Verstrahlt oder nicht verstrahlt...

S.T.A.L.K.E.R.: Clear Sky bedient sich der gleichen prachtvollen aber zugleich auch sehr hardwarehungrigen Grafikengine, welche schon im ersten Teil zum Einsatz...

von Krawaller am: 16.09.2013

S.T.A.L.K.E.R.: Clear Sky bedient sich der gleichen prachtvollen aber zugleich auch sehr hardwarehungrigen Grafikengine, welche schon im ersten Teil zum Einsatz kam. Damit aber nicht genug der Resteverwertung, denn auch bei der Spielwelt haben sich die Entwickler von GSC Game World eifrig am Vorgänger bedient! Somit sollte das Spiel optisch schon mal jedem gefallen der auch Teil 1. mochte. Neue Grafikfeatures sucht man indes vergebens! Atmosphärisch wartet aber auch Clear Sky wieder mit den gewohnt guten Grusel-Effekten auf welche durch sehr schaurige Wetteranimationen und dem Tag- & Nachtwechsel abgerundet werden. Wie schon im Vorgänger scheinen auch die Gegner aus Clear Sky einem Klonlabor entflohen zu sein! Diesen Mangel an Skins hätte man nicht wiederholen dürfen - was mir zeigt, das die Entwickler sich weniger darum gekümmert haben Missstände auszubügeln und Teil 2 zu einem besseren Spiel zu machen, als dieses Projekt schnell fertig zu stellen um Geld zu kassieren!

 

Auch wenn die Steuerung dem ersten Anschein nach jeder 0815 Shooter-Bedienung gleich kommt, haben die Entwickler es leider versäumt ein anständiges Tutorial abzuliefern, um dem Spieler wenigstens eine ordentliche Einführung zu geben. Zugegeben es Bedarf nun keines Studiums um seinen Stalker unter Kontrolle zu haben, dennoch wäre es sehr hilfreich gewesen die Eigenheiten des Spiels von Beginn an zu kennen. Im Vergleich zu anderen Shootern finde ich die Bewegungen des Stalkers recht merkwürdig, ja schwammig würde ich behaupten. Deshalb bleibt man sehr oft an Durchgängen, Ecken und Kanten hängen oder kommt aus Gruben nur schwer wieder herraus. Ich erinnere mich nur ungern an eine Situation wo man durch ein Busfenster springen muss... gefühlte 100 Versuche später hab ich es mit einer Kombination aus allen Bewegungstasten gleichzeitig drücken aber ohne hinzuguggen geschafft in diesen verdammten Bus zu springen! Wohl gemerkt man MUSS springen, ein geducktes durchschreiten ist nicht möglich!

 

Was gibt es denn schöneres als bei leichtem Regen am Lagerfeuer sitzend den Gitarrenklängen zu lauschen? Eine der Stärken von S.T.A.L.K.E.R.: Clear Sky ist der Sound, was allerdings bei den vielen Schwächen auch kein wirkliches Wunder mehr darstellt! Stimmungsvoll krachen Donner und prasselnder Regen auf die düstere Umwelt rund um Tschernobyl nieder. Es ist stock dunkel und nur Blitze zerschneiden die nächtliche Finsternis - ein zähnefletschendes Knurren wird immer lauter, begleitet von schnell näher kommenden Schritten... vielen Schritten... Mutanten! Das beklemmende Endzeitszenario welches die S.T.A.L.K.E.R Spiele vermitteln ist einzigartig und somit wohl auch DAS Aushängeschild dieser Titel. Nur reicht das allein in Clear Sky nicht mehr aus um den Spieler bei Laune zu halten, grade weil man auch schon die Umgebung kennt. So bleibt einem nichts weiter übrig als etliche trockene Dialoge zu verfolgen um etwas von der Story mitzubekommen, welche immer wieder in den Hintergrund gerät!

