Gothic im neuem Gewannt

Risen, das neue Werk der Gothic Macher Piranha Bytes, ist erschienen und ob es hergibt was es verspricht, ob das Spiel ein ähnliches Fiasko wie der letzte Teil...

von KaiserJohannes am: 05.12.2009

Risen, das neue Werk der Gothic Macher Piranha Bytes, ist erschienen und ob es hergibt was es verspricht, ob das Spiel ein ähnliches Fiasko wie der letzte Teil der beliebten Rollenspielserie Gothic erleidet und ob der Neuanfang zu einem ganz neuem, anderem Spiel verhilft? Oder ob wir ein gutes altes Gothic längst verfangender Tage erhalten?

Neben- und Hauptquest

Klar ist und das zeigt das Spiel in den ersten Minuten deutlich, Piranha Bytes hat bei Risen nicht groß herum experimentiert. So wachen wir als namenloser Held auf einer dicht bewaldeten Insel auf. Auch im weiterem Verlauf des, in das Spiel gut eingebundene, Tutorials zeigt sich, dass die Essener auf altbewährtes setzen. So sind Kampf- und Dialogsystem den vorherigen Spielen fast identisch. Doch vor allem die Nebenquests im Spiel sind sehr gut Gelungen. So müssen wir in der Hafenstadt die örtlichen Banditen vertreiben. Hierzu gibt es wie bei fast allen Nebenquests zwei Lösungswege. So können wir die Banditen in einem nicht ganz einfachen Kampf töten, oder wir erledigen eine Questserie um den Bandit aus der Stadt zu vertreiben. Wie wir vorgehen bleibt uns überlassen, so erhalten wir immer unterschiedliche Questbelohnungen, ein einigen wenigen Fällen gibt es auch doppelte Questbelohung. Jede Quest, und das zählt auch für die Hauptquest. Welche, obwohl sie im zweitem Akt aus einer reiner Sammelmission besteht immer Spaß macht. Die Quest könne durchweg und auf ganzer Linie überzeugen. Vor allem der Lösungsweg einiger Aufgaben ist erstaunlich einfallsreich. Wer denkt schon daran erst ein Quest anzunehmen, welcher uns zu einem Duell bringt, bei dem wir wiederum den bezwungenen Gegner ein, für die anfängliche Quest wichtigen, Gegenstand aus der Tasche ziehen. Für die Hauptquest gilt: Ein ständiger Begleiter bei innovativen Nebenaufgaben, erst in den letzten beiden Akten kommt sie wirklich ins Spiel. Welches dann fast schon wieder um ist. Auch der angebliche Kampf, welchen die Ordenskrieger gegen die Banditen führen bekommen wir nicht mit. Lediglich aus Erzählungen ist er uns bekannt. In der Stadt selbst ist es ruhig, und so scheint das Spiel auf uns, den Spieler, zu warten. Ein Gefühl was ich persönlich nicht mag, welches aber leider all zu oft in Rollenspielen auf uns wartet. Das gesamte Spiel verlegt den größten Teil des Spielspaßes auf die ersten beiden Akte, denn hier kann Risen voll auftrumpfen. Denn das Aussehen der freien Natur ist einfach gigantisch Gut, wo wir schon zu nächsten Thema kommen:

Grafik und Atmosphäre

Die Grafik in Risen ist wohl der größte Plus- und gleichzeitig auch Minuspunkt. Wie geht das? Ganz einfach. Beim laufen durch die Natur erwärmt sich unser Herz, mit welcher Verliebtheit die Entwickler hier die handgebaute Welt errichtet haben lässt sich kaum beschreiben. Gleiches zählt auch für die Zahlreichen Ruinen, Tempel, Höhlen und Häuser. Alle bauten sich sind anderes, und über können überzeugen. Diese Detailverliebtheit erhöht, vor allem in den Waldbezirken, die sowieso schon auf einem sehr hohem Niveau liegende Spielatmosphäre. Größter Minuspunkt an der Grafik: Charaktermodelle und Gegnertypen sehen alle gleich und, hauptsächlich die Menschlichen Modelle, hässlich aus. Sprachen wir eben noch mit Carlos, so blickt uns das gleiche Gesicht mit nahmen Craig an. Im ganzen Spiel scheint es nur Rund 5-7 männliche Gesichter zu geben. Von den Frauen wollen wir erst gar nicht reden. Dies ist ein kleiner aber doch sehr enormer Einschnitt in die, von sehr guter Musik untermalte, Atmosphäre. Stimmung kommt auch durch dynamische Tag-Nacht wechsle auf, denn auch einige tierische Gegner im Wald beginnen in den späten Abendstunden an zu schlafen. Beim Thema Stimmung macht Risen so schnell niemand etwas vor. Denn atemberaubenden Ausblicke und monumentale Architektur lassen uns die scheinbar geklonten Bürger und Bürgerinnen schnell, sogar sehr schnell vergessen.Wenn das Aussehen schon nicht stimmt, dann wenigstens die künstliche Intelligenz?:

