Taktik im Sherwood Forest

Diesen Test möchte ich einem Spiel widmen, dass wohl auch eher in Vergessenheit geraten ist trotz spielerischer Güte.



Robin Hood:Die Legende von Sherwood wurde vom Entwickler Spellbound, den Machern von Desperados, entwickelt. Jedoch unterscheidet sich Robin Hood nicht nur wegens des veränderten Szenarios von Desperados.



Die Geschichte sollte bekannt sein, ist sie doch auch in unzähligen Filmen erzählt worden. Der skrupellose Prinz John unterjocht mit Hilfe des Sheriffs von Nottingham England. Johns Bruder, König Richard Löwenherz, wird auf der Rückkehr nach England gefangengenommen, doch sein Bruder denkt nicht daran Lösegeld zu bezahlen.

Nur einige wenige unter Führung von Robin von Locksley leisten Prinz John und dem Sheriff Widerstand.



Robin Hood ist ein Echtzeit - Taktikspiel. Auf den Karten gibt es immer ein bestimmtes Ziel zu erfüllen. Leider sind auf den Karten auch zahlreiche feindliche Wachen verstreut, die Robin und seinen Gefährten zahlenmäßig weit überlegen sind. So müssen diese ihre besonderen Fähigkeiten taktisch klug einsetzen, um die Wachen zu überwinden und die Mission zu erfüllen.

Die Hauptmissionen führen Robin und seine Gefährten immer wieder in fünf Städte Englands wie Nottingham und York. Das klingt nach ziemlich wenig Abwechslung, jedoch wechseln Tageszeit und Witterungsverhältnisse, so dass sich die Karten deutlich anders spielen.

Zudem kann der Spieler bedingt frei wählen, welche Mission er als nächstes angeht. Es gitl auch Nebenaufgaben zu lösen. Dies sind von Robin durchgeführte Überfälle im Sherwood Forest auf Goldtransporte, um das Lösegeld für König Richard zu sammeln. Diese Überfälle werden jedoch schnell zur Routine und daher eher lästig.



Robin und seine Gefährten haben zahlreiche unterschiedliche Fähigkeiten. Robin selbst kann ausgezeichnet mit dem Bogen umgehen. Little John ist sehr stark, Stuteley kann betäubte Wachen fesseln und Bruder Tuck Wachen mit Bienen ablenken. Leider nützen einige Fähigkeiten eher weniger, so dass man diese kaum verwendet.



Ein anderes großes Problem ist das Kampfsystem von Robin Hood. Dabei ist es eigentlich gut durchdacht und einfach
zu handhaben. Wird Robin ohne einer der anderen in einen Kampf verwickelt, so kann der Spieler mit Bewegungen der Maus Schläge ausführen. Eine kreisende Bewegung der Maus verursacht beispielsweise einen Rundumschlag. Da dieses System jedoch ziemlich einfach zu beherrschen ist, ist es gleichzeitig auch ziemlich effektiv. Die meisten Wachen gehen nach einem Rundumschlag von Little John betäubt zu Boden. So lassen sich viele Karten sehr einfach lösen, indem Robin und seine Gefährten einfach alle Wachen niederprügeln. Das hat mit taktischer Finesse nur noch wenig zu tun und sicher nicht der Sinn des Spiels, aber leider sehr effektiv.



Robin Hood erreicht leider nicht ganz die Klasse eines Desperados oder Commandos. Vor allem, da es taktisch nicht ausgereift genug ist. Wer aber mit Freude die genannten Spiele gespielt hat, wird auch an Robin Hood seinen Spaß haben. Jedoch wird es für geübte Spieler des Genres zu einfach sein. Wer aber an Commandos verzweifelt ist, wird in Robin Hood seine Chance erhalten.