 

Clear Sky hab ich gleich auf die aktuellste Version 1.5.10 gepatcht! Zusätzlich habe ich noch einen Uncut-Patch verwendet, welcher auch einige Änderungen am Spiel selbst vorgenommen hat. Dennoch wurde die "schnell-speichern" Funktion, dank willkürlicher crash-to-desk Abstürze, mein wichtigster Begleiter! Normalerweise erwartet man ja von einem Nachfolger das er die Fehler des Vorgängers ausmerzt, aber nicht so bei Clear Sky, welches sogar noch einen oben drauf setzt und gefühlt noch mehr Fehler enthält! Da wäre zum einen die KI, welche mal so gut funktioniert, das Gegner einen einfach immer sehen und treffen und im nächsten Moment stehen sie nur da und starren eine Wand an und lassen sich wiederstandslos umnieten. Zwar kann das gut für den Spieler sein, denn dadurch wird das Spiel stellenweise leichter aber im Umkehrschluß ist es frustrierend wenn man Situationen nur mit Glück überleben kann. Ein unverwundbarer Strelok am Ende des Spiels hat dem ganzen dann die Krone aufgesetzt!

 

Den Multiplayer Part habe ich wie schon beim ersten Teil gleich beiseite gelassen! Das ganze Spielhandling ist mir für meinen Geschmack ein Tick zu schwerfällig, hinzu kommt noch die schwammige Steuerung die einem das Leben in Multiplayer-Schlachten nicht unbedingt leichter machen würde. Sicherlich wird auch S.T.A.L.K.E.R.: Clear Sky seinen Reiz für Online Gamer haben, immerhin ist dieser mit 32 Spielern auch nicht grade klein ausgefallen, was man von den wählbaren Spielmodies ja nicht grade behaupten kann. Mir hingegen ist Deathmatch und die Artefakte-Jagd etwas zu wenig, das reißt auch das poplige neue 5-Ränge-System, was vom Beginner bis hin zur S.T.A.L.K.E.R. Legende reicht, nicht raus! Auch die Waffen-kaufen-Funktion zwischen den Matches, wie man sie aus Counter Strike kennt, sagt mir nicht wirklich zu! Daher habe ich mich der Bewertung des KGN angeschlossen.

 

Als ich das erste mal von STALKER hörte war das alles schon fast zu schön um wahr zu sein, was einem die Entwickler da versprochen haben. Gut, das Endprodukt hat noch ne Ewigkeit auf sich warten lassen & bot auch nicht alles was versprochen wurde, dennoch war Shadow of Chernobyl genial gemacht. Allen vorran war es die fesselnde Atmosphäre, welche mich in ihren Bann zog & letztendlich auch bei Clear Sky wieder hat zugreifen lassen. Leider wird in Clear Sky aber nur mit schnöden Dialogen und wenigen Spielgrafikszenen versucht die Vorgeschichte zu erzählen, was GSC nicht gut gelungen ist! Anfangs noch voll motiviert hab ich mit jedem NPC gesprochen der mir was zu sagen hatte, doch schon nach wenigen Spielstunden hab ich es aufgegeben mir immer wieder dasselbe anzuhören und Aufträge anzunehmen, die sich wie ein Ei dem anderen gleichen. Mehr oder weniger bin ich dann nur noch dem Hauptstrang gefolgt und stand dann vollbeladen vor dem Problem das man einmal in Limansk angekommen nicht mehr zurück kann! Na gut, dann muss man unvorbereitet eben 2x mehr speichern/laden & auf sein Glück vertrauen. Dennoch ist der Zustand das es einen Point-of-no-Return im Spiel gibt welcher nicht ausreichend gekennzeichnet ist mehr als Spielerunfreundlich! Während der erste Teil noch allein dank der Atmosphäre begeistern konnte, überwiegen in Clear Sky leider die Ungereimtheiten, sodass es nicht immer Spaß bereitet & das bedeutet jawohl das GSC mit Clear Sky eindeutig am Ziel vorbeigeschossen ist!


Wertung
Pro und Kontra
  • Schaurige Atmosphäre
  • Unterhaltsames Setting
  • Dumm KI
  • Ähnelt Teil 1 zu sehr
  • Schwammige Steuerung
  • Point of no Return

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Häufiger, unregelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 5, weniger als 10 Stunden



Kommentare(2)
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