Altes, aber bewährtes Spielprinzip!

Kennt ihr auch die Titanen? Die kommen aus der griechischen Mythologie, sind die Söhne vom Himmel (Uranus) und der Erde (Gaia). In 'Risen', einem Rollenspiel...

von Philip Banks01 am: 31.12.2010

Kennt ihr auch die Titanen? Die kommen aus der griechischen Mythologie, sind die Söhne vom Himmel (Uranus) und der Erde (Gaia). In 'Risen', einem Rollenspiel von Piranha Bytes, sind diese aber riesige Monster, die die Welt verwüsten. Überall tauchen mysteriöse Ruinen auf, die Ungeheuer auf die Welt loslassen. Ein namenloser Held erleidet auf der verbotenen Insel Faranga Schiffbruch. Faranga ist in mehrere Lager gespalten. Was ist passiert?

Abwechslung bringt Motivation

Bis man hinter das Geheimnis von Faranga kommt, muss man viele Aufgaben bestreiten. Die stellen sich als abwechslungsreich und spaßig heraus. Egal, ob der Namenlose klammheimlich die Truhe von Dargel in der Nacht leert, eine (angebliche) Wirtin über die halbe Insel eskortiert oder sich durch einen Tempel voller Monster kämpft, man ist immer froh, sein Ziel erreicht zu haben. Fast immer gibt's eine Belohnung (mindestens etwas Erfahrung!). Für Questketten (z.B. Aufklärung eines Mordes) gibt's mehr vom Guten. Man merkt 'Risen' die 'Gothic'-Einflüsse an: Es gibt drei verschiedene Fraktionen (Inquisition, Banditen und Magier), denen man sich anschließen kann, der Held kann die Items des ganzen Landes in die Tasche stecken, es entsteht ein enormer Sammeltrieb nach neuen Waffen, Zutaten, usw.

Aggressive Viecher!!!

Diese Items findet man aber nur bei der Erkundung der Insel. Von der Sammelwut gepackt, durchsucht man Tempel, Städte, Höhlen, Ruinen und den Wald nach neuen Schätzen. Doch die gibt's nicht für lau: Piranha Bytes hat alle Enden und Ecken von Faranga mit einer Fauna gefüllt, die es gar nicht schätzt, wenn man ihr zu nahe tritt. Jedes Vieh hat sein eigenes Verhalten. Während der Seegeier noch lange drohend herumkrächzt, zieht das (untote) Skelett sofort seine Waffe und kloppt drauf los. Dem sollte man gegensteuern. Das Kampfsystem ist gelungen, die Auseinandersetzungen steuern sich flüssig, nicht zuletzt wegen der präzisen Steuerung von 'Risen'. Die Gefechte entwickeln auch taktischen Stil aufgrund verschiedener Schlagvarianten, außerdem darf man seine Deckung nicht vernachlässigen. Lediglich die Geräusche, die der Namenlose beim Zuschlagen von sich gibt, nerven.

Reden ist die beste Lösung

Besser sind da schon die großartigen, rauen Dialoge mit ihren professionellen Sprechern. Gothic-typisch, oder, besser gesagt, Risen-typisch, haben diese eine gute Regie, passende Sprecher und bieten jede Menge Möglichkeiten. An manche Quests kommt man gar nicht, weil man die falschen Antworten ausgewählt hat. Die eigentliche Geschichte erfährt man nur durch diese Gespräche, in denen die Kamera zwischendurch die Perspektive wechselt. Das ist von der Dynamik eines 'Mass Effect 2' weit entfernt. Aber das tut der Faszination keinen Abbruch, Risen punktet ja so schon viel.

Gebundenes Crafting

Und was, wenn man grade keine Lust hat, Gegenstände zu suchen? Dann stellt man selbst welche her! Gegenstände kann man nur an bestimmten Plätzen herstellen, an denen entsprechend Alchimietisch, Esse, Amboss, Wassertrog und Schleifstein, Goldschmiede, Kessel, usw. bereitstehen. Das Crafting erinnert auch sehr an die früheren Gothic-Spiele. Um diese Dinge herzustellen braucht man die nötige Fähigkeit und oft auch die nötige Anleitung oder das nötige Rezept. Zudem sind die Waffen, die man selbst herstellt, stärker als viele Originale.

Stimmige Insel

Faranga ist nicht besonders groß. Nach Gothic 3 haben sich die Entwickler wieder aufs Wesentliche konzentriert. Egal, wo man gerade über die stimmungsvolle Insel streift, man kann sich jederzeit an besonderen Landmarken orientieren. Sei es nun die Hütte in der Wildnis, eine Brücke oder einfach nur ein umgestürzter Baum. Die Insel wird in einer nicht mehr ganz zeitgemäßen Grafik wiedergegeben. Vor allem Bäume verschwimmen auf die Weite zu Pixelbreis (Da gibt's aber so einen Mod, der war mal in der GameStar...) . Die meisten Charaktere sind detailliert, einigen fehlt es jedoch an Details. Die Schatten und die ordentliche Beleuchtung können sich blicken lassen. Gelegentlich erfolgt das Aufploppen von Texturen und Charakteren.
Trotzdem, die Grafik ist annehmbar und erfüllt ihren Zweck. Außerdem ist die nicht das Wichtigste, oder?

Fazit:

Lasst uns Keiler jagen gehen! ;)


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: ordentliche Beleuchtung, scharfe Texturen
  • Sound: professionelle Sprecher , gefällige Musik
  • Balance: drei Schwierigkeitsgrade, alle Skills nützlich
  • Atmosphäre: stimmige Insel , Höhlen abwechslungsreich
  • Bedienung: präzise Steuerung, frei belegbar
  • Umfang: massig Quests, Wiederspielwert
  • Quest/Handlung: abwechslungsreiche Quests, viele Wendungen
  • Charaktersystem: viele Möglichkeiten, Experimente möglich
  • Kampfsystem: taktisch, präzise, gutes Gefühl
  • Items: Sammellust, viele verschiedene Items
  • Grafik: übertriebene Animationen, oft fehlende Details
  • Sound: Held im Kampf
  • Balance: es wird nicht alles erklärt, schwieriger Anfang
  • Atmosphäre: generischer Wald
  • Bedienung: schwer reinzufinden für Nicht-Gothic-Kenner
  • Umfang: Ruinen nerven im Endspiel
  • Quest/Handlung: meist mehrere Lösungswege -Handlung könnte packend
  • Charaktersystem: nur 3 (Kristall-)Zauber
  • Kampfsystem: erfordert viel Einarbeitung, verliert an Anspruch
  • Items: nicht alle Items nützlich

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(3)
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