Kampf und “Town“ AI

Wie schon erwähnt sind die Kämpfe gut wie eh und je, aber auch die Gegner AI kann überzeugen. Sind Tiere noch eher die etwas stupiden Gegner, gehen sich doch immer im gleichen Angriffsmuster vor, so sind menschliche und echsen Gegner ein echter Brocken. Risen fordert, die Kämpfe sind nicht durch einfaches “Tastenmashing“ zu erledigen. Sie bilden das zweite Herz von Risen, und so muss der Kampf auch gesehen werden. Wichtig sind drei Ding: Taktik, Geschicklichkeit und Skilllevel. Wie schon altbekannt erhalten wir für Levelaufstiege Lernpunkte, welche wir bei Trainern mit Zusatz von Gold in unsere Skills stecken können. Immer wichtig ist die Balance zwischen guter Waffe und Skilllevel, gerät sie in Ungleichgewicht wird Risen schwer, fast unschaffbar schwer. Neben den Gegnern sind auch die friedlichen Bürger mit, wenn auch künstlicher, Intelligenz gesegnet. Die so genannte “Town-AI“ soll den Figuren einen eigenen Tagesablauf beschaffen. Von diesem ist, gemessen an dem Tagesabläufen eines “The Elders Scrolls 4: Oblivion“, nicht sehr viel zusehen. Nur wenige unterschiedliche Aktionen führen sie aus. Von brandneuer AI und umfangreichen Tagesabläufen ist nichts zusehen, schade.

Fazit

Wer Gothic 1 und 2 mochte wir Risen auch mögen. Risen ist ein wahres Meisterwerk geworden, von kleineren Minuspunkten einmal abgesehen. Denn fast alle wichtige Elemente sind gut und sehr gut gelungen. Wälder, Küsten und Häuser strahlen eine unverwechselbare Atmosphäre aus, wie ich sie das letzte mal bei Gothic 2 spürte. Tag-und Nachtwechsel und die unverkennbare Dialogsprache machen Risen zu einem Unverwechselbaren Erlebnis. Zwar hält sich die Story für lange Zeit bedeckt, doch können Nebenaufgaben und das alleinige erkunden der Insel diese Manko ausradieren. Risen legt den Schwerpunkt nicht auf die Hauptstory, so müssen wir uns erst einmal mühsam einen Namen machen. Das Szenario des Namenlosen Haldens mag verbraucht sein, und doch klapp es erneut, und immer noch. Risen ist ein Gothic wie es im Buche steht. Ein Gothic mit neuem und vielleicht besseren Gewannt, ein würdiger Erbe alle male. Und so kann man sich vor dem Spielen schon auf den höchstwahrscheinlichen Nachfolger freuen. Risen ist für alle Rollenspielfans mit Hang zum erkunden ein muss, und kann mit einer Spieldauer von 20-45 Stunden aufwarten. Auch ein erneutes Spielen ist ohne weiteres zu empfehlen, so können wir die ersten beiden Kapitel aus zwei verschiedenen Sichten betrachten.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: Wunderschöne Landschaften und Architektur
  • Sound: Stimmungvoller und langer Soundtrack
  • Balance: Bei richtiger Benutzung Fair
  • Atmosphäre: Wunderschöne Landschaften, Tag/Nachtwechsel etc.
  • Bedienung: Gute Tastengelgung, unumständlich
  • Umfang: Haupt-und Nebenquest, Insel Erkundung
  • Quest/Handlung: Innovative Nebenquest
  • Charaktersystem: Faires Skillsystem
  • Kampfsystem: Anspruchsvoll, und Fair
  • Items: verschiedene, viele Kräuter, Tränke, Waffen etc.
  • Grafik: Einige unschöne Animationen
  • Sound: --
  • Balance: Bei falscher Benutzung schnell unfair
  • Atmosphäre: Immer gleiche Gesichter
  • Bedienung: --
  • Umfang: --
  • Quest/Handlung: eher bedeckte Haupquest
  • Charaktersystem: Keine personalisierten Charakter
  • Kampfsystem: Probleme beim Anvisieren
  • Items: keine Rüstungen

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



Kommentare(2)
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