Aus gut wird besser

Was lässt sich über den Reboot von Tomb Raider sagen? Nun, den Vorgänger hätten sie, nach meiner Ansicht, auch Lara Drake: Tomb Uncharted...

von Jcfr am: 22.02.2016

Was lässt sich über den Reboot von Tomb Raider sagen? Nun, den Vorgänger hätten sie, nach meiner Ansicht, auch Lara Drake: Tomb Uncharted nennen können. Es fühlte sich einfach zu sehr nach einem rip-off von Naughty dog's Actionserie an.  Und ja, auch wenn Rise of the Tomb Raider auch noch einige Deckungsshooter-Gefechte hat, so wurde der Schwerpunkt doch klar auf Erkundung verschoben - und das ist gut!

Vorwärts, Rückwärts, Seitwärts, Stopp:

Lara Crofts zweites Abenteuer nach dem Reboot beginnt mit einer Kletterpassage im verschneiten Ural. Spieler des Vorgängers werden sich hier schnell zurechtfinden, hat sich an der Steuerung doch wenig verändert. Was aber macht Lara hier? Nun, sie ist auf der Suche nach der verlorenen Stadt Kitesch. Wieso? Das wird erst geklärt nachdem sie knapp eine Lawine überlebt.

Rückblende: Lara folgt der Forschung ihres Vaters, um dessen zerstörten Ruf postum reinzuwaschen.

Nach der Cutcene beginnt die eigentliche Tutorial-Map. Nett dabei dass wir, zur Abwechslung gegenüber dem Rest der Handlung, in der syrischen Wüste umherkrabbeln und nicht im verschneiten Russland. Doch ebenso wie ihr Vater bekommt auch Lara es mit dem mysteriösen Trinity-Orden zu tun. Ein Wettlauf um die verlorene Stadt und ein göttliches Artefakt, welches dort versteckt sein soll, beginnt.

SPOILER!!!

Ok, allerseits, eines muss ich sagen: die Geschichte vorhersehbar zu nennen ist eine Untertreibung. Jede Wendung im Handlungsverlauf kann man schon von langer Hand erahnen. Dass die Freundin ihres Vaters eine Verräterin ist, dass man am Ende den fanatsichen Bösewicht kurz vorm Erreichen seiner Ziele kalt macht, dass der nette, hilfreiche und verständnisvolle Jacob der unsterbliche Prophet ist, der die stadt erbaute, und auch dass Lara das göttliche Artefakt schlussendlich zum Wohle der Welt zerstört.

Und die letzten fünf Minuten könnten nicht mehr klischeehafter sein. Ja, der böse, ominöse Oberanführer lässt die Freundin von Laras Vater ermorden aber nicht sie selbst - nein - denn sie könnte ja später noch nützlich sein. So kann sich jeder bereits denken, wie es in Zukunft mit der Serie weitergeht.

Ehrlich, Square-Enix,sucht euch einen besseren Schreiber. Selbst Comicverfilmungen haben heutzutage mehr drauf!

END SPOILER!!!


Allein in der Wildnis... Schon wieder:

Am Ende der Einführung landet Lara allein und auf sich gestellt in der kalten Wildnis Russlands und ihre erste Tatist der Bau eines Bogens...

Seufz, also ich weiß nicht... nach den Ereignissen im Reboot, wie kommt es da, dass sie sich ohne Überlebensausrüstung und ohne Waffe auf eine Expedition begibt, wohlwissend dass sie sich wahrscheinlich auch mit schwerbewaffneten Trinity-Söldnern anlegen muss? Hat sie aus den Erfahrungen im Vorgänger nichts gelernt? Ehrlich, wenn sie im dritten Teil wieder ihre gesamte Ausrüstung von vorne zusammensuchen und basteln muss weil sie keine Vorkehrungen getroffen hat, lache ich micht tot!

Jedenfalls spielen sich die ersten Stunden beider Serienteile dadurch sehr identisch. Allerdings habe die Entwickler auch aus dem Vorgänger gelernt. Viele der Karten sind Größer und frei erkundbar. Es gibt viel zu entdecken und kleine Herausforderungen zu bewältigen. Vor allem die versteckten Gräber mit ihren eigenen Rätseln sind wieder ein Highlight - gerne mehr davon. Auch gibt es wieder Passagen, die man schleichend oder wild ballernd absolvieren kann. Die Abmischung aus Sprungpassagen, Deckungsshooter und Rätseln ist diesmal eindeutig besser gelungen,auch wenn hier und da noch mehr drin gewesen wäre.

Natur kann so schön sein:

In der Technik kann man dem neuen Tomb Raider wenig vorwerfen. Es glänzt mit feinen Texturen, schönen Wettereffekten und einer guten Sprachausgabe. Und obwohl miene Graka nicht mehr die neueste ist lief es bei hohen Texturen stabil mit  60FPs - was will man mehr?

Die Steuerung ist gut aber nicht vollkommen. Es kam gelegentlich immer wieder vor, dass ich undgewollt ins Leere sprang, oder sich unsere Grabräuberin nicht an eigentlich dafür vorgesehen Vorsprüngen festhalten wollte. Die Rücksetzpunkte sind aber durchaus fair gesetzt, weshalb dies nicht allzu schwer ins Gewicht fällt.

Ärgerlich sind für mich nur nach wie vor die QTEs bei Ausweichkonter bzw. Ausweichkills. Acht oder neun Mal bin ich beim ersten Bären draufgegangen, weil ich einfach kein Gefühl  für das Zeitfenster bekam Und nervig ist, das man alle paar Schritte anhalten muss um mit dem Konzentrationsmodus (ähnlich wie in AC) interaktive Elemente hervorzuheben (vor allem für die  Herausforderungen wichtig).

Fazit:

Rise of the Tomb Raider ähnelt seinem Vorgänger spielmechanisch enorm. Ist das Schlecht? Nun, nicht wirklich. Zumal es zwischen Action, Jump&run und Rätseln besser ausbalanciert ist. Die Karten sind größer und bieten mehr Umfang. Schade nur, dass die Story von der ersten bis zur letzten Sekunde vorhersebar verläuft und es nicht wirklich etwas Neues gibt.

Was ich an den neuen Tomb Raidern vermisse, ist die optische Abwechslung. Man ist quasi an ein Setting gebunden, anstatt mal die Karibik, mal den Dschungel und mal die Wüste zu sehen. 

Zusammenfassend kann man aber sagen: Wer mit dem Reboot seinen Spaß hatte, der wird auch hier seinen Spaß finden.


Wertung
Pro und Kontra
  • Große Karten
  • Tolle Grafik
  • Abwechslungsreiches Gameplay
  • Gute Steuerung
  • Wenig Schauplatzabwechslung
  • Vorherhsehbare Handlung
  • Nichts wirklich Neues

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(3)
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