gegner machen das Leben schwer, obendrein gibt es auch kein HUD. Keine Gesundheitsanzeige, keine Munitionsanzeige, kein Fadenkreuz. Die letzten beiden lassen sich zwar im Menü einschalten, sind aber standardmäßig deaktiviert. Man ist also praktisch gezwungen, sich auf seine Instinkte zu verlassen. Auch bewegt sich Jack nur relativ langsam, mit gezogener Waffe sogar noch langsamer. Hinter jedem Busch kann ein neuer Gegner lauern, überall wartet der Tod. Wer nicht umsichtig vorgeht, ist ganz schnell weg vom Fenster. Wen es tröstet: Jack kann auf Tastendruck seine Munition überprüfen und sagt dann so etwas wie „Zwei Reservemagazine“ oder „Muss bald nachladen“. Und im Spiel gibts Gesundheitsregeneration, fast wie in Call of Duty. Was ich etwas blöd finde, weil es doch irgendwie dem Survivalaspekt widerspricht. Ich kann mir auch nur schwer vorstellen, dass man nach einem fetten Biss einfach mal durchschnauft und das wars.

"Kacke." - Hellboy

 

Hin und wieder sind wir auch mit anderen Menschen wie Ann oder Hayes unterwegs. Eine wirklich große Hilfe stellen sie aber kaum dar. Zwar können alle mit Speeren werfen, Hayes kann sogar Schusswaffen bedienen. Viel mehr als den einen oder anderen erledigten Gegner darf man aber nicht erwarten. Immerhin gibt es die Möglichkeit, dass wir auf Anfrage ihre Speere erhalten oder die Waffen tauschen können. Wir dürfen unsere Kumpels aber nicht aus den Augen lassen, denn wenn sie sterben, ist das Spiel vorbei und wir starten am letzten automatisch gesetzten Speicherpunkt.

Damit ist auch schon das Wesentliche gesagt. Es macht sehr viel Spaß, mit Jack Skull Island zu erkunden, vor allem ist es auch sehr, sehr fordernd. Ihr solltet aber jederzeit umsichtig und langsam vorgehen- denn der nächste V-Rex kommt bestimmt…

 

Ein prügelnder König

 

In einigen Kapiteln erlangen wir auch die Kontrolle über Kong. Diese Missionen erleben wir aus der Dritt-Person-Perspektive, was hauptsächlich der besseren Übersichtlichkeit dient. Spielen wir als Kong, unterteilt sich sein Gameplay in zwei Parts- Geschicklichkeit und Action.

Die Geschicklichkeitselemente bestehen hauptsächlich daraus, dass wir mit Kong über riesige Abgründe hüpfen oder uns an großen Wänden entlanghangeln. Diese Passagen sehen richtig cool aus. Wer will mal nicht einen Affen spielen, der durch den Urwald hetzt und sich dabei behände von Ast zu Ast schwingt? Die Steuerung fällt dabei auch relativ präzise aus, leider aber nicht immer. Manchmal kam es vor, dass ich mit Kong von einer Wand zur nächsten oder einfach nur herunterhüpfen wollte und er munter in irgendeinen Abgrund sprang. Das ist ziemlich ärgerlich und kann oft den Spaß an solchen Passagen nehmen, da das wuchtige Gefühl beim Klettern und Springen ziemlich gut übermittelt wird und diese unsauberen Momente einfach nerven.

Der kriegt gleich so richtig was aufs Maul.

 

Die Actionsequenzen können da schon mal durchaus mehr Spaß machen. Da Kong wesentlich größer ist als Jack und auch dementsprechend dickere Muckis hat, kann er auch ordentlich austeilen. Ganze Gruppen von Dinosauriern? Also bitte! Horden an Fledermäusen? Kein Problem! V-Rexe? Ja, Kong wird auch mit den Viechern fertig, kann er schließlich auf Knopfdruck schwere Gegenstände werfen und sogar den Kieferbrecher ausführen (Filmkenner wissen, wovon ich rede)! Und dann hat er ja noch seinen Wutmodus! Hämmert man eine Zeit lang auf eine bestimmte Taste, klopft sich Kong ganz gorillatypisch auf die Brust, brüllt laut und setzt anschließend für eine kurze Zeit wesentlich mehr Schaden durch, wobei er selbst fast unverwundbar wird. Das macht den Kampf wesentlich leichter. Oder besser gesagt: witzlos. Ein Problem gibt es bei der ganzen Sache nämlich; Kong kann diesen Modus unbegrenzt oft und ohne irgendeine Abklingzeit nutzen. Das macht jeden Kampf zum Kinderspiel, denn selbst seine stärksten Gegner knackt Kong mit wenigen Schlägen. Es mag am Anfang noch ganz spaßig sein, wenn man so gnadenlos übermächtig ist, nach einigen Sequenzen sucht man jedoch verzweifelt den Anspruch.

