Fortsetzung einer Codemaster Rennspielserie : Race Driver GRID

Codemasters jahrelange Erfahrung macht sich nach dem vierten Teil seiner Rennspiel- Serie 'Race Driver' bemerkbar.Doch nicht alles hat sich verbessert. Viele...

von - Gast - am: 07.06.2008

Codemasters jahrelange Erfahrung macht sich nach dem vierten Teil seiner Rennspiel- Serie 'Race Driver' bemerkbar.
Doch nicht alles hat sich verbessert. Viele Änderungen machen seine Teile einzigartig, aber nicht legendär.

Das neue Race Driver

Die Story ist sehr linear, aber bei Rennspielen kann man nicht wirklich von Storys reden. Im Grunde genommen geht es darum, wie so oft auch, Geld zu verdienen. Hier verdient man nicht nur Geld, sondern auch Rufpunkte, mit denen man mehr Meisterschaften freischaltet - eine nette Idee!


Die Physikengine ist den derzeitigen Rennspielen voraus
Brocken fliegen nach einem Crash durch die Gegend, einen überschlagenen Gegner hat es förmlich 'zerlegt', die Umgebung (Leitplanken, Reifen usw.) wird in Mitleidenschaft gezogen.


Die Grafik ist dem heutigen Standard gut angepasst
Schicke Automodelle, detaillierte Strecken, HDR und massig Schatten durch Bäume oder Gebäude. Nettes Design durch abwechslungsreiche Strecken, die sich leider von den Originalen aber recht stark unterscheiden (Spa, Nürburgring...). Was ebenfalls negativ zu bewerten ist, sind die Rückspiegel, sofern einer vorhanden ist, und das betrifft nur die Innenkamera. Virtuelle Rückspiegel gibt es keine, der einzige im Fahrzeug lässt nur hässliche Flecken und verzerrte Gegenstände erscheinen.


Sounds
Die Sounds der Wagen sind in Ordnung, aber nicht sehr gut.
Die Motoren der Wagen sollten sich aggressiver anhören.
Man benötigt auch eine Creative X-Fi Soundkarte, um in den Optionen unter 'Sound' die Hardwareunterstützung einschalten zu können. Der Rest, was Umgebung und Kollisionsgeräusche betrifft, ist ordentlich. Die zusammengeschnittene Menümusik ist nicht in jedermanns Interesse vertreten; wem sie nicht gefällt, kann die Musik in den Optionen einfach ausstellen.


Das Gameplay ist mal gut, mal weniger gut
Gut ist, dass der Schwierigkeitsgrad anpassbar ist und man dadurch mehr Rufpunkte bekommt, die man braucht, um neue Meisterschaften freizuschalten. Mehr Geld gibt es allerdings nicht. Bei normalen Rundkursrennen sind die Gegner sehr schwer einzuholen und die Pole- Position bleibt meist ein unerreichbares Ziel, erst recht, wenn man gegen die Topteams des Spiels fährt. Die KI verhält sich menschlich und macht auch des Öfteren Fehler - das ist gut.
In Driftwettbewerben ist es allerdings kein Problem beim höchsten Schwierigkeitsgrad auf den ersten Platz zu kommen. Also allgemein ein relativ schlechtes Balancing.
Anfangs dauert es ein Stück, bis man zu Geld und Rufpunkten kommt, aber nach 5 - 10 Siegen, nachdem man dann auch ein eigenes Team hat und ca. weiteren 10 Rennen später ein Teammitglied bekommt, fließt das Geld.
In Handumdrehen wird man Multimillionär und leistet sich
die 'dickeren' Wagen für bis zu 15 Millionen Euro.
Die Sponsoren und der Teamkollege sorgen dafür, dass noch mehr Geld fließt. Nachdem man eine von drei Karriereleitern erklimmt hat, ist man schon in Besitz von weit mehr als der Hälfte der Wagen und so viel Rufpunkten, dass alles fahrbar ist - das sollte noch ein wenig gedämpft werden, denn so schafft man keine Langzeitmotivation. Ein Plus ist die 'Direkte Wiederholung', in der man einen Unfall 'umgehen' kann, indem man die Zeit wieder zurückdreht. Durch eine Zeitleiste mit einer Zeitspanne von ca. 10 Sekunden kann man regulieren, an welchem Punkt der letzten Sekunden man wieder einsteigen will. Je nach Schwierigkeitsgrad hat man eine bestimmte Anzahl, aber nie mehr als 6.
Die Struktur ist folgendermaßen:
Man fährt immer in einer Saison. Eine Saison enthält 4 oder 5 Meisterschaften. Wurden diese (nach freier Wahl)
absolviert, kommt zum Abschluss noch das '24 Stunden von Le Mans' Rennen. Wenn man es nicht fahren will kann man es überspringen und gleich mit der nächsten Saison beginnen und ein Überblick auf die Statistiken werfen, wie weit das Team aufgestiegen ist.
Allerdings gibt das Rennen viel Geld und Rufpunkte.
Das Rennen selbst ist in vier Gruppen aufgeteilt, für jede Gruppe unterschiedlich starke Fahrzeuge (die auch unterschiedlich teuer sind) und somit auch unterschiedliche Preise. Die Zeit ist allerdings festgelegt, und zwar auf 12 Minuten - das macht den Tag- Nachtwechsel ein wenig lächerlich. Das Rennen zum Saisonende ist eine nette Idee, ist aber für solch ein Spiel eher überflüssig.
Gut sind auch die Fahrerangebote, bei denen man für ein anderes Team fährt und ein wenig Geld dazu verdient (wie anfangs) und bei Erfüllung spezieller Ziele gibt es einen Geldbonus.