Allgemein sind da einige kleine Krankheiten, die sich durch Kongs Gameplay ziehen. Nicht nur die teils unpräzise Steuerung kann nerven, auch die Position der Kamera wird regelmäßig zur Geduldsprobe. Da klettert man gerade irgendwo an der Wand entlang und plötzlich steht die Kamera an einer völlig anderen (und total ungünstig gewählten) Position, sodass man vor Schreck gerne mal die Orientierung verliert. Sowohl das Kämpfen als auch die Geschicklichkeitselemente werden dadurch oft erschwert, manchmal findet man sich auch einfach gar nicht mehr zurecht. Die Bilanz? Die Sequenzen mit Kong werden nervig, da es immer irgendwas gibt, was gerade den Spielfluss und vor allem den Spielspaß trübt. Schade, denn die Grundidee ist eigentlich verdammt cool.

 

Zwischen Bäumen und Beinen

 

Das Videospiel zu King Kong bedeutet vor allem eins: Stress. Chronischer Munitionsmangel, etliche schnelle und schlaue Gegner, die allgegenwärtige Gefahr, ständig ist der Adrenalinspiegel oben. Und wenn dann plötzlich ein fetter V-Rex herauskommt, laut brüllt und uns sofort angreift, fluchen wir laut, der Puls rast, Schweiß tropft von der Stirn.

Und glaubt mir, das ist nur einer von vielen dieser Momente. Es ist egal, ob wir nun mit Jack oder Kong Skull Island unsicher machen. Das Spiel hält uns die gesamte Zeit auf Trab, es gibt kaum wirklich ruhige Momente. Und wenn man mal einen hat, geht dieser schneller vorbei, als man denkt…

Ist das schlecht? Keineswegs. „King Kong: Das Videospiel“ zwingt uns damit die ganze Zeit, einen kühlen Kopf zu bewahren. Instinktiv müssen wir nach Waffen und Deckung Ausschau halten, stets einen Plan B im Kopf behalten. Das mag sehr anstrengend klingen und am Anfang ist es das auch, doch schon bald findet man richtig viel Spaß daran.

Na, wenn das mal kein geiler Moment ist.

 

Allgemein ist das Spiel trotz recht simplen Grundmechaniken sehr toll inszeniert. Mit Jack dürfen wir durch einen ekelhaften Sumpf waten und uns gegen Horden von Sumpfmonstern wehren, wir balancieren auf einer knarrenden und wackeligen Brücke quer über einen seeeehr tiefen Canyon, wir jagen auf einem Floß die Stromschnellen herunter und kriegen es mit etlichen Eingeborenen zu tun. Und Kong hüpft und rennt durch den Dschungel, was das Zeug hält. Somit wirkt das Spiel nicht nur sehr abenteuerlich inszeniert, es wirkt sich auch sehr positiv auf die Abwechslung aus, denn es kommt immer irgendwas Besonderes, das der entsprechenden Szene noch mehr Würze verleiht. Das gesamte Konstrukt stimmt einfach, wir sehen viele Schauplätze, erleben viele spektakuläre Szenen, kämpfen ständig ums Überleben. Das nenne ich mal ein Abenteuer!

 

Die alternde Insel

 

Grafisch kann das Spiel trotz hohem Alter von mittlerweile fast elf Jahren noch den einen oder anderen schicken Moment erschaffen. Vor allem die Beleuchtung ist sehr gut gelungen und sorgt für den einen oder anderen Hingucker. Richtig gut kombiniert sie sich dabei mit dem Leveldesign. Egal, ob Küste, Dschungel oder alte, verlassene Tempel, die Level sind durchweg schick geraten und wirken trotz Linearität recht glaubwürdig. Sehr oft kann das Spiel damit zur mysteriösen, sagenumwobenen Atmosphäre beitragen.

Gerade die Lichtstimmung ist immer noch sehr hübsch anzusehen.

 

Ansonsten merkt man dem Spiel das Alter aber durchweg an. Texturen sind größtenteils matschig, die Animationen der Gegner und unserer Freunde sind relativ steif (vor allem die Gesichtsanimationen!), das Feuer sieht auch nicht sonderlich blendend aus und auch die vielen Bäume stehen stocksteif da und scheinen sich für den Wind nicht zu interessieren. Und auch die schwarzen Ränder, die wahrscheinlich ein filmartigeres Erlebnis liefern sollen, sind ziemlich störend. Aber gut, bei dem Alter ist dieses Gemecker ungerechtfertigt, schließlich ist das Spiel verdammt alt.