Multiplayer
Der Multiplayer unterscheidet sich wenig vom Singleplayer.
Die großen wesentlichen Unterschiede sind lediglich die, dass man nicht mit KI Gegnern fährt und es keine Direkte Wiederholung gibt.
Der Mehrspieler Modus setzt sich aus den bekannten LAN und Online Blöcken zusammen. Online kann man ein eigenes Spiel eröffnen, Schaden (An/Aus) regeln, wo man fährt (Region, Strecke und Wettkampf wie aus dem Singleplayer bekannt) und wie viele Runden. Der Umfang ist wie beim Einzelspielermodus. Nachdem das festgelegte Rennen gefahren wurde und alle Fahrer wieder zurück in der Lobby sind, wird zunächst die Region (Europa, USA, Japan) gewählt und danach die Strecke. Autos stehen den Spielern sofort zur Verfügung, man muss nicht erst den Karriere Modus spielen, um die schnellen und teuren Wagen fahren zu können.
Der Onlinemodus selbst hat zwei Variationen. Einmal nicht gewertete Rennen - für Übung oder einfach so zum Spaß.
Und die gewerteten Rennen. Je besser die Position, desto mehr Punkte.
Die Ranglisten können im Spiel angesehen werden. Bei nicht gewerteten Rennen werden nach dem Rennen zwar auch Punkte angezeigt, diese werden dem Spielerkonto aber nicht hinzugefügt. Fahrhilfen sind im Onlinemodus je nach Server erlaubt/unerlaubt.


Sonstiges
Rennspiele in Verbindung mit FF- Lenkrädern sind bevorzugt. Wer hier allerdings kein 'Empfohlenes' Lenkrad hat, wie es in der Readme- Datei zu finden ist (betrifft 3 Logitech- und ein MOMO Lenkrad), der hat zwar auch FF, aber allzu viel Spaß hat er nicht daran, da das Fahrgefühl nicht so gut vermittelt wird, wie es zum Beispiel bei Colin McRae DiRT oder GTR 2 mit Standard- FF- Lenkrädern ist.
Die Fahrphysik würde ich ist eher bei Arcade einstufen, was vor allem das Lenkverhalten betrifft. Immerhin sind Fahrhilfen anwendbar, denn ohne ABS, TC, Brems- oder Lenkhilfe wird es Gamepad oder Tastatur Usern schwer gemacht. Ohne die Hilfen ist es nicht leicht, den Wagen auf der Strecke zu behalten, denn gibt man einmal zu viel Gas, hat man schon einen Dreher in Kauf genommen. Störend ist auch, dass kein Windschatten vorhanden ist, das macht die ganze Angelegenheit ein Stück schwieriger.
Die Wiederholungen, die man sich direkt nach dem Rennen anschauen kann, sind sehr gut gelungen durch die schönen Kameraeinstellungen und Effekte. Die Crashs sind auch in Slow Motion ansehbar. Leider ist bei der Wiederholung aber nur der eigene Wagen anwählbar.

Über die Leistungsansprüche des Spiels kann ich nichts Genaues angeben, mit meinem PC bei einer Auflösung von 1280*960 AA*4 und maximalen Details kam ich noch nie unterhalb der 30 FPS Grenze.
Die Herstellerangaben hören sich allerdings realistisch an.


Fazit: Nettes Spiel für Zwischendurch mit neuen Ideen, aber zum Teil nicht so gut verarbeitet.
Für Rennspiel- Veteranen ausreichend, Simulations- Enthusiasten sollten jedoch die Finger davon lassen.





Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: hohe Details,tolle Effekte,gute Technik
  • Sound: Umgebungs- und Kollisiongeräusche
  • Balance: Schwierigkeitsgrad verstellbar,gute Einführung
  • Atmosphäre: spannende Rennen,durchsagen von Teammitgliedern
  • Bedienung: fast alle Geräte werden erkannt,simpel
  • Umfang: viele Rennmodi,über 40 Autos,viel Strecken
  • Fahrverhalten: gutes Schadensmodell,Unfälle haben Auswirkung
  • KI: menschliches Verhalten,macht Fehler
  • Tuning: Branding für eigenes Team
  • Streckendesign: abwechslungreich,sehr detailiert
  • Grafik: kein virtueller Rückspiegel,kein DirectX 10
  • Sound: nervige Musik,Motoren etwas lasch
  • Balance: Anspruch der Rennen variieren extrem stark
  • Atmosphäre: Le Mans eher öde,oft gleiche Spitzenteams dabei
  • Bedienung: nur wenig Geräte sind optimiert,keine Maus im Menü
  • Umfang: -
  • Fahrverhalten: mix aus Arcade und Simulation
  • KI: nicht aggressiv genug
  • Tuning: kein Leistungstuning - vordefiniert
  • Streckendesign: weichen teils stark von Original ab

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



Kommentare(3)
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