Bei den Bugs kann ich allerdings nicht so nachlässig sein. Die vielen Grafikfehler mögen daher stammen, dass meine Grafikkarte nun doch noch nicht so alt ist, doch nicht richtig abgearbeitete Scripts, KI-Fehler und verschwindende Objekte sind immer wieder ein Ärgernis. Es kam ein ums andere Mal vor, dass ich damit das Spiel nicht mehr weiterspielen konnte, weil sich einige meiner Kollegen plötzlich an irgendwelche unerreichbaren Stellen teleportiert hatten und es so nicht mehr weiterging, das ist einfach nur ärgerlich. Sehr komisch fand ich dabei auch die plötzlichen Ruckler. Es kam öfter vor, dass ich mich mit Jack einfach durch ein Level begab und die Kamera sich plötzlich nach links oder rechts drehte. Das ist sehr, sehr ärgerlich, wenn man gerade über einen Abgrund läuft und dann plötzlich runterfliegt, weil die Kamera sich mal fix gedreht hat, obwohl man gerade kein Zucken mit der rechten Hand verspürt hat.

Die Bedienung ist auf dem PC höchstens akzeptabel ausgefallen. Die Steuerung ist mit Jack präzise geraten, bei Kong ist das leider nicht immer so. Die Tastenbelegungen sind zumindest nachvollziehbar.

Kurzum: Die Grafik mag noch akzeptabel sein, die Bedienung ist noch in Ordnung, aber nicht mehr. Die vielen Bugs lassen sich aber nicht durch mein System erklären, denn selbst die Konsolenversionen haben teils die gleichen Probleme. Das werde ich auch dementsprechend in der Bewertung berücksichtigen.

Zuletzt noch eine Warnung wegen des Kopierschutzes: Die CD-Version des Spiels nutzt Starforce-DRM. Gerade Besitzer modernerer Betriebssysteme werden damit ein ums andere Mal in die Röhre gucken und Ubisoft hat das Problem niemals beseitigt. Die digitale Version ist von diesem Unfall zum Glück nicht betroffen, da sie DRM-frei ist.

 

Punktesammeln?!

 

Mit dem Umfang ist das so eine Sache. Insgesamt gibt es im Spiel nur einen einzigen Schwierigkeitsgrad. Ja, richtig gehört. Hat man das Spiel damit durchgespielt, kann man keine härtere Variante mehr anwählen. Stattdessen kann man noch eine Art Arcade-Modus für jede einzelne Mission spielen und mit den darin erreichten Punkten einige Boni wie Artworks oder ein alternatives Ende freischalten. Als wirklich motivierend habe ich das Ganze aber nicht empfunden. Insgesamt mag einem das Spiel somit etwas mager vorkommen, einen Mehrspieler oder noch mögliche andere Modi gibt es nämlich nicht.

 

Fazit

 

Es hat eine tolle Atmosphäre, die einen praktisch direkt ins Abenteuer versetzt. Es bietet durchweg spannende Momente, es lässt ständig den Puls rasen, es zwingt zum vorsichtigen Vorgehen. Es bietet den einen oder anderen Moment, in dem gerne mal die Kinnlade runterklappt. Es hat viele tolle Momente und mich für einige Stunden sehr gut unterhalten.

Aber leider hat es auch viele Momente, die einfach unnötig sind. Wenn die Bugs mal wieder ein ganzes Fest zelebrieren, wir zum hundertsten Mal einen riesigen Dornenstrauch niederbrennen müssen oder der Kampf mit Kong mal wieder viel zu anspruchslos wird, verdreht man beim ersten Mal vielleicht noch die Augen, doch schon bald danach wirds einfach nur noch nervig und der Spielspaß leidet mächtig. Daher kann ich dem Spiel letztendlich nur 76 Punkte geben. Wer sich davon aber nicht abbringen lassen kann und mal ein bisschen Abenteuer schnuppern möchte, wird zumindest für einige Stunden seinen Spaß haben. Mittlerweile kriegt man das Spiel ja auch praktisch für lau. Doch denkt dran: Kauft die digitale Version, wenn ihr Interesse an dem Spiel habt!


Wertung
Pro und Kontra
  • tolles Abenteuerfeeling
  • durchgehender Nervenkitzel
  • gute Mischung aus Survical und Action
  • Design von Skull Island
  • immer mit einer Portion Abwechslung
  • viele Gegner mit verschiedenen Angriffsmustern
  • Kongs Gameplay ist viel zu einfach
  • viel zu simple Rätsel
  • viele frustrierende Spielmomente
  • Bugs, Bugs, Bugs
  • technisch insgesamt relativ unsauber
  • nur ein einziger Schwierigkeitsgrad

Zusätzliche Angaben

Bugs:

Oft, regelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



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